Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung ;-)

Moderator: kraut_ruebe

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Steinbock
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Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung ;-)

#1

Beitrag von Steinbock » Fr 27. Nov 2015, 20:55

Auf der Suche nach Videos über Solidarische Landwirtschaft (SolaWi) bin ich auf den folgenden sehr, sehr empfehlenswerten Film gestossen:
Das pflügende Klassenzimmer - Handlungspädagogik und Solidarische Landwirtschaft (27min02)
Der Hof als Lebenslernort, Einblicke in ein Pilotprojekt auf dem CSA [Community suppported agriculture] Hof Pente. Eine 3. Klasse taucht für einen Monat bis in die Praxis in das vielfältige Hofleben ein. Die Solidarische Landwirtschaft bietet dabei die Basis für einen Gemeinschaftsgetragenen Lebenslernort in dem gemeinsam Vielfalt ermöglicht wird.
https://www.youtube.com/watch?v=N4q6RdklEG4

Im Video erscheint auch ein kurzer Beitrag des Hirnforschers Professor Gerald Hüther und den kurzen Beitrag fand ich so toll, dass ich nach weiteren Videos mit ihm gesucht habe. Gefunden habe ich diese:

Richard David Precht und Prof. Dr. Gerald Hüther; Macht Lernen dumm? (42min45)
https://www.youtube.com/watch?v=ZcvY_TsCVig

Im Gespräch wird erklärt warum Schulen in der heutigen Form eine große Geldverschwendung sind und außerdem auch keine Zukunft für uns alle bieten, weil dadurch nur lauter angepasste Wissensaufnehmer die Schule verlassen, aber keine gebildeten (Unterschied!) jungen Erwachsenen mehr.

Im folgenden Interview stellt Herr Hüther dar, wie er mit seinem Wissen über die Hirnforschung die Welt retten möchte und warum er sich jetzt auf die Förderung kleiner Gruppen verlegt hat (es geht u.a. darum Menschen angstfrei, also frei von unnötiger Angst, zu machen):

Die neue Lust am eigenen Denken | Gerald Hüther im Gespräch (31min39)
https://www.youtube.com/watch?v=82jJ_WbcIV8

Ach so, noch ein wichtiger Hinweis von Herrn Hüther: Denken ist anstrengend bzw. kostet Energie :lol: . Denken ist eigentlich eine Luxuseinrichtung unseres Gehirns, das so schon ein unglaublich komplexes Gebilde ist, was unglaublich viele Funktionen bzw. die Koordination derselben ermöglicht.

Und noch eine wichtige Erkenntnis: Dank der modernen bildgebenden Verfahren, mit denen auch unser Gehirn erforscht wurde und wird, erkannte man, dass das Gehirn bis ins hohe Alter lernfähig bleibt. Am Besten lernt man, wenn man Gefühle mit dem zu lernenden verknüpfen kann - ich denke, dass vor allem positive Gefühle eine sehr gute Unterstützung sind.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung

#2

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 27. Nov 2015, 21:52

Mit dem Hof Pente können wir zwar nicht mithalten, aber im Mai 2016 findet bei uns ein einwöchiges Physikprojekt mit einer 6.Klasse statt. Dabei soll Physik praxisnah und kindgerecht erlebt und erlernt werden. Nebenbei gibt es dann auch noch andere Aktivitäten auf dem Hof, vom Eselwandern bis zum Lagerfeuer. Ich bin schon gespannt, wie das Ganze gelingt.

cfun
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Re: Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung

#3

Beitrag von cfun » Mi 2. Dez 2015, 14:53

Danke für die Links. Das zweite Interview kannte ich noch nicht. Ich finde den Mann klasse! Ich bin eh gerade etwas frustriert, weil man als Mutter diesen Irrsinn mitmachen muss und seine Kinder wider aller Vernunft beim Auswendiglernen unterstützen muss. Dabei merke ich dann auch, dass teils überhaupt nicht verstanden wird, was sie da auswendig lernen. Einziger Trost: das Gehirn ist so klug, das Ganze wieder zu vergessen.

Rati
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Re: Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung

#4

Beitrag von Rati » Mi 2. Dez 2015, 15:18

cfun hat geschrieben:... Ich bin eh gerade etwas frustriert, weil man als Mutter diesen Irrsinn mitmachen muss und seine Kinder wider aller Vernunft beim Auswendiglernen unterstützen muss. Dabei merke ich dann auch, dass teils überhaupt nicht verstanden wird, was sie da auswendig lernen. Einziger Trost: das Gehirn ist so klug, das Ganze wieder zu vergessen.
Es wieder zu vergessen ware natürlich die größte Verschwendung. Unterstütz sie halt dabei die auswendig gelernten Fakten selbstständig weiter zu denken, zu verknüpfen und zu hinterfragen. Die Schule ist sicherlich nicht perfekt, aber alles kann sie nun auch nicht leisten. :aeh:

Grüße Rati
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emil17
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Re: Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung

#5

Beitrag von emil17 » So 6. Dez 2015, 17:19

Viel Stoff in der Schule wird von den Eltern als sinnlos empfungen, weil sie ihn selber nicht verstehen.
Abgesehen davon haben Kinder damit wenig Mühe, das ist so wie wenn sie wissen, dass man bei der einen Oma darf, was bei der anderen streng verboten ist.
Steinbock hat geschrieben:Im folgenden Interview stellt Herr Hüther dar, wie er mit seinem Wissen über die Hirnforschung die Welt retten möchte
Da hat er sich aber viel vorgenommen.
Es gibt ja auch noch die alte Weisheiten von Wilhelm Busch:
"Reden tut dem Menschen gut, wenn man es nämlich selber tut" und "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr" und "Oft ist das Denken schwer, indes, das Schreiben geht auch ohne es"
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung

#6

Beitrag von aron » Mo 7. Dez 2015, 19:19

Hab mir mal das zweite Interview von Herrn Huether angeschaut,scheint mir alles sehr einleuchtend, was er so von sich gibt,
an welcher Stelle hat er
emil17 hat geschrieben:.
Steinbock hat geschrieben:Im folgenden Interview stellt Herr Hüther dar, wie er mit seinem Wissen über die Hirnforschung die Welt retten möchte
behauptet?

cfun
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Re: Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung

#7

Beitrag von cfun » Mo 18. Jan 2016, 20:19

Ist schon etwas her, aber ich habe jetzt erst entdeckt, dass es hier noch weiterging.
emil17 hat geschrieben:Viel Stoff in der Schule wird von den Eltern als sinnlos empfungen, weil sie ihn selber nicht verstehen.
Abgesehen davon haben Kinder damit wenig Mühe, das ist so wie wenn sie wissen, dass man bei der einen Oma darf, was bei der anderen streng verboten ist.
Viel Stoff ist kein Problem, wenn er wikrlich verstanden, reich vernetzt und angewandt wird. Was man in Schulen lernt führt aber häufig zu "trägem Wissen" https://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4ges_Wissen
Auf Grund neuerer Erkenntnisse u.a. der kognitiven Neurowissenschaft sowie der Kognitionspsychologie nimmt man inzwischen an, dass erfolgreiches Lernen anders erfolgen sollte, wenn das Verstehen von Wissen das Ziel ist, und nicht nur das Wissen einer Information allein: „Verstehen heißt, sich eine Interpretation aufzubauen, die in Situationen funktioniert.“[4] Dies stellte die Grundannahme der Nürnberger-Trichter-Methode, Wissen ließe sich durch Sprache direkt vom Lehrer zum Schüler vermitteln, in Frage. Das neue Paradigma lautet, dass Wissen nicht vermittelbar sei. Stattdessen ist es die Aufgabe des Lehrers, dem Schüler dabei zu helfen, selbst Wissen zu konstruieren[4] und zugleich die rezeptive Haltung zu überwinden, die ebenfalls als ursächlich für das Entstehen trägen Wissens angesehen wird.
Das ist in der Wissenschaft bekannt, aber es setzt sich nicht in den Schulen um. -> Verschwendete Zeit der Kinder, unfähige Schulabgänger.

Manfred

Re: Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung

#8

Beitrag von Manfred » Do 6. Okt 2016, 21:23

Vortrag von Sir Ken Robinson zum Thema besser Schulen, mit deutschen Untertiteln:

https://www.youtube.com/watch?v=wX78iKhInsc

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Ganzheitliches Management von Kindern - früher Erziehung

#9

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 7. Okt 2016, 12:56

Ein guter Vortrag von Manfred Spitzer: "Diditale Demenz", in seinem gleichnamigen Buch ist er noch etwas ausführlicher.
Es geht um Medienkonsum, was er leisten kann und was nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=E5EKy0x55L4 Vortrag beginnt ab min 15:00

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