Manfred hat geschrieben:Das Problem bei kleinen Tierbeständen ist halt, irgendeine Methode zu finden, die arbeitswirtschaftliche funktioniert und auch einigermaßen tiergerecht ist.
Man könnte z.B. mit einer Art kombiniertem Verfahren arbeiten. Eine größere "Opferfläche" die für die Bewegungsfreiheit der Tiere überweidet wird und außenherum kleine Flächen fürs Futter mit jeweils kurzzeitiger Zuteilung.
Die Opferfläche könnte man dann in gewissen Zeitabständen wechseln und ihrerseits zur Zuteilung nutzen, damit sie sich wieder erholen kann.
(...)
Aber mit der Zeit werden auch dafür brauchbaren Ideen entwickelt werden.Umso schneller, je mehr Leute sich damit beschäftigen.
ich halte das in etwa so.
ich habe rund um stall und heuraufe eine fest eingezäunte gehegefläche, wo bei bedarf, zB beim umstecken, die tiere auch eingeschlossen werden können. duch ein tor kommen die tiere auf ihre weidefläche. der bereich nach dem tor ist eine fixfläche, die ihnen immer zu verfügung steht und über die sie zu den variablen flächen gelangen, die je nach bedarf zugeteilt werden.
die fixflächen sind bei mir für die nächsten paar jahre in der vegetationsperiode nicht abänderbar, das stallgehege ist rund um die einzigen beiden bäume dies gibt gebaut. das ist die einzig mögliche schattenfläche zurzeit.
die variablen flächen wechsle ich nicht so oft, wie man könnte. mir fehlt die zeit da alle paar tage umzustecken, bei mir bekommen sie eher grössere frischanteile zugeteilt und behalten die bis sie sichtlich mal überall drübergefressen haben. je nach jahreszeit ist das dann mehr oder weniger lang. die frischflächen werden sofort zu lieblingsflächen, um zu fressen gehen sie nahezu nur auf diese.
die fixflächen werden nur als schlafplatz und zum rumrennen beim spielen genutzt, bis auf zwei ausnahmen: der schattenbereich im gehege unter zwei blaufichten wird regelmässig abgefressen. beschattetes gras schmeckt offenbar. und wenn im winter gar nix mehr wächst, dann nehmen sie auch das gras aus dem fixauslauf. das taugt also nur zur not.
die fixfläche muss ich ab und zu mähen in der wachstumszeit, da wird ja nix gefressen und - wider erwarten - noch nicht genug umgetreten. innerhalb eines jahres hat sie sich von schütter und mit unkraut/verschiedenartigen gräsern/disteln bewachsenen fläche zur grünsten, am dichtesten bewachsensten, aber einseitig von einer einzigen grassorte + löwenzahn bewachsenen stelle entwickelt. wird wohl gut gedüngt sein inzwischen und zeigt mir sehr schön, dass tiere nix fressen mögen was am eigenen mist gewachsen ist.
die zuteilungsflächen kamen noch nicht so oft zur beweidung dran, haben sich aber schon sichtbar entwickelt. man könnte die zuteilungsflächen noch wesentlich besser managen, und wenns mal mehr tiere sind werd ich das auch machen. vorläufig mit dem kleinen tierbestand ist es eher eine laaangsame sache, aber es erscheint mir im moment nicht sinnvoll die tiere abzuziehen bevor mehr als ein paar spitzen und lieblingsgräser rausgefressen sind und noch kaum dung drauf ist.
im laufe der zeit werd ich ein paar fotos einstellen, um zu sehen was sich wie entwickelt, bei mehr tieren und/oder anderer beweidung. einstweilen ist das was ich mache hauptsächlich ein üben darin, weidetiere möglichst ohne zukauf ganzjährig gut zu nähren. dass die weide sich dadurch verbessert ist natürlich gewünscht, vorläufig aber nicht hauptpriorität.
vorläufige erkenntnisse:
hat man fixflächen, muss man die entweder von der zur fütterung dienenden gesamtweideflächezahl vollkommen abziehen, weil sie nicht mehr als dazu taugen oder sich was überlegen wie man den fixflächen doch mal für ne (noch zu bestimmende bzw. auszutestende) zeit tierfrei geben kann.
hält man tiere auf einem platz ohne wechselmöglichkeit, zwingt man sie dazu, was zu fressen, was sie, so sie die wahl haben, nicht anrühren.