Allan Savory - Holistc Planned Grazing

Moderator: kraut_ruebe

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#51

Beitrag von Manfred » Di 24. Feb 2015, 16:58

Tony Lovell rollt das Thema Holistic Management von der Kohlenstoff- und Klimaschutzseite auf.
Er hält viele Vorträge vor Wirtschaftleuten

Hier ein TED-Talk aus 2011:
https://www.youtube.com/watch?v=wgmssrVInP0#t=12

und ein Vortrag in langer Fassung:
Teil 1 https://www.youtube.com/watch?v=B_aNd98lzSU
(Die Teile 2 bis 7 findet ihr ja selbst...)

Tony ist Mitgründer und CEO der Firma SLM Partners, ein geschlossener Investmentfond, der im großen Umfang (bisher 480.000 ha in Australien, soweit ich weiß, sind sie aber auch in den USA tätig) Weideland nach dem Holistic Management Konzept bewirtschaftet.
http://slmpartners.com/

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#52

Beitrag von Manfred » Mi 25. Feb 2015, 19:23

Weitere Vorher-Nachher-Beispiele aus Allans praktischer Arbeit:

http://www.youtube.com/watch?v=xMjKcCfBtfI

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#53

Beitrag von Manfred » Mo 2. Mär 2015, 09:33

Vortrag von Ethan Roland: Carbon Farming
(Methoden, mit denen wir den Kohlenstoff wieder aus der Atmosphäre kriegen...)

http://www.youtube.com/watch?v=ljuJhQtLYt8

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#54

Beitrag von Manfred » Do 5. Mär 2015, 18:08

Getting Results on the Land with Holistic Management:

Mehrere Vorher-Nachher Beispiele:

http://www.youtube.com/watch?v=dBpT-K3EXPw

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#55

Beitrag von Manfred » Fr 6. Mär 2015, 15:46

Johann Zietsman in "Man, Cattle and Veld":
Nature ist both complex and simple. When looking at, or working with, detail it ist
extremely complex and incomprehensible for the human mind. Hoever, when
the whole is considered and the focus is on enhancing natural processes
Management becomes simple. As cattle managers and breeders wie should mimic
nature. Our role is very simple. We have to play the part of the predator,
particularly in grazing management, and we have to accelerate natural selection.
This is our part in a much greater whole over which natural forces have
jurisdiction. The less we concern ourselves with detail outside these roles the
better.
Frei übersetzt:
Die Natur ist beides: Komplex und einfach. Wenn wir Details ansehen oder mit Details arbeiten, ist sie extrem komplex und unergründlich für den menschlichen Geist.
Wenn wir aber das Ganze betrachten und den Schwerpunkt auf das Fördern natürlicher Abläufe legen, wird das Management einfach.
Als Rinderhalter und -Züchter sollten wir die Natur nachahmen.
Unsere Rolle ist sehr einfach: Wir müssen die Aufgabe des Raubtiers übernehmen, speziell beim Managen der Beweidung, und wir müssen die natürliche Selektion beschleunigen.
Das ist unsere Rolle im viel größeren Ganzen, über das die Kräfte der Natur herrschen.
Je weniger wir uns in Details außerhalb dieser Rolle einmischen, desto besser.

Was er damit meint: Er schreibt darüber, wie ein Bauer seinen Weidebetrieb führen und wie er Zucht und Selektion betreiben sollte.
Im Laufe der Evolution ist ein Zusammenspiel von Grasland, Grasfressern und Raubtieren entstanden. Ein sehr gut eingestelltes Gleichgewicht, das so lange funktioniert hat, bis es fast überall auf der Erde vom Menschen zerstört wurde. Die Grasfresser zogen in großen Herden über das Grasland, ständig verfolgt von im Rudel jagenden Raubtieren. Die Grasfresser-Herden bleiben aus Angst eng zusammen. Wer alleine außerhalb der Herde herumstand, wurde gefressen. Am sichersten war man im Inneren einer mögl. großen Herde. Wo eine so große Herde steht und sich bewegt, ist alles Fressbare in wenigen Stunden aufgefressen und der Rest plattgetrampelt. Also muss die Herde ständig in Bewegung bleiben und weiterziehen. So entstanden die großen Herdenwanderungen, die dazu führten, das jede Fläche nur alle paar Wochen bis Jahre (je nach Standort) mal von der großen Herde überwandert, kahlgefressen und niedergetrampelt wurde. Das sind gleichzeitig optimale Bedingungen für das Gras. Es gibt eine gleichmäßige Verteilung von Kot und Urin als Dünger, nicht Fressbares wird niedergetrampelt und bildet eine Mulchschicht am Boden, die das Bodenleben füttert und das Wasser gegen Verdunstung schützt. Gleichzeitig kommt wieder Licht an die Wachstumsknoten der Pflanzen. Nach so einer Verjüngungskur treiben die Pflanzen schnell und kräftig wieder aus und bilden deine dichte Grasnarbe mit Tiefen Wurzeln. Der Boden wird zusammengehalten, der Humusgehalt steigt, das Bodenleben wird immer mehr, die Pflanzen wachsen kräftig und hoch. Bis die Herde wieder vorbei kommt und der Kreislauf von neuem beginnt.

Dieses Verhalten der verschwundenen großen Herden soll der Mensch als Weidemanager imitieren. Die Herde eng zusammenhalten, damit der Effekt des schnell Abfressens und Niedertrampelns entsteht. Und die Herde in Bewegung halten, damit das Grasland nach dem "Überfall" seine notige Ruhe- und Erholungszeit bekommt. Heute simuliert der Mensch dieses Herdenverhalten am wirtschaftlichsten mit Elektrozäunen. Bei großen Herden in den USA, Australien und Afrika werden die Zäune teilweise stündlich umgestellt, um die Herden in Bewegung zu halten.
Bei kleinen Herden ist das natürlich wirtschaftlich nicht machbar. Ein Weiterziehen mind. alle 3 Tage wäre nach den bisherigen Versuchen und Erkenntnissen das Minimalziel. Ideal ist mehrmals täglich.

Die zweite Aufgabe liegt in der Selektion, quasi dem Beutemachen, um nur das Überleben der Fittesten zuzulassen, so wie die Raubtiere das getan haben.
Natürlich suchen wir Menschen auch unseren Nutzen, z.B. die Milch- und Fleischproduktion. Und wir töten keinen so hohen Anteil an Jungtieren, wie das andere Räuber tun. Was Johann meint, ist, dass wir uns in unseren menschlichen Anforderungen auf das Wesentliche konzentrieren sollten. Wenn unsere wesentliche Anforderung Fleisch oder Milch ist, dann sollten wir der Natur nicht auch noch dadurch ins Handwerk pfuschen, dass wir zusätzlich nach Farbklecksen am Euter oder der Form des Hodensacks oder der Biegung der Hörner selektieren. Solche Details sollten wir der Natur überlassen. Wenn wir Fleisch wollen, dann sollten wir auf Tiere selektieren, die effektiv Fleisch produzieren und die auf unserer Weide fruchtbar und gesund bleiben. Die dazu passende Farbe und Hornkrümmung und Hodensackform sucht dann schon die restliche Natur aus...

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#56

Beitrag von Manfred » So 8. Mär 2015, 16:23

40 Minuten Fragen und Antworten nach einem Vortrag von Allan (englisch):

Selbst in der Serengeti breitet sich die Wüste aus und Tierzahlen sinken, weil die Kreisläufe wegen der vielen menschlichen Einflüsse nicht mehr funktionieren.

http://www.youtube.com/watch?v=QxPNPXbVtfI

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#57

Beitrag von Manfred » So 8. Mär 2015, 19:09

Playlist eines längeren Vortrags von Allan vor einer Rancher-Vereinigung in Kanada.
In diesem Vortrag zeigt er mehrere Beispiele mit Vergleichsbindern von Nationalparks ohne Weidevieh zu direkt angrenzenden Flächen mit Vieh und klassischem Dauerstandweidebetrieb. Auf beiden Seiten der Zäune die gleiche Wüstenbildung.
Abhilfe ist nur mit Vieh und der richtigen Weideführung zu schaffen:

http://www.youtube.com/watch?v=iK4TcbbN ... w_&index=1

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#58

Beitrag von Manfred » Sa 14. Mär 2015, 22:18

Vortrag von Dave Montgomery über sei Buch "Dirt: The Erosion of Civilizations" (Wie der Bodenverlust ganze Zivilisationen vernichtet)

https://www.youtube.com/watch?v=sQACN-XiqHU

Manfred

Re: Allan Savory - Holistc Planned Grazing

#59

Beitrag von Manfred » Mo 30. Mär 2015, 12:38

Ein interessanter Vortrag der Agrar-Journalistin Lisa Hamilton, aufgenommen auf der Farming for the Future Confernece 2010 (Englisch):

Teile 1 bis 5 (ca. 1 Stunde):
https://www.youtube.com/watch?v=SBNs9FV1mPw

Nach dem Einführungsteil geht es hauptsächlich um einen Rancher und eine Farmerfamilie, die neue Wege gehen.


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