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Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Do 8. Okt 2015, 17:56
von Manfred
08.10.2015:

Versuchsfläche:

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Vergleichsfläche (die werde ich die nächsten Tage abweiden, der Aufwuchs kommt nicht mehr vorwärts...)

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Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Fr 15. Jan 2016, 12:24
von co2reduzierer
Hallo Manfred,
klasse Arbeit beim Versuch M1. Ich bin neu im Forum und denke über eine Rinderhaltung auf einer Fläche 10ha mit Bachlauf und Wald in Transylvanien nach.
Frage 1: Wie viele Tage stand die Herde (hab die Tiere auf dem Bild nicht gezählt) denn auf der Fläche ?? >> gelesen >> 2-3 Tage, sorry
Frage 2: bist du zufrieden mit deinem Elektrozaun
Frage 3: hast Du denn Zeit gefunden die Flächen zu messen

Gruß
Oliver (co2reduzierer)

Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Fr 15. Jan 2016, 13:48
von Manfred
3 x beweidet. 2+3+2 Tage.
Die Fläche ist selbst im Luftbild nur grob abzuschätzen, wegen der Bäume. Ich bin auf ca. 2600 m2 gekommen.
Von Frühjahr bis Herbst hatte die Herde im Mittel 22 Großvieheinheiten.
22 GV x 7 Tage / 365 Tage / 0,26 ha = 1,62 GV/ha im Jahresmittel.
Wenn ich vorsichtshalber einen Tag abziehe (die Tiere sind am Ende ja oft etwas hungrig und fressen erst auf der nächsten Weide wieder richtig)
wären es 22 GV x 6 Tage / 365 Tage / 0,26 ha = 1,39 GV/ha

Die Weide hat ca. 20 ha. D.h. wenn es mir gelänge, durch Umstellung des Weidemanagements dieses Ertragsniveau auf der ganzen Fläche zu erreichen, müsste ich im Jahresmittel wenigstens 20 x 1,39 = 28,8 GV auf der Fläche halten können.

Im Jahresdurchschnitt 2015 hatte ich 19,95 GV auf einer Gesamtfutterfläche (inkl. Heuwiesen und Kleegras) von ca. 32 ha.
Also im Jahresmittel 0,62 GV/ha.

Selbst wenn ich an den Heuwiesen nichts ändern kann, sollte sich meine Produktion theoretisch also verdoppeln lassen.
Ich bin vorsichtig mit Prognosen, aber es gibt diverse Betriebe, die das ausgehend von einer ähnlich "extensiven" Bewirtschaftung, alleine durch Umstellung ihres Weidesystems, erreicht haben. Die Chancen stehen also nicht schlecht. Und verglichen mit intensiv wirtschaftenden Betrieben wäre das ja immer noch ein relativ geringer Viehbesatz.

Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Fr 8. Apr 2016, 17:16
von Manfred
Auch jetzt nach dem Winter, nach den ersten wärmeren Tagen, wird der Unterschied schon wieder deutlich:

Versuchsfläche:
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Vergleichsfläche:
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Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Mi 13. Jul 2016, 21:02
von Manfred
Vor 2 Tagen habe ich die Tiere wieder von der Versuchsfläche genommen.
War der 2. Weidedurchgang dieses Jahr. 4 Tage mit 15,1 GV.
Das Ergebnis ist ein recht schöner Trampelmulch mit guter Bodenabdeckung. Ich hätte gerne noch mehr Masse drauf gelassen, muss aber etwas mit dem Weidefutter haushalten, weil ich ja dieses Jahr dank der EU-Bürokratie gut 1/4 der Weide als Acker nutzen musste.

Im ersten Durchgang waren es 2 Tage mit 15,2 GV.
Macht bisher
(15,2 x 2 + 15,1 x 4) / 365 / 0,26 = 0,96 GV / ha


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Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Do 28. Jul 2016, 23:41
von Manfred
Zwei Bilder von gestern:

Es wächst bereits kräftig durch den Mulch. Etwas hell, das Gras. Die Verdauung der alten Stängel scheint Stickstoff zu binden.
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Wo das Hochwasser drüber gerauscht ist, wurde das Gras etwas zurück geworfen.
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Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Fr 29. Jul 2016, 00:45
von Benutzer 4754 gelöscht
Manfred hat geschrieben:Auch jetzt nach dem Winter, nach den ersten wärmeren Tagen, wird der Unterschied schon wieder deutlich:

Versuchsfläche:
Bild

Vergleichsfläche:
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Ampferalarm! :platt:

Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Fr 29. Jul 2016, 08:10
von Manfred
Eine sehr wertvolle Pflanze für die Durchwurzelung verdichteter Bodenschichten.

Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Fr 29. Jul 2016, 08:19
von Rohana
Solange der Ampfer noch jung und die Blätter einigermassen klein sind wird er angeblich gefressen. Kannst du das bestätigen?

Re: Versuch M1: Beweidungsdauer und Wiederaufwuchs

Verfasst: Fr 29. Jul 2016, 08:43
von Manfred
Er wird schon teilweise gefressen. Man kann auch ab und zu beobachten, wie Tiere einzelne Blüten- oder Samenstände oder welke Blätter abfressen.
Problematisch ist der stumpfblättrige Ampfer ja hauptsächlich dort, wo stark gedüngt und häufig gemäht wird, weil er dann dichte Blattrosetten macht, die hochwertige Futterpflanzen verdrängen. Bei mir auf der Weide erachte ich ihn als unkritisch. Er kommt an Stellen, wo ihm die Bedingungen passen und ein paar Jahre später, wenn er seinen Job gemacht hat, geht er wieder. Wenn er nicht gemäht wird, trocknet er nach der Samenbildung ab und beschattet den Boden nicht mehr. So schafft er es auch nicht, die Gräser zu verdrängen.