Buschland bewirtschaften bzw. roden

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emil17
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Buschland bewirtschaften bzw. roden

#1

Beitrag von emil17 » Do 13. Jan 2011, 21:23

Habe hier mal zwei Links, auf die ich per Zufall getossen bin, weil ich derzeit am Roden von Gebüschland bin und mal schauen wollte, wie und mit welcher Technik andere das so machen.
Bei mir sind es aufgegebene Ackerterrassen, die ziemlich dicht bis undurchdringlich dicht mit Schwarzdorn, Hartriegel und Feldulmen zugewachsen sind. Alles Arten, die Ausläufer machen und freudig wieder ausschlagen, wenn man sie abschneidet. Die Gehölze in den Böschungen bleiben selbstverständlich stehen.
Das Ganze ist ohne Zufahrt, d.h. mit einem Anbaugerät an einen Schlepper lässt sich da nichts machen.
Ein Gärtner hat mir gesagt, in Amerika gäbe es ein Strauchrodungsgerät, das von Hand funktioniere, und zwar hat es einen Hebel, an dessen kurzem Arm eine selbstklemmende Zange hängt, womit man den Strauch unten fasst und dann herausziehen könne, Schlehen bis etwa 4 cm Dicke seien damit herausziehbar. Das Ganze soll unter 10 kg wiegen. Kennt das jemand?
An Handwerkzeugen kommt mir ausser dem üblichen Gerät nur ein Kreuzpickel in den Sinn.
Ausziehen der Wurzelstöcke mit einem Seilzug ist viel zu umständlich. Mit der Hydraulik eines Schleppers geht es mangels Zufahrt nicht, bleibt also nur Ausgraben.

Ich hoffe, englisch sei für die meisten kein Problem.

http://www.stewardwood.org/woodland/management.ghtml
http://www.lakelandcoppiceproducts.co.uk/lcpdiary.htm
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Sagisdorfer

Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#2

Beitrag von Sagisdorfer » Do 13. Jan 2011, 21:51

Emil habe derzeit gleiches Problem. Auf ca. 500 qm habe ich Eschen und Haselnußsträucher (max. 5cm DM) abgeschnitten. Jetzt sind noch die Stöcke im Boden und müssten raus. Frage welche Zugkraft müsste man aufbringen um die Stöcke heraus zu ziehen um darüber den benötigten Hebel berechnen zu können. Der Bau eines solchen Gerätes dürfte weniger ein Problem sein.

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emil17
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Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#3

Beitrag von emil17 » Do 13. Jan 2011, 22:01

Hasel gehen einigermassen, Eschen sind zum Ausziehen grauenhaft. Ich hoffe, Du hast sie nicht tief abgeschnitten, sonst musst Du sie ausgraben. Ich habe schon mal solche Eschen mit einem 1to-Kettenflaschenzug nicht herausgebracht, wobei der Zugwinkel beim Roden natürlich meistens ungünstig ist.
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Manfred

Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#4

Beitrag von Manfred » Do 13. Jan 2011, 22:07

Zaun rum. Ziegen rein.
Wenn es schnell gehen muss: Maschinenring anrufen und Forstmulcher bestellen.

Manfred

Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#5

Beitrag von Manfred » Do 13. Jan 2011, 22:41

Nachtrag:
@emil: Dein beschriebenes Rodewerkzeug dürfte in etwa das sein, was in D unter Ampferstecher läuft.
http://picture.yatego.com/images/4864d4 ... er-004.gif
Für den Zweck würde ich ihn aber etwas schwerer bauen. Eine alte LkW-Blattfeder als Klinge und ein 2 Zoll Rohr als Stiel. 2 m lang, für maximale Hebelwirkung. Oben als Quergriff und über der Klinge als Fußtritt und Hebelstütze jeweils ein 1 1/2 Zoll Rohr quer angeschweißt.

Olaf
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Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#6

Beitrag von Olaf » Fr 14. Jan 2011, 09:04

Zaun rum. Ziegen rein.
Fiel mir auch sofort ein. Vor 2 Jahren bin ich auf allen vieren mit Baum- und Gartenschere bewaffet langgekrochen, um mir eine halbmeterbreite Schneise für den E-Zaun zu schneiden. Heut ist das grüne Wiese. Wir hatten "Knallerbsen" (weiß nicht wie das richtig heißt), am. Wildkirsche und Robinien. Und Brennnesseln, die muß ich meinen verwöhnten Viechern aber umsensen.
Wenn die ne Weile auf den andern Koppeln sind, trauen sich da noch 3 Triebe von den Roubinien raus (hier stehen paar Riesenbäume davon und haben Ausläufer nach überall), die werden dann im Galopp abgebissen.
Für mich fast schade, aber Ziegen sind da echte Killermaschinen.
Aber ob das bei Emil so einfach geht? Es braucht ja auch nen Unterstand u.s.w.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Manfred

Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#7

Beitrag von Manfred » Fr 14. Jan 2011, 10:23

Müssen ja nicht eigne Ziegen sein. Oft findet sich ein Ziegenhalter in der Nähe, der ganz froh über so ein Ausweichgrundstück ist oder der seinen Tieren mal artgerechte Kost gönnen will. Ziegen ernähren sich ja normal zu einem guten Teil von Gehölzen.
Und so eine Fläche von Hand räumen ist wirklich eine Quälerei. Evtl. müsste Emil nur Platz für den Zaun machen, wenn er einen passenden Ziegenhalter findet. Wenn das grobe mal erleidgt ist, kann man die paar Nachzügler-Sprößlinge dann auch von Hand erledigen.

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Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#8

Beitrag von emil17 » Fr 14. Jan 2011, 10:59

danke für die Hinweise.
Forstmulcher: Ich hab doch geschrieben, dass es keine Zufahrt hat, wo man mit einem Schlepper hinkommt.
Ziegen: klingt gut, aber hier in der Gegend gibt es niemanden, der noch welche hält. Und so wie ich das verstehe, müssen die ja die ganze Zeit über drauf sein, also fleissig zufüttern.
Ampferstecher: Danke für den Hinweis, aber mit sowas geht es offenbar bei Gehölzen nicht. Das Gerät, was man mir beschrieben hat, muss man nicht in die Erde stossen, sondern neben den Strauch stellen und es scheint auch eine Art Ratsche zum Nachfassen zu haben.
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roland
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Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#9

Beitrag von roland » Fr 14. Jan 2011, 13:46

Hi,
von der Idee sowas:
Aushebler 1.jpg
Aushebler 1.jpg (6.93 KiB) 5393 mal betrachtet
Rauhe Rollen, die beim Anheben in den Keilen gegen den Stamm gedrückt werden. Der vordere Hebel so kurz wie möglich, der hinter so lang wie möglich (je nach Größe) ;)
hast nen Schrottbasttler in der Nähe??

Roland

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Re: Buschland bewirtschaften bzw. roden

#10

Beitrag von guenther » Fr 14. Jan 2011, 14:41

hi emil

ich nehme eine 5cm dicke, 1,8m lange, ca. 10kg schwere brechstange und eine pickaxt. (na ja, bin ja erst 54 und noch fit :lol: )

uebrigens steward woodland (dein 1. link, sind nur 15km von mir weg. die leute leben in yurten, bendern, rundhaus usw.,natuerlich ohne strom usw., und sie haben planningpermission (immer nur fuer 5 jahre, was dann verlaengert wird. :daumen:

lg. guenther

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