Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Verfasst: Di 13. Aug 2019, 20:12
Endlich mal Zahlen!
Die Werte oben beziehen sich gemäss Link auf eine Publikation mit dem Titel
"Comparing the effects of continuous and time-controlled grazing systems on soil characteristics in Southeast Queensland"
Es wäre schön, wenn der Autor konsequent die Abkürzungen in der Legende augeeschlüsselt hätte (im Link). So muss man in der Publikation nachschauen.
Die Kürzel sind verschiedene Weidestandorte.
Dies gilt auch für die Prozentwerte (was sind 100%?), vermutlich bezieht sich das aufs Trockengewicht der Bodenprobe.
Es ist also gelungen, Bodenhumus aufzubauen, und zwar ziemlich rasch.
Was wir nicht wissen, ist, wieviel davon Graswurzeln (wegen besserer Durchwurzelung) und wieviel Humus ist, also dauerhafter Gewinn bezüglich CO2-Fixierung. Das zu trennen ist ziemlich aufwendig und für die Aussage letztlich ohne Belang, denn ohne Bewuchs ginge auch ein Humusvorrat sehr rasch wieder zurück.
Was wir leider daraus nicht berechnen können, ist die CO2-Fixierung in Tonnen pro ha - dafür fehlen die Profiltiefe und die Lagerungsdichte der Böden.
Die andere Grafik zeigt, dass sich die Gewichtszunahme der Tiere mit der Futterqualität ebenfalls verbessert.
Was feht, ist eine Kontrolle, d.h. die gleiche Zeitreihe über den Boden ganz ohne Beweidung sowie mit "falschem" Management. Wir wissen auch nicht, ob die Probeflächen im Jahr Null völlig degradierte Böden waren oder "normale" Weideböden, und was die üblichen Gehalte an Bodenhumus für solche Böden sind. Es wäre aber unbillig, das dem Autor vorzuwerfen, schliesslich ist er Farmer.
Vermutlich ist der Gewinn an Futterwert durch eine Sukzession hin zu besseren Futterpflanzen wegen besserem Weidemanagement erfolgt. Jedenfalls ist das das Hauptmotiv für den Farmer und selbst wenn es keine klimarelevanten Effekte wie Bodenhumuszuwachs gäbe, rechtfertigt das die Umstellung. Schliesslich will der ja von seinem Vieh auch leben.
Das Ganze ist eine dank Messwerten nachvollziehbare Erfolgsmeldung für angepasstes Weidemanagement.
Der Autor hat nachvollziehbare Daten publiziert, ohne sich das Geringste bezüglich ganzheitlichem Denken und angepasstem Management zu vergeben. Das ist also möglich.
Er hat sich auch nicht so weit aus dem Fenster gelehnt wie Savory (Grasland wird ohne Beweidung vegetationslos, Desertifikation lässt sich durch Erhöhung der Besatzdichte rückgängig machen, usw.)
Die Werte oben beziehen sich gemäss Link auf eine Publikation mit dem Titel
"Comparing the effects of continuous and time-controlled grazing systems on soil characteristics in Southeast Queensland"
Es wäre schön, wenn der Autor konsequent die Abkürzungen in der Legende augeeschlüsselt hätte (im Link). So muss man in der Publikation nachschauen.
Die Kürzel sind verschiedene Weidestandorte.
Dies gilt auch für die Prozentwerte (was sind 100%?), vermutlich bezieht sich das aufs Trockengewicht der Bodenprobe.
Es ist also gelungen, Bodenhumus aufzubauen, und zwar ziemlich rasch.
Was wir nicht wissen, ist, wieviel davon Graswurzeln (wegen besserer Durchwurzelung) und wieviel Humus ist, also dauerhafter Gewinn bezüglich CO2-Fixierung. Das zu trennen ist ziemlich aufwendig und für die Aussage letztlich ohne Belang, denn ohne Bewuchs ginge auch ein Humusvorrat sehr rasch wieder zurück.
Was wir leider daraus nicht berechnen können, ist die CO2-Fixierung in Tonnen pro ha - dafür fehlen die Profiltiefe und die Lagerungsdichte der Böden.
Die andere Grafik zeigt, dass sich die Gewichtszunahme der Tiere mit der Futterqualität ebenfalls verbessert.
Was feht, ist eine Kontrolle, d.h. die gleiche Zeitreihe über den Boden ganz ohne Beweidung sowie mit "falschem" Management. Wir wissen auch nicht, ob die Probeflächen im Jahr Null völlig degradierte Böden waren oder "normale" Weideböden, und was die üblichen Gehalte an Bodenhumus für solche Böden sind. Es wäre aber unbillig, das dem Autor vorzuwerfen, schliesslich ist er Farmer.
Vermutlich ist der Gewinn an Futterwert durch eine Sukzession hin zu besseren Futterpflanzen wegen besserem Weidemanagement erfolgt. Jedenfalls ist das das Hauptmotiv für den Farmer und selbst wenn es keine klimarelevanten Effekte wie Bodenhumuszuwachs gäbe, rechtfertigt das die Umstellung. Schliesslich will der ja von seinem Vieh auch leben.
Das Ganze ist eine dank Messwerten nachvollziehbare Erfolgsmeldung für angepasstes Weidemanagement.
Der Autor hat nachvollziehbare Daten publiziert, ohne sich das Geringste bezüglich ganzheitlichem Denken und angepasstem Management zu vergeben. Das ist also möglich.
Er hat sich auch nicht so weit aus dem Fenster gelehnt wie Savory (Grasland wird ohne Beweidung vegetationslos, Desertifikation lässt sich durch Erhöhung der Besatzdichte rückgängig machen, usw.)