Mit Permakultur Geld verdienen

Moderator: kraut_ruebe

Benutzer 72 gelöscht

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#31

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 2. Jul 2018, 12:21

Es geht bei der Landwirtschaft doch längst nicht mehr ums satt werden. Da geht im Handel und so sehr viel verloren - Stichwort "Lebensmittelverschwendung"....

und: gäbe es keine Kriege... :pfeif:

"Wir" könnten auch weniger Nahrung "produzieren", um satt zu werden, denke ich - ??

viktualia

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#32

Beitrag von viktualia » Mo 2. Jul 2018, 12:57

Manfred, wenn ich 1000 Dollar zahlen würde, für eine Woche bei ihm und er will mir dann erzählen, "mulchen" sei es, wenn man in Plastikplanen Löcher brennt, dann wär ich sauer. Und würde noch viel, viel mehr lästern.
Ich finde verbrannte Plastikplanen weder "nachhaltig" noch "regenerativ", das wirst du sicher verstehen können.
(Und wenn er mir, wie im Filmchen, noch "erklären" will, wie sein Kumpel ihm die "Idee" mit der Schablone gezeigt hat, was eine absolut klassische Ergotherapeuten Arbeit in jeder Behindertenwerkstatt ist....)

Und auch wenn ich dreimal keine Landwirtin bin, steht es mir zu, bei einem Artikel mit der Überschrift "PK-Mythen" was über PK zu erwarten und nicht über Wirschaftsmythen, die entschuldigen, wenn man den "Kontext" nicht mal mehr mit der Kneifzange anpackt.

Bitte verdreh mir nicht die Worte im Mund, ich hab ihm nicht unterstellt, Forest gardening abzulehnen, ich habe darauf hingewiesen, dass er auch die botanisch relevanten Vorteile nicht mehr in seinem Konzept hat, desgleichen beim Thema "Nützlinge und Beikräuter". Und das Bodenpflege fehlt.
Mir als Leser. Wenn du als Landwirt das so ganz anders siehst - hmm.
Vielleicht kennst du noch andere Artikel von ihm, wo sich das aufklärt. Ich hab in den folgenden zweien nix gelesen, was mir dazu Hoffnung gäbe.

Mein Fazit: es geht nicht um PK, es geht darum, dass bei Selbstvermarktung ein gutes Mass an marktwirtschaftlichem Denken gefragt ist.
Solange er dafür nicht die PK als Mythos darstellt, kann ich damit durchaus leben.
Aber da war er halt veflixt nah dran.

centauri

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#33

Beitrag von centauri » Mo 2. Jul 2018, 18:40

PK ist kein Mythos! Aber wo fängt PK an und wo hört es auf? Die Frage stelle ich mir schon seit einer geraumen Zeit. ;)

viktualia

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#34

Beitrag von viktualia » Mo 2. Jul 2018, 20:31

Aber wo fängt PK an und wo hört es auf? Die Frage stelle ich mir schon seit einer geraumen Zeit. ;)
Oh, danke für die Vorlage...
Ein Kontext, wo die Antwort "PK beginnt im Kopf" so schön naheliegt!

Ein wenig kann ich ihn ja verstehen, den Mr. Stone: da macht er seine Kurse, jeder bringt ein "Bild" von der Sache mit und er muss sehen, wie er konkretes Wissen an Stelle dieser "Idealvorstellungen" unterbringt. Innerhalb einer Woche.

PK beginnt sozusagen da, wo ich meine Vorstellungen loslasse und mich auf den "Kontext" einlasse.
Wo ich zulasse, dass sich meine Welt durch meinen Blickwinkel zum Kontext ändert.
(Wo ich realisiere, wieviele Arten, "den Kontext" zu betrachten, zu beachten, es gibt.)
Dass ich zwar Einfluss habe, aber auch Verantwortung, "je nach Kontext".
Und wo ich konkret mein Essen aus der Erde und auf den Tisch bringe, mit möglichst wenig Verschwendung unterwegs und meiner "Scheisse" als Möglichkeit, was auszugleichen.

Danke, Centauri, auf die Idee, ihm anzulasten, PK selber zum Mythos zu machen, indem er über PK Mythen "aufklärt" war ich noch gar nicht richtig gekommen...
In meinen Augen ist das Schöne an PK, dass es befähigt, Realität statt Mythen zu leben, wegen der gegebenen Rückkopplung.

PK ist eine Möglichkeit, mithilfe eines "Systems" die Welt zu erklären/erfahren und nicht mit Mythen oder durch Teilung.

Das Konzept "Wirtschaftlichkeit" zeigt halt seine, wie hat der Herr Chomsky so schön herausgestellt, "externalisierenden" Seiten, wenn man sich näher mit PK beschäftigt. Und nicht jeder ist gewillt, tatsächlich und 100% konsequent die Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen, schon gar nicht, wenn man dann, nun ja, verhungern müsste.
Was möglicherweise der eigentliche Mythos ist....
PK ist kein Mythos!

Manfred

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#35

Beitrag von Manfred » Mo 2. Jul 2018, 22:26

centauri hat geschrieben:PK ist kein Mythos! Aber wo fängt PK an und wo hört es auf? Die Frage stelle ich mir schon seit einer geraumen Zeit. ;)
https://www.regenerative-landwirtschaft ... ?f=15&t=44

Es ist praktisch nicht möglich, bei einer Methodik, die alles Nützliche integriert, irgendwelche Grenzen festzulegen.
Ein Werkzeug oder eine Methode ist für sich genommen nie gut oder schlecht. Es kommt immer darauf an, wie und wofür es verwendet wird.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#36

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 3. Jul 2018, 10:26

Manfred hat geschrieben:Ein Werkzeug oder eine Methode ist für sich genommen nie gut oder schlecht.
bingo!
ein Werkzeug....
Jetzt weiß ich, was mich an der Ausgangsfrage stört.
"Mit Permakultur Geld verdienen"

Indem man sie anwendet? :im:
alles andere führt dazu, aus ihr einen "Mythos" zu machen.

ist ja schon ok, wenn jemand, der ganz viel weiß in seinem Fach, auch dafü Geld verlangt, dass er es anderen beibringt - aber das nennt man dann Lehrer.
Ich mein, wenn ich ein guter Bäcker bin, verdien ich mein Geld auch mit Brötchenbacken und nicht mit Backkurse anbieten.

ist es nicht so einfach? :hmm:

Ich habe übrigens auch einen Gewissenskampf ums Mulchen - ja oder nein?
Oben am Hang, in unserm Sonnengarten, haben wir Terra Preta hingetan, weil die Muttererde so arg verbraucht und hart war und wir nicht jahrelang warten wollten.
Jetzt sagte man mir, Terra Preta muss immer bedeckt sein.
Mein Mann hat aber den ganzen Mulch und auch die kleinen Gundermänner, die dort wuchsen, recht bald wieder entfernt, weil der Schneckendruck einfach zu groß wurde.
Die Tomaten wachsen dort oben sehr kompakt und schön!
Aber die Paprika haben die Schnecken fast gekillt...
Welche Antwort hat die Permakultur auf so ein Dilemma?
:rot: sorry für ot....

viktualia

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#37

Beitrag von viktualia » Di 3. Jul 2018, 11:59

Indem man sie anwendet? :im:
alles andere führt dazu, aus ihr einen "Mythos" zu machen.
Hmm, man kann auch seine "Spritualität" so "anwenden" dass sie zum Mythos "Religion" verkommt.
Mulchen - ja oder nein?
Na, wenn das nicht nach entweder/oder klingt....
Mulchen bedeutet doch, neben dem potentiellen Einbringen von Humus, erst mal bedecken.
Wenn du tollen Humus hast (deine TP), reicht doch das Bedecken, kannst ja später im Jahr wieder "Schneckenfutter" ausbringen.
(Schnecken haben ja auch nen Lebens/Vermehrungszyklus, wenn du zuwenig natürliche Feinde da hast, könntest du dich daran orientieren.)
Und das Bedecken kann ja mit allen möglichen Materialien geschehen, neben Grünzeug oder Schafwolle geht ja auch Karton oder Plastik oder Dachpfannen. (Fallen mir grade so ein, "Umzugsdecken" gingen auch.) Du musst halt schauen, was da ist, bzw. besorgt werden könnte, bzw. wie ökologisch das Vorhandene dann ist. Ne Plastikplane, die ein paar Jahre hält und nix ausdünstet könnte unbedenklicher sein als ein Karton von der "falschen Firma" (Klebstoffe).
Bei richtig heftiger Schneckenplage hilft nur das umdefinieren der Mulchschicht in "Schneckenfalle"; also etwas, von dem du sie leichter absammeln kannst. (Ich hab extra ein Holzbrett ins Kartoffelbeet gelegt, aber die Schleimis haben sich verdrückt...)
Theoretisch, wenn ich so drüber nachdenke: ein Blumentopf ohne Boden, als Kragen um die Paprikastengel, dürfte die Schnecken zumindest ausbremsen und den Boden schattieren, auch wenn nix direkt aufliegt. Oder Paprika in hohe Töpfe setzen und diese untenrum einbuddeln.
Welche Antwort hat die Permakultur auf so ein Dilemma?
- Kontext!

Womit ich vor allem darauf hinaus will, dass "Kontext" was anders ist wie "Begrifflichkeiten"
- wenn "Mulchen" als Begriff genommen wird (organisches Material, welches an der Bodenoberfläche verrottet und so schattiert und nährt)
und nicht als
- Funktion in ihrem Kontext (Schattieren je nach Dicke und Verrottungstempo; nähren je nach C/N-Verhältniss, Wetter, Feuchtigkeit, über den "Umweg" anderer Organismen, etc.)
hängt man halt schneller fest.

centauri

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#38

Beitrag von centauri » Di 3. Jul 2018, 15:07

Ich glaube das Permakultur schon funktioniert. Aber ich denke wenn man mehr Leute ernähren muss, muss man am Anfang und weiter hin einfach Geld in die Hand nehmen können. Ein gutes Beispiel ist eh grade im Moment. Es regnet nicht, und das schon seit Wochen und es sieht nicht so aus das es besser wird. Jetzt könnt ich hier den Sandboden mulchen und schauen was wächst oder beregnen. Außerdem wüsste ich Gerade gar nicht mit was ich mulchen sollte. Also wird beregnet und die Beregnungsanlage ausgebaut.
Ein anderes Beispiel wäre hinten meine Wiese. Auf ca. 1000 m² sind vielleicht mal 5 cm Mutterboden drauf und da wächst gerade gar nichts. Soll ich da jetzt 20 Jahre Humusaufbau betreiben oder doch mal für 1100 € hundert Tonnen Kompost drauf hauen?
Wenn ich daraus die nächsten Jahre keinen Nutzen ziehen möchte wäre es egal. Vielleicht falle ich nächste Woche vom Baum dann wäre es übernächste Woche schon egal. Mir ist das "Jetzt" eben irgendwie lieber wie das "Irgendwann".

Benutzer 72 gelöscht

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#39

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 3. Jul 2018, 16:19

Danke, viktualia, dass du auf mein ot so ausführlich antwortest! :)
viktualia hat geschrieben:
Mulchen - ja oder nein?
Na, wenn das nicht nach entweder/oder klingt....
:mrgreen:
viktualia hat geschrieben:Mulchen bedeutet doch, neben dem potentiellen Einbringen von Humus, erst mal bedecken.
Wenn du tollen Humus hast (deine TP), reicht doch das Bedecken, kannst ja später im Jahr wieder "Schneckenfutter" ausbringen.
Schneckenfutter ist nicht so das Problem, die Schnecken kommen vermehrt, weil es feuchter und schattiger ist. "Schneckenfutter" - hm... Meine Beobachtung ist eher, wenn das Beet nahezu unkrautfrei ist, fressen die Schnecken mehr an meinen Pflanzen, wenn gar kein "Mulch" herumliegt auch!
viktualia hat geschrieben:(Schnecken haben ja auch nen Lebens/Vermehrungszyklus, wenn du zuwenig natürliche Feinde da hast, könntest du dich daran orientieren.)
Wir haben eigentlich außer Hausenten alles!! Igel, Frösche, Kröten, Amseln, Käfer, Glühwürmchen, Schnegel, Gehäuseschnecken - sogar ein Paar Stockenten brüten in unserm Teich ...
trotzdem: erst wenn die Pflanzen fast eingegangen sind und sich trotzdem erholen, widerstehen sie dem Druck. Gott sei Dank wird diese Eigenschaft meiner Erfahrung nach auch über die Samen weitergegeben.

Bei uns fehlt halt nie das Wasser (von oben, an manchen Stellen auch von unten).
viktualia hat geschrieben:Bei richtig heftiger Schneckenplage hilft nur das umdefinieren der Mulchschicht in "Schneckenfalle"; also etwas, von dem du sie leichter absammeln kannst.
Wir wohnen ja nicht draußen - und auch wenn wir es tatsächlich schaffen, bald hinauszuziehen, kann ich mir sinnvolleres und schöneres vorstellen, als Schnecken töten gehen.

In meiner heilen Welt muss das anders zu lösen sein..... :aeh: :pfeif:
centauri hat geschrieben:Mir ist das "Jetzt" eben irgendwie lieber wie das "Irgendwann".
ich will beides! :schmoll:

und das muss machbar sein....

In obig-konkretem Fall: Schneckenzaun, Schneckenhüte und kurzfristig Eisen/Phosphat. Dazu eigenes Saatgut und immer wieder :eek: Pflanzen nachkaufen, bis es klappt.... hm?

viktualia

Re: Mit Permakultur Geld verdienen

#40

Beitrag von viktualia » Di 3. Jul 2018, 16:37

Hmm, ist Kleinclaudi schwanger? Versteh ich dich richtig oder hast du grad nen Rundumschlag gemacht?
Entweder du willst es nutzen, oder du hast es übrig, beides gleichzeitig geht ja nicht.
Und wenn ich es nicht gleich nutzen wollte, würde ich sicher nicht 1100 Ocken für sterilisierten Kohlenstoff mit bissl Plus drin ausgeben.
Wenn der Humus nur auf der Erde liegt nutzt er ja nicht ganz so viel und ohne Leben drin noch weniger.
Du brauchst keinen "Mulch", du brauchst ne Bodenstruktur, Kacke und Würmer und Mikroben.

Ich frag mich, warum du dein Land nicht an Leute mit Tieren verpachtest oder verleihst oder sonst was,
mit deren Hinterlassenschaften brauchst du dann weniger als 20 Jahre und kannst dich immer noch entscheiden.
(Ich gehe davon aus, dass du dir selber keine Viecher anschaffen willst, sonst hättest du es schon getan.)

Ich würde nen Teich hinmachen und ein paar Bäume drumrum, wenn ich schon Wasseranschlüsse hätte und überhaupt irgendwas machen will.
Mikroklima verbessern, ausserdem kommen dann wieder Viecher (die verdauen).
So wie ich deine "Infrastruktur" einschätze, brauchst du nur die Folie kaufen, Bagger und Gedöne dürften da sein (?), 3 Wochenenden reingeklotzt und fertig ist das permanente Paradies.
Und dann hast du drumherum mehr Mulchmaterial; durch die Viecher, die trinken kommen, auch mehr Leben im Boden, usw.
Oder wolltest du wirklich "mehr Leute ernähren"?
Also ich finde, ein Teich passt perfekt zu "Jetzt"....

War das jetzt o.t.? Hmm. Schade, dass der Faden nicht "Mit PK Geld sparen" heist, da hätte ich noch nen Bogen hinbekommen...

Ich denke, mich hat hier grade das "Geld in die Hand nehmen müssen" getriggert, wie ich auch in dem Artikel (von Mr. Stone) sehr irritiert von der Annahme war, wenn man alles richtig macht, läuft es in einem Jahr. Als ob PK wie ne MC Doof Filiale funktionieren würde.
Statt "Geld in die Hand zu nehmen" wären Wurmzucht, Kompost Tee, Flächen zur Mulchgewinnung, Tiere zur Mikrobenanreicherung des Bodens/Komposts ja auch noch ne Möglichkeit.
Womit ich in keinster Weise leugnen möchte, dass auch dies Geld kostet, oder ne vernünftige Wasserversorgung nötig oder auch einfach für Geld zu haben ist.
Aber mich dünkt, um mit PK auf Dauer Geld zu machen, braucht es eher Hirnschmalz, "Diversifizierung" und Vernetzung, nicht nur ne vorher schon gefüllte Brieftasche.

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