Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestuetzt
Moderator: kraut_ruebe
Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Was passiert bei "keiner Beweidung"?
Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Manfred hat geschrieben:...Melde ist eine Pionierpflanze, die bakteriendominierte Böden der frühen Sukzessionsstufen bevorzugt.
Eine Massenvermehrung von Grashüpfern deutet auf viel offenen Boden, den sie für ihre Vermehrung benötigen, sprich eine lückige Grasnarbe.
Beides sind Anzeichen dafür, dass beim Management einiges nicht stimmt, wenn auf der Fläche eigentlich Graswuchs gewünscht wird....
So und jetzt bitte bei der ganzen Diskussion immer diesen letzten Satz im Kopf haben (gilt auch für den "darum traue ich dem ganzen nicht" Faden.)
Es geht um Viehhaltung und das richtige handhaben von Weideflächen.
Und deshalb finde ich ja auch gut was Manfred da macht und auch verbreitet, nur das du dann übers Ziel hinaus schießt -lieber Manfred- und das ganze als Renaturierungsprojekt im großen Stil auf alle möglichen Flächen anwenden willst (was nichts weiter hieße als alles in Viehweiden zu verwandeln), geht mir halt zu weit.
Grüße Rati
PS: ina, genau so eine Wiese habe ich auf unserem Grundstück und mittlerweile ärgere ich mich tatsächlich ein wenig das ich nicht schon seit ein paar Jahren ne Fotodok. gemacht habe.
Denn eigentlich hat erst das letzte trockene Jahr wirklich flächige grasfreie Stellen hinterlassen die dann dieses Jahr erstaunlich schnell durch eine vielfältige Palette anderer Pflanzen ersetzt wurden, die vorher nur vereinzelt zu sehen waren.
Nein, solche Wiesen sind durchaus nicht zum Selbsterstickungstot verdammt und sind Lebensraum für viele Tier und Pflanzenarten die auf Weiden nun mal eher keinen Spass haben.
ach ja, meine Wiese ist wirklich eine seit mind. einem Jahrzehnt nicht bearbeitetet Wiese und kein ungepflegter Rasen.ina maka hat geschrieben: ….Übrigens bin ich heute ganz unwissenschaftlich über einen Rasen bei uns in der Siedlung zum Spielplatz gegangen. Es hat schon länger nicht "richtig" geregnet...
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
[Einstürzende Neubauten 1996]
Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Wenn du unter Renaturierung verstehst, ehemals fruchtbares Grasland durch "Prozessschutz" nach menschlicher Willkür, wie heute in den Nationalparks Afrikas und im südlichen Nordamerika üblich, in Wüsten zu verwandeln, dann werden wir nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen.Rati hat geschrieben: Und deshalb finde ich ja auch gut was Manfred da macht und auch verbreitet, nur das du dann übers Ziel hinaus schießt -lieber Manfred- und das ganze als Renaturierungsprojekt im großen Stil auf alle möglichen Flächen anwenden willst (was nichts weiter hieße als alles in Viehweiden zu verwandeln), geht mir halt zu weit.
Eine solche Zerstörung der Biodiversität und damit auch unserer Lebensgrundlagen lehne ich strikt ab, egal als wie "natürlich" du das ansiehst oder bezeichnest.
Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Ratis "Naturschutz":
Dürre, Wüstenbildung, Erosion, Überschwemmungen, Artensterben, Freisetzung großer Mengen von CO2 durch Humusabbau
Manfreds Naturschutz:
Wiederherstellung der Wasserspeicherfähigkeit, Verhinderung von Überschwemmungen, Stopp der Erosion, zunehmende Biodiversität,
Einlagerung großer Mengen CO2 in Form organischer Substanz in den Boden
Quelle:
https://www.facebook.com/sarah.savory.9 ... 147402843/
Alles benachbarte Flächen, am Ende der Regenzeit.
Dürre, Wüstenbildung, Erosion, Überschwemmungen, Artensterben, Freisetzung großer Mengen von CO2 durch Humusabbau
Manfreds Naturschutz:
Wiederherstellung der Wasserspeicherfähigkeit, Verhinderung von Überschwemmungen, Stopp der Erosion, zunehmende Biodiversität,
Einlagerung großer Mengen CO2 in Form organischer Substanz in den Boden
Quelle:
https://www.facebook.com/sarah.savory.9 ... 147402843/
Alles benachbarte Flächen, am Ende der Regenzeit.
Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Oder Mexiko. In der Trockenzeit.
Ratis Naturschutz: Manfreds Naturschutz:
Ratis Naturschutz: Manfreds Naturschutz:
Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Und wenn du in obigem Foto drinstehst und ein bisschen näher an die Berge rangehst oder vielleicht reicht es, wenn du dich von dem Riss im Boden (oder was das ist) wegdrehst - dann hast du unteres Foto....
Ich war lange genug in México, um zu wissen, dass du in ein und derselben Wüste (sorry, Emil, aber wir nennen es so), ganz viele verschiedenene - abschreckende oder "tolle" Fotos machen kannst.
Sollten wir hier nicht wissenschaftlich bleiben?
Ich war lange genug in México, um zu wissen, dass du in ein und derselben Wüste (sorry, Emil, aber wir nennen es so), ganz viele verschiedenene - abschreckende oder "tolle" Fotos machen kannst.
Sollten wir hier nicht wissenschaftlich bleiben?
- emil17
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Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Ich habe diese Bilder von Dingambonge und dem Nationalpark daneben natürlich schon vorher gesehen, aber sie überzeugen mich nicht.
Zudem haben die Flächen ganz unterschiedliche Vorgeschichten - das eine seit Jahrzehnten Nationalpark, das andere eine Farm, die nach Savorys Richtlinien bewirtschaftet wird.
Ein zwingender Beweis für die behauptete Desertifizierung nicht beweideten Grünlands unabhängig vom Niederschlagsregime wird noch nicht erbracht durch den Vergleich zweier grosser Flächen, von denen die eine vorbildlich gemanagt worden ist und die andere ruiniert ist (oder war) - egal was man unter gut und schlecht versteht und was der Managementzweck ist.
In dem Fall wäre es ja wirklich ganz simpel: Man zäune beispielsweise im Dingambonge-Gebiet einen halben ha ein und sperrt das Vieh dort aus.
Dann müsste die Fläche innerhalb des Zauns sehr bald vegetationslos werden, denn das Gras stirbt ja ab, wenn es nicht geweidet wird ... hatten wir ja schon und glaube ich nicht. Wenn das nicht geschieht, dann was?
Im Nationalpark das selbe - man zäunt einen halben ha ein und beweidet so wie es nach HM sein soll. Da muss man halt das Vieh hin - und wieder wegbringen, deshalb ist es etwas aufwendiger.
Dann müsste die Fläche innerhalb des Zauns schön frisch grün sein und die ausserhalb so wie gezeigt.
So einfach kann es sein.
Ich verlange diese Art des Nachweises durch Versuch nicht, weil ich nicht wahrhaben will, dass funktionieren kann, was Savory macht, sondern weil Wissenschaft eben so funktioniert. In diesem Fall ist das Versuchsdesign Standard (Behandlung vs. Kontrolle, alles andere nach Menschenermessen gleich).
Um dir zu zeigen wo das Problem ist, hab ich selber mal so ein Vergleichsbild zusammengestellt: Links Naturschutzgebiet, rechts Agrarland. Beide Flächen sind im gleichen Bundesland, also benachbart.
Ich äussere mich bewusst nicht dazu, welche Fläche mir besser gefällt. Dass der Bewirtschaftungszweck eine Rolle spielen könnte, das hat Rati hoffentlich klargestellt.
Grundsatzfragen, etwa die, ob denn eine Landschaft im spröden Klima grundsätzlich zum Wüstentod verurteilt sei, wenn kein Mensch da managt und Viehherden treibt und hütet, die stellt sich natürlich auch. Hier hat den Beweisnotstand, der gegen den gesunden Menschenverstand argumentiert.
Die "gute Fläche" ist offensichtlich nach Regen aufgenommen worden, die "schlechte" nach langer Trockenheit. Sorgfältige Dokumentation würde hier das Datum und die Koordinaten der abgebildeten Orte nennen, ebenso die vorher gefallenen Regenmengen.Manfred hat geschrieben: ... am Ende der Regenzeit.
Zudem haben die Flächen ganz unterschiedliche Vorgeschichten - das eine seit Jahrzehnten Nationalpark, das andere eine Farm, die nach Savorys Richtlinien bewirtschaftet wird.
Ein zwingender Beweis für die behauptete Desertifizierung nicht beweideten Grünlands unabhängig vom Niederschlagsregime wird noch nicht erbracht durch den Vergleich zweier grosser Flächen, von denen die eine vorbildlich gemanagt worden ist und die andere ruiniert ist (oder war) - egal was man unter gut und schlecht versteht und was der Managementzweck ist.
In dem Fall wäre es ja wirklich ganz simpel: Man zäune beispielsweise im Dingambonge-Gebiet einen halben ha ein und sperrt das Vieh dort aus.
Dann müsste die Fläche innerhalb des Zauns sehr bald vegetationslos werden, denn das Gras stirbt ja ab, wenn es nicht geweidet wird ... hatten wir ja schon und glaube ich nicht. Wenn das nicht geschieht, dann was?
Im Nationalpark das selbe - man zäunt einen halben ha ein und beweidet so wie es nach HM sein soll. Da muss man halt das Vieh hin - und wieder wegbringen, deshalb ist es etwas aufwendiger.
Dann müsste die Fläche innerhalb des Zauns schön frisch grün sein und die ausserhalb so wie gezeigt.
So einfach kann es sein.
Ich verlange diese Art des Nachweises durch Versuch nicht, weil ich nicht wahrhaben will, dass funktionieren kann, was Savory macht, sondern weil Wissenschaft eben so funktioniert. In diesem Fall ist das Versuchsdesign Standard (Behandlung vs. Kontrolle, alles andere nach Menschenermessen gleich).
Um dir zu zeigen wo das Problem ist, hab ich selber mal so ein Vergleichsbild zusammengestellt: Links Naturschutzgebiet, rechts Agrarland. Beide Flächen sind im gleichen Bundesland, also benachbart.
Ich äussere mich bewusst nicht dazu, welche Fläche mir besser gefällt. Dass der Bewirtschaftungszweck eine Rolle spielen könnte, das hat Rati hoffentlich klargestellt.
Grundsatzfragen, etwa die, ob denn eine Landschaft im spröden Klima grundsätzlich zum Wüstentod verurteilt sei, wenn kein Mensch da managt und Viehherden treibt und hütet, die stellt sich natürlich auch. Hier hat den Beweisnotstand, der gegen den gesunden Menschenverstand argumentiert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- emil17
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Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Du WEISST also, dass diese Flächen vorher grosse Mengen Humus hatten und besser bewachsen waren und da Arten lebten, die jetzt verschwunden sind? Das muss ja so gewesen sein, denn nicht vorhandener Humus kann auch nicht abgebaut werden und nicht vorhandene Arten können nicht aussterben.Manfred hat geschrieben:Ratis "Naturschutz":
Dürre, Wüstenbildung, Erosion, Überschwemmungen, Artensterben, Freisetzung großer Mengen von CO2 durch Humusabbau
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Links eine alte, degenerative Kulturlandschaft (Heide), die sich in den letzten Jahrzehnten unter Naturschutzregime drastisch gewandelt hat, weil die ehemalige Bewirtschaftung mit regelmäßigem Abbrennen und intensiver, degenerativer Beweidung aufgegeben wurde.emil17 hat geschrieben: Um dir zu zeigen wo das Problem ist, hab ich selber mal so ein Vergleichsbild zusammengestellt:Links Naturschutzgebiet, rechts Agrarland. Beide Flächen sind im gleichen Bundesland, also benachbart.
Jetzt macht sich dort vermehrt Gras und Wald breit. Eine normale Sukzessionsentwicklung in dieser Sprödigkeitszone und mit diesem Management. Das Land heilt zum Unwillen des Naturschutzes langsam, wenn auch viel langsamer als es unter naturnaher Bewirtschaftung könnte.
Wäre das Ziel dagegen, die Heidelandschaft zu erhalten, müsste man sie halt weiter entsprechend bewirtschaften.
Rechts ein Boden in deutlich besserem ökologischen Zustand, nach langjährigem Wiederaufbau durch die Landwirtschaft, aber halt monoton bewirtschaftet.
Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu
Ja. Weiß ich. Die Geschichte dieser Flächen seit der europäischen Besiedlung ist bekannt.emil17 hat geschrieben:Du WEISST also, dass diese Flächen vorher grosse Mengen Humus hatten und besser bewachsen waren und da Arten lebten, die jetzt verschwunden sind? Das muss ja so gewesen sein, denn nicht vorhandener Humus kann auch nicht abgebaut werden und nicht vorhandene Arten können nicht aussterben.
Damals waren das durchgehend fruchtbare Savannen mit sehr hohen Wildbeständen.