Re: Was ist eigentlich "Artenvielfalt"
Verfasst: Fr 3. Nov 2017, 23:27
Die Studie von Schall et al hatte ich glaube ich schon mal erwähnt?
Veröffentlich im Journal of Applied Ecology, doi: 10.1111/1365-2664.12950
Mich hatte daran zunächst überrascht, dass der klassische und scheinbar so monotone Umtriebswald (z.B. 100 ha Wald, davon jedes Jahr 1 ha Kahlschlag unter Schirm + Wiederaufforstung) über die Summe aller Altersklassen eine höhere Artenvielfalt hat als der ach so schön strukturierte Plenterwald gleicher Gesamtgröße.
Das liegt daran, dass der Altersklassenwald mehrere unterschiedliche Biotoptypen bietet vom Offenland bis zum Altbestand und dadurch auch die dafür jeweils spezifischen Arten anlocken, während der Plenterwald halt nur ein Biotoptyp ist, wenn auch mit reichhaltigerer Struktur und höherer Artendichte als einzelne Altersklassen des Altersklassenwaldes.
Will sagen: Das ganze Klein-Klein im "Naturgarten" ist zwar schön, aber halt nur für die Arten, die es mögen. Wenn ich eine mögl. hohe Artendichte will, kann ich damit viel erreichen. Aber Arten mit recht spezifischen Biotopansprüchen werden sich dort nicht ansiedeln.
Veröffentlich im Journal of Applied Ecology, doi: 10.1111/1365-2664.12950
Mich hatte daran zunächst überrascht, dass der klassische und scheinbar so monotone Umtriebswald (z.B. 100 ha Wald, davon jedes Jahr 1 ha Kahlschlag unter Schirm + Wiederaufforstung) über die Summe aller Altersklassen eine höhere Artenvielfalt hat als der ach so schön strukturierte Plenterwald gleicher Gesamtgröße.
Das liegt daran, dass der Altersklassenwald mehrere unterschiedliche Biotoptypen bietet vom Offenland bis zum Altbestand und dadurch auch die dafür jeweils spezifischen Arten anlocken, während der Plenterwald halt nur ein Biotoptyp ist, wenn auch mit reichhaltigerer Struktur und höherer Artendichte als einzelne Altersklassen des Altersklassenwaldes.
Will sagen: Das ganze Klein-Klein im "Naturgarten" ist zwar schön, aber halt nur für die Arten, die es mögen. Wenn ich eine mögl. hohe Artendichte will, kann ich damit viel erreichen. Aber Arten mit recht spezifischen Biotopansprüchen werden sich dort nicht ansiedeln.