Selbstversorger Forum e.V.

Die Problematik ist ja noch viel komplexer.
Überall wird aufgeforstet wie blöd, nur oft ohne jeden Realitätssinn. Siehe die Projekte in China, die die Wüsten stoppen sollen.
Die Bäume dort müssen lebenslang bewässert werden und der Sand bläst trotzdem unten durch.
Angepasste Vegetation in der Gegend wäre Steppe, und die lässt sich durch den richtigen Einsatz von Weidetieren erzeugen. Zu deutlich niedrigeren Kosten und wirkungsvoll.
Artenreiches Weideland wie in Uruguay, das bei gutem Management viel Humus aufbaut, Methan bindet, Wasser speichert.. mit Subventionen aus der EU in Eukalyptusmonokulturen zu verwandeln, die extrem artenarm sind und den Wasserhaushalt der ganzen Region zerstören, was soll das für den Klimaschutz bringen?
Dazu die sozioökonomischen Auswirkungen, wie in dem Artikel beschrieben. Große Konzerne reißen sich hunderttausende ha Land unter den Nagel, subventioniert mit "Klimaschutzgeldern"...
Das ist Kolonialismus der übelsten Sorte und wir bejubeln und bezahlen das auch noch.

Man könnte ganz brutal sagen, daß man "einfach " eine ziemlich große Herde zweimal im Jahr sich durchfressen lassen sollte - je nach Jahreszeit?
Was anderes machten alle großen Weidetiere doch schon seit Jahrtausenden nicht - Sommerweide/Winterweide.
Wenn der Mensch die Finger rauslassen könnte, und die Zäune legt, dann könnte man sowas hinkriegen.
Gibt es Studien dazu, wie man eine Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen könnte?

Sabi(e)ne hat geschrieben:Man könnte ganz brutal sagen, daß man "einfach " eine ziemlich große Herde zweimal im Jahr sich durchfressen lassen sollte - je nach Jahreszeit?

Auf Gebieten, die eigentlich Waldgebiete sind geht das nicth so einfach. Die Tiere allein (d.h. auch ohne Winterzufütterung) können die natürliche Sukzession nicht immer aufhalten, da muss der Mensch eingreifen. Außerdem fressen die Tiere selektiv und verderben sich damit das Futter.

@Sabine: Die Savory-Leute machen das ja teilweise schon auf recht großen Flächen, z.B. in Australien.
Den natürlichen Herdenzug mit Raubtierunterstützung kriegen wir nicht mehr hergestellt. Der funktioniert nicht mal mehr in der Serengeti. Die ist auch am Abnippeln.
Den Job die Herden zusammen und in Bewegung zuhalten, muss heute der Mensch übernehmen. Das ist aber relativ einfach und zudem wirtschaftlich machbar. In Australien haben die eine Betreuungsdichte von einem Mann pro 1500 Rinder, der sich ums tägliche Umtreiben, die Wasserversorgung, Zaunkontrolle und Tierbetreuung kümmert. Und für Fangen, Behandeln, Sortieren, Markieren, Zäune bauen etc. kommt dann ab und zu ein Trupp Spezialisten vorbei. Diese Roundup-Truppe pendelt bei den einen Ranch-Investment-Firma sogar zwischen Nordamerika und Australien. Die Wildtierherden in diesen Gegenden ziehen zeitversetzt (gesteuert durch den Wiederaufwuchs) den Rinder- und Schafherden nach und kommen so auch wieder in einen guten Rhythmus.
Bäume pflanzen wäre da am sinnvollsten, wo natürliche Waldgürtel bestanden. Aber da wurde nicht ohne Grund gerodet und die Flächen anschließend offen gehalten. Da regiert eine intensive Nutzung. Diese Flächen in Wald zu verwandeln bringt für die Konzernen keinen Gewinn. Es gibt ausreichende Niederschläge und Ackerbau und intensive tierische Veredelung (Mast und Milchproduktion auf Basis von Ackerfrüchten) spülen mehr in die Kassen.

Wieder mein ein trauriges Beispiel für gut gemeint und verheerend gemacht.
Bill Gates ist einfach nicht davon abzubringen, die Welt als Computer zu sehen.

How Bill Gates is causing the collapse of traditional farming and local Food economies:
http://www.alternet.org/food/how-bill-g ... -economies

Manfred hat geschrieben:Wieder mein ein trauriges Beispiel für gut gemeint und verheerend gemacht.

Ob da gar so viel wirklich gut gemeint ist..

http://www.theguardian.com/global-devel ... m-monsanto

Video:
The Grasslands: Nice to Visit, Critical to Save

https://www.youtube.com/watch?v=N-FDViio8rA

Hi,
Letter to a vegetarian nation
http://sheldonfrith.com/2015/12/03/

Gruesse,
Mike

Der Siegerartikel des "Voices of Soil Contest":

https://www.lexiconoffood.com/post/winn ... anna-brown

https://www.youtube.com/watch?v=sNDCMUgNQtg

Ein Vortrag von Allan mit Schwerpunkt Klimawandel.