damit sich jeder überzeugen kann
Es ist nicht meine Aufgabe und nicht mein Anspruch, JEDEN zu überzeugen. Bei intelligenten Wesen kann die Information genügen, dass es da etwas gibt. Sich zu überzeugen ist Eigenaufgabe.
Wenn es auch noch Zahlen gäbe
Ich hatte es schon gesagt, ich habe keine Zahlen, die über die im genannten Link hinausgehen, und die interessieren mich auch nicht wirklich.
Denn ich erkenne einen Wirkmechanismus an, den ich z.B. mit dem Herausgreifen des Stickstoffs aus der imaginären von Dir genannten Mobilisierung von Nährstoffen versucht habe darzustellen. Mechanismus: Wenn die Unterdrückung von stickstoffbindenden Mikroben gesenkt wird, können sie aktiver und wirksamer werden (sagt mir meine Logik). Wenn das Herausgreifen eines Punktes ein neues und Dich verwirrendes Thema ist, dann vermerke das. Vielleicht hilft dann jemand.
Ebenso war das Herausgreifen des Punktes Mykorrhiza nur ein winziger Teilaspekt zum Thema der tollen und wichtigen Bodenbearbeitung. Das mit der Hoffnung, dass der Punkt an dieser Stelle überschaubar und verständlich war, nämlich der Punkt, dass Leben, das zerrissen und getötet wird, nachfolgend nicht so gut funktioniert und eher ausfällt, zumindest für eine bedeutsame Zeit. Das scheint aber nicht jeder zu verstehen, zumindest gab es da kein entsprechendes Feedback.
Es ist selbstredend richtig, dass man einen Teilaspekt nicht überbewerten darf, weil es sehr viele Einflussgrößen gibt wie Rohana schildert. Da gibt es Natur- und Wetterkatastrophen, und auch menschengemachte Katastrophen. Da muss man insgesamt gut durchkommen.
Die Mär von dem jahrhundertelangen Pflügen ohne Ertragseinbuße kannst Du vergessen. Einmal sollte man einen Hakenpflug mit einem Zugtier nicht mit heutigen tonnenschweren Schleppern mit entsprechendem Zubehör gleichsetzen. Zum anderen sprach Albrecht von Thaer vor 140 Jahren von Humusgehalten zwischen 4 und 8 Prozent bei Brandenburger Böden, heute sind 1,5 bis 2,5 normal und gut. Stärkere Bodenbearbeitung sorgt wegen zuviel Belüftung zu stärkerem Humusabbau (Demineralisation), das brutale Durchmischen wird dem Boden und dem Bodenleben nicht guttun, die nachfolgende kahle Bodenoberfläche auch nicht. <Ironie an> Aber das spielt ja keine Rolle, und Humus auch nicht. Da haben wir vor Jahrzehnten mal was in der Schule gehört, aber das war eher ein Wissen zum Vergessen. Wir machen das ja anders und besser.<Ironie aus>
Ich selber bin nicht so schlau. Daher orientiere ich mich an einfachen Punkten, die an verschiedenen Punkten immer mal wieder wiederholt werden.
- Boden möglichst lang/durchgehend bedecken. Das puffert Oberflächentemperaturen und hält harte UV-Strahlung ab, Wasserverdunstung und Erosion werden reduziert. Die Oberflächendeckung ist zusätzlich Futter für das Bodenleben, dass sich so bis an der Oberfläche wagen kann. In bedeckten Böden halten sich signifikant mehr stickstoffbindende Bakterien auf als in kahlen Böden.
- Bodenbedeckung am besten mit lebenden Pflanzen.
Liquid Carbon Pathway - Dr. Christine Jones (wer das für sich vertiefen will)
- möglichst hohe Diversität. Es ist wie bei Menschen: Manche Pflanzen können manches besonders gut. Eine umfassende Kombination steigert Chancen auf gute Gesamtwirkung.
- möglichst geringe Bodenbearbeitung. Es ist nicht naturnah, den Boden ständig flächenhaft umzuwühlen. Selbstverständlich ist auch meine Kartoffelernte alles andere als minimalinvasiv, aber da habe ich wenigstens ein Schuldbewusstsein. Zum Setzen der Knollen reichen aber Pflanzlöcher.
- Rolle der großen Tiere (Wiederkäuer). Mist von Kühen, die Grünfutter fressen statt Kraftfutter, bringt einen für einen Boden idealen Cocktail an Mikroben mit, vergleichbar mit den Ausscheidungen von Regenwürmern, also quasi den natürlichen Komposttee.
Manche erkennen dann auch an, dass auf einem gesunden und vielfältigem Boden auch gesunde Pflanzen wachsen, die dann auch Schädlingen und Krankheiten besser widerstehen können als getriebene Pflanzen.
Und dann müsste man, auch wenn man sonst so vor Wissen platzt, den Unterschied zwischen Kompost und Humus kennen und das in seinen Aussagen durchscheinen lassen.