Quorum Sensing und Komposttees 3

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Brunnenwasser
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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#151

Beitrag von Brunnenwasser » So 14. Apr 2024, 19:21

:mued:
Gruß Brunnenwasser

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emil17
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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#152

Beitrag von emil17 » So 14. Apr 2024, 20:06

Eberhard hat geschrieben:
So 14. Apr 2024, 10:01
Ein kleiner Auswuchs dazu: Warum ist Brennesseljauche in Frankreich verboten?
Ich vermute, du meinst diese Geschichte: https://www.kraeuterfreu.at/post/querbe ... frankreich
(Der Link war nicht gesetzt)
Nun, das Verbot wurde ja wieder zurückgezogen, weil sich die Franzosen, wie bei so vielem was von oben kommt, verweigert haben. Mir scheint aber die Geschichte von Rachel Carson das bessere Beispiel für das zu sein, was du meinst. Das mit den Brennesseln ist ja eher eine Realsatire.

Ich versuche es mal andersrum zu begründen. Natürlich ist die Agrarindustrie mächtig und betreibt intensive Lobbyarbeit.
Inzwischen hat sich aber viel getan, was die Zulassungen und die Methoden betrifft - womit ich nicht sagern will, nun sei alles gut. Sowas wie Gründüngung und Fruchtfolge ist sowieso Standard, das wurde bereits mit der Dreifelderwirtschaft erfunden.
Aber offenbar gibt es Gründe, warum der Agro-Industriezweig kommerziell so viel Erfolg hat. Nicht alles ist ethisch so verwerflich wie das Unwesen der Saatgutpatentierung. Dies nachvollziehen zu können, wäre der erste Schritt, um die Welt zu verbessern. Nicht alles ist Lobbyarbeit und unfairer Wettbewerb und beeinflusste Behörden. Nicht alle Landwirte, die auf kommerzielle Industriehilfsmittel setzen, haben keine Ahnung von Alternativen.
Darum dreht sich diese Diskussion seit x Beiträgen.

Im Hausgarten ist es doch genau das selbe. Das ist ein riesen Markt. Und dort ist der Chemiekram, wie nicht nur Du mit deinen Methoden zeigst, ziemlich unnötig. (Auch ich setze Blaukorn übrigens nicht regelmässig ein, sondern nur als Starthilfe - damit auch das wieder einmal gesagt wurde :) ). Dennoch ist es deprimierend zu sehen, was in den Supermärkten und Gartencentern alles für Zeug angeboten wird, das meiste unnötig und, wenns Geräte sind, auch in grottiger Qualität. Das steht nur in den Regalen weil es gekauft wird. Offenbar ist das ein Trend.

Bei den Profis (Erwerbslandwirtschaft und Gartenbau) sieht es anders aus, dort stehen betriebswirtschaftliche Uberlegungen im Vordergund und den Praktikern kann man nicht so einfach unnötiges Zeugs andrehen. Will man dort etwas ändern, muss man anders vorgehen.
Am überzeugendsten sind Musterbetriebe im gleichen Gebiet und Zahlen, also Bilanzen. Damit kann ein Betriebswirt etwas anfangen und wenn es gut ausschaut und für seinen Situation passt, wird am ehesten der eine oder andere seinen Hof umstellen. Deshalb hat sich Bio in den gebirgigen Gegenden auch recht schnell etabliert.

Würde man die grobe Chemie nur als Notnagel und nicht grossflächig als Produktionsverbilligung anwenden (viel Spass, wenn du einen Garten oder eine Böschung ohne Herbizide bezahlbar von Arten wie dem Japanknöterich freimachen willst), wären die meisten Misstände schon behoben.
Da kommen aber leider andere Faktoren isn Spiel. Wenn du einen Hof teuer übernommen hast oder Erben auszahlen musstest, und viel Fremdkapital am Zins hast, bist du der Renditemaximierung gnadenlos unterworfen. Deshalb gibts ja auch das Höfesterben.

Hier wäre interessant, wie dieser oft genannte Gabe Brown das macht. Wenn er 20 Quadratkilometer ebenes Land im Steppenklima von North Dakota hat, was der Humusfixierung sowieso schon förderlich ist, und wenig Fixkosten wie Schuldzinsen bedienen und erwirtschaften muss, kann er sich offenbar solche extensiven Bewirtschaftungsmethoden leisten und solche Erfolge in der Humusbilanz erzielen. Damit möchte ich seine Leistung nicht kleinreden, aber dieser Aspekt ist ebenso wichtig wie die Bewirtschaftungsmethode selbst.
Das ist rein finanziell vergleichbar mit jemandem, der warum auch immer billig wohnt und sich deshalb Teilzeitarbeit leisten kann. Es wäre doch arrogant, wenn so einer denen, die den ganzen Tag arbeiten, um durchzukommen, Unfähigkeit oder Ignoranz vorwerfen würde.
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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#153

Beitrag von Rohana » Mo 15. Apr 2024, 09:38

Eberhard hat geschrieben:
So 14. Apr 2024, 18:27
Rohana hat geschrieben:
Mo 8. Apr 2024, 19:48
Wer von den Anwesenden arbeitet schon mit Kunstdünger und "Pestiziden" im Garten? Du bist absolut nix besonderes
Worin liegt der Vorwurf an meinen(?) Anbaumethoden? Schließt sich die Autorin mit anderen nun ein oder aus? Weiß sie, was sie sagen will?
Komposthaufen, Mischkultur, Fruchtfolge, Gründüngung & Co. habe ich nicht erfunden und bin auch nicht der Einzige in der Anwendung.

Ich bin mir unschlüssig über die Generalaussage in dieser ewigen Gegen-Diskussion.
Ich bezog mich auf diesen Post:
Eberhard hat geschrieben:
Mo 8. Apr 2024, 08:17
Das Abwenden von Methoden der industriellen Produktion und ihren Features wie Kunstdüngung und Pestizide und die vermehrte Rückkehr zu natürlichen Methoden - wie es schon Alwin Seifert und viele andere in den Raum stellen - muss für sehr viele wie Geisterfahrerei vorkommen, der Einzige bin ich sicherlich nicht.
Wenn man im Einklang mit der Natur arbeiten will, muss man sie erst einmal betrachten und verstehen[...]
... wie du sehr wohl weisst. Warum also versuchst du mich mit einem aus dem Kontext gerissenen Zitat zu diskreditieren, und das nicht zum ersten Mal?
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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#154

Beitrag von Eberhard » Mo 15. Apr 2024, 10:49

Nein, ich reiße nichts heraus. Wie ich das lese, betreibst Du den Hausgarten anders als den Feldbau, und zwar bewusst und im vollen Wissen. Ist das so? Wenn ja warum? Man neigt doch dazu, das Beste zu machen (was immer man dafür hält).

Unter ABWENDUNG verstehe ich nicht zwingend einen sofortigen Total-Verzicht auf Kunstdüngung + Pflanzenschutz, sondern auch schon denkbare und mögliche gewollte Reduzierungen. Ein Punkt dabei ist sicher die bessere Berücksichtigung eines zeitlich unterschiedlichen Bedarfes.
Ist das strittig?
Ein anderer ergänzender Punkt kann sein, über Ersatzmaßnahmen zu solchen Reduzierungen zu kommen. Gesündere Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Würde man also mehr Pflanzengesundheit gegen PSM eintauschen wollen?

Ich bin kein Gesetzgeber. Warum fühlen sich hier manche in ihrem Tun und in ihrer Existenz bedroht, wenn ich von einigen Mikroben und ihrem spezielleren Verhalten spreche oder von Humus, der sich neben seiner vielfältigen Funktionalität als Überzeiger dafür darstellt, dass man vieles richtig macht?
Mit freundlichem Glück Auf!

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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#155

Beitrag von emil17 » Mo 15. Apr 2024, 11:16

Das Problem ist nicht, dass du es richtig machst.
Das Problem bzw. das Nicht-Problem ist, dass andere es nicht falsch machen, bloss weil sie es anders machen.
Man kann sehr genau wissen, was man tut, und es trotzdem anders machen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#156

Beitrag von Rohana » Mo 15. Apr 2024, 11:27

Eberhard hat geschrieben:
Mo 15. Apr 2024, 10:49
Nein, ich reiße nichts heraus. Wie ich das lese, betreibst Du den Hausgarten anders als den Feldbau, und zwar bewusst und im vollen Wissen. Ist das so? Wenn ja warum?
Weil der Hausgarten wesentlich kleiner und komplett anders gestaltet ist als das was bei uns auf dem Feld passiert! Weder habe ich die Gerätschaften, noch machen die Methoden vom Acker unbedingt Sinn weil die Unterschiede grösser sind als zwischen Äpfeln und Orangen. Vor allem habe ich keinen Ertragsdruck, es ist wurscht ob die Ernte am Optimum ist oder nicht. Deswegen werden wir nicht verhungern.
Gesündere Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Würde man also mehr Pflanzengesundheit gegen PSM eintauschen wollen?
Gerne, jederzeit. PSM einsparen heisst, viel Zeit und Geld zu sparen, wer will das nicht? Nur: "Gesündere" Pflanzen fallen nicht vom Himmel. Es wird zwar versucht die eierlegende Wollmilchsau zu züchten und das gelingt immer besser (wäre noch besser wenn man Crispr/Cas benutzen dürfte...), aber vom perfekten Zustand sind wir noch weit entfernt. Und dann redet das Wetter noch ein Wörtchen mit - die Sorte die im einen Jahr glänzen kann weil sie ihre Stärken ausspielt, ist im anderen Jahr unter ganz anderen Bedingungen letzter im Ziel weil ihre Stärken nicht abgerufen werden. Resistenzen kommen idR auf Kosten des (qualitativen oder quantitativen) Ertrags. Ist alles Abwägungssache. Man kann auch einfach Samen ins Feld schmeissen und erst zum ernten wiederkommen. Kann man schon machen, ob sich das lohnt ist halt die andere Frage. :lala:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#157

Beitrag von Eberhard » Mo 15. Apr 2024, 11:57

"Gesündere" Pflanzen fallen nicht vom Himmel.
Natürlich nicht.
Hängt Gesundheit auch von den vom Menschen abhängigen Bedingungen und den Stress daraus ab?
Mit freundlichem Glück Auf!

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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#158

Beitrag von emil17 » Mo 15. Apr 2024, 12:05

Gesunde Pflanzen die gegen alles resistent sind, sind in der Erwerbslandwirtschaft unmöglich.
Aus naheliegenden und -zig mal erklärten Gründen, die nicht von der Pflanze und nicht vom Landwirt zu verantworten sind, braucht man mechanisch bestellbare Flächen, die gross sind und wo etwas drauf wächst, was Nährwert hat und gleichzeitig reift. Damit züchtet man automatisch die Krankheitserreger, denn jeder Erreger, der es schafft, eine solche Kulturpflanze zu befallen, wird mit riesigen Flächen potentieller Wirte belohnt. Das funktioniert genau genau gleich wie bei der Pflanzenzucht, wo man sehr viele Sämlinge ausprobiert und nur diejenigen behält, welche bessere Eigenschaften für unsere Anbauzwecke haben. Weil alle Krankheitserreger und Parasiten das "wissen" - bzw. nur solche überleben, die das können -, haben sie kurze Generationsdauer, erzeugen Unmengen von Vermehrungseinheiten und sind genetisch variabel.
Nun ist die Entwicklung und Zulassung solcher Produkte eine Sache, die nur mit immensem technischem und finanziellem Aufwand machbar ist. Deshalb wird es immer Agrokonzerne geben.
Im Hausgarten kann man dem zum Teil auskommen, mit Mischkulturen, ertragsschwachen aber robusten Sorten, und natürlichen Präparaten. Im Biolandbau versucht man das auch, aber dort ist der Spagat wegen der grösseren Flächen und dem Rentabilitätszwang schon anspruchsvoller, weshalb z.B. der Anbau von Bio-Kartoffeln ein hohes finanzielles Risiko bedeutet. Das geht im freien Feld nur bei guten Witterungsbedingungen über die Kulturzeit, und das Wetter ist nun mal ein unzuverlässiger Helfer.

Bei mir kriege ich die Krautfäule in den Griff, weil ich die Kartoffeln auf grosser Meereshöhe anbaue, wo der Befallsdruck viel kleiner ist. Aber auch dort funktioniert es in feuchtwarmen Sommern nicht gut. Bei Aprikose gibt es hier gegen die Zweig- und Spitzendürre kein natürliches und wirksames Mittel, weshalb ich dort auf kommerzielle zugelassene PSM zurückgreifen muss. Sonst verrecken die Bäume. Sieht nicht schön aus.
Bei Weintrauben gibt es inzwischen gute pilzresistente Sorten, die noch Probleme bei der Weinbereitung machen, für den Verzehr als Früchte jedoch sehr gut und problemlos sind. Die muss ich bloss schneiden und aufbinden und vor Vogelfrass schützen.

Das ist alles kein Thema insofern, als dass ich davon nicht leben muss. Würde ich eine betriebswirtschaftliche Vollkostenrechnung mit Opportunitätskosten und realistischem Stundenansatz für meine Arbeitszeit machen, dann ist das alles sowieso herausgeworfenes Geld. Also ist es eh egal, andere züchten in ihrere Freizeit Rosen oder gehen Gleitschirmfliegen.
Unter anderem deshalb masse ich mir nicht an, den Erwerbslandwirten zu sagen, dass sie alles falsch machen. Im Falle der Aprikosen wäre ein Anbau ohne kommerzielle PSM schlicht unmöglich. Agroscope versucht sich an der Zucht weniger anfälligen Sorten, bisher ohne durchschlagenden Erfolg.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#159

Beitrag von Eberhard » Mo 15. Apr 2024, 12:36

Ein Forenteilnehmer wusste (auch), dass überhöhte Nährstoffgaben (Stickstoff) die Pflanze aufschwemmen und somit deren Gesundheit beeinflussen können.
Pflanzengesundheit ist auch in Zusammenhang mit Bodengesundheit zu betrachten, die wiederum auf eine Vielzahl von Maßnahmen reagiert.

Aus dem ganzen Pool kann man sich jetzt Beispiele suchen, die "beweisen", dass man nur ohnmächtig auf Folgen reagieren kann. Man könnte sich auch Beispiele suchen, wo dann doch eine Eigeneinflussnahme möglich ist. Ein solches setzt aber auch Willen und Bereitschaft voraus.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Re: Quorum Sensing und Komposttees 3

#160

Beitrag von emil17 » Mo 15. Apr 2024, 13:07

Also mal andersrum.
Du kriegst ein paar Hektar Feld zur Pacht, zum üblichen Preis in der Gegend. Dort darfst du anbauen, was du willst und wie du willst, mit deinen Methoden. Reihen, alles durcheinander, Zwischenfrucht, Gründüngung - alles so wie du es möchtest. Du bist in der Methodik ganz frei, soweit es nicht gegen geltendes Recht verstösst, darfst also soviel Rasenschnitt und Urin von den Nachbarn sammeln und kompostieren und ausbringen wie es dir gefällt.
Essen darfst du von der Ernte soviel du willst. Vom Verkauf der Ernte und von möglicher Förderung zahlst du erst einmal den Pachtzins. Ob du per Direktverkauf höhere Preise erzielst oder alles an Grossabnehmer abgibst zu den Preisen, welche die dir zahlen, oder beides machst, sei ebenfalls dir überlassen. Vom Rest des verbleibenden Geldes kaufst du Saatgut, falls du es nicht selbst anziehst, und amortisierst deine Maschinen und unterhältst deine Gebäude, falls du so etwas brauchst. Ob du die Maschinen per Kredit kaufst oder mietest oder alles von Hand oder gar nichts machst, ist deine Entscheidung.
Falls du eine weitere Arbeitskraft brauchst, musst du die vom Erlös der Ernte bezahlen und darfst sie nur zum Tariflohn und nur im Rahmen der gesetzlichen Arbeitszeit beschäftigen. Den Lohn schuldest du natürlich auch dann, wenn die Kultur misslingt. Falls du dich gegen mögliche Ernteausfälle wegen Naturereignissen versichern willst, geht die Prämie auch noch zu den Kosten, wie all die Beiträge für die vorgeschriebenen Versicherungen sowie selbstverständlich alle Betriebsmittel wie Strom und Sprit. Ob du den Papierkrieg mit den Behörden auf Arbeitszeit oder in der Freizeit machst, ist dir überlassen.
Was dann noch überbleibt, davon bezahlst du private Versicherungen, Kleider und so weiter. Vom Rest lebst du. Rücklagen für Rente und Unvorhergesehenes wären natürlich schön.

Wir erwarten natürlich, dass du dich streng an das hältst, was du hier vertrittst und forderst. Da alles auf Kreislauf und natürlicher Nährstoffnachlieferung und natürlicher Intelligenz der Pflanzen beruht, hast du für Dünger und PSM und Bodenbearbeitung keinen Aufwand. Damit das auch wirklich beweisbar funktioniert, solltest du das über mehrere Jahre durchziehen. Um so kleinliche und misstrauische wissenschaftsgläubige Leute wie ich einer bin zu überzeugen, solltest du alle Kosten, allen zeitlichen Aufwand von dir selbst und allfälligen nicht bezahlten Familienmitgliedern, sowie alle Erntemengen akribisch genau notieren. Das musst du ja für die Betriebsbilanz, welche das Landwirtschafts- und das Finanzamt fordert, sowieso. Messungen des Bodenhumusgehaltes einmal pro Jahr oder öfter wären auch nützlich, damit man die Zunahme des Humusgehaltes leicht darlegen kann, denn leider glauben ja viele Leute nicht ohne Belege, was doch offensichtlich ist.

Wie sähe das in der Praxis aus? Wirst du reich damit?
Wenn das alles funktioniert, werden es bald viele Leute nachmachen. Versprochen!
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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