Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

Moderator: kraut_ruebe

Rati
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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#21

Beitrag von Rati » Mo 4. Dez 2017, 16:02

ina maka hat geschrieben:
ihno hat geschrieben:Essen geht auch :holy:
so jetzt wie ist das gemeint... :hmm:
"Essen" als Alternative zu Glyphosat?
"Unkrautaufessen"?
diese Beiträge standen doch direkt hintereinander Ina:
Rohana hat geschrieben:Stell dir vor, man kann mit Pferden auch was anderes machen als pflügen
ihno hat geschrieben:Essen geht auch
jetzt verstanden? :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Dez 2017, 19:55

WernervonCroy hat geschrieben:Warum muss man alles Todspritzen? Die Frage stelle ich mir immer wieder. Halmverkürzung und das ganze Chemische Zeug was es da gibt......WAHNSINN.
Rohana hat geschrieben:Munter alles in einen Topf werfen und darin rumrühren, wenn auch nur rhetorisch, macht nicht wahnsinnig viel Sinn :pfeif:

Mit Pferden arbeiten ist super, bloss muss man dafür VIEL Zeit und Geld übrig haben. [...] Meine alte SoLaWi hat tatsächlich teilweise mit Pferden gearbeitet, super Sache. Grossflächige Umsetzbarkeit? Mitnichten.
**********************************
Rohana hat geschrieben:Stell dir vor, man kann mit Pferden auch was anderes machen als pflügen :aeh:
In dem Zusammenhang möcht ich es jetzt aber doch wissen: was?!
Und wie kommst du auf Pferde?
"Pferde als Alternative zu Glyphosat" kann meines Wissens nach nur "pflügen" heißen - aber vielleicht hab ich was wichtiges übersehen!

@Rati: ich hab wohl aufs ;) vergessen, sorry!

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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#23

Beitrag von Rohana » Mo 4. Dez 2017, 20:42

Ähm... es geht da um zwei verschiedene Themenkomplexe. Einmal Glyphosat und seine Ersetzung, und einmal arbeiten mit Pferden und dass es zwar möglich und toll ist, aber einfach nicht (mehr) flächendeckend realisierbar.

An Pferde kann man so ziemlich alles anhängen was man nun an den Trecker hängt. Dass es da mehr gibt als den Pflug, muss ich dir das wirklich erklären?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#24

Beitrag von WernervonCroy » Mo 4. Dez 2017, 21:14

Wenn das Thema Pferde als Arbeitstier interessiert, es gibt genug dazu im Internet.

Hier ein kleines Video

https://youtu.be/zmmEOQ6SVfE
Lebe dein Leben.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#25

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Dez 2017, 22:13

Rohana hat geschrieben:Ähm... es geht da um zwei verschiedene Themenkomplexe.
:daumen:
Das ist ja genau das, was ich zu sagen versuche!
Wieso redest du plötzlich von Pferden??
Rohana hat geschrieben:Einmal Glyphosat und seine Ersetzung, und einmal arbeiten mit Pferden und dass es zwar möglich und toll ist, aber einfach nicht (mehr) flächendeckend realisierbar.
Pferde und Glyphosat in einen Topf geworfen und munter verrührt, weiß nicht, ob diese Suppe schmeckt ...

Können wir uns darauf einigen, dass ich Glyphosat-Anwendung für nicht besonders fortschrittlich halte, du aber schon? :hmm: :flag:

Da haben doch die armen Pferde nichts damit zu tun, die (vielleicht ja, vielleicht auch nicht) flächendeckend nicht mehr ausreichen...

Ich halt Sachen wie Glyphosat schlichtweg für altmodisch und denke, sie sind bald überholt.....

weil auf lange Sicht unwirtschaftlich

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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#26

Beitrag von Rohana » Mo 4. Dez 2017, 22:40

Ich beziehe mich auf WernervonCroy, der die Pferde ins Spiel brachte, schau halt zurück auf Seite 1. Nur dachte ich dass ich nicht ständig ellenlange Posts zitieren muss, um dem interessierten Leser den Sinnzusammenhang zu verdeutlichen - also hier, nur für dich:
WernervonCroy hat geschrieben:Warum muss man alles Todspritzen? Die Frage stelle ich mir immer wieder. Halmverkürzung und das ganze Chemische Zeug was es da gibt......WAHNSINN.

Ich habe das nie gemacht und habe das nicht verstanden. Wenn irgendwo etwas wächst und ich nicht möchte dass es da wächst......ausgraben? Wir hatten auf unseren Grünflächen Fingerhut, das war 2 Jahre konsepuentes herausreissen und entsorgen und dann wuchs da nichts mehr von.
Genauso Herbstzeitlose, die man allerdings ausgraben musste. Beides für Pferde giftig. Als uns der Nachfolger von meinem Grünland das Heuanbot, habe ich nur gefragt, ob der vor dem Heumachen, die Herbstzeitlosen entfernt hat? Wie bitte? Nein Danke, wenn du nicht mal weisst was auf deinem Land wächst und nur auf deinem Schlepper sitzt......

Das ist für mich das übel der Landwirtschaft. Immer mehr Flächen von immer weiger Menschen bewirtschaften, dafür immer grössere Maschinen.
Ich hatte mal eine Studie auf 15 Jahre gerechnet, wo 100ha Land mit 5 Pferden bearbeitet werden und einmal mit 2 Schleppern. Die Pferde gewannen haus hoch, allerdings braucht es mehr Arbeiter und deshalb macht das heute niemand mehr.
Ich würde das sofort machen, gut ein Stück weit verdiene ich "kleines" Geld mit den Pferden, aber alleine morgens durch den Stall zu gehen und allen Pferden erstmal guten Morgen zu wünschen........da brauche ich fast keine Antideprimittel, da geht mir das Herz auf, auch wenn es nicht meine sind und Tiere Arbeit machen.

Ich würde sofort auf einem Hof anheuern wo nur mit Pferden gearbeitet wird, so ähnlich wie bei den Amish People. Einfach "altmodisch" und viel handarbeit. Nur das religöse brauche ich nicht. Leider kenne ich nichts vergleichbares in Europa......

Ich hatte am Samstag Besuch von meinem Vater und ich habe ihn gebeten mir bei meinem Scheunentor zu helfen. Eine Laufrolle ist kaputt und es ist nicht mehr schön. Ich denke mir, wo bekomme ich die Bretter günstig her, wo kann ich es bauen, wie richte ich es auf und hänge es ein......mein Vater denkt, die und die Firma macht schöne Sachen, die muss man beauftragen......so unterschiedlich ist die Denkweise. Ich will es selber machen, mein Vater und viele andere aus der Gesellschaft, wo kann ich das günstigst kaufen.
Ich denke so ähnlich ist es in der Landwirtschaft und dazu noch die EU mit ihren teilweise sehr fragwürdigen Gesetzen und Richtlinien.....
Wenn so eine Kommune a la Amish People in Europa möglich wäre dann nur ausserhalb der EU. Ukraine oder so, Schwarzmeerküste soll schön sein^^
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#27

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 4. Dez 2017, 22:51

danke, ja, das hab ich inzwischen auch gecheckt! :)
(hätte aber gereicht zu sagen, dass du dich auf Werners post von Seite 1 beziehst...)
Ich versteh das so - ja, Pferde. Aber irgendwie interpretiere ich da "mechanisch statt chemisch bekämpfen" mit rein. falsch?
Ich bin gar nicht davon überzeugt, dass totspritzen mit was auch immer für die Natur schonender ist als umpflügen.
Diese speziellen Regenwürmer, die nur einmal im Leben eine Röhre graben, die können sowieso nur auf Dauergrünland leben. Nicht allzu tiefes Umgraben (so wie damals mit den Pferden vorm Pflug ;) ) schadet dem Bodenleben nur minimal und gegen Erosion ist es wichtig, dass der Boden nur kurz nackig ist. :im:

Warum ist Glyphosat alternativlos?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#28

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 4. Dez 2017, 23:56

Diese speziellen Regenwürmer, die nur einmal im Leben eine Röhre graben, die können sowieso nur auf Dauergrünland leben. Nicht allzu tiefes Umgraben (so wie damals mit den Pferden vorm Pflug ;) ) schadet dem Bodenleben nur minimal und gegen Erosion ist es wichtig, dass der Boden nur kurz nackig ist.
Sie können auch auf Ackerland leben, wenn dieses nicht häufig und wenn dann nur flach bearbeitet wird.
Nach dem Pflugeinsatz ist die Erosionsgefahr immer wesentlich höher als bei konservierender Bodenbearbeitung, egal wie tief/flach der Pflug arbeitet denn er schafft immer ein Feld das absolut frei von Bodenbedeckung ist.
Warum ist Glyphosat alternativlos?
Nur dieser Wirkstoff ermöglicht es Unkraut gänzlich ohne Eingriff in den Boden nachhaltig zu beseitigen,
das abflammen einer Distel z.B. ist nicht nachhaltig, keine 2 Wochen später steht das wieder eine sattgrüne Rosette auf dem Acker.
Und es ermöglicht dem Landwirt weit aus schändlichere Wirkstoffe zu vermeiden die er sonst häufiger(im Sinne von alle 3 Jahre statt u.u. alle 10 Jahre) /in höherer Menge anwenden muss um den selben Effekt ("Acker sauber") zu erreichen.

Rati
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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#29

Beitrag von Rati » Di 5. Dez 2017, 11:51

Oelkanne hat geschrieben:...
Warum ist Glyphosat alternativlos?
Nur dieser Wirkstoff ermöglicht es Unkraut gänzlich ohne Eingriff in den Boden nachhaltig zu beseitigen,
das abflammen einer Distel z.B. ist nicht nachhaltig, keine 2 Wochen später steht das wieder eine sattgrüne Rosette auf dem Acker...
da verwechselst du aber mMn dauerhaft mit nachhaltig Ölkanne. Und in Hinblick darauf das nachweislich auch immer mehr Unkräuter Resistenzen gegen Glyphosat entwickeln sehe ich da auf mehreren Ebenen keine Nachhaltigkeit.

Hier wird ja nun aber nach Alternativen gefragt.
Die zu finden ist natürlich schwierig wenn mensch von vornherein mit merkelscher Alternativlosigkeit argumentiert. :)
Diesen Stromlösungen für ganze Felder stehe ich eher skeptisch gegenüber.
Drohnen (frisch geladen an der vor Ort stehenden Wind/Sonnentankstelle) die autonom regelmäßig die Flächen abfahren und per Hitze oder Schneidwerk Unkräuter oberflächlich (also über der Oberfläche) entfernen, kann ich mir hingegen schon als effektiv und nachhaltig in mehrerer Hinsicht vorstellen.

Und um mal auf die wiederkehrende sattgrüne Distelrosette :mrgreen: einzugehen.
Wenn die sich zB auf einem Getreidefeld befindet und so lange das Feld noch von Drohnen befahrbar ist (also die Pflanzen noch klein genug sind) niedergehalten wird, ist es doch später kein Problem mehr ob sie erneut grünt.
Die Getreidepflanze hat ausreichend Vorsprung erhalten und die Diestel wird nicht rechtzeitig reifen um die Ernte zu verunreinigen.
Oder hab ich da nen Denkfehler liebe anwesende Landwirte? :)

Grüße Rati
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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?

#30

Beitrag von MeinNameistHASE » Di 5. Dez 2017, 15:55

Es geht ja nicht nur um die Verunreinigung der Ernte Rati, sondern auch um Konkurrenz um Wasser, Nährstoffe und Licht!

Ökonomisch nachhaltig ist es schon mit einer Anwendung die Distel abzutöten, ökologisch im Sinne der Artenvielfalt definitiv nicht.

Zum Thema Alternative für Totalherbizide:

In der Diskussion mit einem Vertreter eines Düngemittelherstellers kamen wir auf Blattdüngung usw. und auf Magnesiumchlorid. Nach Aussage von diesem kann MgCl2 gelöst bei starker Sonneneinstrahlung nicht nur Verbrennungen an grünen Pflanzenteilen verursachen, sondern diese zum Absterben bringen? Kann das jemand mit mehr chemischen/biologischen Kenntnissen bestätigen?
Falls ja, wäre das ein preiswertes Herbizid mit Düngewirkung für die Folgekultur... :hmm:
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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