Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

Moderator: kraut_ruebe

Benutzer 72 gelöscht

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#21

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 13. Nov 2017, 15:29

hotte4h hat geschrieben:Wo entsteht denn Schaden wenn ein Baum gepflanzt wird ?
nirgendwo! :daumen:

Das sage ich, ausgerechnet ich, die schon so viele Bäume vom eigenen Grundstück gefällt hat .... :rot:
(bei uns ist es nass und die Sonne fehlt fürs Gemüse und Obst....)

Man sollte allerdings regionale und angepasste Bäume setzen und besser als das wäre es, vorhandene Wälder nicht zum Verschwinden zu bringen.

@Manfred: zeigst du mir bitte die Wüste (Wüste!! ganz trockene Wüste mit Kakteen und so), die durch Beweidung wieder grün geworden ist und da will ich nicht irgendwelche "Vorher-nachher-Fotos", die bunt gemischt Trockenzeit und Regenzeit zeigen! :roll:

Und zeig mir die Kühe, die Regen erzeugen können - das können nur Wälder und/oder Meeresküsten!!

Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, wieviel Regenwolken eine intakte Graslandschaft erzeugen kann - mag sein, dass die Gräser das auch können, aber sicher nicht in dem Ausmaß, in dem es Wälder tun.

Ja, richtig geplante Beweidung ist gut und wichtig und kann die Umwelt/das Klima schützen - aber deshalb darf kein einziger Mensch bei uns mehr Schnitzel essen, als ers heute tut, denn auf diese nachhaltige Art wird viel weniger Fleisch erzeugt, als mit Mastfutter und!!

dieses Fleisch wird dann nicht "bei uns" erzeugt, also können wir es sowieso nicht essen (wir wollen ja regional sein?)

Ich bin nach wie vor für einen gemäßigten Milch-Fleisch-Eier-Konsum, denn das ist das einzige, was uns hier regional nachhaltig (oder wie auch immer jetzt die verbesserte Version davon heißt...) ernähren kann.

Und weil es sowieso viele Menschen gibt, für die eine Mahlzeit nur zählt, wenn Fleisch dabei ist, soll/darf/muss es auch Veganer und Vegetarier geben.... :michel:
Manfred hat geschrieben:Wenn ich mir ansehen, was in den Supermärkten an Vegan-Produkten angeboten wird: Das meiste davon wird unter katastrophalen Umständen produziert. [...]
Fast alles davon ist mit massiver Umweltzerstörung und gewaltigen Mengen an Bodenerosion verbunden.
:nudel: Die Regale mit "Omnivoren-Futter" siehst du dir wohl nicht an?

NICHTS GEGEN DEINE WEIDE-MUTTERKUH-KÄLBCHEN!!!!!
echt nicht, das finde ich toll und nachahmenswert!

hätte ich genügend Land, hätte ich sowas auch ....

viktualia

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#22

Beitrag von viktualia » Di 14. Nov 2017, 09:40

Hotte, Ina: https://de.wikipedia.org/wiki/Sukzession_(Biologie)
Da ist die Sukzession, also die natürliche Abfolge an Gewächsen für hier in Europa beschrieben.
Da, wo Bäume auf einen Grund gepflanzt werden, der nicht mal als Wiese/Steppe "funktioniert", entsteht Schaden dadurch, dass es "noch nicht so weit ist", also dass unverhältnissmäsig viel Energie reingesteckt werden muss, die nicht mal sicher zu einem Ergebniss führt.
Es geht da eher um eine Reihenfolge als um eine Wertung. Natürlich entsteht kein Schaden durch die Bäume, allein schon, weil die wahrscheinlich gar nicht hochkommen. Der Schaden entsteht bei dem Versuch, die zu päppeln, bzw. wenn ich dagegenrechne, was pasieren würde, täte man die natürliche Reihenfolge beachten.

Zu dem Omnivorenfutter in den Regalen:
ich weis jetzt nicht, ob da ein Zusammenhang besteht, aber deren Futter ist etwas besser geworden. Deutlich weniger E´s oder Aromen, zumindest in der Deklaration. Und wenn ich stattdessen lese, was im Veganerfutter ist - oh mann! Als ob man das Zeug dahin "entsorgen" würde.
Ich glaub jetzt nicht, dass Hotte so was anrührt, aber es ist schon so, dass dieser Trend was verblödendes hat, zumindest, wenn man das Angebot in Supermärkten betrachtet. Wie und wodraus die Eiweiss herstellen, grusel.
(Ich les das aus Neugierde durch, wenn ich auf den Bus warte....)

Allerdings ist die Sache mit der Regionalität ein Punkt, bzw. die klimatischen Verhältnisse im gesegneten aber winzigen Europa.

Nun ja, ich bin beim Thema "Massentierhaltung" grad mal an dem Punkt angelangt, dass ne Kuh wohl tatsächlich lieber mit ein paar Hundert Artgenossen zusammenlebt als allein mit einer Bauernfamilie.
Lieber ne gute, groß angelegte Haltung als ne idealistische Kleinhaltung, die an den Bedürfnissen der Tiere dann doch vorbeigeht.
Ich denke, es geht Manfred da erst mal um den Punkt des "Managements" und nicht pro/kontra Veganer/Fleischverzehr.
Danke dir, Manfred, für die Erweiterung meines Horizontes, auch wenn ich da dann die Grenzen neu stecken muss und noch nicht weis, wie.

centauri

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#23

Beitrag von centauri » Di 14. Nov 2017, 09:57

Habe letztens auch mal in einer Reportage gesehen wie bei einer Firma in Rheda- Wiedenbrück die gesunde vegane Salami hergestellt wird. Holla die Waldfee!
Kann gar nicht verstehen das sowas nicht gleich von Höc.st oder BA.F hergestellt wird. Aber zumindest der Produktionsleiter war zufrieden was den Geschmack und den Gewinn angeht. :)

hotte4h
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Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#24

Beitrag von hotte4h » Do 16. Nov 2017, 01:24

centauri hat geschrieben:Habe letztens auch mal in einer Reportage gesehen wie bei einer Firma in Rheda- Wiedenbrück die gesunde vegane Salami hergestellt wird. Holla die Waldfee!
Kann gar nicht verstehen das sowas nicht gleich von Höc.st oder BA.F hergestellt wird. Aber zumindest der Produktionsleiter war zufrieden was den Geschmack und den Gewinn angeht. :)
moin ,
so eine Wurst bekam ich auch schon mal vorgesetzt . Daß ich sie nicht wollte fand wenig Verständnis.
Wenn ich im Kopf soweit bin daß ich von Pflanzen leben will brauche ich diesen Notausgang nicht.
Dann will ich das Original . :)
lG hotte

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Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#25

Beitrag von hotte4h » Do 16. Nov 2017, 02:02

moin Viktualia ,

Sukzession, noch nicht gehört , Danke . Hatte aber wohl schon damit zu tun , gar nicht so einfach
in meiner ,,Lehmgrube" Obstbäume zu pflanzen . Dazu muß ich tatsächlich den Boden austauschen .
Als ich zur Straße hin einen Erdwall angelegt habe riet mir ein Freund und Baggerfahrer vorher den
Mutterboden der dort wegen der großen Alleebäume vorhanden war mit dem Bagger abzuziehen
und abzulagern . Von dem Haufen hole ich mir immer was mit der Schubkarre und fülle es in ca 1m
tiefe Löcher die ich erst aus dem Lehm ausstechen muß . So wachsen sie viel besser an , wenn sie so
ein Größe von 1/2 bis ganzen Meter erreicht haben kommen sie dann auch mit dem in der Tiefe
ganzjährig feuchten Lehm gut zurecht.
Würde ich so lange warten bis sich eine ausreichend dicke Mutterbodenschicht gebildet hat die stark
genug ist Bäumchen über den Sommer zu bringen müßte ich wohl lange warten , wenn ich es
überhaupt erleben würde . Als ich das erst mal erkannt hatte dauerte eine Weile , aber die so vor etwa
15 Jahren gepflanzten Bäume sind nun schon so groß daß sie Früchte tragen und auf manchen kann
ich schon drauf rumklettern. Das hat die Mühe auf jeden Fall gelohnt meine ich .
Der Aufwand ist natürlich beträchtlich und wenn geeigneter Boden gar nicht vorhanden ist
sowieso aussichtslos.

lG hotte

viktualia

Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#26

Beitrag von viktualia » Do 16. Nov 2017, 20:20

Hallo hotte,
Würde ich so lange warten bis sich eine ausreichend dicke Mutterbodenschicht gebildet hat die stark
genug ist Bäumchen über den Sommer zu bringen müßte ich wohl lange warten , wenn ich es
überhaupt erleben würde .
jau, und dann tu das dabei:
(von Manfred:) Und Grasland funktioniert gerade in sprödem Klima eben nur im Zusammenspiel mit Grasfressern,
in deren Mägen die Mikroben die nötigen Feuchtigkeit finden, um die Biomasse zu zerlegen
und so wieder für den Nährstoffkreislauf verfügbar zu machen.
und du weist, warum Bäume, in dem Zusammenhang, weniger bringen als Rinder. Zum Anfang. Wenn so was mal liefe, wären Bäume natürlich der nächste Schritt, bzw. auch Büsche und andere Tiere. Sukzession halt.

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Re: Essen oder Futter? Neue FAO-Studie

#27

Beitrag von hotte4h » Di 28. Nov 2017, 19:13

moin Viktualia ,
Ja interessant , ich erinnere mich daran bei John Seymour mal gelesen zu haben daß die selbe Menge Pflanzen wenn sie durch den Magen der Tiere geht einen viel höheren Düngewert
erzeugt als wenn sie direkt auf dem Boden verfault . Verbunden mit der Feststellung : dem wohnt ein großer Zauber inne.
Das trieb mich auch dazu Kaninchen zu halten . Denen muß ich zwar das Futter absensen und vorlegen und den Winter über auch noch Futter bevorraten oder kaufen , aber
sie fressen mir die kleinen Bäumchen nicht kaputt. Übers Jahr kommt so geschätzt eine halbe Tonne Mist zusammen .
Die Trockenheit den Sommer über ist aber glaube ich das größte Problem bei mir . Um dem entgegenzuwirken habe ich schon eine Art Wasserturm gebaut um
mit dessen Hilfe das eigentlich etwas tiefer reichlich vorhandene Wasser einfach verteilen zu können .
Wo es halbwegs feucht ist wachsen im Lehmboden auch Brennesseln und Beinwell , ein Zeichen daß der Boden gar nicht so arm an Stickstoff ist.
Die Verteilung des Wassers war bis jetzt eine mühsame und zeitraubende Sache . Mußte es aber wenigstens dort machen wo ich Bäume gepflanzt hatte
Mit dem Waserturm will ich das so machen daß ich mit einer großen Pumpe
einen 2m³ Behälter fülle was schnell geht und wenig Strom und Geld kostet. Über dünne 12mm PE Leitung soll es von da aus einfach durch zustöpseln oder aufmachen verteilt werden .
Bis jetzt haperte es auch immer bißchen am Geld für die Leitung , aber im Frühling geht es los. Parallel dazu will ich auch anfangen Hühner zu halten .
Für große Tiere ist der dreiviertel Hektar einerseits bißchen wenig , auch kann ich nicht immer zu Hause sein um mich um sie zu kümmern.
Für später wenn die Bäume mal groß genug sind habe ich auch schon überlegt ein paar Schweine im Freiland zu halten . Wenn die Jahr für Jahr
eine Parzelle nach der anderen durchwühlen würden wäre gar nicht so schlecht.
lG hotte

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