Selbstversorger Forum e.V.

Agar Agar geht gut, du kannst auch versuchen direkt Brut anzusetzen. Die muss auch sterilisiert werden, inkl Behälter.

Wenn auch nicht direkt erfragt, aber vielelicht doch für jemanden interessant, der es nicht ganz so spannend haben möchte: Biopilzkultur

lg, zaches

Agaragar und wasserlösliche Haferflocken bilden ein brauchbares Substrat für Petrischalen ohne das man aufwendig im Internet Malzetrakt usw. bestellen muss. Bekommst du alles im Supermarkt. Ansonsten wären sicherlich auch Flüssigkulturen mit Dextrose (Traubenzucker) oder einfach Honig denkbar. Pilzzucht muss nicht teuer und kompliziert sein. Wenn du keine Petrischalen hast, tuns auch einfache Konservengläser für Marmelade. Einfach darin Haferflocken-Agar-Mischung wenige Millimeter dick einfüllen und im Dampfdruckkochtopf für mindestens 25 min. sterilisieren. Hat zudem den Vorteil gegenüber Petrischalen das es nicht so eine Sauerei macht falls es hochkocht. Je dünner die Schicht umso weniger Gefahr besteht, dass es hochkocht. Dann aus dem Inneren des SupermarktChampignons ein Stück herausschneiden und in das Glas überführen - so sauber wie möglich arbeiten und Werkzeuge vorher ausglühen oder mit Desinfektionsmittel säubern. Bildet sich das Mycel auf der Agarschicht hat man einen Stamm mit dem man alles Mögliche machen kann.

Alternativ dazu wäre es auch möglich, das Champignonstück direkt in ein Einmachglas mit geeignetem Substrat zu überführen - ich mache gerade einen solchen Versuch auf Sittichfutter und ein bisschen Kuhmist. Die Gefahr ist nur, wenn es Kontaminationen gibt kann man nicht mehr ein sauberes Stück selektieren, was in der Petrischale durchaus im Bereich des Möglichen wäre. Versuch macht kluch.

Lies dich vielleicht ein bisschen in die Thematik ein und dann wird es schon. Pilzzucht ist (fast) kostenlos, lecker und eine gute Möglichkeit des Recyclens.

Du kannst Dir aber auch einen sporenden Champignon aus einer Wiese holen. Angeblich reicht es, einen Haufen Pferdeäpfel im Garten leicht mit Erde zu bedecken und ein paar sporende Champignons drauf zu verteilen.
Irgendwie wachsen die ja auch draußen in der freien Natur ohne Laborhilfe.
Ich habe es noch nicht probiert, aber es steht auf der to-do-Liste.

...Vorrausgesetzt man verwechselt den Champignon nicht mit einem Knolllenblätterpilz und findet überhaupt einen.

Hallo,

was muss ich da lesen? Alles Sterilisieren und nur mit der Kneifzange anfassen?
Also im Wald wachsen die Pilze auch ohne dass ein Team im Ganzkörperkondom sie im Reinraum
hätscheln. Als ich mal einige Champignons über hatte, die schon zu alt waren um sie zu essen, habe ich es einfach mal ausprobiert. Ich habe sie in der Papiertüte gelassen und sie in einen Eimer geschmissen und ein bischen angesprüht. Dann habe ich nur nach und nach immer wieder zugefüttert, wenn das Substrat voll besiedelt war. Einmal habe ich zuviel zugefüttert, das Substrat hat dann sofort angefangen mit Schimmeln. Also habe ich alles was an Substrat zu viel war und eh geschimmelt hat sofort wieder raus und den Pilz erstmal wieder so richtig durchwachsen lassen.

Also Champignon ist nicht so ein Kinderspiel unsteril wie der Austernseitling, aber durchaus machbar.
Am besten ziehst du verschiedene Kulturen in mehreren Behältern, damit wenn dir eine so verreckt, dass du sie nicht mehr retten kannst du immer noch ein Backup hast.

Ich habe da auch ein bischen etwas geschrieben unter Speizepilze: http://wiki.w3.morphium.info/index.php? ... :Mykologie

Als Substrat mag der Champignon übrigens Stroh.

Also erstmal finde ich es erschreckend, dass von vielen Leuten als erstes ein negativer Kommentar kommt mit der suggerierenden Einstellung, dass das zu schwer ist, nicht machbar und man es erst doch gar nicht probieren soll. PfuI!
Natürlich ist es möglich aus einem gekauften Champignon eine Pilzzucht zu starten.
Wie bereits erwähnt ist das Stichwort hier klonen. Dabei braucht man noch nichtmal eine top Ausrüstung. Spiritus, Einweckgläser, ein Dampfkochtopf oder ein Backofen, normale Küchenmesser und eine stinknormale Pinzette reichen voll aus.
Das ganze funkioniert ungefähr so:

- Gekauften Champignon halbieren und aus der Mitte ein Stück Fruchtfleisch ausschneiden
- Diess Fruchtfleisch in das Einweckglas mit der Nährlösung geben
- Warten bis sich um das Fruchtfleich des gekauften Champignons das Myzel entwickelt
- Ist die Nährlösung gut durchwachsen wird es in Roggensubstrat gelegt
- Warten bis das Roggensubstrat gut mit Myzel durchwachsen ist
- Ab nun ist das Myzel und der Pilz kräftig genug um ihn ins freie zu befördern, indem man z.B. einen feuchten Strohballen damit impft
- Nach zwei Wochen sollte man die ersten Pilze ernten können

Prinzipiell ein einfaches vorgehen. Das schwierige ist die Achtung auf absolute Sterilität. Jeder der mal für ein paar Wochen in einem Labor unter sterilen Bedingungen gearbeitet hat wird damit keine Probleme haben, denn irgendwann lernt man das sterile Arbeiten.
Sterilität ist deswegen wichtig, weil im Gegensatz zur freien Natur viele Faktoren fehlen. In der freien Natur gibt es Symbiosen, Gegenspieler, Förderer usw. Deswegen findet man auch auf einer Wiese Champignons, im Haus kann man nur erfolgreich sein wenn man jegliche Kontamination mit Bakterien ausschließt.

Hier steht alles was man wissen muss: http://de.wikibooks.org/wiki/Pilzzucht
Nach dem fünften Versuch ist das ganze Unterfangen dann auch nicht mehr komplizierter als eine Tomatenpflanze aus einem Samen hochzuziehen.

Das klingt ja auch für Champignons überschaubar. Und was nimmst Du als Nährlösung am Anfang? Also bevor die Körner zum Einsatz kommen?

Und was spricht dagegen zu einem Champignonzüchter zu gehen und sich da Myzel zu holen?

Man man man manchmal scheint das Leben sehr kompliziert zu sein... man kann sowas auch einfach im Internet bestellen..... dann weist du auch wie der Pilz behandelt wurde bevor er in den Laden kommt... und Fliegeneier sollten da auch nicht dran sein. Die sind nämlich das größte Problem bei Champignons.

Ferry hat geschrieben: ↑

Fr 3. Dez 2021, 22:35

Und was spricht dagegen zu einem Champignonzüchter zu gehen und sich da Myzel zu holen?

Super, dann sag mir mal wo hier in der Näge der nächste Champignonzüchter ist? Oh, die gibt es hier gar nicht.

Wenn ich mal ganz oben auf die Seite schaue heisst das hier "selbstversorg". Was ist denn daran Selbstversorgung, wenn man alles aus dem Internet bestellt? Welche Information ist denn hilfreicher, falls morgen die Zombieapokalypse ausbricht: a) "kannst du alles im Internet bestellen" oder b) eine ausführliche Anleitung wie man aus einem beliebigem rumliegenden Pilz wieder eine Pilzzucht aufbauen kann?

Ich bin auf jeden Fall dankbar für die echten Selbermacher, die hier ihr wissen mit uns teilen. Bitte macht damit weiter!