Schnellwüchsiger Baum gesucht

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emil17
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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#31

Beitrag von emil17 » So 3. Apr 2022, 17:07

Meinst du Feldahorn?
Bäume auf die man klettern kann darf man hier unbeschadet wachsen lassen - hier gibts auch Felsen auf öffentlichem Grund ohne Geländer und Warntafeln.
Ich würde da auch in Deutschland voll auf Risiko gehen.
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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#32

Beitrag von Dyrsian » Di 5. Apr 2022, 07:35

Wie sieht das denn aus mit Paulownia? Das soll ja der am schnellsten wachsende Baum der Welt sein, es gibt in D wohl auch schon eine Plantage. Die blühenden Bäume sehen auf Fotos toll aus, bestimmt auch für Insekten super.
Was sagt denn Emil dazu? :)

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Tscharlie
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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#33

Beitrag von Tscharlie » Di 5. Apr 2022, 07:40

Aus Wikipedia:
[i"]Als Neophyt verbreitet sich Paulownia tomentosa in der Schweiz selbstständig und steht auf der Whatch List für invasive Neophyten. Es wird erwartet, dass sich die Art in Zukunft unkontrolliert verbreitet mit dem Potential, einheimische Pionierpflanzen zu verdrängen.[4] In Deutschland hat sie den Status einer potentiell invasiven Art und ist auf der grauen Liste des Bundesamts für Naturschutz aufgeführt"[/i]
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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#34

Beitrag von wörpedahler » Di 5. Apr 2022, 08:36

Tscharlie hat geschrieben:
Di 5. Apr 2022, 07:40
Aus Wikipedia:
Als Neophyt verbreitet sich Paulownia tomentosa in der Schweiz selbstständig und steht auf der Whatch List für invasive Neophyten. Es wird erwartet, dass sich die Art in Zukunft unkontrolliert verbreitet mit dem Potential, einheimische Pionierpflanzen zu verdrängen.[4] In Deutschland hat sie den Status einer potentiell invasiven Art und ist auf der grauen Liste des Bundesamts für Naturschutz aufgeführt"
Vielen Dank das du darauf hinweist!
Leider werden immer noch viel zu viele invasive Pflanzen in Gärten als "Schmuckstück" verwendet. Besonders toll finde ich den "Schmetterlingsflieder" (Buddleja) den inzwischen fast jeder hat und den man nie wieder los wird. Inzwischen wissen wir auch, dass er gar nicht gut für Schmetterlinge ist. Er wird trotzdem noch als "Bienenweide & Insektenfreund" verkauft.

Mal so als Hinweis: Nur weil eine Pflanze toll blüht oder viele Früchte trägt, heißt das nicht, dass sie den einheimischen Tieren auch nutzt. Oft sind Tiere spezialisiert auf bestimmte Pflanzen oder Blütentypen und können mit den chinesischen und südamerikanischen Blüten einfach gar nichts anfangen...

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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#35

Beitrag von Rohana » Di 5. Apr 2022, 12:21

Der Blauglockenbaum ist sehr wärmeliebend. Ich hab noch nicht gesehen dass bei uns (damals noch in Göttingen) von dem Baum jemals Sämlinge aufgegangen wären, und Samen hat er wahrlich genug gehabt...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#36

Beitrag von Tscharlie » Di 5. Apr 2022, 16:49

Mit dem Klimawandel wird das schon noch was.
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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#37

Beitrag von emil17 » Mi 6. Apr 2022, 16:24

Paulownia tomentosa? Möchte Weinbauklima, dann ein grober, raschwüchsiger Baum.
Noch schneller dürfte Ailanthus altissima wachsen, ebenfalls eine als problematisch eingestufte Art.

Um die Wahl zu veeinfachen: man geht durch Parkanlagen, Vorgärten usw. und fotografiert Arten die einem gefallen. Bitte auch Details von Zweigen und Blättern. Dann kann man die Art bestimmen (lassen), z.B. mit PlantNet.org. Kennt man die Art, kennt man die Ansprüche und kann sich überlegen, ein Exemplar zu beschaffen.
Wichtig sind auch Sturmfestigkeit, in städtischen Lagen Industriefestigkeit, Anfälligkeit auf Schädlinge (weshalb z.B. wegen der Miniermotte Rosskastanien nicht mehr gut geeignet sind), ob Früchte gewünscht sind und je nach Ort ob Verschmutzung durch Früchte oder Honigtau stören. Wurzelschösslinge sind oft unerwünscht, was ebenfalls manche Arten ausschliesst.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#38

Beitrag von Dyrsian » Mo 11. Apr 2022, 19:10

Ich habe nicht übermäßig Ahnung von der Thematik, aber ich fürchte wir werden uns zukünftig mit "exotischen" Arten mehr auseinandersetzen müssen, ganz einfach weil sich das Klima ändert und der Krankheitsdruck zunimmt. Schaut euch doch um, die Fichten verrecken, hier auch die Vogelkirschen, Kastanien, Eschen.
Im Sauerland pflanzen sie testweise Araukarien, kein Scheiß! Die Teile sehen aus wie Kakteen!

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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#39

Beitrag von wörpedahler » Di 12. Apr 2022, 08:26

Dyrsian hat geschrieben:
Mo 11. Apr 2022, 19:10
Ich habe nicht übermäßig Ahnung von der Thematik, aber ich fürchte wir werden uns zukünftig mit "exotischen" Arten mehr auseinandersetzen müssen, ganz einfach weil sich das Klima ändert und der Krankheitsdruck zunimmt. Schaut euch doch um, die Fichten verrecken, hier auch die Vogelkirschen, Kastanien, Eschen.
Ja, exotische Arten, wie die Fichte. Ich zitiere mal Wikipedia:
"In Deutschland wäre die Gemeine Fichte von Natur aus nur zu geringen Anteilen am Waldaufbau beteiligt. Der natürliche Verbreitungsschwerpunkt liegt in den Bergwäldern der Alpen und der Mittelgebirge."
Es wird gerne vergessen, dass Deutschland von Natur aus mit Buchen- und Eichenwäldern bedeckt wäre und erst der Mensch das mal kurz auf Nadelwald geändert hat.
Der Klimawandel in dem Fall bedeutet also: Wir machen riesige Monokulturen aus Bäumen, die für den Standort eigentlich gar nicht geeignt sind ("Sie zieht feuchtes und kühles Klima vor") und kein funktionierendes Ökosystem aufbauen. Aber hauptsache schnell wachsend und schöne grade Stämme für die IKEA Möbel.

Und wenn dann ein trockener Sommer kommt und der falsche Standort sich mal bemerkbar macht ist es ein Weltuntergang.
Erinnert mich sehr an Menschen die unbedingt schöne Blüten im Garten haben wollen und Sonnenblumen in den Schatten pflanzen, sich dann aber wundern wenn die klein und kränklich sind.

Ich denke wir werden grad auf den Boden zurück geholt und müssen mal wieder schauen, was eigentlich wo wachsen kann.
Dieser Thread: "Schnellwüchsiger Baum gesucht"
Die Frage war nicht: Welcher Baum passt zu meinem Standort? Welcher Baum ist robust, krankheitsresitent und langleblig. Nein, maximaler Zuwachs wird gesucht. Welch ein Holzweg (Achtung: Wortspiel)!

Für weitere Recherchen: Prof. Dr. Peter Kiermeier hat ein System für Lebensbereiche bei Gehölzen entwickelt.

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Re: Schnellwüchsiger Baum gesucht

#40

Beitrag von penelope » Di 12. Apr 2022, 08:45

Ich wollte gerade einen sehr ähnlichen Beitrag wie Wörpedahler schreiben:
Fichten sind und waren in den meisten Teilen Deutschlands schon immer kränklich. Meine Familie hat ein Stück Wald hier in der Norddeutschen Tiefebene. Ca. 80 Jahre lang hat man da versucht (immer auf den Rat der Berater hin) dort Fichten groß zu kriegen und 80 Jahre lang war immer irgendwas, warum das nie so funktioniert hat, wie man das geplant war. Die halten einfach den Stürmen hier nicht stand und sind hier allgemein anfällig für eigentlich alles.
Nach den letzten Dürreschäden wird nun nicht mehr mit Fichten aufgeforstet und die Birken und Buchen kommen einfach von alleine – mache Einsichten brauchen halt etwas länger.

Ich bin bei dem Thema Neophyten relativ entspannt. Ab wann ist eigentlich etwas „Neo“? Pflanzen- und Tierarten sind auch schon vor unserer modernen Zeit über die Kontinente gewandert und Ökosysteme haben sich verändert. Es erscheint mir irgendwie willkürlich zu sagen: die Vegetation jetzt bzw. die Vegetation vor 100 Jahren ist der Maßstab – alles was danach kommt ist dann zu viel an Veränderung.

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