emil17 hat geschrieben: ↑Do 31. Okt 2019, 21:50
Gewöhnlich ist das so, dass es waagrecht dicht unter der Bodenoberfläche streichende Wurzeln hat. Die machen manchmal senkrechte Schösslinge. Man schneidet also diese Wurzel links und rechts vom Schössling ab, wobei einige der Feinwurzeln dranbleiben sollen, sonst ist die Sache witzlos.
Den Schössling sollte man auf ein, zwei Augen zurückschneiden, damit die Wurzel nicht überlastet wird.
Wenn du nicht sicher bist ob die Sorte passt, kannst du die Kindpflanze auch in einen grossen Topf tun, und dann im nächsten Herbst schauen, was es wird.
Jetzt ist mir klar: ich hatte einen Denkfehler der peinlichsten weil simpelsten Sorte.
Ja klar, genau: horizontale Wurzeln mit senkrechten Schösslingen, wo man die Wurzel links und rechts des Schösslings kappt, genau.
Ich hatte eben zuletzt eine wurzelnackte Pflanze vor mir, wo es - anders als bei solchen im Erdreich - keinen Bedarf gab, distal der Mutterpflanze noch was zu kappen; ich habe den Wurzelstrang direkt an der Mutterpflanze gekappt und somit eine vollständige, neue Pflanze erhalten.
Sie hat zwar 'nur' einen Stamm, aber da ich mich entschieden habe, meine ganzen Edelhasel zugunsten der besseren Bekämpfbarkeit des Haselnussbohrers einstämmig als Hochstämmchen zu erziehen, macht das gar nichts.
Der Haselnussbohrer kann meinetwegen die zahlreichen Wildhasel in den Knicks rund um das Grundstück anbohren, die Edelnüsse gehören mir.
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Das wäre übrigens ein Tipp an andere Haselnuss-Vermehrungs-Interessierte: wenn man wurzelnackte Edelhasel kauft, hat man einen prima Blick auf die Struktur und kann aus einer Pflanze mit Glück nicht nur 2, sondern weit mehr machen.
Also klar, kann man sowieso, aber so eben recht idiotensicher mit Bewurzelung gleich dran.
Für's Protokoll: Ich konnte es natürlich nicht abwarten und habe mein Repertoire an Sorten vervollständigt:
Zu der vorhandenen 'Fertile de Nottingham' sind noch die 'Hallesche Riesennuss', 'Rotblättrige Zellernuss' und 'Wunder aus Bollweiler' gekommen. Platz dafür fand sich auf einer kleinen Obstwiese, die stellenweise zu nass für Äpfel, Pflaumen & Co. ist - den Haseln wird es dort wohl wesentlich besser gefallen.