Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

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Rohana
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Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#11

Beitrag von Rohana » Sa 4. Nov 2017, 10:14

@Ina und andere:
Wie stellt ihr euch das eigentlich vor, so ohne Viecher? Wie sieht bei euch eine vernünftige Fruchtfolge aus, bei der nichts verfüttert wird? Unsere Tiere nutzen nicht nur die Wiesen, die der Mensch einfach nicht essen kann...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#12

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 4. Nov 2017, 10:29

Manfred hat geschrieben:Selbst in Deutschland haben wir viel zu wenig Nährstoffanfall aus Tierhaltung, um unseren Düngebedarf auch nur annähernd decken zu können.
irgendwann einmal hab ich was gehört von Poblemen mit Algen im Meer, weil unsere Abwässer zu sehr überdüngt sind - woher kommt denn der ganze "Dünger" und warum nicht hier auf Kreislaufwirtschaft achten? :aeh:
Rohana hat geschrieben:@Ina und andere:
Wie stellt ihr euch das eigentlich vor, so ohne Viecher?
:roll:

Ich bin nicht vegan, meine Männer essen viel Fleisch - ich nicht, weil ich es nicht mag.
Es gibt da tatsächlich viel mehr als "jeden Tag ein Schnitzel" oder "gar keine Tiere nutzen". Das dürfte sehr sehr schwer zu verstehen sein.....

nicht keine Tiere nutzen, aber alles in Maßen, nicht in Massen!! :pfeif:

Manfred: noch einmal: das Problem ist nicht, dass die armen Hirten in der dritten Welt mit ihren Tieren zuviel verbrauchen.
Das Problem sind unsere (und die der ganzen "reichen Welt") unsere mit Soja und Getreide gemästeten Schweine, Hühner, Rinder - was auch immer...
Ich halte es für gefährlich, hier mehr Fleischkonsum zu propagieren, bevor unser gesamter Fleischkonsum aus nachhaltiger Weidehaltung stamt!
Da sind wir uns doch einig, dass es die Weidehaltung ist, auf die es ankommt? :)

Ja, natürlich hab ich deinen link gelesen - ich hab sogar auf die entsprechend zitierten Textstellen geantwortet (obwohl das irgendwie unhöflich wirkt...)


und noch einmal: kein Selbstversorger in Deutschland oder Österreich lebt im "spröden Klima" - also was soll diese "Bewußtseinsbildung" bei uns erreichen??????

Niemand will den Hirten in Afrika ihre Viehhaltung verbieten - aber wir sollten aufhören, Futter zu importieren - einverstanden?

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Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#13

Beitrag von 65375 » Sa 4. Nov 2017, 11:28

hobbygaertnerin hat geschrieben:Es gab mal den Spruch- die Wiese sei die Mutter des Ackers, nur ohne grasfressende Tiere sind Wiesen sinnlos.
Was geschähe mit den Wiesen in den Bergen, den Almen?
Ich will dich nicht bekehren, aber ich sehe die Welt eben auch durch meine Brille.
Wieso bekehren? Ich hab gar nichts gegen Tierhaltung, aber gegen die pauschale Behauptung, veganes Essen besteht unendlich vielen fragwürdigen Zutaten.
In dem veganen Umfeld, das ich kenne, hauptsächlich junge Leute zwischen 20 und 30, wird ganz normal gekocht und gebacken, nur eben ohne tierische Produkte.
Und wenn ich mal einen Kuchen mitbringe, essen die mesiten was davon, obwohl Eier und Butter drin sind.
Die sind einfach frei von Dogmatismus, der Veganern ja gerne unterstellt wird.

Manfred

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#14

Beitrag von Manfred » Sa 4. Nov 2017, 16:24

ina maka hat geschrieben:Manfred: noch einmal: das Problem ist nicht, dass die armen Hirten in der dritten Welt mit ihren Tieren zuviel verbrauchen.
Ich bin nicht sicher, wie das jetzt wieder gemeint ist. Beziehst du das auf das Getreide?
Das die Hirten durch die falsche Beweidung ein gewaltiges Problem sind, aber gleichzeitig der einzige Lösungswert werden können, wenn sie das richtige Management lernen, habe ich ja oben klargestellt.
In Sachen Getreideverbrauch spielen sie, wie auch die meisten großen Betriebe in den Weideländern, keine oder allenfalls eine marginale Rolle. Getreide wird da idR nicht gefüttert, schon weil das unwirtschaftlich wäre.
Die Entwicklung ist dabei uneinheitlich. Während es z.B. in Südamerika einen vermehrten Trend zur Endmast der Mutterkuhabsetzer mit Getreide im Feedlot gibt, geht in Nordamerika der Trend vom Feedlot eher wieder weg zum grass finished beef, also Tieren, die bis zur Schlachtung auf der Weide gehalten werden.

Auch bei der Milchproduktion ist der Trend uneinheitlich. Je nach Region und Milchpreis tendieren auch in den Weideländern wie Neuseeland und Irland die Betriebe dazu, Getreide zuzufüttern oder es wieder weg zu lassen.
Bei uns wie auch in weiten Teilen Nordamerikas haben wir bei der Milchproduktion aber das Problem, dass wir an Ställe gebunden sind, schon weil den allermeisten Betriebe die arrondierten Flächen für eine Weidehaltung fehlen.
Und im Stall sind die Grundkosten pro Stallplatz so hoch, dass idR nur mit hoher Leistung pro Tier überhaupt die Aussicht besteht, wirtschaftlich auf einen grünen Zweig zu kommen. Deshalb geht die Leistung pro Kuh und damit auch der Kraftfuttereinsatz immer weiter hoch. Und trotzdem verlieren die Betriebe immer weiter an Boden, weil die Konkurrenz im Ausland einfach viel billiger produzieren kann. In der aktuellen Ausgabe der topagrar ist ein Bericht über die Milchwirtschaft in Irland. Die produzieren für 20 Cent pro Liter. Viele Betriebe haben auch in der Milchkrise noch Gewinne gemacht. Und jetzt wird kräftig expandiert. Die Milchmenge ist in den letzten Jahren um ca. 50% gewachsen. Und die ganze Milchindustrie dort ist sehr stark auf den Export getrimmt, vor allem nach Großbritannien und Deutschland.
Ich rate seit Jahren Leuten, die in D weiter melken wollen, davon ab, weiter in Ställe zu investieren. Sie sollen lieber den Standort wechseln, einen arrondierten Betrieb suchen und ein Weidemanagement wie in Neuseeland und Irland fahren, nur mit etwas längerer Trockenstehzeit im Sommer. Aber da quassle ich gegen Windmühlen. Ich gehe davon aus, dass das Sterben der Milchviehbetriebe munter weiter geht. Jetzt kommen viele Betriebsleiter ins Rentenalter, die große Betriebe aufgebaut haben und Tag und Nacht arbeiten. Fehlt der Nachfolger auf dem Hof, werden diese Betriebe weit unter dem Wert des gebundenen Kapitals verkauft, weil sich so einen Betrieb sonst niemand mehr antut, schon gar nicht unter der Last der wuchernden deutschen Bürokratie.
Das Problem sind unsere (und die der ganzen "reichen Welt") unsere mit Soja und Getreide gemästeten Schweine, Hühner, Rinder - was auch immer...
Jein. Das ist ein extrem komplexes Thema.
Die Vereinten Nationen mahnen in ihrem Bericht ja auch an, die Fütterungseffizienz zu verbessern, also das Verhältnis von eingesetzten Futtermitteln zu produziertem Fleisch/Milch.
Und da sind unsere intensiven Betriebe im internationalen Vergleich extrem gut.

Der Nahrungsbedarf eines Nutztieres setzt sich aus dem Erhaltungsbedarf und de Leistungsbedarf zusammen.
Der Erhaltungsbedarf ist das, was das Tier benötigt, um seinen Körper zu erhalten.
Und der Leistungsbedarf ist das, was das Tier darüber hinaus für die Gewichtszunahme, die Milchproduktion, die Eier etc. braucht.
Intensiv gehaltene Tiere haben gemessen am Endprodukt den niedrigsten Erhaltungsbedarf.
Ein Hähnchen, dass in 4 Wochen schlachtreif ist, hat eben in seinem Leben deutlich weniger Erhaltungsbedarf als eines, das 8 Wochen oder gar ein halbes Jahr braucht.
Ein Huhn, das 300 Eier im Jahr legt, hat pro Ei einen viel geringeren Erhaltungsbedarf als ein Huh, das nur 200 Eier legt.
Und ein Mastbulle, der mit 14 Monaten 400 kg Schlachtgewicht hat, halt pro kg weniger Erhaltungsbedarf als ein extensiv gehaltener Ochse, der mit 24 Monaten 370 kg Schlachtgewicht erreicht.

Das Problem ist, dass ein Tier nur eine begrenzte Menge am Tag fressen kann. Damit es mehr leistet, muss der Energiegehalt im Futter steigen.
Dabei das Optimum aus Grundfutter und Kraftfutter zu finden, hängt wieder von vielen Faktoren ab.

Wo hierzulande evtl. schon etwas zu extrem produziert wird, hinken die armen Hirten oft ganz weit hinterher und haben Tiere, die fast nur für den Erhaltungsbedarf fressen und am Ende wenig Produkt liefern.
Hier könnte eine etwas intensivere Fütterung, durch eine Steigerung der Raufutterqualität (auch da lässt sich alleine durch das Management schon viel erreichen) oder kleine Mengen Kraftfutter oder gar nur etwas synthetischen Futterharnstoff (der in der Trockenzeit die Verdaulichkeit der dann extrem eiweißarmen C4-Gräser verbessert) den Gesamt-Futterbedarf pro kg Fleisch/Milch deutlich reduzieren.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#15

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 4. Nov 2017, 16:52

Manfred hat geschrieben:Ich bin nicht sicher, wie das jetzt wieder gemeint ist. Beziehst du das auf das Getreide?
Ich bezieh das darauf, dass die Tiere ja nur dort gehalten werden, wo man sonst nichts anbaun könnte...
Das ist "bei uns" eben nicht so. :im:
Manfred hat geschrieben:Bei uns wie auch in weiten Teilen Nordamerikas haben wir bei der Milchproduktion aber das Problem, dass wir an Ställe gebunden sind, schon weil den allermeisten Betriebe die arrondierten Flächen für eine Weidehaltung fehlen.
Und im Stall sind die Grundkosten pro Stallplatz so hoch, dass idR nur mit hoher Leistung pro Tier überhaupt die Aussicht besteht, wirtschaftlich auf einen grünen Zweig zu kommen.
Manfred hat geschrieben:Die Vereinten Nationen mahnen in ihrem Bericht ja auch an, die Fütterungseffizienz zu verbessern, also das Verhältnis von eingesetzten Futtermitteln zu produziertem Fleisch/Milch.
ist damit mehr Weidehaltung gemeint??
Also gemäß dem Glaubenssatz "Tiere, weil sonst können wir dort ja gar nichts für den Menschen eßbares produzieren"
Manfred hat geschrieben:Und da sind unsere intensiven Betriebe im internationalen Vergleich extrem gut.
ok, ok, ist wohl anders gemeint. Also doch nicht "mehr Weide und mehr Heufütterung", denn das wäre ja nicht "intensiv"....
Manfred hat geschrieben:Das Problem ist, dass ein Tier nur eine begrenzte Menge am Tag fressen kann. Damit es mehr leistet, muss der Energiegehalt im Futter steigen.


leisten? Meinst du schnell dick werden?
Manfred hat geschrieben:hinken die armen Hirten oft ganz weit hinterher und haben Tiere, die fast nur für den Erhaltungsbedarf fressen und am Ende wenig Produkt liefern.
Die haben halt ihre Tiere dort, wo sonst nichts für den Menschen eßbares herausgeholt werden könnte und die verbrauchen wenig fossile Energien für die Nahrungsmittelproduktion...

wollten wir nicht da hin? :hmm:

***************************

Im alten Forum bin ich mal kritisiert worden, weil ich den mexikanischen Bauern, der mit seiner einen Ziege in der Halbwüste spazieren geht, damit er auch ein bisschen Milch haben kann, als "umweltfreundlich" hingestellt habe. Der täte die Wüstenbildung fördern...
Ich hab das nicht so erlebt, die Tiere haben gefressen, aber nicht alles weg. Und sie haben der Ernährung der sowieso recht armen Menschen gedient (dort gab es wirklich keinen Aldi ums Eck!) :kaffee:

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Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#16

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 4. Nov 2017, 17:10

@manfred,
ich hab in der Top Agrar den Bericht aus Irland auch gelesen.
Kurzrasenweide, wenig KF-Einsatz, saisonale Abklabung das machen aber auch bei uns viele Betriebe- nur kann nicht jeder lagebedingt dieses System nutzen.
Und so ein bissle hab ich das Gefühl, dass das Agrarsystem in Deutschland anders ist- für die Bauern soll am Besten sehr viel Arbeit bleiben, damit alle, die von den Landwirten leben, einigermaßen gut leben- für die Bauern bleibt die Arbeit. Irgendwie beginnt das bereits in der Ausbildung der Junglandwirte schon zu greifen, sie sollen in die Richtung gelenkt werden, wohin man sie haben will.
Die Dörfer ohne Landwirtschaft werden immer mehr und ich sehe nicht, dass da ein Umdenken stattfindet.

Aber zurück zum Thema,
wie die Ernährung von 10 oder 12 Mrd. Menschen gelingen kann, wenn immer mehr fruchtbare Flächen bebaut und umgenutzt werden, wenn ca. 1/3 der Lebensmittel vernichtet werden, das wird schwierig. Essen oder Futter, Teller oder Tank-
Und wer soll bestimmen, was die Menschen essen?

Manfred

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#17

Beitrag von Manfred » Sa 4. Nov 2017, 22:33

Ina, so richtig scheinst du noch nicht verstanden zu haben, was ich schreibe.
Ich will deinen Kleinbauern nichts böses, ganz im Gegenteil.
Und eine Ziege ist eine Ziege. Ob ihre Haltung gute oder schlechte Folgen hat, liegt alleine am Management.

Schau dir mal dieses Bild an:
Savory_Karoo_desert.jpg
Savory_Karoo_desert.jpg (116.44 KiB) 7691 mal betrachtet
Rechts siehst du das, was immer noch mit dem Großteil der Nutztiere in Gegenden mit spröden Klima angerichtet wird:
Wüstenbildung durch schlechtes Management.
Links siehst du, was passiert, wenn man lernt, die Tiere richtig einzusetzen. Die Wüste wird wieder zu fruchtbarem Grasland
und auf gleicher Fläche können viel mehr Tiere gehalten werden, was den Bauern und der Welternährung zugute kommt.

Leider sind immer noch Entwicklungshelfer, auch deutsche Entwicklungshelfer unterwegs, die an jahrzehntealten, völlig falschen Vorstellungen vom Begriff Überweidung festhalten. Auch in Schulbüchern ist dieser Mist weiterhin zu lesen. Die glauben noch immer, dass man das Problem rechts dadurch lösen könnte, dass man die Nutztiere entfernt.
Das genaue Gegenteil ist der Fall. Entfernt man die paar noch vorhanden Tiere, dann nimmt die ersten Jahren der Bewuchs scheinbar zu, weil die paar verbliebenen Pflanzen weiterwachsen und nicht gefressen werden. Aber nach wenigen Jahren fangen diese paar Pflanzen auch noch an abzusterben und das Land wird vollends zu Wüste.
Heilen kann man das Land im spröden Klima nur, indem man die Methoden der Natur erlernt und wieder mehr Tiere auf das Land bringt, diese aber richtig einsetzt.
Das wird inzwischen auf mehreren Kontinenten erfolgreich gemacht. Aber es dauert leider sehr lange, dieses Wissen zu verbreiten.

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Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#18

Beitrag von hotte4h » Mo 13. Nov 2017, 11:28

moin Manfred ,
bißchen späte Antwort , hab gerade viel zu tun .
bin nun nicht der englisch Spezi , aber gebe mir Mühe . Das meiste dessen was du rundschickst oder verlinkst
lese ich aber tatsächlich nicht zu Ende . Weil es nach meinen Erkenntnissen alles , wie dieses hier auch irgendwo auf halbem Wege einsetzt und den
bereits beschrittenen Irrweg als Grundlage voraussetzt .
Meine eigene Erfahrung bestätigt mir daß ich seit über 10 Jahren überhaupt nichts an tierischen Produkten brauche . Im Gegenteil seit ich mich nur noch von pflanzlichem
ernähre kenne ich überhaupt keine Krankheiten mehr .
Der Verwüstung der Landschaft und der Bodenerosion mit Beweidung begegnen zu wollen ist doch schon regelrecht albern . wie wäre es mit Bewaldung ?
das ist natürlich schwierig wenn man die Wälder erst mal abgeholzt hat . Nur das ist ein Beispiel wie aus geschaffenen Tatsachen der damit erzeugte Status Quo
als das Normal hingestellt wird . Das ist es nicht .
Daß in D zu wenig tierischer Dünger zur Verfügung steht ist eine Behauptung der selben Art . Wofür brauchen wir denn mehr tierischen Dünger ?
Um in Monokulturen auf Flächen die wie hier direkt neben mir zu sehen überhaupt keinen Humus mehr aufweisen , auf dem blanken Lehm
als Energieträger aber nicht als Nahrungsmittel geeignete Getreide mit den Mitteln der industriellen Landwirtschaft zu ,,erzeugen" .
Wer davon leben will braucht sich nicht wundern wenn er in der Mitte seiner natürlichen Lebenserwartung bereits kaputt ist.
Zum Thema Soja usw , das ist in meinen Augen das Problem was wir hier haben und nicht die Ziegenhirten ( kenne keinen der davon zu leben versucht )
aktuell :

der Fernsehsender Phoenix strahlt am Samstag, d. 11.11.2017 um 22:30 Uhr die Reportage "Agrokalypse - Der Tag, an dem das Gensoja kam" aus.

Den Trailer der Reportage können Sie auf Youtube sehen.

Die tropische Savannen und die Regenwälder in Brasilien werden für den Anbau von gentechnisch verändertem Soja abgeholzt und niedergebrannt. Nicht nur bedrohte Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum, sondern auch die indigenen Einwohner.

Sprühflugzeuge und Spritzmaschinen am Boden verteilen auf den riesigen Sojamonokulturen Unmengen an Herbiziden wie Glyphosat von Monsanto ("Roundup"). Alles Leben wird vernichtet oder vergiftet.

Ein Großteil des GV-Soja geht als Futtermittel in den Export nach Europa. Bis zu 12 kg Soja und Getreide muss man verfüttern, um 1 kg Fleisch zu erzeugen.

Weiterer Sendetermin: Fr., 17.11.17, 03:00 Uhr

Die Überweidung anderswo ist ein anderes Thema , fußt aber wie immer auf der völlig irrigen Vorstellung der Menschen daß sie tierische Nahrung wie Milch Fleisch usw bräuchten .
Würden sie die selbe Fläche die sie brauchen um die Tiere zu weiden mit Obstbäumen bepflanzen und davon leben wäre das Problem gelöst . Böses Beispiel Moldavien , das war
der Obstgarten der Sowietunion . Nach deren Zusammenbruch wurde alles abgeholzt , die Weinreben gerodet um Platz zu schaffen für Weiden und Ackerflächen weil mit Obstbau
kein Geld mehr zu verdienen war. Mit dem Ergebnis daß nun die Bäume weg sind , neu pflanzen dauert zu lange.
Ein Video fällt mir ein das ich vor etwa einem Jahr gesehen habe , Cowspiracy
Es zeigte sehr gut auf wo die Probleme liegen .
Wenn ich lese was du hier schreibst und rundschickst vermute ich daß du so was studiert hast wie Landwirtschaft .
Dh. viel Zeit da reingesteckt . So gesehen kann ich es auch verstehen daß du das nun als feststehendes Wissen hier weiterverbreiten willst.
Nur hast du dich denn schon mal ernsthaft mit der Frage beschäftigt was der Mensch wirklich braucht ?
warum steigen die Krebsraten immer noch , warum sind die Krankenhäuser voll ?
kuck doch dort mal rein und sieh nach woran es denen fehlt die da gelandet sind . nur wenige wegen Unfällen , die Zivilisatzionskrankeiten
sind das Problem .
Als ich früher mal Busfahrer war und jeden Tag mein Päckchen Frikadellen reingehauen habe war ich mit nicht mal 30 zu nichts anderm
mehr zu gebrauchen . In einem anderen Umfeld im Outback von MV kam mir dann , nachdem ich noch im Ballungsgebiet
mit den Frikadellen aufgehört hatte , nach und nach ein daß es doch Blödsinn ist dem Geld nachzurennen (2002, H4 Einführung ) um davon Essen zu kaufen
wo doch alles hier vor der Tür ohne einen Finger krumm zu machen von alleine wächst .
Natürlich ist es für viele befremdlich ,,Unkraut " zu essen oder gar die Blätter von den Obstbäumen .
Das Ergebnis war jedoch daß ich , der mit 29 noch 128 kg ( bei 1,87 ) auf die Waage brachte und schnaufte wenn ich mal paar Teppen steigen mußte ,
mit 40 anfing beim Umzugsservice auszuhelfen und dort mit Ausdauer glänzte .
Habe die Jahre mit H4 eben nicht auf dem Sofa gehockt und TV geglotzt sondern nacheinander mal paar Bücher gelesen
die größtenteils genau das Gegenteil dessen beinhalteten was auf den Unis gelehrt wird . Dann hieß es probieren geht vor studieren .
Jetzt hab ich als hotworker angefangen , ist noch nicht lange her. Bei meinem letzten Einsatz ging ich den Kollegen einer anderen Firma
aus Bayern zur Hand , die im laufendem Betrieb eine Glasschmelzanlage durch Keramikschweißen reparieren .
Da wird in die Seitenwand ein Loch gesägt mit einer Diamantkettensäge und durch das Loch dann mit wasserrgekühlten Lanzen zumeist
das obere Gewölbe repariert . In dem Ofen sind 1400 Grad , so kannst dir ja vielleicht vorstellen was aus dem Loch für Luft rauskommt.
Hab mir zuerst auch paar schöne Brandflecken geholt , Anfängerfehler . Lange hält man es vor dem Loch oder oben auf dem Gewölbe nicht aus.
Dann wird abgewechselt und man muß runter die Körpertemperatur wieder runterkriegen . Den Kollegen fiel auf daß ich gar nicht schwitze .
Das ist natürlich nicht richtig , das tu ich schon . Aber bei mir läuft eben kein Schweiß die Haut runter . Weil meine Nieren eben sauber und
in der Lage sind ihre Aufgabe wieder zu erfüllen . Dann bringt die zweite Niere , die Haut nur noch so viel Wasser hervor wie zum absenken der
Körpertemperatur wirklich gebraucht wird , was dadurch aber viell läger funktioniert als bei einem der seine Wasserreserven panisch rausdrückt .
Effektiv kühlen kann das Wasser nur wenn es den Aggregatzustand wechselt und verdampft.
Bei halb oder ganz verstopften Nieren kommt es zu Überreaktion und es wird mehr Wasser abgesondert als überhaupt auf der Hautoberfläche
verdunsten kann . Bei vielen Menschen ist das schon der Fall wenn sie noch nicht mal richtig beansprucht sind , also gerade mal paar
Treppenstufen hochgestiegen sind oder so was . Ursache : verstopfte Niere auf Grund falscher Ernährung mit einerseits langkettigen Proteinen
andereseits aber auch jede Menge chewmischer Sustanzen die die Nieren nicht erkennen kann weil unnatürlich und nicht in der Lage ist sie
auszuleiten . zB Pökelsalz das gebraucht wird um den Aasgeschmack zu überwinden . Roh käme ja keiner auf die Idee sich so was reinzuwürgen .
Übergewicht , Gicht usw .sind die Folgen .
Andersherum , mit je weniger solchen unbrauchbaren oder gar schädlichen Unrats ich mich vollstopfe , um so mehr Platz ist im Magen für zB Vitamine
und Aufbaustoffe aus organischen Sunstanzen wie Kalk der für Musḱeln Augen Gelenke usw unverzichtbar ist. Wenn die aus tierischer Nahrung
her kämen müßte es mit nach 2 jahren vegetarischer und 10 Jahren verganer Ernährung ja elend gehen . Aber genau das Gegenteil ist der Fall,
ich bin jetzt in der Lage Arbeiten zu machen vor denen ich vorher getürmt wäre.
Nun bin ich bißchen vom Thema abgekommen , denke aber das war nötig um mal aufzuzeigen daß hier auf Ebenen argumentiert sind die derzeit
Stand der ,,Wissenschaft " sind , aber keineswegs weiterhelfen die Probleme zu lösen sondern immer weiter in die Irre führen .
Ich habe zwar keine TV mehr um mir das mit dem Soja anzusehen , hoffe aber daß es genug sehen und anfangen nachzudenken .
Freitag 17.11. , 3.00 Uhr haha , wer steht dafür schon auf ? wohl nur wenige und wenn dann nur die die es schon wissen.
lG hotte

Manfred

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#19

Beitrag von Manfred » Mo 13. Nov 2017, 12:08

Hotte, es ist wirklich erschreckend, wie wenig Wissen du über ökologische Zusammenhänge hast.
Und leider ist das bei den meisten Menschen so, auch vielen angeblichen Spezialisten einschlägiger Fachgebiete.
Ich habe nicht Landwirtschaft studiert. Gemäß meiner formalen Ausbildung bin ich Ingenieur der Fachrichtung technische Physik.
Aber ich habe inzwischen weit mehr Zeit in mein landwirtschaftliches Wissen investiert, als für mein Physik-Studium nötig war.
Und dabei vieles gelernt, was man bei einer formalen landwirtschaftlichen Ausbildung, besonders in Deutschland (schlicht deshalb, weil man dieses Wissen hier aufgrund der klimatischen Verhältnisse wenig benötigt) nicht lernt.

Um zu eine wenigstens nachhaltigen oder besser (weil nachhaltig schon lange nicht mehr ausreicht, falls die von uns verursachten ökologischen Probleme wieder in den Griff kriegen wollen) wiederaufbauend Landwirtschaft zu gelangen, muss man die Muster erkennen, die die Natur im Laufe der Evolution für die jeweiligen Gegebenheiten entwickelt hat.
Und nur weil man in Mitteleuropa Bäume pflanzen kann, ohne großen Schaden anzurichten, heißt das halt noch lange nicht, dass das unter anderen Gegebenheiten auch so ist.
Weil unsere "Entwicklungshilfe" es verlangt und predigt, wurden in vielen Ländern für viele Milliarden Dollar Bäume gepflanzt.
Und was dabei herauskommt, schaut dann sehr oft so aus:
Bäume_Wüste_Saudi-Arabien.jpg
Bäume_Wüste_Saudi-Arabien.jpg (370.88 KiB) 6734 mal betrachtet
Das Bild stammt aus Saudi-Arabien.
Manche haben nach all diesem Aufwand und all den Fehlschlägen verstanden, dass Bäume kein Allheilmittel sind.
Andere predigen sie immer noch als Allheilmittel und richten damit unfassbaren Schaden an und verschwenden weiter Milliarden von Dollar, die so dringen für die Anwendung funktionierender Maßnahmen benötigt würden.

Und auf ca. 2/3 der Erde ist das Klima nun mal so spröde, dass es dort Grasland braucht, um den Boden zu schützen und die Niederschläge versickern und zu lassen und zu speichern.
Wenn dieses Grasland etabliert ist, können in Teilbereichen (wo das Klima und die dann wieder besser funktionierenden Wasserkreisläufe es zulassen) Gehölze dazu kommen. Ein typisches Beispiel sind Savannen.
Und Grasland funktioniert gerade in sprödem Klima eben nur im Zusammenspiel mit Grasfressern, in deren Mägen die Mikroben die nötigen Feuchtigkeit finden, um die Biomasse zu zerlegen und so wieder für den Nährstoffkreislauf verfügbar zu machen.
Fehlen die Herden, stirbt das Grasland und es bildet sich Wüste.
Diese Biotope funktionieren nur so. Entweder gut gemanagte Tiere (den vernichteten Herdenzug werden wir nicht wiederherstellen können, wegen der immer kleinräumigeren Zersiedelung) oder Wüste. Eine andere funktionierende Lösung hat für diese Gebiete noch niemand gefunden.
Und natürlich kann man diese Tiere verfaulen lassen. Man kann sie aber auch nutzen. Und je mehr davon man nutzt, desto weniger widernatürlichen Anbau muss man betreiben.
Wer das nicht kapiert, und diese notwendige Tierhaltung ständig mit industrieller Tierproduktion in einen Topf wirft, der richtet Schaden an.

Das andere Thema ist dann die pflanzliche Ernährung. Wer das will, meinetwegen. Aber er sollte dann ebenfalls darauf achten, wie die von ihm konsumierten Produkte erzeugt werden.
Wenn ich mir ansehen, was in den Supermärkten an Vegan-Produkten angeboten wird: Das meiste davon wird unter katastrophalen Umständen produziert.
Schau dir mal die Mandelprodutkion in Kalifornien, die Olivenproduktion in Spanien, die Sojaproduktion in Südamerika, die Palmölproduktion in Südostasien, die Weizenproduktion in Australien, die Kartoffelerzeugung in Ägypten etc. an.
Fast alles davon ist mit massiver Umweltzerstörung und gewaltigen Mengen an Bodenerosion verbunden.

Wer sich von so erzeugten Produkten ernährt und gleichzeitig pauschal, ohne zu differenzieren auf die Tierhaltung schimpft, den sollte man eins überbraten, weil er zu den schlimmsten Umweltzerstörern überhaupt gehört.

In unserem extrem verzeihenden Klima ist evtl. eine umweltschonende Ernährung weitgehend auf pflanzlicher Basis (evtl. mit einigen Nahrungsergänzungsmitteln) möglich, wenn man sehr genau darauf achtet, wie die einzelnen Produkte erzeugt werden und die eigenen Ausscheidungen konsequent zurückführt.
Aber jemand, der sich als Allesesser ernährt, hat viel mehr Optionen hinsichtlich einer umweltfreundlichen Ernährung, weil er sich viel besser und an viel mehr Stellen in naturnahe Nährstoffkreisläufe einfügen kann.

hotte4h
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Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#20

Beitrag von hotte4h » Mo 13. Nov 2017, 13:40

ja iO ,
da muß ich ja mal zugestehen daß ich mich für das was ich hier machen kann interessiere und nicht so sehr was in Saudiarabien los ist .
Da komm ich mit meinem Spaten doch nicht hin . seh ich das Bild denke ich eher daran wie irre es doch ist den Wald erst plattzumachen ,
dann für .... milliarden Dollar dort Bäume in Reih und Glied hinzustellen kann den Schaden nicht wieder gutmachen .
Die Schöpfung ist nun mal eine komplexe Sache die nur in ihrer Gesamtheit funktioniert .ja das Bild zeigt wie weit die Technokratie reicht.
Ich schimpfe nicht auf den Verzehr von Aas , denn nichts anderes ist es , ich lehne ihn nur für mich auf Grund meiner gemachten Erfahrungen
ab und liefere die Begründung mit. wer das nicht lesen möchte der muß es ja nicht.
Zur Herstellung , ich bevorzuge alles selbst gesammelte vom eigenen Grundstück , das macht bei mir inzwischen gut die Hälfte aus .
Kaufen muß ich immer noch Futterkartoffeln und Leinöl . Die Humusschicht ist inzwischen schon etwas dicker geworden , aber etwas
anzupflanzen immer noch zu wenig. Ich halte Kaninchen , weil die als Nager auch von reichlich vorhandene Schlehbüschen Weißdorn Eschen etc
fressen können. So kommt es übers Jahr zu insgesamt etwa 1t Mist . Wenn sie alt sind und sterben werden sie unter den
gepflanzten Obstbäumen begraben .
...Aber jemand, der sich als Allesesser ernährt, hat viel mehr Optionen hinsichtlich einer umweltfreundlichen Ernährung, weil er sich viel besser und
an viel mehr Stellen in naturnahe Nährstoffkreisläufe einfügen kann....
Das mag stimmen , bis auf die Kartoffeln und Leinöl habe ich von 8000 m² so viel wild wachsendes Kraut und Blätter der Bäume daß es hier wirklich nicht nötig ist.
Daß es anders aussieht wenn man in der Stadt lebt kann ich nachvollziehen , da hat man keine richtige Wahl .
.....Und nur weil man in Mitteleuropa Bäume pflanzen kann, ohne großen Schaden anzurichten......???
ist da nicht bißchen verkehrt herum ? Wo entsteht denn Schaden wenn ein Baum gepflanzt wird ? Das sehe ich ganz anders herum , jeder m² mehr
der von einem Baum bewachsen ist profitiert von einem anderen Mikroklima . Der Baum holt Nährstoffe aus viel größerer Tiefe und Menge nach oben als
Gras das je könnte. Als ich ganz am Anfang hier nur kleine Eschen und Ahorn am Rand lang gestellt habe brannte die Sonne im Sommer den Lehm
eine halben Meter tief trocken wie Beton . Nun 20 jahre später ist es im Schatten darunter immer feucht genug daß kleine Bäume nicht mehr gegossen
werden müssen . Auch das herabfallende Laub bringt den natürlichen Kreislauf in Schwung . Obstbäume haben für die Selbstversorgung zwar einen noch
höheren Nutzen , aber ich meine jeder Baum ist doch ein Gewinn, werden doch so bildlich gesehen 3 Etagen bewirtschaftet als nur eine mit Weidewirtschaft.
lG hotte

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