Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
Moderator: kraut_ruebe
Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
Das von Weidetieren erzeugte Methan wird von den Bodenlebewesen der Weide gebunden, die sich diesen Wertvollen Rohstoff nicht entgehen lassen:
http://adf.farmonline.com.au/news/natio ... 12492.aspx
http://adf.farmonline.com.au/news/natio ... 12492.aspx
Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
Ein Infovideo (Englisch) des Buckminster Fuller Institute:
http://www.bfi.org/ideaindex/projects/2 ... ation-hope
http://www.bfi.org/ideaindex/projects/2 ... ation-hope
Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
Humusgehalt und Wasserspeichervermögen des Bodens:
Diese Tabelle habe ich aus einem Vortrag von Gabe Brown geklaut:
Sie zeigt das Wasserhaltevermögen des Bodens ins Abhängigkeit von der Bodenart und dem Humusgehalt in %.
Die Zahlenangaben sind in Wassersäule (in Inch) pro Fuß Bodentiefe.
Bei Sandboden mit 1% Humusgehalt kann also 1 Inch = 25,4 mm Wasser je 1 Fuß (=30,48 cm) Bodentiefe gespeichert werden.
Umgerechnet sind das 83,3 mm pro 1m Bodentiefe, bzw. 833 Kubikmeter pro Hektar und Meter Bodentiefe.
Ich habe die Tabelle ins metrische System übertragen:
Diese Tabelle habe ich aus einem Vortrag von Gabe Brown geklaut:
Sie zeigt das Wasserhaltevermögen des Bodens ins Abhängigkeit von der Bodenart und dem Humusgehalt in %.
Die Zahlenangaben sind in Wassersäule (in Inch) pro Fuß Bodentiefe.
Bei Sandboden mit 1% Humusgehalt kann also 1 Inch = 25,4 mm Wasser je 1 Fuß (=30,48 cm) Bodentiefe gespeichert werden.
Umgerechnet sind das 83,3 mm pro 1m Bodentiefe, bzw. 833 Kubikmeter pro Hektar und Meter Bodentiefe.
Ich habe die Tabelle ins metrische System übertragen:
Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
Wie reagiert Gras auf häufigen Rückschnitt / Verbiss?
Dieses Bild habe ich aus einem Vortrag von Dr. Thomas Griggs für Graze Appalachia:
Pflanzen der Grasart Festuca scabrella (ein nordamerikanisches Schwingel-Gras) wurden nach einer gleichmäßigen Mahd 16 Wochen lang unterschiedlich behandelt:
Das Gras ganz links wurde 16 Wochen in Ruhe gelassen.
Das 2. von links wurde alle 4 Wochen auf 5 Inch = 12,7 cm eingekürzt
Das 3. von links wurde alle 4 Wochen auf 3 Inch = 7,6 cm eingekürzt
Das rechte Gras wurde alle 4 Wochen auf 1,5 Inch = 3,7 cm eingekürzt.
Bei jedem Grasbüschel wurde die Entwicklung der Zahl der Bestockungstriebe (Tiller) und die mittlere Trockenmasse von Grün und Wurzel der einzelnen Bestockungstriebe ermittelt.
Man sieht sehr anschaulich was auf der Weide passiert, wenn die Pflanzen zu häufig und zu tief verbissen werden.
Da sich die Fresshöhe der Tiere zwar im Mittel aber nicht in Bezug auf einzelne Pflanzen steuern lässt, sollte man sich an der Erholung der am stärksten verbissenen Pflanzen orientieren, bevor man die Tiere wieder auf diese Fläche lässt.
Dieses Bild habe ich aus einem Vortrag von Dr. Thomas Griggs für Graze Appalachia:
Pflanzen der Grasart Festuca scabrella (ein nordamerikanisches Schwingel-Gras) wurden nach einer gleichmäßigen Mahd 16 Wochen lang unterschiedlich behandelt:
Das Gras ganz links wurde 16 Wochen in Ruhe gelassen.
Das 2. von links wurde alle 4 Wochen auf 5 Inch = 12,7 cm eingekürzt
Das 3. von links wurde alle 4 Wochen auf 3 Inch = 7,6 cm eingekürzt
Das rechte Gras wurde alle 4 Wochen auf 1,5 Inch = 3,7 cm eingekürzt.
Bei jedem Grasbüschel wurde die Entwicklung der Zahl der Bestockungstriebe (Tiller) und die mittlere Trockenmasse von Grün und Wurzel der einzelnen Bestockungstriebe ermittelt.
Man sieht sehr anschaulich was auf der Weide passiert, wenn die Pflanzen zu häufig und zu tief verbissen werden.
Da sich die Fresshöhe der Tiere zwar im Mittel aber nicht in Bezug auf einzelne Pflanzen steuern lässt, sollte man sich an der Erholung der am stärksten verbissenen Pflanzen orientieren, bevor man die Tiere wieder auf diese Fläche lässt.
- kraut_ruebe
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
danke für den vergleich.
hast du auch schonmal anschauungsmaterial oder vergleiche zu brach liegenden gräsern/ihren wurzeln gesehen?
ich hab immer noch ein kleines stück brache um es zu beobachten. gefühlt macht das seit 4 jahren nix bzw. besser ausgedrückt verändert/entwickelt sich nichts weiter, ich zweifle aber manchmal dran ob mich das nicht täuscht.
hast du auch schonmal anschauungsmaterial oder vergleiche zu brach liegenden gräsern/ihren wurzeln gesehen?
ich hab immer noch ein kleines stück brache um es zu beobachten. gefühlt macht das seit 4 jahren nix bzw. besser ausgedrückt verändert/entwickelt sich nichts weiter, ich zweifle aber manchmal dran ob mich das nicht täuscht.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
Ins unseren Breiten setzt bei Brache halt die Sukzession ein und das Gras wird früher oder später von Hochstauden und Gehölzen verdrängt.
Wurzelbilder aus der Phase habe ich noch keine gefunden. Und im spröden Klima zieht sich das Absterben der mehrjährigen Gräser über Jahre hin. Je stärker sich das Gras selbst beschattet, desto mehr seiner Wurzeln werden vermutlich absterben.
Wurzelbilder aus der Phase habe ich noch keine gefunden. Und im spröden Klima zieht sich das Absterben der mehrjährigen Gräser über Jahre hin. Je stärker sich das Gras selbst beschattet, desto mehr seiner Wurzeln werden vermutlich absterben.
- kraut_ruebe
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
danke.
die natur hat ja sehr viel zeit, vier jahre sind da anscheinend so viel wie gar nix. ich hab leider zu beginn selber keinen blick aufs wurzelwerk gemacht - hätt mich interessiert, ob sich da was verändert (hat).
die natur hat ja sehr viel zeit, vier jahre sind da anscheinend so viel wie gar nix. ich hab leider zu beginn selber keinen blick aufs wurzelwerk gemacht - hätt mich interessiert, ob sich da was verändert (hat).
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
Kannst ja mal ein paar Probegrabungen machen. Ich wäre an den Ergebnissen auf jeden Fall interessiert.
Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
TED-Talk von Joel Salatin zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=4Z75A_JMBx4
https://www.youtube.com/watch?v=4Z75A_JMBx4
Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie
Grüß dich , Manfred,
vielleicht passt das nicht ganz hier her - aber, es klingt mir sehr interessant:
http://www.agrar-crawinkel.de/index.php ( - oderists vllt. schon bekannt?)
Heinz Bley hat hier auf magerem Boden ein große angelegtes Wilde-Weide-Konzept verwirklicht; ganzjährig grasen auf dem Hochplateau um Crawinkel - auf 2700ha Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen und Esel. Die Esel fungieren hier als "Schutzhunde" gegen Wölfe, freilaufende Hunde und Wildschweine.
Das Gelände wurde von wenig ertragreichem Ackerland in Naturmagerrasen rückgebaut; für die Rinder gibt es wieder Wasserstellen, Feuchtbiotope schaffen ein neues Gleichgewicht in der Biodiversität und erhöhen die Kohlenstoffanreicherung und somit Humusaufbau. Außerdem wird Wasser gebunden und reichert das Grundwasservorkommen an.
Seit Beginn des Projekts sind 2457 wilde Tier- und Pflanzenarten zugewandert - einmalig für Deutschand.
Der Betrieb wird wirtschaftlich geführt, er ist in den schwarzen Zahlen und beschäftigt 18 Angestellte.
Der Naturfilmer Andraes Winkler veröffentlichte 2015 seine Dokumentation über die Wilden weiden: http://www.naturfilmtage.de/filme/ - leider fand ich keinen Trailer dazu.
Einen ausführlichen Bericht dazu fand ich in der Zeitschrift "Oya" Nr. 37.
LG
althea
vielleicht passt das nicht ganz hier her - aber, es klingt mir sehr interessant:
http://www.agrar-crawinkel.de/index.php ( - oderists vllt. schon bekannt?)
Heinz Bley hat hier auf magerem Boden ein große angelegtes Wilde-Weide-Konzept verwirklicht; ganzjährig grasen auf dem Hochplateau um Crawinkel - auf 2700ha Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen und Esel. Die Esel fungieren hier als "Schutzhunde" gegen Wölfe, freilaufende Hunde und Wildschweine.
Das Gelände wurde von wenig ertragreichem Ackerland in Naturmagerrasen rückgebaut; für die Rinder gibt es wieder Wasserstellen, Feuchtbiotope schaffen ein neues Gleichgewicht in der Biodiversität und erhöhen die Kohlenstoffanreicherung und somit Humusaufbau. Außerdem wird Wasser gebunden und reichert das Grundwasservorkommen an.
Seit Beginn des Projekts sind 2457 wilde Tier- und Pflanzenarten zugewandert - einmalig für Deutschand.
Der Betrieb wird wirtschaftlich geführt, er ist in den schwarzen Zahlen und beschäftigt 18 Angestellte.
Der Naturfilmer Andraes Winkler veröffentlichte 2015 seine Dokumentation über die Wilden weiden: http://www.naturfilmtage.de/filme/ - leider fand ich keinen Trailer dazu.
Einen ausführlichen Bericht dazu fand ich in der Zeitschrift "Oya" Nr. 37.
LG
althea