Re: Vom Kompost zur Humuserde
Verfasst: Di 2. Jul 2024, 19:39
Danke für die nachvollziehbare Schilderung.
Ist alles verständlich und logisch, ausser das mit dem Vegan und der Welternährung. Nutztierhaltung ist nicht a priori Tierleid und viele Flächen können nur mit Nutztieren Nahrung für Menschen erzeugen. Auf die muss man nicht verzichten und statt kategorisch "Kein Fleisch" ist meiner Ansicht nach "weniger, nicht mit Importfutter erzeugt, nicht in Konkurrenz zu Ackerkulturen" von der Zielsetzung her logischer und auch zielführender. Das müssen wir aber nicht hier ausdiskutieren. Richtig ist hingegen, dass man die Entwidmung von produktiven Agrarflächen (daraus werden dann Parkplätze, Autobahnen, Industrieanlagen) endlich als eines der langfristig grössten selbst verschuldeten Umweltprobleme ansieht. Ebenfalls zwingend ist, dass man das, was der Mensch konsumiert, möglichst in den Kreislauf zurückführt.
Ein Detail: Ein Gehalt von 83%C in der Trockenmasse von Humus ist unplausibel - oder was genau sind die 100%?
Was die Kompostbereitung und Veredlung nach Eisenbach angeht, so mag es so funktionieren. Was der Verbrauch an zugeführten Nährstoffen (Dünger, Mulch, Kompost, Mist, Gülle) und die Höhe der nachhaltig erzielbaren Ernten und Humsgehalte angeht, so wäre der Erfolg der Methode an Parallelversuchen mit herkömmlichen Methoden nachzuweisen. Das muss zwingend von unabhängigen Instituten gemacht werden, die kein ideelles oder finanzielles Interesse an den Ergebnissen haben und die nach wissenschaftlichen Standards publizieren müssen. Wer dieses Verfahren in grösserem Massstab anwenden will, möchte auch den dafür erforderlichen logistischen Aufwand im Vergleich zu anderen Methoden kennen. Ebenso sind die anzustrebenden Humusgehalte nach Klima und Bodentyp zu differenzieren.
Was die vegane Kompostiermethode völlig missachtet, ist, dass die Nutztiere grosse Mengen pflanzlicher Biomasse für den Nährstoffkreislauf erschliessen und somit auch dem Garten- und Ackerbau erst zugänglich machen. Aus irgendeinem Grund hat die Natur ja die grossen Pflanzenfresser erfunden - und auch die vielen Pflanzenarten, die nur auf beweideten Flächen existieren können. Das, was die Tiere machen - Biomasse zerkleinern und für den Abbau aufschliessen - ist ein wesentlicher Teil des Nährstoffkreislaufes, der so schon seit ewigen Zeiten funktioniert und müsste mit grossem Aufwand künstlich erfolgen. Wer schon einmal grosse Mengen Gras kompostieren wollte, merkt bald, wie mühsam und langwierig das ist.
Die Welt ist so gross, dass man auch dieses Verfahren anwenden kann, ohne anderen Platz wegzunehmen. Wenn es sich in der Praxis bewährt, wird es sich auch etablieren.
Ist alles verständlich und logisch, ausser das mit dem Vegan und der Welternährung. Nutztierhaltung ist nicht a priori Tierleid und viele Flächen können nur mit Nutztieren Nahrung für Menschen erzeugen. Auf die muss man nicht verzichten und statt kategorisch "Kein Fleisch" ist meiner Ansicht nach "weniger, nicht mit Importfutter erzeugt, nicht in Konkurrenz zu Ackerkulturen" von der Zielsetzung her logischer und auch zielführender. Das müssen wir aber nicht hier ausdiskutieren. Richtig ist hingegen, dass man die Entwidmung von produktiven Agrarflächen (daraus werden dann Parkplätze, Autobahnen, Industrieanlagen) endlich als eines der langfristig grössten selbst verschuldeten Umweltprobleme ansieht. Ebenfalls zwingend ist, dass man das, was der Mensch konsumiert, möglichst in den Kreislauf zurückführt.
Ein Detail: Ein Gehalt von 83%C in der Trockenmasse von Humus ist unplausibel - oder was genau sind die 100%?
Was die Kompostbereitung und Veredlung nach Eisenbach angeht, so mag es so funktionieren. Was der Verbrauch an zugeführten Nährstoffen (Dünger, Mulch, Kompost, Mist, Gülle) und die Höhe der nachhaltig erzielbaren Ernten und Humsgehalte angeht, so wäre der Erfolg der Methode an Parallelversuchen mit herkömmlichen Methoden nachzuweisen. Das muss zwingend von unabhängigen Instituten gemacht werden, die kein ideelles oder finanzielles Interesse an den Ergebnissen haben und die nach wissenschaftlichen Standards publizieren müssen. Wer dieses Verfahren in grösserem Massstab anwenden will, möchte auch den dafür erforderlichen logistischen Aufwand im Vergleich zu anderen Methoden kennen. Ebenso sind die anzustrebenden Humusgehalte nach Klima und Bodentyp zu differenzieren.
Was die vegane Kompostiermethode völlig missachtet, ist, dass die Nutztiere grosse Mengen pflanzlicher Biomasse für den Nährstoffkreislauf erschliessen und somit auch dem Garten- und Ackerbau erst zugänglich machen. Aus irgendeinem Grund hat die Natur ja die grossen Pflanzenfresser erfunden - und auch die vielen Pflanzenarten, die nur auf beweideten Flächen existieren können. Das, was die Tiere machen - Biomasse zerkleinern und für den Abbau aufschliessen - ist ein wesentlicher Teil des Nährstoffkreislaufes, der so schon seit ewigen Zeiten funktioniert und müsste mit grossem Aufwand künstlich erfolgen. Wer schon einmal grosse Mengen Gras kompostieren wollte, merkt bald, wie mühsam und langwierig das ist.
Die Welt ist so gross, dass man auch dieses Verfahren anwenden kann, ohne anderen Platz wegzunehmen. Wenn es sich in der Praxis bewährt, wird es sich auch etablieren.