taz Interview mit PK Urgestein

Moderator: kraut_ruebe

woidler
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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#11

Beitrag von woidler » Fr 6. Okt 2023, 16:47

Wenn man in einer Suchmaschine TAZ 3.10.2023 eingibt, findet man das Interview mit Prof. Declan Kenedy.

Nett find ich seine Aussage: sinngemäß Als wir mit unserem 20 ha Anwesen angefangen haben, haben wir die Obstbäume in Kurven
pflanzen lassen ]

Eberhard
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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#12

Beitrag von Eberhard » Fr 6. Okt 2023, 19:17

sybille hat geschrieben:
Fr 6. Okt 2023, 16:35
Ist Unkraut rupfen so harte körperliche Arbeit?
Es kann durchaus so empfunden werden.

Ein Beispiel: In den 50er und 60er Jahren gab es in der Landwirtschaft noch sehr viel Handarbeit. Im Kampf um Frieden und Sozialismus wurden da in der DDR regelmäßig Brigaden aus der Stadt in die Landwirtschaft delegiert zur Mithilfe, z.B. zum Rüben verziehen. Das ist ja selber nicht schwer, die ungewohnte Körperhaltung über einen längeren Zeitraum aber sehr wohl. Der Wunsch nach Desertieren muss am zweiten Arbeitstag enorm gewesen sein, so wurde jedenfalls erzählt.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

sybille
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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#13

Beitrag von sybille » Fr 6. Okt 2023, 19:43

Hier war das in den 60ger Jahren noch Kinderarbeit da man sich Angestellte nicht leisten konnte.
Spargel stechen und Du glaubst nicht wie schwer der Korb am Ende der Reihe war, noch dazu das ständige Bücken, Erdbeeren pflücken sobald es hell wurde mit klammen Händen, dann Heu- und Strohballen auf den Wagen laden und stappeln, Rüben ziehen, Laub abstechen und die Rüben mit der Gabel auf den Wagen laden ... Da mussten wir Kinder mit ran und glaub nicht das wir dafür einen Pfennig bekamen. Ja, die Zeiten haben sich geändert und das ist gut so aber von jemandem der keine Arbeit hat und vom Staat (also von Deinen und meinen Steuergeldern) lebt kann man erwarten das er auch eine Arbeit macht die nicht so toll ist.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Peter Vo
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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#14

Beitrag von Peter Vo » Sa 7. Okt 2023, 06:51

Dieser seltsame Effekt der heutigen Zeit, für Klima, für "Bio", für Bier, äh Tierschutz usw zu sein, also im Internet und vielleicht bei einer Wahl wo es keine Umstände macht, aber sobald man mal auch ein Produkt im Hofladen kaufen müsste wo es einen Euro mehr kostet, hört es schon wieder auf.

Und da wundern sich die paar Promille der Aktivisten die tatsächlich was versuchen , dass keiner so d**f ist ihnen für fast lau zu helfen?
Also ich weiß nicht über wen ich mehr lachen soll. über die Träumer die solche Projekte anleiern, über die bigotten Heuchler die sowas "gut finden und unterstützen" aber nix leisten oder die Schreiberlinge die das als "Lebenswirklichkeit " verkaufen oder die die das lesen und glauben.

Da verschenke ich lieber weiterhin meinen sommerlichen Überschuss an die Mähroboternachbarn.

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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#15

Beitrag von Brunnenwasser » Sa 7. Okt 2023, 09:46

woidler hat geschrieben:
Fr 6. Okt 2023, 16:47
Wenn man in einer Suchmaschine TAZ 3.10.2023 eingibt, findet man das Interview mit Prof. Declan Kenedy.

Nett find ich seine Aussage: sinngemäß Als wir mit unserem 20 ha Anwesen angefangen haben, haben wir die Obstbäume in Kurven
pflanzen lassen ]

Noch (netter) finde ich die Begründung. :mrgreen:
Würde für mich nur einen Sinn ergeben, wenn alle Obstbäume von einer Sorte wären. Ansonsten gab es doch schon Frühe- und Späte Sorten?

Edit:
Warum werden die Bäume in Kurven gepflanzt?

Wenn alle Pflanzen auf einer Geraden wachsen, sind sie alle gleichzeitig reif und müssen gleichzeitig geerntet werden. Durch die Kurven wird die Ware zu verschiedenen Zeiten reif, wegen des Winkels der Sonneneinstrahlungl. Ein Teil von Permakultur ist, bewusst zu planen.
Gruß Brunnenwasser

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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#16

Beitrag von Brunnenwasser » Sa 7. Okt 2023, 09:55

Eberhard hat geschrieben:
Fr 6. Okt 2023, 19:17
sybille hat geschrieben:
Fr 6. Okt 2023, 16:35
Ist Unkraut rupfen so harte körperliche Arbeit?
Es kann durchaus so empfunden werden.

Ein Beispiel: In den 50er und 60er Jahren gab es in der Landwirtschaft noch sehr viel Handarbeit. Im Kampf um Frieden und Sozialismus wurden da in der DDR regelmäßig Brigaden aus der Stadt in die Landwirtschaft delegiert zur Mithilfe, z.B. zum Rüben verziehen. Das ist ja selber nicht schwer, die ungewohnte Körperhaltung über einen längeren Zeitraum aber sehr wohl. Der Wunsch nach Desertieren muss am zweiten Arbeitstag enorm gewesen sein, so wurde jedenfalls erzählt.
Mitte bis Ende der 60er Jahre gab es schon Sämaschinen, die aber nicht ganz präzise gearbeitet haben. Hier wurde dann bereits mit der Hacke "verzogen".
Auch die Beikrautbekämpfung erfolgte nicht mit Pestdziden, sondern es wurde 2 bis 3 x gehackt. Bezahlt wurde die Arbeit natürlich auch und u.U. bekam man auch Getreide.
Es gab da nicht nur Brigaden von Erwachsenen, sondern in den Schulferien konnten sich auch Schüler der oberen Klassen etwas Geld hinzuverdienen.
Gruß Brunnenwasser

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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#17

Beitrag von Brunnenwasser » Sa 7. Okt 2023, 09:59

sybille hat geschrieben:
Do 5. Okt 2023, 17:36
[...]Aufruf unserer SoLaWi vor ein paar Wochen "Hilfe unser Gemüse erstickt im Beikraut!" [...]
Das Beikraut können die doch mitverkaufen. :mrgreen:
...oder nur die Menge anbauen, die man auch bewirtschaften kann. :motz:
Gruß Brunnenwasser

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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#18

Beitrag von Eberhard » Sa 7. Okt 2023, 13:46

in den Schulferien konnten sich auch Schüler der oberen Klassen etwas Geld hinzuverdienen
Ich weiß und ich war dabei. Die Herbstferien hießen bei uns Kartoffelferien. Nach der maschinellen Ernte zogen wir flächig über Felder und haben gestoppelt. Es gab 10 Pfennig pro Korb.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#19

Beitrag von Amigo » Sa 7. Okt 2023, 19:59

Für mich ist es ein riesen Unterschied, ob ich auf meinem Grundstück arbeite oder für kleines Geld bei anderen .
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !

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Re: taz Interview mit PK Urgestein

#20

Beitrag von Hildegard » Sa 7. Okt 2023, 23:06

Brunnenwasser hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 09:59
sybille hat geschrieben:
Do 5. Okt 2023, 17:36
[...]Aufruf unserer SoLaWi vor ein paar Wochen "Hilfe unser Gemüse erstickt im Beikraut!" [...]
Das Beikraut können die doch mitverkaufen. :mrgreen:
...oder nur die Menge anbauen, die man auch bewirtschaften kann. :motz:
Oft ist das ungeliebte "Beikraut" Inhaltstoff- bezogen sogar wesentlich wertvoller als die "Hauptfrucht". Großflächig betrachtet, ist das sicher eine Frage der ..leider nicht mehr vorhandenen...Arbeitskräfte. Wenn ich z.B Brennnessel betrachte würde es sich durchaus rentieren nur diese zu kultivieren, da stellt sich dann die Frage unerwünschter Beikräuter meist nicht mehr. auch Franzosenkraut(kleines Knopfkraut)..der Schrecken unserer Eltern am Kartoffelacker! entpuppt sich bei näherer Beschäftigung damit, als äußerst wertvolles und unkompliziertes "Gemüse". Frisch oder Gefriergetrocknet als Pulver ein wahres "Superfood", die brauchen nicht mal händisch gepflückt werden, die kann man mähen. Im eigenen Garten sehr einfach zu integrieren.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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