Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs
Moderator: kraut_ruebe
Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs
Wiederaufwuchs durch Trampelmulch nach kurzer, intensiver Beweidung.
Zum Vergleich Wiederaufwuchs nach Nutzung als "Dauerstandweide".
Fotos vom 19.07.2015. Frischer Trampelmulch.
Fotos von 25.07.2015, also 6 Tage später:
Der Wiederaufwuchs:
Und eine Drehung um 180 Grad. Blick auf die andere Seite des Zauns. Dort ein Stück "Dauerstandweide", dessen Nutzung ich am selben Tag beendet habe.
Also ebenfalls 6 Tage Wiederaufwuchs:
Zum Vergleich Wiederaufwuchs nach Nutzung als "Dauerstandweide".
Fotos vom 19.07.2015. Frischer Trampelmulch.
Fotos von 25.07.2015, also 6 Tage später:
Der Wiederaufwuchs:
Und eine Drehung um 180 Grad. Blick auf die andere Seite des Zauns. Dort ein Stück "Dauerstandweide", dessen Nutzung ich am selben Tag beendet habe.
Also ebenfalls 6 Tage Wiederaufwuchs:
Re: Experiment Manfred 3
Update vom 12.08.2015.
Der Wuchs auf der Trampelmulchfläche stagniert zwar, wegen der extremen Trockenheit:
aber auf der Vergleichsfläche ist das Futter eher weniger als mehr geworden. Die verkümmerten Wurzeln können wohl nicht mehr genug Wasser aus dem durch Wind und Sonne ausgetrockneten Boden ziehen:
Der Wuchs auf der Trampelmulchfläche stagniert zwar, wegen der extremen Trockenheit:
aber auf der Vergleichsfläche ist das Futter eher weniger als mehr geworden. Die verkümmerten Wurzeln können wohl nicht mehr genug Wasser aus dem durch Wind und Sonne ausgetrockneten Boden ziehen:
Re: Experiment Manfred 3
Bilder vom 22.08.2015.
Versuchsfläche:
Es blühen schon wieder die ersten Rotklee- und Luzernepflanzen.
Vergleichsfläche:
Da gut sich nach dem Regen auch endlich wieder was.
Versuchsfläche:
Es blühen schon wieder die ersten Rotklee- und Luzernepflanzen.
Vergleichsfläche:
Da gut sich nach dem Regen auch endlich wieder was.
Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs
Die letztjährige Trampelmulch-Fläche:
Und die Vergleichsfläche:
Letztere habe ich im Herbst mögl. geschont. Sie kommt besser aus dem Winter, als ich erwartet hatte. Es fehlen aber die massebildenden Gräser. Die flachwurzelnde Rispe wird bei Trockenheit im Sommer wieder kräftig zu leiden haben.
Und die Vergleichsfläche:
Letztere habe ich im Herbst mögl. geschont. Sie kommt besser aus dem Winter, als ich erwartet hatte. Es fehlen aber die massebildenden Gräser. Die flachwurzelnde Rispe wird bei Trockenheit im Sommer wieder kräftig zu leiden haben.
Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs
hei, kannst du mal für Laien erklären was du da machst - was ist Trampelmulch?
Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs
Die Tiere werden eingesetzt, um einen Teil der vorhandenen Pflanzenmasse als Mulchschicht auf den Boden zu trampeln.
Dazu werden die Tiere in hoher Dichte für kurze Zeit auf die Fläche gelassen.
Je nachdem, die dicht man die Tiere zusammenpackt und wie lange man sie auf der Fläche lässt, kann man steuern, wie viel vom vorhandenen Aufwuchs gefressen und wie viel niedergetrampelt wird.
Das Ergebnis sieht dann aus wie oben im ersten Beitrag.
Der Mulch schützt den Boden gegen die Sonnenstrahlung (und damit Austrocknung durch Verdunstung und Abtötung der Bodenorganismen durch die UV-Strahlung) und gegen Austrocknung und Auskühlung durch den Wind, hilft also die Feuchtigkeit im Boden zu halten, und dient gleichzeitig den Bodenorganismen als Nahrungsquelle und Schutz.
Siehe auch Versuch M2:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 28&t=14683
Mit Sonnenschutz und Feuchtigkeit und Futter und Wärme feiert das Bodenleben Urstände und versorgt so die Pflanzen mit Nahrung, auch in Zeiten, in denen der Oberboden sonst austrocknet und von der Sonne sterilisiert wird oder zu kalt ist.
Man opfert also einen Teil der Pflanzenmasse, um den Nährstoffkreislauf im Boden und das Wasserhaltevermögen zu fördern, und wird dafür mit besserem Pflanzenwachstum belohnt.
Nutzen kann man das halt nur mit Weidetieren. Bei Mahd würde der Mulch ja wieder entfernt und würde zudem die Futterqualität verringern, weil das angerottete Zeug bei der maschinellen Ernte mit dem jungen Gras vermischt würde.
Das Ganze hat noch mehr Vorteile bei der Weidehaltung: Die Tiere können selektieren und das Beste (junge, zucker- und eiweißhaltige Blätter) fressen. Das Schlechtere wird niedergetrampelt. So haben die Tiere im Schnitt eine höhere Futterqualität als wenn sie gezwungen werden, den Aufwuchs komplett zu fressen.
Su kann man auch überständiges Gras (dessen jüngere Blätter immer noch gutes Futter sind, aber die Stängel und älteren Blätter nicht mehr) gut verwerten, was außerdem hilft, Maschinenkosten zu sparen.
Bisher wird überschüssiges Gras in der Hauptwachstumsphase meist maschinell geerntet und dann im Winter wieder maschinell verfüttert, was hohe Kosten verursacht.
Ich will die Maschinenkosten mögl. reduzieren. Dazu sollen die Tiere einen mögl. großen Teil des Jahres ihr Futter auf der Weide finden. Dazu muss man nicht nur einen stehenden Futtervorrat für die Zeit mit geringem Wachstum (Winterhalbjahr) aufbauen, man muss auch das Problem mit dem überständigen Gras in Phasen schnellen Wachstums lösen.
Das Trampelmulch-Verfahren hilft bei beidem. Man kann das überständige Gras aus der Schnellwachs-Phase teilweise als Mulch nutzen und so das Wachstum in der übrigen Zeit verbessern.
Dazu werden die Tiere in hoher Dichte für kurze Zeit auf die Fläche gelassen.
Je nachdem, die dicht man die Tiere zusammenpackt und wie lange man sie auf der Fläche lässt, kann man steuern, wie viel vom vorhandenen Aufwuchs gefressen und wie viel niedergetrampelt wird.
Das Ergebnis sieht dann aus wie oben im ersten Beitrag.
Der Mulch schützt den Boden gegen die Sonnenstrahlung (und damit Austrocknung durch Verdunstung und Abtötung der Bodenorganismen durch die UV-Strahlung) und gegen Austrocknung und Auskühlung durch den Wind, hilft also die Feuchtigkeit im Boden zu halten, und dient gleichzeitig den Bodenorganismen als Nahrungsquelle und Schutz.
Siehe auch Versuch M2:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... 28&t=14683
Mit Sonnenschutz und Feuchtigkeit und Futter und Wärme feiert das Bodenleben Urstände und versorgt so die Pflanzen mit Nahrung, auch in Zeiten, in denen der Oberboden sonst austrocknet und von der Sonne sterilisiert wird oder zu kalt ist.
Man opfert also einen Teil der Pflanzenmasse, um den Nährstoffkreislauf im Boden und das Wasserhaltevermögen zu fördern, und wird dafür mit besserem Pflanzenwachstum belohnt.
Nutzen kann man das halt nur mit Weidetieren. Bei Mahd würde der Mulch ja wieder entfernt und würde zudem die Futterqualität verringern, weil das angerottete Zeug bei der maschinellen Ernte mit dem jungen Gras vermischt würde.
Das Ganze hat noch mehr Vorteile bei der Weidehaltung: Die Tiere können selektieren und das Beste (junge, zucker- und eiweißhaltige Blätter) fressen. Das Schlechtere wird niedergetrampelt. So haben die Tiere im Schnitt eine höhere Futterqualität als wenn sie gezwungen werden, den Aufwuchs komplett zu fressen.
Su kann man auch überständiges Gras (dessen jüngere Blätter immer noch gutes Futter sind, aber die Stängel und älteren Blätter nicht mehr) gut verwerten, was außerdem hilft, Maschinenkosten zu sparen.
Bisher wird überschüssiges Gras in der Hauptwachstumsphase meist maschinell geerntet und dann im Winter wieder maschinell verfüttert, was hohe Kosten verursacht.
Ich will die Maschinenkosten mögl. reduzieren. Dazu sollen die Tiere einen mögl. großen Teil des Jahres ihr Futter auf der Weide finden. Dazu muss man nicht nur einen stehenden Futtervorrat für die Zeit mit geringem Wachstum (Winterhalbjahr) aufbauen, man muss auch das Problem mit dem überständigen Gras in Phasen schnellen Wachstums lösen.
Das Trampelmulch-Verfahren hilft bei beidem. Man kann das überständige Gras aus der Schnellwachs-Phase teilweise als Mulch nutzen und so das Wachstum in der übrigen Zeit verbessern.
Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs
Auf der Pferdeweide habe ich neulich einen Versucht gemacht, den Trampelmulch maschinell zu simulieren.
Die Fläche von gesamt ca. 1 ha ist in nur 2 Koppeln unterteilt und die nur noch 2 Rösser hinterlassen nach ihrem Aufenthalt das klassische Bild einer extensiven Weide mit fleckenweiser Über- und Unternutzung, selektiert nach den bevorzugten Futterpflanzen der Pferde.
Die eine Hälfte der Fläche ist altes Dauergrünland, in dem sich zunehmend Mädesüß breitmacht, das die Pferde beharrlich verweigern.
Der zweite Teil ist Ackerland, dass ich in schlechtem Zustand (kaum noch Humus und pH-Wert unter 5) übernommen habe.
Der Ackerteil wurde wegen der Pferde mit einer reinen Gräsermischung ohne Leguminosen eingesät. Das hat sich leider als Fehler erweisen, zumindest was die Gesundung des Ackers angeht. Er kommt einfach nicht in Schwung, nicht mal durch den aufgebrachten kompostieren Mist. Das Gras mickert und überaltert schnell und dazwischen ist viel nackter Boden.
Entsprechend war auch das Ergebnis nach der Bearbeitung mit einer mittelschweren Glattzwalze. Der Wiesenbereich legte sich brav flach, inkl. des Mädesüß.
Im Ackerbereich zeigte die Walze kaum Wirkung. Die verholzten Grasstängel standen nach der Überfahrt gleich wieder auf.
Leider habe ich direkt nach dem Walzen keine Fotos gemacht.
Im Wiesenbereich ist von der angewalzten Grünmasse wegen des starken Wiederaufwuchses kaum noch etwas zu sehen. Man läuft darauf wie auf einem Langflor-Teppich. Das Bodenleben scheint unter dem Teppich zu brummen.
Hier ein Bereich mit starkem Mädesüß-Bestand. Auch der Weideraufwuchs besteht hauptsächlich aus Mädesüß. Das Walzen scheint das Zeug kaum zu schwächen. Dazwischen einzelne Gräser.
Nur stellenweise, bei schwächerem Bewuchs, sind noch Teile der angewalzten Grünmasse zu sehen.
Der Ackerbereich. Hier will ich die Tage noch nachmähen, um die Bestockung der Gräser zu fördern.
Übernächstes Jahr muss die Fläche zwecks Vermeidung des Dauergrünlandstatus (ist Pachtland) eh wieder umgebrochen werden.
Danach werde ich wie auf dem 2. Acker, den ich in vergleichbarem zustand übernommen habe, eine artenreiche Grünlandmischung mit Leguminosen und Kräutern einsäen. Diese andere Fläche erholt sich deutlich besser. Der pH-Wert und der Humusgehalt sind schneller gestiegen und die Fläche produziert deutlich mehr Grünmasse als dieser Grasbestand.
Die Fläche von gesamt ca. 1 ha ist in nur 2 Koppeln unterteilt und die nur noch 2 Rösser hinterlassen nach ihrem Aufenthalt das klassische Bild einer extensiven Weide mit fleckenweiser Über- und Unternutzung, selektiert nach den bevorzugten Futterpflanzen der Pferde.
Die eine Hälfte der Fläche ist altes Dauergrünland, in dem sich zunehmend Mädesüß breitmacht, das die Pferde beharrlich verweigern.
Der zweite Teil ist Ackerland, dass ich in schlechtem Zustand (kaum noch Humus und pH-Wert unter 5) übernommen habe.
Der Ackerteil wurde wegen der Pferde mit einer reinen Gräsermischung ohne Leguminosen eingesät. Das hat sich leider als Fehler erweisen, zumindest was die Gesundung des Ackers angeht. Er kommt einfach nicht in Schwung, nicht mal durch den aufgebrachten kompostieren Mist. Das Gras mickert und überaltert schnell und dazwischen ist viel nackter Boden.
Entsprechend war auch das Ergebnis nach der Bearbeitung mit einer mittelschweren Glattzwalze. Der Wiesenbereich legte sich brav flach, inkl. des Mädesüß.
Im Ackerbereich zeigte die Walze kaum Wirkung. Die verholzten Grasstängel standen nach der Überfahrt gleich wieder auf.
Leider habe ich direkt nach dem Walzen keine Fotos gemacht.
Im Wiesenbereich ist von der angewalzten Grünmasse wegen des starken Wiederaufwuchses kaum noch etwas zu sehen. Man läuft darauf wie auf einem Langflor-Teppich. Das Bodenleben scheint unter dem Teppich zu brummen.
Hier ein Bereich mit starkem Mädesüß-Bestand. Auch der Weideraufwuchs besteht hauptsächlich aus Mädesüß. Das Walzen scheint das Zeug kaum zu schwächen. Dazwischen einzelne Gräser.
Nur stellenweise, bei schwächerem Bewuchs, sind noch Teile der angewalzten Grünmasse zu sehen.
Der Ackerbereich. Hier will ich die Tage noch nachmähen, um die Bestockung der Gräser zu fördern.
Übernächstes Jahr muss die Fläche zwecks Vermeidung des Dauergrünlandstatus (ist Pachtland) eh wieder umgebrochen werden.
Danach werde ich wie auf dem 2. Acker, den ich in vergleichbarem zustand übernommen habe, eine artenreiche Grünlandmischung mit Leguminosen und Kräutern einsäen. Diese andere Fläche erholt sich deutlich besser. Der pH-Wert und der Humusgehalt sind schneller gestiegen und die Fläche produziert deutlich mehr Grünmasse als dieser Grasbestand.
Re: Versuch M3: Trampelmulch: Wiederaufwuchs
Noch ein interessanter Vergleich:
Hier hat auf einer meiner Flächen mit längeren Beweidungsphasen im hinteren Bereich das Hochwasser neulich das Gras plattgedrückt und so einen Effekt ähnlich dem Trampelmulch erzeugt. Der Wiederaufwuchs ist dort sichtbar kräftiger als im vorderen Bereich, den das Hochwasser nicht überspült hat.
Auf dieser Fläche war das Hochwasser ebenfalls zugange, in der linken Bildhälfte. Die Grenze des überfluteten Bereichs ist ungefähr an den Treibgutresten entlang der Bildmitte zu erkennen.
Hier hatte ich kurz vor dem Hochwasser mit den Rindern Trampelmulch erzeugt. Deshalb ist im Aufwuchs kaum ein Unterschied zu erkennen.
Hier hat auf einer meiner Flächen mit längeren Beweidungsphasen im hinteren Bereich das Hochwasser neulich das Gras plattgedrückt und so einen Effekt ähnlich dem Trampelmulch erzeugt. Der Wiederaufwuchs ist dort sichtbar kräftiger als im vorderen Bereich, den das Hochwasser nicht überspült hat.
Auf dieser Fläche war das Hochwasser ebenfalls zugange, in der linken Bildhälfte. Die Grenze des überfluteten Bereichs ist ungefähr an den Treibgutresten entlang der Bildmitte zu erkennen.
Hier hatte ich kurz vor dem Hochwasser mit den Rindern Trampelmulch erzeugt. Deshalb ist im Aufwuchs kaum ein Unterschied zu erkennen.