taz Interview mit PK Urgestein

Moderator: kraut_ruebe

vogelsberger
Beiträge: 132
Registriert: Di 3. Jul 2018, 10:37

Re: taz Interview mit PK Urgestein

#21

Beitrag von vogelsberger » Di 10. Okt 2023, 10:57

Hallo,

Besten Dank für Eure Beiträge, hatte so viel Teilnahme nicht erwartet.
Ich sehe in nächster Nähe Jugendliche, die ihre Sommerferien und gerade auch Herbstferien im selbstverordneten Zimmerarrest verbringen, stillgelegt durch eine Mattscheibe mit etwas Elektronik dahinter, Held nur in virtuellen Welten.
wenn denn anscheinend die jungen Leute so motiviert sind mit Erde zu arbeiten würde ich denken sie rennen dem SoLaWi Bauern die Bude ein weil es auch noch Geld dafür gibt.
Richtig!! Und dazu babbelt Herr Profesor von hohen Arbeitslosigkeit... Er lebt wohl, wie viele Theoretiker, in einer Blase (in dem Fall "Gemeinschaft" Steyerberg) bekommt nix mehr mit und faselt trotzdem von Gipskrieg... und damals, als er noch aktiv war, haben die meisten seiner Helfer dafür bezahlt, bei ihm lernen zu dürfen...
findet das schön, die beim Herumwuseln zu beobachten und dabei O-Ton 'vom Stress des Tages runterzukommen'.

Also: Ja, junge Menschen, die - wenn der Lebensraum und die Lebenssituation es zulassen - sich wieder mehr an die Natur anbinden, gibt es.
Natürlich gibt es auf dem hügeligen Land auch Solche. Aber wie machen sie das? - im privaten Freizeitrahmen und nicht als Broterwerb oder Selbstversorgung im bedeuteren Stil.
sybille hat geschrieben:
Fr 6. Okt 2023, 19:43
Ja, die Zeiten haben sich geändert und das ist gut so aber von jemandem der keine Arbeit hat und vom Staat (also von Deinen und meinen Steuergeldern) lebt kann man erwarten das er auch eine Arbeit macht die nicht so toll ist.
Spätesten heute, wo jeder, der arbeiten will auch Arbeit bekommt, muss es klar geworden sein, daß Jemand der keine hat auch keine will.
Peter Vo hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 06:51
Und da wundern sich die paar Promille der Aktivisten die tatsächlich was versuchen , dass keiner so d**f ist ihnen für fast lau zu helfen?
Also ich weiß nicht über wen ich mehr lachen soll. über die Träumer die solche Projekte anleiern, über die bigotten Heuchler die sowas "gut finden und unterstützen" aber nix leisten oder die Schreiberlinge die das als "Lebenswirklichkeit " verkaufen oder die die das lesen und glauben.
Einem Außerstehenden zum lachen ist dem Betroffenem zum heulen...
Peter Vo hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 06:51
für Klima, für "Bio", für Bier, äh Tierschutz usw zu sein, also im Internet und vielleicht bei einer Wahl wo es keine Umstände macht, aber sobald man mal auch ein Produkt im Hofladen kaufen müsste wo es einen Euro mehr kostet, hört es schon wieder auf.
Ein Pänomen der geselschaftlichen Realität, die auf Fake, Lüge, Schein und Möchtegernetum aufbaut. Die Blüten davon treiben auf den (a)sozialen Medien.
Amigo hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 19:59
Für mich ist es ein riesen Unterschied, ob ich auf meinem Grundstück arbeite oder für kleines Geld bei anderen .
Ja, klar. Doch was ist mit den gemeinschaftlichen Strukturen? Ist der Gemeinschaftssinn auch in dem Land der Ehrenamtsweltmeister am untergehen?
Hildegard hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 23:06
Brennnessel betrachte würde es sich durchaus rentieren nur diese zu kultivieren, (...) Franzosenkraut(kleines Knopfkraut)(...) äußerst wertvolles und unkompliziertes "Gemüse". Frisch oder Gefriergetrocknet als Pulver ein wahres "Superfood", die brauchen nicht mal händisch gepflückt werden, die kann man mähen. Im eigenen Garten sehr einfach zu integrieren.
Wie willst Du es in den Gemüseanbau integrieren? Wo BN den Wurzelgeflecht ausgebreitet hat, wächst nix Anderes. Wo Franzosenkraut die jungen Gemüsepflänzlein überwuchert hat, erntest Du die Möhren bleistiftdünn (wenn überhaupt).

Darf hier höflich gefragt werden wieviel von BN & Franzkraut (in %) in deiner eigenen Ernährung präsent seien?

Meinen Beobachtungen nach ist die Sache mit den allerunteschiedlichsten "Superfoods" meist ein sehr kurzlebiger hype. mit irgendetwas müssen ja die Damen Journalistinen die Spalten von Briggitte, Freundin usw füllen... und dies immerwieder vom Neuen.
Neulich erzählte mir eine Freundin, daß ein Schälchen Vogelmiere bei D*** soundsoviel € kostet...
Doch zu behaupten, daß dadrauf geschäftliche Existenzen aufgebaut werden könnten...?

Gruß
Daniel

sybille
Beiträge: 4337
Registriert: Mi 2. Nov 2011, 20:48

Re: taz Interview mit PK Urgestein

#22

Beitrag von sybille » Di 10. Okt 2023, 18:03

Spätesten heute, wo jeder, der arbeiten will auch Arbeit bekommt, muss es klar geworden sein, daß Jemand der keine hat auch keine will.
Arbeit bekam man immer wenn man wollte. Ich jedenfalls.
Die Blüten davon treiben auf den (a)sozialen Medien.
Wie wahr!
Neulich erzählte mir eine Freundin, daß ein Schälchen Vogelmiere bei D*** soundsoviel € kostet...
Ja, das ist der Hammer was Vogelmiere kostet :haha: Aber warte die Vogelmiere wird noch zum Geschäftsmodell und irgendwer verdient sich eine goldene Nase.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzeravatar
Amigo
Beiträge: 501
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:29
Wohnort: südl.Wendekreis

Re: taz Interview mit PK Urgestein

#23

Beitrag von Amigo » Di 10. Okt 2023, 18:50

Habe letzte Woche den ersten Vogelmiere carpaccio :mrgreen: ( klingt teurer ) aus eigenem " Anbau " meines Lebens gegessen . War gar nicht übel .
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !

Hildegard
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2104
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 21:33
Wohnort: Oberösterreich

Re: taz Interview mit PK Urgestein

#24

Beitrag von Hildegard » Fr 3. Nov 2023, 01:35

vogelsberger hat geschrieben:
Di 10. Okt 2023, 10:57
Hallo,

Besten Dank für Eure Beiträge, hatte so viel Teilnahme nicht erwartet.

[
Hildegard hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2023, 23:06
Brennnessel betrachte würde es sich durchaus rentieren nur diese zu kultivieren, (...) Franzosenkraut(kleines Knopfkraut)(...) äußerst wertvolles und unkompliziertes "Gemüse". Frisch oder Gefriergetrocknet als Pulver ein wahres "Superfood", die brauchen nicht mal händisch gepflückt werden, die kann man mähen. Im eigenen Garten sehr einfach zu integrieren.
Wie willst Du es in den Gemüseanbau integrieren? Wo BN den Wurzelgeflecht ausgebreitet hat, wächst nix Anderes. Wo Franzosenkraut die jungen Gemüsepflänzlein überwuchert hat, erntest Du die Möhren bleistiftdünn (wenn überhaupt).

Darf hier höflich gefragt werden wieviel von BN & Franzkraut (in %) in deiner eigenen Ernährung präsent seien?

Meinen Beobachtungen nach ist die Sache mit den allerunteschiedlichsten "Superfoods" meist ein sehr kurzlebiger hype. mit irgendetwas müssen ja die Damen Journalistinen die Spalten von Briggitte, Freundin usw füllen... und dies immerwieder vom Neuen.
Neulich erzählte mir eine Freundin, daß ein Schälchen Vogelmiere bei D*** soundsoviel € kostet...
Doch zu behaupten, daß dadrauf geschäftliche Existenzen aufgebaut werden könnten...?

Gruß
Daniel
Im eigenem Bedarf verwende ich diese Wildkräuter in der Vegetationsperiode täglich als Beigabe in Salaten, Suppe, Smoothies, Palatschinken, Spätzle, passende (Minze, Melisse, Süssdolde, Gundermann) auch in Kuchenteigen entweder mit der Flüssigkeit püriert oder als Trockenpulver.
ich bereite seit 17 Jahren täglich auch Sondenkost erfolgreich damit als Vitalstofflieferant zu. Würde 20% schätzen. Bevorraten tu ich sie als getrocknet als Pulver. =Platzsparend, Mottensicher. Gefriergetrocknet wäre optimaler, aber das ist mir noch zu energieintensiv.
Einen bekannten Haubenkoch hatte ich wöchentlich damit gegen Entgelt beliefert...habe aber für seine benötigte Mengen (ca 100 Personen) selber zu wenig im Garten und auch zu wenig Zeit dafür. Das macht jetzt eine Freundin, die ist selbstständige Kräuterpädagogin (kennt sie also und weiß wo man "unbehandelte" findet, hat genug Zeit zum Pflücken und braucht auch das Einkommen) ich liefere nur mehr Überschüsse und bei Bedarf "Spezialitäten" von unserer Wiese...Süssdoldesamen, Bärentatzenknospen, Borretschblüten, Vogelmiere, Spitzwegerichsamen...die pflücken dann die Enkerl für Taschengeld. :) in Wien gibt es schon Wildkräuter in Spezialläden zu kaufen, aber sündteuer. Es gab auch mal einen Versand dafür...essbare Landschaften.
Unsere Nachbarn kultivieren für eine Kräutergenossenschaft am Acker Minze, Lavendel, Ringelblume, Melisse. Auch Brennnessel werden hier als Blätter, , Samen und Wurzeln angeboten. Die bleiben immer am gleichen Feld. Der Hof kultiviert auch Hanf und Hopfen und hat daher eine eigene Trockenanlage. Beim Franzosenkraut wird auch eine "Monokultur" sinnvoller sein.
Löwenzahn steht bei mir ganzjährig im Hochbeet neben Salat und Brokkoli z.B. Franzosenkraut dort, wo es andere nicht behindert, oder in eigenen Gefässen, den Brennnesseln habe ich heuer ein eigenes Beet gewidmet, aber auch am Zaun, zwischen den Ribiseln, Hecken, wo sie zuviel werden, kommen sie weg, kommen ja eh von selber wieder. Vogelmiere gedeiht auch überall dazwischen.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

Benutzeravatar
guzzmania
Beiträge: 621
Registriert: Mo 26. Aug 2013, 16:03
Wohnort: Eichgraben

Re: taz Interview mit PK Urgestein

#25

Beitrag von guzzmania » Fr 3. Nov 2023, 11:17

Hach ja die Permakultur mir ihren Geländemodellierungs-Allmachtsphantasien… Obstbäume in Kurven, wenn ich das schon höre… Bei mir wird alles mal so mal so reif, manches gleichzeitig, manches ungleichzeitig. Liegt wohl an meinem Spezialpflanzungskonzept mit grob punktförmig im Garten verteilten Bäumen.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5434
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: taz Interview mit PK Urgestein

#26

Beitrag von Rohana » Fr 3. Nov 2023, 11:29

Nicht umsonst sind solche "Wild"kräuter Spezialkulturen, wenn denn kultiviert und nicht gesammelt. Muss man können, muss man mögen, muss man Abnehmer dafür haben. Eine sehr hübsche Nische auf jeden Fall!
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Hildegard
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2104
Registriert: Mi 11. Aug 2010, 21:33
Wohnort: Oberösterreich

Re: taz Interview mit PK Urgestein

#27

Beitrag von Hildegard » Sa 4. Nov 2023, 00:34

Rohana hat geschrieben:
Fr 3. Nov 2023, 11:29
Nicht umsonst sind solche "Wild"kräuter Spezialkulturen, wenn denn kultiviert und nicht gesammelt. Muss man können, muss man mögen, muss man Abnehmer dafür haben. Eine sehr hübsche Nische auf jeden Fall!
:daumen:
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10986
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: taz Interview mit PK Urgestein

#28

Beitrag von emil17 » Mo 6. Nov 2023, 20:14

Wird hier viel gemacht, weil das inneralpine kontinantale Trockenklima für viele Kräuter geeignet ist. Zitronenthymian, Pfeffeerminze, Muskatellersalbei und solche Pflanzen sind dabei. Dass diese Kräuter anspruchslos sind und von selber wachsen, stimmt offenbar nicht, denn es macht sehr viel Arbeit. Vor allem das Reinhalten von Unkraut ist sehr aufwendig. Wenn man nicht maschinell ernten kann verdient man nix dabei, und wenn die Ernte verunreinigt ist nimmt sie der Kunde nicht ab. Einfach so verdientes Geld ist das jedenfalls nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Antworten

Zurück zu „Permakultur (Permaculture)“