Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestuetzt

Moderator: kraut_ruebe

Benutzer 72 gelöscht

Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#31

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 6. Aug 2019, 17:53

Fred hat geschrieben:Nein. Wenn die Praxis die Theorie widerlegt, ist es einfach ein Zeichen, daß die Wissenschaft noch den ein oder anderen Effekt übersehen hat.
hm - hiergeht es ja wohl eher darum, dass DieterBs Erfahrungen den Theorien von Savory widersprechen.
Meine Beobachtungen übrigens auch, aber das ist halt so....

Meinst du wirklich, dass alle Naturschutzgebiete, die nicht stark beweidet werden und sich im spröden Klima befinden, in absehbarerer Zeit zu Wüste werden oder ist das in der Praxis gar nicht so? :hmm:

Ich finde halt schon, wenn man so über Naturschutzgebiete redet, sollte es zumindest mal für alle beteiligten nachvollziehbar sein, warum.

Es gibt doch Unterschiede zwischen Glauben und Wissenschaft?
Wo siehst du die?

Übrigens bin ich heute ganz unwissenschaftlich über einen Rasen bei uns in der Siedlung zum Spielplatz gegangen. Es hat schon länger nicht "richtig" geregnet.
Dabei hab ich bemerkt, dass das Gras total vertrocknet ist. Aber dazwischen wachsen und blühen einige Pflanzen, weiß nicht genau welche - Melden?? einen Wegerich hab ich erkannt, der ist zwischen Breit- und Spitzwegerich (Hybride??), gelbblühender Klee.
Aber kein Gras.
Und irre viele Heuschrecken......
Passt nicht so gut zur Wissenschaftlichkeit hier, ist nur eine Beobachtung meinerseits, die mich zu einer Frage geführt hat:
Sind es wirklich Gräser, die am besten mit der Trockenheit umgehen können??

Wenn die Praxis die Theorie widerlegt - schöner Ansatz.

Manfred

Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#32

Beitrag von Manfred » Di 6. Aug 2019, 22:12

"Alles" und "immer" sind Todschlagbegriffe. Es wird immer irgendwelche Ausnahmen geben, zumal die Grenzen ja mehr als fließend sind. Deshalb braucht es ja so ein adaptives, aufmerksames Management, dass genau auf die Reaktionen auf das Ausprobierte achtet und dann nötige Änderungen vornimmt.

Melde ist eine Pionierpflanze, die bakteriendominierte Böden der frühen Sukzessionsstufen bevorzugt.
Eine Massenvermehrung von Grashüpfern deutet auf viel offenen Boden, den sie für ihre Vermehrung benötigen, sprich eine lückige Grasnarbe.
Beides sind Anzeichen dafür, dass beim Management einiges nicht stimmt, wenn auf der Fläche eigentlich Graswuchs gewünscht wird.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#33

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 6. Aug 2019, 22:43

na ja -
Dieser Rasen wird überhaupt nicht gemanagt, er ist auch total unwichtig - ist halt da und wird regelmäßig gemäht, warum überhaupt nicht gegossen wird?
Das dürfte in Wien tatsächlich ein bisschen ein Miss-Management sein - steht eh in allen Zeitungen, auch frisch gesetzte Bäume vertrocknen. Die hätten nur anfangs ordentlich Wasser gebraucht, aber da sie das nicht bekommen, vertrocknen sie..

Ja ist eine Schande dieses Miss-Management ..... ;)

Brauch ich jetzt Allan Savory, damit er uns rettet? :aeh:

(ich weiß nicht, ob diese Pflanzen Melden sind!! die wachsen auch zwischen den Pflastersteinen sehr gerne, überall, wo es richtig trocken ist)

Rasen ist eigentlich etwas, was nur dort wirklich gedeiht, wo es viel regnet - woanders verträgt das Gras das dauernde Gemäht-Werden nur, wenn auch gegossen wird.
Ich finde es gar nicht so schlecht, dass man auf diesem Stück Erde wachsen darf, was halt wächst - und das. obwohl Hunde und Kinder hier spielen....

Manfred hat geschrieben:Deshalb braucht es ja so ein adaptives, aufmerksames Management, dass genau auf die Reaktionen auf das Ausprobierte achtet und dann nötige Änderungen vornimmt.
sagen so einige Sekten auch - ohne uns seid ihr verloren....

Manfred! Das ist doch ganz normaler gesunder Menschenverstand!! :eek:
ist das wirklich schon ausgestorben?

Auf jeden Fall passieren solche "schlimmen Dinge" meistens dann, wenn mensch eingreift.
Oder meinst du, die Natur käme ohne menschliches Gemanagt werden nicht aus? :hmm:

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Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#34

Beitrag von kraut_ruebe » Di 6. Aug 2019, 22:51

zweite bitte, beim thema zu bleiben und nicht die threadthemen durcheinander zu würfeln.

allgemeine verständnislosigkeit bitte hier weiterführen https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 27&t=19055

/moderation
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Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#35

Beitrag von emil17 » Di 6. Aug 2019, 23:17

Fred hat geschrieben: Es gibt unendliche Beispiele in der Wissenschaftsgeschichte dafür (z.B. Ignaz Semmelweis) ist eher das normale als etwas besonderes.
Hier verwechselst du zwei Dinge. Bei Semmelweis war nicht die fehlende Wissenschaftlichkeit das Problem, obwohl die Bakteriologie damals noch in den Kinderschuhen steckte, sondern die Arroganz der etablierten Autoritäten, die sich nicht von so einem dahergelaufenen Niemand Fehler nachweisen lassen wollten. Das ist ein Problem nicht der Wissenschaft an sich, sondern der Menschen, die sich Wissenschaftler nennen.

Bei Savory bestreiten wir ja auch nicht, dass seine Methoden erfolgreich sein können. Dort ist das Problem, dass er Dinge behauptet, die man messen könnte, wenn sie so wären: Etwa die Sache mit dem Bodenhumus oder der Wüstenbildung nur wegen Mangel an Beweidung.
Fred hat geschrieben:Solange die Wissenschaft mit Physik noch solch elementare Probleme wie mit Quanteneffekten hat, von plausiblen Erklärungen für das Leben an sich, darf man auf die Argumentation: "Was die Wissenschaft nicht versteht darf es nicht geben" nichts geben.
Ein Problem besteht dort, wo Aussagen gemacht werden, die sich problemlos durch Messungen oder Versuche verifizieren liessen. "Ohne Beweidung kommt es zur Wüstenbildung" oder "Was in Simbabwe funktioniert, ist auch für den Rest der Welt gut" wäre so etwas.
Der Umkehrschluss: "Weil es die Wissenschaft nicht erklären kann, ist es deshalb vermutlich so" ist selbstverständlich nicht zulässig und schon gar nicht ein Qualitätsmerkmal.

Die Quantentheorie spielt dort, wo der Unterschied zwischen unterscheidbaren Dingen wegen absoluter Kleinheit verschwindet. Wenn die Physik Mühe in der Interpretation von Messversuchen im subatomaren Bereich hat, wo die Quanten wesentlich werden, hat sie sich noch lange nicht für andere Fachdisziplinen disqualifiziert und deshalb gibt es für uns alle so praktische Dinge wie Mobiltelefone oder Dampfkochtöpfe. Ein Zimmermann muss ja schliesslich auch nichts von Zellulosechemie und noch weniger von C-Atomorbitalen verstehen, obwohl sein Holz hauptsächlich daraus gemacht ist.
Was Leben oder was Zeit sind, weiss so genau niemand. Trotzdem hat das noch keinen davon abgehalten, diese Begriffe zu verwenden.
Was Energie wirklich ist, weiss auch keiner, wenn man genau hinschaut. Trotzdem ist der Begriff nützlich, denn man kann damit sehr viele Dinge sehr genau vorhersagen.
Fred hat geschrieben:PS: Christian Kreiß: Gekaufte Forschung
Die Existenz von Misständen bezweifelt keiner, aber deshalb das Kind mit dem Bade ausschütten darf man erst, wenn man ein besseres Verfahren hat. Forschung gilt nicht solange als gekauft, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#36

Beitrag von Rohana » Mi 7. Aug 2019, 07:49

Manfred hat geschrieben: Eine Massenvermehrung von Grashüpfern deutet auf viel offenen Boden, den sie für ihre Vermehrung benötigen, sprich eine lückige Grasnarbe.
Beides sind Anzeichen dafür, dass beim Management einiges nicht stimmt, wenn auf der Fläche eigentlich Graswuchs gewünscht wird.
Oder Anzeichen für ausbleibenden Regen :kaffee:
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Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#37

Beitrag von emil17 » Mi 7. Aug 2019, 08:15

Rohana hat geschrieben: Oder Anzeichen für ausbleibenden Regen
Nein, weil die Tiere ja irgendwo her kommen müssen.
In den ausgedehnten Liegewiesen um meinen Lieblingsbaggersee hat es jedenfalls keine, obwohl es da genauso furzetrocken ist wie daneben, wo sie massenhaft vorkommen.
In nassem Gras sind sie aber nicht so aktiv und fallen deshalb nicht auf.
Die typischen Trockenwiesenarten brauchen vermutlich zur Entwicklung höhere Bodentemperaturen, die es nur in lückigen Beständen gibt. Viele Arten fressen gar kein Gras, sondern sind auf Futterpflanzen angewiesen, die in Fettwiesen fehlen.
So generell "je trockener desto Grashüpfer" gilt das sowieso nur fürs intensiv bewirtschaftete Tiefland. Auf Dauergrünland im Hochgebirge, das bekanntlich hartnäckig von nasskalter Witterung heimgesucht werden kann, sind Grashüpfer häufig.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#38

Beitrag von Manfred » Mi 7. Aug 2019, 09:29

@Dieter:
Ein kurzer Bericht über den Besuch von Savory in Spanien und Portugal:
https://www.savory.global/holisticament ... hpsk7HfBPk

Benutzer 72 gelöscht

Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#39

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 7. Aug 2019, 09:41

kraut_ruebe hat geschrieben:zweite bitte, beim thema zu bleiben und nicht die threadthemen durcheinander zu würfeln.

allgemeine verständnislosigkeit bitte hier weiterführen https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... 27&t=19055

/moderation
nein, bitte nicht!!
Mir ging es nicht um deine "allgemeine Verständnislosigkeit"
Mir ging es um Misstrauen!!!

Und ich finde, hier in diesem thread hat allgemeine Propaganda noch weniger zu suchen als Zweifel an einer nicht bewiesenen Methode. :im:
Deshalb braucht es ja so ein adaptives, aufmerksames Management, dass genau auf die Reaktionen auf das Ausprobierte achtet und dann nötige Änderungen vornimmt.
Werde ich des Königreichsaales verwiesen?


Es ist halt wirklich schwer wissenschaftlich zu bleiben, wenn man von einer Sache sehr überzeugt ist ...

Aber Zweifel an einer Aussaage sind keine allgemeine Verständnislosigkeit.
Das sage ich jetzt schon noch, sonst tät ich mich ärgern müssen

@emil17: Wir haben hier immer ein paar Heuschrecke, aber seit der Rasen so lückig ist, weil es so wenig regnet, haben sie sich ordentlich vermehrt. Ich frage mich, was für Rolle Heuschrecken im Naturhaushalt spielen?

Manfred

Re: Savorys Aussagen werden nicht von der Wissenschaft gestu

#40

Beitrag von Manfred » Mi 7. Aug 2019, 10:11

emil17 hat geschrieben: Bei Savory bestreiten wir ja auch nicht, dass seine Methoden erfolgreich sein können. Dort ist das Problem, dass er Dinge behauptet, die man messen könnte, wenn sie so wären: Etwa die Sache mit dem Bodenhumus oder der Wüstenbildung nur wegen Mangel an Beweidung.
Da ist es bei dir wie mit Dieter.
Ihr weigert euch beide hartnäckig, euch mit den zahlreich verlinkten Quellen zu beschäftigten und behauptet einfach weiter, es gäbe keine Beweise.
Und nochmal: Es geht ums Management (!!!!!) der Beweidung.
Beweidung kann auf den betroffenen Flächen von extrem destruktiv bis sehr konstruktiv alles sein, abhängig vom Management.

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