Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

Moderator: kraut_ruebe

BruderSunface

Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#1

Beitrag von BruderSunface » So 19. Jun 2016, 02:55

Hallo Ihr Lieben, bin ganz neu Hier.
Ich habe Mich mit Anderen zusammen getan und einen kleinen Schrebergarten gemietet.

Dort ist länger nichts mehr gemacht worden, Viel zugewachsen und der Boden ist auch eher lehmiger.
Daher möchte Ich die PappeTechnik benutzen und einfach über den Teil wo angebaut werden soll Pappe aus legen.
Dann würde Ich am liebsten Terra Preta drauf zu einem Hügelbeet häufen.
Allerdings ist Terra Preta teuer und Ich will Sie Mir lieber selber machen.

Nun dieses Jahr wird es eh nichts mehr mit dem anbauen.
Daher haben Wir Uns entschlossen schon mal für nächstes Jahr alles vorzubereiten.

Mein Plan ist und eigentlich frage Ich Mich ob andere schon Ähnliches getan haben oder Tipps haben usw, folgender.

Pappe aus legen, bewässern - eine Menge Pferdemisst darauf und diesen mit Gartenabfällen, Blättern ect, Kohle, Steinmehl und EM (Effektiven Mikroorganismen) vermischen dann das alles mit einer schwarzen Teichfolie abdecken und bis Frühling und der Ersten Aussaat 2017 ruhen lassen.

Ich hoffe dann eine gute Terra Preta Erde zu bekommen in die Ich mein Gemüse setzen kann.

Hat Jemand Tipps oder Tricks, Erfahrungswerte die er weiter geben kann? : )

lg Sunface

Torsten
Beiträge: 259
Registriert: Fr 22. Apr 2016, 20:02
Familienstand: verliebt
Wohnort: 7a

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#2

Beitrag von Torsten » So 19. Jun 2016, 17:47

Nicht ganz einfache Frage...m.E. ist das ein bisschen viel auf einmal:
Pappetechnik und Grünschnitt (gehäckselt) als Abdeckung ist eine Gute Idee und sollte schonmal eine gute Basis für das nächste Jahr sein. Unter der Pappe reift die Erde, Mikroorganismen und Würmer fühlen sich wohl und durch die Abdeckung wirst du ein paar Sachen los die da wild wachsen.
Die Terra Preta würde ich separat herstellen (Bokashi oder ähniches), das spart die Teichfolie und ich bin auch nicht ganz sicher ob auf dem Acker Terra Preta entstehen würde (wird eigentlich Luftdicht eingepackt und vergraben weil die EMs lichtscheu (eigentlich Sauerstoffscheu) sind. Alternativ könntest du einen riesigen Komposthaufen schichten (Pferdemist, Grünschnitt, Gras, paar Bioabfälle) und den fertigen Kompost nächstes Jahr auf die Pappe packen und gleich reinpflanzen. So kenne ich die Pappetechnik zumindest...

Glückwunsch zum Garten und viel Spass dabei!

Gruß

T
Agriculture is really the domestication of Humans.
(Toby Hemenway)

Mein Youtube Kanal: https://www.youtube.com/c/ProjektWaldgarten

Fred
Beiträge: 832
Registriert: Mi 23. Okt 2013, 02:04

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#3

Beitrag von Fred » So 19. Jun 2016, 21:57

Hallo Sunface,

erstmal Glückwunsch, einen Garten gefunden zu haben. Wenn ich das richtig verstanden habe, wollt Ihr die Sheet-Mulch-Technik anwenden, was man in der Permakutlur ja gerne tut. Dan Plan dies dann bis nächstes Jahr, abgedeckt unter einer luftdichten Folie liegen zu lassen wäre allerdings sehr riskant. Die Rotte von soviel Biomasse wie ihr einbringen wollt geht dann anerob vor sich, und würde ein wirklicher Härtetest EM vs. Fäulnisbakterien, ob da dannach dann ein verwendbarer Boden vorliegt wäre spannend.

Wobei ich die Saison noch nicht am Ende sehe. Wenn Ihr euch Setzlinge besorgt, die entsprechend vorgezogen sind, läßt sich schon das ein oder andere, das in wenigen Wochen ausreift noch anbauen (z.B. einige Salatsorten, Radieshen sowieso). Was für den Winter angebaut wird kann auch einiges ausgebracht werden, und Aussaat für Feldsalat ist noch ne weile hin.
Zudem kommt noch Saattermin für Gründüngungsmischungen, die über Winter stehen bleiben und für Humusbildung angewendet werden. Damit wird der Boden wahrscheinlich besser vorbereitet als mit einer schwarzen Folie. (Diese nur dann vorzuziehen, wenn Unkräuter mit hartnäckigen Wurzelausläufern ausgehungert werden sollen, wobei Pappe da auch einiges schon leistet.)

Von dem Rückschnitt könnt Ihr auch einen Kompost machen, den könnt Ihr nächstes Jahr dann gut gebrauchen, und das Grundstück beobachten um geeignete Standorte zu finden, wo später dann was hin soll, ist dann auch hilfreich, wenn man das Grundstück dann überplanen will.
ich Wünsche euch auch gutes Gelingen.
F.

mot437
Beiträge: 5499
Registriert: Mo 11. Feb 2013, 00:02
Familienstand: verpartnert
Wohnort: annaburg

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#4

Beitrag von mot437 » Di 21. Jun 2016, 13:11

hi

ja n kleinen schrebergarten .....und merere personen ,,,,der mueste doch an nem samstag nachmitig gehakt sein mit pasendem geraet
und dan gruenduenger wen ier kein gemuese mer wolt fuer diese saison :) radischen gehen auch imer

aber tera preta fersuche ich auch mich zu informieren nur ...das ist ein langwieriges projekt und sol danach sogar wachsen die erde ...also in nem schrebergarten waere mier das zufiel aufwand nur das der nachste wider gift spritzt drauf

test und ueben finde ich aber denoch coll
Sei gut cowboy

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#5

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 21. Jun 2016, 13:59

Pappe aus legen, bewässern - eine Menge Pferdemisst darauf und diesen mit Gartenabfällen, Blättern ect, Kohle, Steinmehl und EM (Effektiven Mikroorganismen) vermischen dann das alles mit einer schwarzen Teichfolie abdecken und bis Frühling und der Ersten Aussaat 2017 ruhen lassen.
Ich würde die Teichfolie weglassen.
Durch Pappe und Mist wächst bis zum Herbst nix großes mehr durch, wenns dick genug ist und die Samenunkräuter als dem Mist erfrieren im Winter oder werden im Frühjahr bei der Pflanzbettbereitung beseitigt.
Terra Preta kommt da zwar nicht raus, aber ein sehr nährstoffreiches Substrat in dem Gemüse und co gut wachsen.
mot437 hat geschrieben:aber tera preta fersuche ich auch mich zu informieren nur ...das ist ein langwieriges projekt und sol danach sogar wachsen die erde ...also in nem schrebergarten waere mier das zufiel aufwand nur das der nachste wider gift spritzt drauf
:roll: du kanst es. auch echt nicht. lasen :roll:

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 21. Jun 2016, 22:09

Ich hab vor langer Zeit viele Experimente mit EMs gemacht, und kam zu dem Schluß, daß man die nicht für teuer Geld kaufen muß, sondern einfach alles vergären kann, was man zur Hand hat, und diese Mixturen tun es dann genauso.
Ein richtiger Augenöffner waren die Bücher von Sandor Katz - Wild Fermentation und andere.
Einschub:
(Für Veganer ist das nix, er hat auch schon mal ne ganze Ziege fermentiert, und dann gebraten - das fanden seine Mitbewohner dann nicht so toll. :rot:
Aber er hat mit seiner Ernährungsweise sehr lange sehr gut gelebt, und das als einer der frühen HIV-Infizierten.Einschub-Ende.)
Zur Terra Preta gehört aber auch der organische Müll und die Fäkalien - mit der zerkleinerten Holzkohle und den Knochenabfällen - da braucht man aber ne Menge Ahnung, damit vernünftig umzugehen - die Pille oder sonstige Medikamente ruinieren das System. Ebenso PSM - oder schlichtes Schneckenkorn - das geht in dem System einfach nicht.
Terra Preta ist kein Wundermittel - und schon mal gar nicht schnell.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
Derek66
Beiträge: 10
Registriert: So 24. Mai 2015, 07:22
Familienstand: verheiratet

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#7

Beitrag von Derek66 » Mi 27. Jul 2016, 13:08

Hallo,

mir ist das ganze ein wenig zu kurz gegriffen. Als erstes würde ich mir einen Überblick über den Boden machen:

Zitiert aus experto...

So gehen Sie vor:

Entnehmen Sie ihrer Bodenproben einen Esslöffel Erde und legen Sie sie auf Ihre Handfläche. Versuchen Sie mit dem Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand daraus auf der Handfläche eine Wurst zu rollen.
Gelingt es Ihnen, haben Sie einen Boden mit hohem Ton- und Lehmanteil. Auch wenn sie nach zahlreichen Rollbewegungen bricht, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Boden gut für Blumenbeete, Gehölze und Obstbäume versorgt ist.
Ist die Erde sehr dunkel, fast schwarz und lösen sich auch feine schwarze Härchen, dann ist der Boden sogar humos und Sie düngen am besten wie gewohnt oder weniger. (Außer für Rasen, da könnte dieser Boden zu schwer sein – Sand hilft)
Bricht die Wurst nach drei bis vier Rollbewegungen haben sie einen lockeren, lehmigen Sandboden. Optimal für Rasenflächen, düngen Sie den Rasen trotzdem, wenn Sie nicht mulchen. Auf den anderen Flächen düngen Sie wie gewohnt. Im Gemüsebeet und auf dem Staudenbeet hilft eine Gabe mit Gesteinsmehl, die Wasserhaltekraft zu verbessern.
Gelingt gar keine Wurst – bricht die Erde sofort ohne eine Rolle zu formen, dann ist Ihr Boden zu sandig. Sie sollten ihn auf jeden Fall mit viel Humus, Kompost und Gesteinsmehl verbessern. Düngen Sie im folgenden Jahr nur mit organischen Düngern und nutzen Sie alle Möglichkeiten, den Humusgehalt zu verbessern, wie zum Beispiel Mulchen.

Wer genauere Auskünfte über den Nährstoffgehalt wünscht, lässt testen

Alle drei bis fünf Jahre und natürlich vor einer Neulanlage empfehle ich Bodenproben für eine genaue Analyse in ein Labor zu schicken. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie erhalten einen guten Überblick über das Potenzial im Boden und ganz wichtig: Die meisten Institute geben Düngeempfehlungen mit.

Hier einige Tipps und Adressen:

Gartencenter in Ihrer Umgebung bieten gerade im Frühjahr immer wieder kostenlose Bodenanalysen an.
In jeder Gemeinde veranstaltet der Wertstoffhof oder der Bauhof an bestimmten Tagen im Frühjahr und/oder im Herbst einen Tag für Bodenuntersuchungen.
Es gibt zahlreiche Laborservices, die auch Bodenuntersuchungen für den Hobbygärtner für geringe Kosten übernehmen. Das sind Forschungsinstitute in Ihrer Umgebung, Raiffeisenservices oder Landwirtschaftskammern.

Übrigens: Im Rasen ist der Nährstoffgehalt meist zu niedrig, auf Beeten und unter Gehölzen sind unsere Böden meist überversorgt. Ganz nebenbei leisten Sie als Gärtner auch einen Beitrag zum Umweltschutz, da ohne eine Bodenuntersuchung mit entsprechender Düngeempfehlung meistens zu viel gedüngt wird.

Das ist die reine Lehre.

Neben der Bodenanalyse kann man auf sog. Zeigekräuter sehen, z.B. Franzosenkraut und brennessel wachsen oft da wo der Boden sehr Stickkstoffhaltig ist!

Schau einfach mal im Internet unter Bodenanalyse, dort gibt es einen längeren Test (den man ohne groß was zu kaufen selbst machen kann) auch mit einem sog. Schwenntest.

Wenn das klar ist, Gedanken machen was im Boden angereicht werden soll, bei sandigem Boden ggf. Lehm bzw. Ton als Humusträger. Oder bei lehm und Ton, ggf. Sand für die Wasserdurchlässigkeit.

Mein Boden im Garten war z.B. sehr sandig und vom Vorgänger mit Mineraldünger überdüngt.

ich habe mir einen Schlepperladung Ton aus einer alten lokalen Tongrube geholt und ihn im Garten verteilt.

Dann habe ich bei einem Bauern mir ein Fahrsilo gebort (also die Benutzung) und 50qm terra preta angerührt.

Indregenzien waren, eine lage Kompost von div. Koposthäufen die ich abgeholt hatte. Eine Lage Pferdemist (alles Geschenkt), eine lage Grasschnitt von der Gemindedeponie, 1 Fass Gärsaft von Sauerkraut von einer lokalen Sauerkrautfabrik, eine Lage Holzhächsel, dazwischen immer BioHolzkohlepulver, was ich zugegeber maßen per Spedition habe ankarren lassen. Da dieser Stoffstrom bei mir noch nicht steht!

2 Monate rotten lassen. Silosaft vom Bauer drüber (sehr gute Quelle von Milchsäurebakterien) und einen Sack Silostarter aus dem Landhandel.

Immer wieder mit dem Schlepper gefräst. Zeolithpulver aus einem Steinbruch besorgt (habe denen mit meiner Kehrmaschine die Wege gekehrt) auch drauf.

fertig war die Terrapreta. Könnte mir auch vorstellen, alte Dachziegeln durch einen Brecher laufen zu lassen in Körnung 0,1 - 2mm, aber ich habe noch keinen Brecher.

Das ganze auf einen Miststreuer und von einem Kumpel im Garten ausbringen lassen. Noch eine lage Pferdemist drücber und dann alles umgeackert. Danach überwinternlassen und im frühemn Frühjahr mit einer Fräse drücber.

Da diese terra preta nicht so aufgeladen ist an Mineralstoffen ggf. noch Holzkohlenasche von der Winterfeuerung drüber und eingearbeitet...

fertig ist die gartenerde die sie vor TerraPreta im klassischen Sinne nicht zu verstecken brauch. Kosten, der Diesel für den Schlepper, 2 t Bioholzkohle, für 200€ inkl. Spedition, einen Sack Silostarter 19,90€. Fertig!
Alte Häuser - junge Weiber sind die besten Zeitvertreiber!

Ich habe mich für das Haus entschieden ;-)

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2214
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#8

Beitrag von strega » Mi 27. Jul 2016, 13:59

danke für deinen langen Beitrag.

nur gedenke ich nicht 200 Euro auszugeben für etwas, das ich mit etwas längerem Atem auch gratis selbst erreichen kann.

Viel Spass noch im Garten. Hast du einen?
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Benutzeravatar
Derek66
Beiträge: 10
Registriert: So 24. Mai 2015, 07:22
Familienstand: verheiratet

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#9

Beitrag von Derek66 » Fr 29. Jul 2016, 14:01

Ja ich habe einen Garten, ca. 0,5 Ha groß.

Und nein die Holzkohle kann man auch selbst herstellen. Wenn man Zeit hat! Dann kostet es nix!
Alte Häuser - junge Weiber sind die besten Zeitvertreiber!

Ich habe mich für das Haus entschieden ;-)

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5318
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Terra Preta aus Pferdemist, Kole, Steinmehl und EM?

#10

Beitrag von Rohana » Fr 29. Jul 2016, 14:07

Ist deine Zeit "nix" wert? :flag:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Antworten

Zurück zu „Permakultur (Permaculture)“