Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

Moderator: kraut_ruebe

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Peterle
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Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#21

Beitrag von Peterle » Mo 8. Aug 2016, 13:28

Und eine Erdgrube kostet nur Zeit...

Sorry, warum bist du so ärgerlich? Ich habe keinen neuen BMW und werde mir den auch nicht kaufen. Ich jedenfalls muss schon ein wenig auf die Preise achten.
Nur um Kohle herzustellen muss es ja nicht in Edelstahl mit Grillaufsatz, verfahrbar etc. sein.

Gruß

Peter

viktualia

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#22

Beitrag von viktualia » Mo 8. Aug 2016, 19:04

Da gibt es doch auch Bauanleitungen für das Metallteil, überhaupt geht es doch eigentlich "nur" um die Wasserzufuhr von unten, wenn ich das recht verstanden hab - hat das mal wer versucht?
Also Selberschweissen, bzw. Einleitung von Wasser mittels Metallrohr unter die Glut bei ner Erdgrube??

(O.T: Ich bin ja schon ewig ein sparsames Mensch und hab Ofenheizung mein ganzes Erwachsenenleben. Und so ein Ofen, der geht im Winter nicht aus. Nein, nein, auf gar keinen Fall.
Boah, ich tu mich sowas von schwer mit dem Gedanken an Holzkohleeigenproduktion - ohne Winter oder Strauchschnitt. Brennholz ablöschen -hey, ich bin aus einer Familie mit lauter Feuerwehrmännern. Gottchen, was die Bäurin nicht kennt, verdaut sie nicht.
Weil, Holzkohlebriketts tät ich ja fürs Grillen NIE kaufen. (Musste mal Kollegen vor ein paar Jahren darüber aufklären, dass man auch auf Holz kochen, äh, grillen kann. Weia.)
Könnt ihr euch mein Gesicht vorstellen, nachdem ich das erste "Brikett" in Wasser getan hab (um die Kohle besser klein zu kriegen, ha) und sich das Zeug innerhalb von 7Sekunden pulverisiert hatte?)
Hab dann die nächsten nur mit nem Schluck befeuchtet und ins Einstreu gemischt, mal sehen, wie das wird.

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kraut_ruebe
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Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#23

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 8. Aug 2016, 19:48

kohle in der erdgrube geht wunderbar (wenn man feuer machen kann ohne ärger zu kriegen). jedes teil, auch ein ofen, kostet nicht nur geld, sondern braucht auch platz. ich überlege vor anschaffung jedes dinges 17 mal, ob das wirklich sein muss - es ist eh so viel zeugs, das sich für die SV ansammelt.

wenn das loch oval ist (die ithakas hab ne anleitung, die ist sehr gut), umsichtig aufgeschichtet und nachgelegt wird und das ablöschen vorsichtig erfolgt (mit giesskanne mittig laaaangsam eingiessen und so von unten löschen) wird das ergebnis tadellos.
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Fred
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Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#24

Beitrag von Fred » Mo 8. Aug 2016, 23:25

Wir haben beim Obstbaumschnitt einfach mit einer klassischen Lagerfeuerpyramide angefangen. Dann zügig Holz aufgelegt, so wie Holz angegangen ist, damit immer nur aussen brennt. Nachdem alles drauf war kurz gurchglühen lassen, sprich Pause für 2 Rote Würste, und dann abgelöscht.
Ich hatte gehofft dann aus der Asche etwas Holzkohle herausrechen zu können, aber es war kaum Asche und schöner Haufen Holzkohle :) ... (~2x 25l Sack voll)
Der nächste Schritt zur Terra Preta, das zerkleinern ohne Kaminfegerlook (nix gut, einfach in Häckseler kippen...) steht noch eine gute Lösung aus...

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Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#25

Beitrag von holzgaser » Di 9. Aug 2016, 09:22

Zum zerkeinern der Holzkohle mit dem Gartenhäckserl wird die Holzkohle vorher eingeweicht.
Das heis in eine Tonne geben und mit Wasser auffüllen. Die Kohle staubt nicht mehr. Wenn in die Tonne nicht nur Wasser sondern auch noch
mind. 50% Rasenschnitt dazu kommt kann alles zusammen nach bedarf gehäckselt werden.

Übrigens ich zerkleinere die Holzkohle nie extra. Jede Große der Holzkohle hat seine eigene Funktion. Im Boden
wirds von selbst kleiner. Da sorgt im Winter auch der Frost dafür dass die Holzkohle zerkleinert wird.
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

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Derek66
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Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#26

Beitrag von Derek66 » Mi 10. Aug 2016, 13:41

So sehe ich das im Grunde genommen auch!

meine Idee für die Prozesskette ist, ein altes Ölfass (die von den Dickwandigen, wie sie der Schickelgruber in el Alamein dabei hatte) unten mit Loch versehen und ein 2 Zollroch angeschweißt zur Wasserzuführung. Mit kleineren Löchern für die Sauerstoffzufuhr und Drehmechanismus zum Auskippen (Hier eine alte Milckkarre oder gleich so etwas):

Bild

Dann Unkraut, was man nicht kompostieren sollte, leicht antrocknen und rein und dann den getrockneten Obstbaumschnitt der nicht gut als Brennholz taugt, drauf (ggf. durch den Schredder):

Bild

Und angzündet, am besten im Herbst im Rahmen einer kleinen beschaulichen Feier. Und dann Wasser marsch!

Fettich ist die Holzkohle!

Das zerkleinern, dann mit einer vorhandenen Wiesenwalze übernehmen:

Bild

und als eine lage auf die zukünftigen TerraPreta-Miete verstreuen. Am besten gleich aufladen mit Nährstoffen und Microorganismen und abdecken mit Graschnitt oder änlichem!
Alte Häuser - junge Weiber sind die besten Zeitvertreiber!

Ich habe mich für das Haus entschieden ;-)

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Derek66
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Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#27

Beitrag von Derek66 » Di 4. Sep 2018, 12:40

Demnächst steht (also nächstes Frühjahr) wieder an, eine größere Menge TerraPreta anzurühren. Inzwischen stehen bei mir einige Prozessketten, Holz vom Baumschnitt ist eigentlich immer da (also das was nicht zum verfeuern im Holzofen genutzt wird). Flüssigkeit angereichert mit Milchsäurebakterien, gibt es inzwischen zum abpumpen bei vielen Landwirten vom Silohaufen (die haben hierzu alle Gruben errichtet). Grünschnitt liefert der Nachbar, der noch Englischen Rasen hat. Und im Fahrsilo eines Landwirtes, würde ich das Zeugs nicht mehr anrühren.

Jetzt meine derzeitige Lösung. Ab Herbst auf der neuen Fläche, da zugeben was der Boden braucht (siehe weiter oben, also bei mir bei Sandboden, Lehm als Humosbildner, ein paar Zeolithe aus einer nahen Grube aufgeschippt bzw. aufgekehrt, ein wenig Mineralien). Einige Komposthaufen (die man abschnappen kann, weil z.T. die Leute das gar nicht brauch). Pferdemist im Herbst, Kuhmist von Standweiden die extensiv bewirtschaftet werden. Alles immer dünn in 5 cm Schichten auf der Fläche verteilen. So zusagen auch gleich als Mulchlage. Bioholzkohlestaub, zerbröselt mit einer Weidewalze im Bottich mir etwas Gülle und mit etwas mehr Milchsäurebaktieren aufgetragen, verlängert mit Wasser und auf der Fläche auftragen. Eine Lage (dick, sehr dick.. so 20cm) Grünschnitt.

Das ganze einen Winterliegen lassen. Nächstes Frühjahr 2 mal mit der Fräse drüber (macht mein Kumpel, der ist Landwirt) fertig!

Im Jahr zwei, sehen was fehlt (Bodenanalyse) den ganzen Boden immer wieder mit einer Pressluft-Lanz auflockern (Großer Kompressor mit hoher, Luftleistung und daran ein Rohr als Einstichsystem für den Boden) lockert wie nichts anderes und stört nicht die Bodenbakterien. Der Boden wird ab Jahr drei so luftig, das ein Graben unnötig wird.
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Ich habe mich für das Haus entschieden ;-)

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