Grundverkehrskommission Österreich

Moderator: kraut_ruebe

Antworten
Naturfee
Beiträge: 23
Registriert: So 19. Jul 2020, 17:38
Familienstand: Single und Kuppelbudist/in

Grundverkehrskommission Österreich

#1

Beitrag von Naturfee » Mo 24. Mai 2021, 16:52

Liebe Menschen,

ich wollte eigentlich im Landwirtforum schreiben, da rein auf Österreich bezogen, aber dieses wurde geschlossen.
Ich habe die Möglichkeit ein Grundstück von knappen 1 1/2 ha zu erwerben, wenn die Grundverkehrskommission zustimmt - knappe 14000 m2 Wiese, 700m2 Wald. Nun soll ich eine Art Konzept verfassen. Fakt ist, ich weiß, was ich dort machen möchte, jedoch nicht, wie sie sich das vorgestellt haben.

Ich möchte eine Streuobstwiese anlegen (Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen, 2 Walnussbäume) , ca 10g20 Hühne halten (mit wenigen beginnen) und ca 6 Schafe. Für die Schafe stell ich mit einen kleinen Offenstall von 8-10m2 vor und für die Hühner einen beweglichen Stall. Die Weide würde ich etwas aufteilen, sodass die Schafe nicht immer am selben Fleck weiden.
Da es ein eher trockener, steiniger Boden ist, würde ich noch ein paar Kornellkirschen Pflanzen, die dort wohl gut wachsen und ein paar andere Wildsträucher, wobei ich nicht weiß, ob ich das schrieben soll.
Darüber hinaus weiß ich aber nicht, was drinnen stehen muss, wie ich das eriös verfasse, etc.
Kann mir BITTE jemand helfen?

Als Abnehmer für Obst könnte ich eine Freundin anführen, die Köchin ist. Aber wie gesagt, ich hab keinen Schimmer, was davon die Grundverkehrskommission interessiert.

Danke euch!

Benutzeravatar
osterheidi
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 1552
Registriert: Mo 21. Okt 2013, 20:32
Familienstand: rothaarig
Wohnort: endmoräne, obendrauf, klimazone 6b, höhe 600

Re: Grundverkehrskommission Österreich

#2

Beitrag von osterheidi » Mo 24. Mai 2021, 17:49

das klingt doch seriös was du vor hast. gibts eine beratung auf dem landwirtschaftsamt oder ähnliches? da könntest du auch gleich belegen dass du von fachlicher seite beraten wurdest .
wenn nicht mit offenen karten gspielt wird, also andere interessen im spiel sind von denen du nix weißt , dann würde ich aufpassen.
gibt es mitbewerber , die hauptberufliche landwirte oder forstwirte sind? ist bauland zu erwarten?
es liest sich nicht wie eine zwangsversteigerung wo es eventuell eilt...?

Naturfee
Beiträge: 23
Registriert: So 19. Jul 2020, 17:38
Familienstand: Single und Kuppelbudist/in

Re: Grundverkehrskommission Österreich

#3

Beitrag von Naturfee » Mo 24. Mai 2021, 19:17

Mitbewerber gibt es glaub ich nicht.

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10731
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Grundverkehrskommission Österreich

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 24. Mai 2021, 23:48

Um welches Bundesland geht es denn? Da hat ja jedes seine eigene GVK mit ihren eigenen Vorstellungen.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Naturfee
Beiträge: 23
Registriert: So 19. Jul 2020, 17:38
Familienstand: Single und Kuppelbudist/in

Re: Grundverkehrskommission Österreich

#5

Beitrag von Naturfee » Di 25. Mai 2021, 04:05

In Oberösterreich, Bezirk Vöcklabruck.

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10731
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Grundverkehrskommission Österreich

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Di 25. Mai 2021, 12:15

Der Schlüsselsatz aus dem Grundverkehrsgesetz OÖ:

..........Eine Genehmigung wird erteilt, wenn die Interessen der Land- und Forstwirtschaft gewahrt werden und eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung sichergestellt ist...........

Normaler Weise verfasst derjenige, der den Kaufvertrag bei der Grundverkehrskommission einreicht (Notar oder Anwalt), auch die für die Einreichung nötige Darstellung der Bewirtschaftung nach ortsüblichen Schwerpunkten.

Was in OÖ für die Landwirtschaft wichtig ist, weiß ich nicht, aber grundsätzlich: Die GVK ist die Bauernvertretung und setzt sich aus aktiven Landwirten zusammen, die im Rahmen von regelmäßig wiederkehrenden Sitzungen über die Vergabe der Zustimmung zu Veräußerungen an Nicht-Landwirte entscheiden. Es gilt also glaubhaft darzustellen, dass man als Privatperson den Kaufgegenstand ebenso gut bewirtschaftet bzw pflegt wie ein Landwirt, in einer Art und Weise, die aus Sicht eines Bauern Sinn macht.

Sinn macht hier: Anlage einer Obstwiese, Beweidung durch Schafe (Grossvieheinheiten einhalten), zusätzliche Einhaltung etwaiger Mähpflichten, Pflege des Waldgrundstückes (Käferbefall und sonstige regionale Verordnungen).

Sinn macht auch, falls gegeben: Eine Darstellung, weswegen das betreffende Stück Land nicht besonders gut für die klassische Landwirtschaft dienen kann, zb weils steinig ist/noch nie ein Acker war/.... und daher eine alternative Nutzung das Mittel der Wahl ist
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Winnie07
Beiträge: 892
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 21:24
Wohnort: Kematen

Re: Grundverkehrskommission Österreich

#7

Beitrag von Winnie07 » Di 25. Mai 2021, 14:13

Bei mir hat damals die Zustimmung über ein halbes Jahr gedauert, auch OÖ. Konzept... Die wollen sicher, dass du vorhast, damit Geld zu verdienen, kann ich mir vorstellen. Übrigens darfst du im Grünland keinen Stall bauen, wenn du nicht damit, z. B Schafen, Geld verdienen willst. Es gibt ein 2tägiges Seminar von der Landwirtschaftskammer, das auch oft als Voraussetzung für den Erwerb verlangt wird. Da geht es in einem Teil um diese Voraussetzungen. Kostenpunkt ca. 200 Euro. Einfach am LFI anrufen.
lg
Winnie07

Naturfee
Beiträge: 23
Registriert: So 19. Jul 2020, 17:38
Familienstand: Single und Kuppelbudist/in

Re: Grundverkehrskommission Österreich

#8

Beitrag von Naturfee » Do 27. Mai 2021, 21:58

Danke euch!
Von Seiten der Grundverkehrskommission sieht es anscheinend nicht schlecht aus. Nun steh ich vor der Aufgabe bei der Gemeinde wegen eines Stall zu fragen.
Ich halte 6 Schafe für eine ganz gute Zahl für diese Fläche. Wie groß sollte denn der Stall sein? Außerdem brauch ich noch eine Fläche zum Lagern für Heu.
Im Internet variieren die Zahlen. Denkt ihr, dass ich bei der Fläche noch Heu zukaufen müsste?
Ich bedanke mich wieder im Voraus und freue mich auf eure Gedanken!

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10728
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Grundverkehrskommission Österreich

#9

Beitrag von emil17 » Sa 29. Mai 2021, 18:01

Ich würde mal bei der lokalen Landwirtschaftsberatung anfragen, denn die Bodengüte spielt eine wesentliche Rolle bei der Abschätzung, für wieviel Schafe es Futter hergibt. Zudem kann es sein, wenn das Land sehr gut ist, dass du Heu machen musst, weil die Tiere im Mai/Juni gar nicht soviel fressen können wie nachwächst. Wenn du dann nicht mähst, legt es sich und verdirbt.
Auch wegen solchen Dingen wäre die Zusammenarbeit mit einem lokalen Landwirt von Vorteil, sonst brauchst du auch noch einen Mäher, der will irgendwo stehen und ab und zu gewartet werden, ein Hektar Heu von Hand ins Trockene bringen (wohin?) ist durchaus Arbeit, und so geht das immer weiter.
Deshalb hat man ja eigentlich auch nur zwei Typen von Tierhaltern: Die einen machen es, um davon zu leben, und die anderen kaufen alles, um Zeit für die Tiere zu haben. Da sind dann Pferde besser, denn die Interaktion von Schafen mit Menschen ist im Vergleich dazu recht limitiert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Ganzheitliches Management (Holistic Management nach Allan Savory)“