Die 200 m2 hast du.Eberhard hat geschrieben: ↑Sa 13. Apr 2024, 15:56Es bedarf einer bemerkenswerten Konsequenz, sich beständig Augen und Ohren zuzuhalten und sich trotzdem als allsehender Experte zu sehen und von Seriösität zu dozieren.
Gabe Brown siehe oben hat 5.000 Acres, das sind wohl 2.023 ha und damit etwas mehr als 200 m².
Auf der Webseite von Gabe Brown beeindruckt, dass er einfach nur sagt, was er warum macht, was er warum für richtig hält, und niemanden beleidigt.
Warum du dauernd alles als Vorwurf empfindest, was bloss ein Gegenargument sein will, weisst hoffentlich Du selbst. Üblicherweise reagieren religiöse Fanatiker so, wenn man es wagt, ihnen irgend etwas nicht einfach zu glauben oder nicht in dem Licht zu sehen, in dem sie es selbst darstellen.
Wo habe ich denn behauptet, Urin als Düngung sei unklug? Ich behaupte, und begründe mit Zahlen, dass die meisten der Hausgartenmethoden nicht auf Betriebe anwendbar sind, die Dutzende Hektar oder mehr haben. Damit ist nichts gegen diese Methoden im Kleingarten gesagt.
An solchen Bemerkungen erkennt man den wahren Experten?
Für mich sind das z.B. Nährstoffbilanzen.
Eberhard hat geschrieben: ↑Sa 13. Apr 2024, 12:36Es gibt Erkenntnisse, dass Pflanzen "wissen". was sie benötigen, und steuern können, was sie aufnehmen und vom umgebenden Bionom anfordern (wenn man sie in dieser Lage leben lässt). Wenn also die Vorratskammer ausreichend gefüllt ist, kann sich die freie und "intelligente" Pflanze selber angemessen bedienen. Das wird wiederum nicht zwingend auf Maximierung eines Ertrages hinauslaufen, aber doch auf gute Erträge.
Ich sehe also eine Verschiebung von zeitlich abgestimmter bedarfsgerechter Düngung zu einer kontinuierlichen Eigenversorgung.
Das ist alles Grundstoff in der Pflanzenphysiologie und zwar spannend, aber überhaupt nicht neu. Da kann man mit ganz wenig Nachdenken selbst drauf kommen. Sonst wäre eine Pflanze ja nichts anderes als ein Schwamm, der alles aufsaugt was da ist. Es gibt übrigens eine Gruppe von Herbiziden, die diese Selektivität aufhebt, so dass sich die Pflanzen zu Tode wachsen.
Was nun die Erträge anbetrifft, so tritt, wenn der Mensch nicht dreinpfuscht, eine Vegetation auf, die an die herrschenden Verhältnisse optimal angepasst ist, also auch mit der jeweiligen Nährstoffsituation am besten zurechtkommt. Trocken- und Magerzeigerpflanzen werden ja deshalb so genannt - weil sie dann eben konkurrenzfähig sind.
Da ist dann Einklang und Harmonie, alle Kreisläiufe sind geschlossen, nichts geht verloren. Das Ganze hat nur einen Nachteil: Das meiste davon kann man nicht essen. Deshalb hat man Kulturpflanzen gezüchtet, deren Wachstumsziel oder, wie du es nennst, "Intelligenz", besser mit dem übereinstimmt, was wir von den Pflanzen möchten, als dies bei Wildpflanzen der Fall ist. Es ist nämlich durchaus nicht im Interesse einer Wildpflanze, grosse saftige wohlschmeckende Blätter zu haben. Deshalb braucht es Gärten und Äcker, und deshalb hilft man mit Düngen oder Bodenverbesserung und Giessen nach, damit das wächst, was uns am meisten nützt. Kulturpflanzen sind in freier Natur hilflos - das ist der Preis für hohe Erträge an essbarer Biomasse - und man muss sie deshalb dauernd vor Frassfeinden und Unkraut schützen. Das spricht nicht gegen Böden mit guter und dauernder Nährstoffverfügbarkeit, nur hätte man dort ohne dauerndes Eingreifen sehr schnell eine für uns nutzlose Vegetation.
Guckst du Neolithische Revolution.
Eine nochmalige gewaltige Steigerung der Erträge pro Fläche und Arbeitsaufwand erreichte dann die Industrialiserung.