Pilzkulturen

(Sammeln, Bestimmen, Anbau etc.)
hobbygaertnerin
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Re: Pilzkulturen

#61

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 3. Sep 2012, 17:21

Hallo Kaufnix,
ja es stimmt, mit gekaufter Brut gehts um vieles schneller.
Aber- deine Anleitung war so verständlich, dass ich es überhaupt versuchte, hab auch viele Misserfolge wegstecken müssen-
heute war ein Austernpilzgrüpchen über 500 Gramm schwer.
Hab es fotografiert und sobald ich ein wenig mehr freie Zeit habe, hoffe ich diese hier auch reinstellen zu können.
Es stimmt, dass man nicht mit Himbeersamen beginnt, ich möchte diese Erfahrungen des Fütterns, Hoffens und jetzt die Freude über diese schönen Pilze nicht missen.
Die Stammkultur ist gekauft, die Pilze sind noch sehr sparsam. Ich freu mich auch darüber, allerdings die selbst herangezogenen sind mir noch viel lieber.
Heute abend gibt es ein leckeres Pilzgericht,
ich werd mich auch damit befassen, wie im Winter Pilze heranzuziehen wären.
Rein vom Preis her- lohnt sich die Zucht von Pilzen fast nicht mehr, ich bin manchmal fast entsetzt, zu welchen Preisen die Pilze verschleudert werden.
Frisch aus dem Garten schmecken sie allerdings viel besser und es ersetzt ein wenig diese Sammelleidenschaft beim Pilz suchen und finden in der Natur.
Muss dir ein Kompliment machen, du hast die Pilzgeschichte so gut erklärt, dass man damit Mut bekommt, es selbst zu versuchen.
Gruss
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Kaufnix
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Re: Pilzkulturen

#62

Beitrag von Kaufnix » Mo 3. Sep 2012, 18:53

Hehe das freut mich, und 500g Austernpilze sind ein fettes Pilzgericht, auch für 4 Personen. Meinen Respekt für diese Ernte.

Ich liebe Austernpilze in einer Riesling-Sahnesauce, dazu Gnocchi oder Semmelkloeße und Salat, da brauchts kein Fleisch mehr.

Gerade preislich lohnt es sich finde ich. Hier wird eine Schale mit Austernpilzen 200g für 2,49 verschleudert, macht 12 Euro das Kilogramm, da hast du heute einfach mal 6 Euro aus dem Boden gedreht. Und die kommen ja wieder die nächsten Jahre. Einfach nach dem letzten Nachtfrost die Deckerde runter, noch ne Schicht eingeweichte Holzschnipsel drauf und dann sind sie im Herbst wieder in alter Frische zurück.
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Re: Pilzkulturen

#63

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 4. Sep 2012, 15:35

Hi Kaufnix,
so hab ich diese Rechnung noch nie aufgestellt, hab die Champignons gerechnet.
Heute abend gibts nochmals Pilzgericht, 600 Gramm waren erntereif,
werde von diesen wieder einen Nachzucht versuchen.
Hmmm, ich hab gar keine Deckerde drüber gegeben, sondern nur die Hackschnitzel, Holzpelletsmischung mit dem Pilzsubstrat vermischt und ins Hochbeet gegeben. Ich muss mir jetzt wirklich mehr pilzliches Grundwissen aneignen.
Morgen wird die Stammkultur beerntet.
War bei mir wohl wirklich Anfängerglück.
Meine Erntemengen bei den gekauften Substraten hielten sich trotz genauester Anweisung eher immer sehr spärlich,
deshalb freuen mich die selbstgezogenen Autsternsaitlinge noch viel mehr.
Pilzragout mit Sahnesosse, selbstgemachter Pasta ( aus ganz vielen Wachteleiern und vom unserem eigenen Weizen versuchsweise das Mehl verwenden)

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Re: Pilzkulturen

#64

Beitrag von Joks » Di 4. Sep 2012, 17:56

Hallo,
zu den Champignons: Hat einmal so geklappt: "riesenchampignons" (Das sind erwachsenere) auf ein Blatt legen. Die Sporen fallen raus. Blatt in die Erde beim Kompost. Sind ein paar Champignons gekommen. :)
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Re: Pilzkulturen

#65

Beitrag von Kaufnix » Di 4. Sep 2012, 21:02

Wenn es bei dir ohne Deckerde klappt, dann lass sie weg. Der Austernpilz fruchtet auch prima ohne. Das macht auch das Nachfüttern nächstes Jahr leichter. Im.Sommer dann vielleicht eine Plane drüber, damit es nicht so austrocknet.

Anfängerglueck gibts nicht nur passende Bedingungen :)

Wenn du experimentierfreudig bist kannst du auch versuchen mit Holzschnitt, Rindenmulch, Grünschnitt oder Buchenlaub wenn er nicht mehr fruchtet zu mulchen. Austernpilz frisst so manches, aber ich gebe keine Garantie. Aber Buchenlaub müsste super gehen und entspricht auch den Bedingungen im Wald.
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Re: Pilzkulturen

#66

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 12. Sep 2012, 15:36

Hi Kaufnix
Heute waren im Pilzbeet 2.5 kg Austernpilze zum Ernten. Solche Riesenteile hab ich noch nie gesehen. :)
So könnte das Weitergehen. :)
Plane hab ich im Sommer drübergezogen, werd den Tip beherzigen und nächstes Frühjahr nachfüttern.
Buchenlaub hab ich genügend, auf die Idee damit Pilze zu füttern wär ich nicht gekommen.
Heute muss ich mich mit der Bevorratung von Pilzen befassen.
Wo findet man eigentlich diese Metallregale für Pilzzucht im Gewächshaus?
Morgen bekomm ich einen Eimer Steinpilze von einer Freundin, da kann ich schlecht Nein sagen.
Wenn man Steinpilze züchten könnte. :holy:
Gruss
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Re: Pilzkulturen

#67

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 12. Sep 2012, 20:00

:lol: Kann man - Mycel aus sehr reifen Pilzen in passendem Boden anwachsen lassen, so 2-3 Jahre, und dann zur Waldhonigzeit im Sommer mit dickem Zuckerwasser gießen - ein Jahr danach solltest du dicke fette Pilze finden....
Im Schwarzwald wachsen die immer im Jahr nach einer fetten Waldhonigernte, da kleben ganze Wälder vor Laus-Zuckersaft....
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Pilzkulturen

#68

Beitrag von Kaufnix » Do 13. Sep 2012, 11:58

Hmm das ist ja fies, da haben die Imker nicht nur den leckeren Honig sondern auch entscheidende Vorteile beim Pilze sammeln. Wann war denn das letzte gute Waldhonigjahr? Zufällig, hoffentlich, letztes Jahr? :pfeif:

Steinpilze züchten geht schon: hol dir Eichenbäumchen in Kübeln, Steinpilzhut nehmen und mit Wasser pürieren, dieses dann als Gießwasser an die Bäumchen, Erde gut feucht halten, ein Jahr später auspflanzen und wenn sie groß sind eigene Steinpilze ernten. Geht ähnlich mit Trüffeln.

Glückwunsch zu diesen riesen Pilzmengen. Hoffe dass sich hier nach dem Herbsteinbruch auch bald was tut.
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Re: Pilzkulturen

#69

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 13. Sep 2012, 15:48

Danke an euch für die Tips. Zucker als Pilzfutter, eine neue Vorstellung, aber im Komposthaufen macht man Hefe und Zucker und als verdünnte Lösung kommt es über den Kompost, soll auch die pilzliche Umsetzung gut auf Vordermann bringen.
Gemixte Pilze, geht das auch mit eingefrorenen und wieder aufgetauten Steinpilzen?
Pilze haben so weit ich mich noch erinnern kann, keine Photosynthese und sind auf die Leistung der Bäume angewiesen, dafür liefern sie der Baumwurzel ihre Stoffwechselprodukte.
Diese Symbiose scheint zu einem grossen Teil gestört zu sein, denn in unseren Wäldern gibts seit Jahren immer weniger Pilze.
Warum das so ist, darauf find ich leider keine Antworten.

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Re: Pilzkulturen

#70

Beitrag von Kaufnix » Do 13. Sep 2012, 16:11

Meine Familie verwendet schon so lange ich mich erinnern kann kleingeschnittene und gefrorene Steinpilze, Maronenroehrlinge und Pfifferlinge. Am besten direkt aus dem Gefrierbeutel zu den dünstenden Zwiebeln in die heiße Pfanne, nicht vorher tauen lassen sonst sind sie Matsch. Ich finde ja Pilze die wegen ihrer Struktur im Gericht sind besser aus der Truhe als getrocknet, aber Würzpilze wie Herbsttrompete sind getrocknet definitiv besser.

Aus seiner Symbiose mit dem Baum, die im Fall des Steinpilzes eine sog. Ekto-Mykorrhiza ist, gewinnt der Baum effizienter Wasser durch die feinen Hyphen, aber viel wichtiger ist die bessere Erreichbarkeit von Phosphatvorkommen im Boden, einem echten Mangelstoff für viele Pflanzen. Der Pilz bekommt Photosyntheseprodukte, also Zucker.

Warum die Pilzjahre immer schlechter werden weiß ich nicht. Ich persönlich vermute, dass die zu niederschlagsreichen Hochsommer mit relativ kühlen Temperaturen und dann die zu trockenen Spätsommer, in denen eigentlich das Wetter mit dem Hochsommer vertauscht werden müsste, die Pilze vom fruchten abhalten. Die letzten September war es von der Pfalz bis zum Odenwald zu trocken für Pilze, als der Regen kam, wurde es schlagartig zu kühl. Klimawandel?
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