Waldstilllegung führt zu Artenverlust

Andreas75
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Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#101

Beitrag von Andreas75 » Mi 4. Mär 2015, 16:29

Emil: Ist wirklich so, mit den Buchen hier...
Vielleicht sind's keine vielen Millionen, sondern nur wenige, aber etliche hunderttausene werden auf jeden Fall jährlich gepflanzt. Umtriebszeit sind etwa 160 Jahre, und wird aktuell auch in Brandenburg viel gemacht, wo man aus noch relativ artenreichen Kiefernmonokulturen halt Buchenmonokulturen macht...

Artenreiches Dauergrünland: Wo gibt es das denn noch?
Hier in unserer Gegend (an der Sieg, Nordzipfel Rheinland- Pfalz) werden die Wiesen bis zu 6x (!) im Jahr geschnitten, und mindestens dreimal kommt teils so dick Gülle drauf, dass man sich nach dem Güllen fragt, wo denn der Acker auf einmal herkommt- so dick braun sind die vollgeklatscht...

Was mich angeht: Ich will es zwar für die Hühner nutzen und ab und zu auch mal etwas Kaminholz entnehmen, aber von unseren 1200 m² Außenbereich will ich jetzt bis zu 50 % aus der Nutzung nehmen. Auch den Nutzgarten gebe ich auf, weil der dicke Pseudogley da so nass ist und die Wiese da hinten so kalt ist, dass bis knapp zur Erntereife alle Langzeitkulturen zwar wunderbar stehen, aber dann gammelt einem alles am Strauch und an der Staude weg... Nach vier Jahrem wiederholten Schlags ins Wasser habe ich jetzt die Nase voll und lasse da Wald wachsen- pflanze einen lockeren Laubmischwald, standortangepasst, mit reichlich Strauch- und Bodenvegetation, und habe den jährlichen Frust nicht mehr, wenn man wieder monatelang gemacht und getan hat, und kurz bevor man den Lohn einfährt- bämm, wieder Gammel und Fäule vor Nasskälte...
Da nutze ich es lieber, dass da hinten, fernab jeden Gewässers, zb Schwarzerlensämlinge in zwei Vegetationsperioden von 40 auf 300 cm empor schießen- Holz ist ja auch was schönes... Da muss ich auch keine Mordpläne mehr gegen Nachbarins Zitterpappel hegen, sondern lasse deren Wurzelbrut wachsen und habe in ein paar Jahren auch davon Holz...

Ganz und gar aus der Nutzung nehmen finde ich auch doof. Kann man machen, aber wie ich schon sagte, lässt man die Finger weg, werden auf den meisten Standorten nur Brennnessel- und Brombeerfluren entstehen, die auch Monokulturen par excellence sind, wenn man so will...
Darum meinte ich: Lieber weiter Hand dran haben, mit Anpflanzung standortgerechter Gehölze diese Sukzessionsstufe überspringen und der Artenvielfalt so schnellere Entfaltungsmöglichkeit bieten.
Ganz und gar aus der Nutzung würde ich nur nehmen, wenn entsprechende Flächen von alleine noch sehr naturnah sind, wie sie zumindest in den 1990ern im guten alten Osten nicht so selten waren, und entsprechende Flora von selber wieder einwandern kann. Ansonsten sind wir weiterhin verantwortlich, das von uns sehr einseitig gelenkte Geschehen wieder hinzubiegen. Man kann keine völlig über Jahrhunderte von Menschen versaubeutelte Fläche nehmen, wie etwa gülle- überdüngte Fettwiesen auf Pseudogley, und sagen "So, Natur, mach' mal"... Die hat da auf Jahrzehnte keine Chance, weil erstmal die üblichen Verdächtigen aufkommen, die das Überangebot an Stickstoff vertragen.
Nein, da muss dann unsereins weiterhin so konsequent sein, stellenweise Umbrechen, auf jeden Fall aber flächendeckend die Sukzession durch Pflanzungen forcieren, egal ob auf Wiesen- oder Waldland, ansonsten bringt das nicht viel...
In Gewässernähe werden invasive Neophyten wie Springkraut, Staudenknöterich und Co alles überwuchern und eine Sukzession unmöglich machen, abseits wie gesagt Brennnesseln und Brombeeren, die zwar heimisch, aber nicht minder "verheerend" sind. Uns einfach so "aus der Verantwortung stehlen" geht leider wirklich nicht.
Wir müssen weiter lenken, bis die Flächen alleine klar kommen, erst dann können wir uns zurück lehnen. Und nichts spräche dagegen, einen wieder entstandenen artenreichen Laubmischwald als Plänterwald weiterhin milde zu nutzen. Das hat sich jahrhundertelang bewährt und war erst Voraussetzung für den Artenreichtum, ebenfalls die Mittelwaldwirtschaft. Seit es die nicht mehr gibt, sich alles zur intensiven Kultur wandte, ging es mit dem Artenreichtum ebenso abwärts wie außerhalb in der Landwirtschaft...

Kuckt Euch die alten Truppenübungsplätze im Osten an- das allerbeste Beispiel...
Zu Betriebszeiten Oasen, regelrechte Hot Spots der Artenvielfalt- dann wurden die allermeisten aufgegeben, und mehr und mehr werden das dichte, wegen der Altlasten ungenutzte Mischwälder. Noch sind auch die artenreich, aber schon viel ärmer als zu Nutzungszeiten, und ist der Wald erstmal älter, ist die Artenfülle auch vielleicht noch halb oder drittel so hoch wie in Nutzung.
Man kann und sollte nutzen, aber maßvoll- das ist der Trick!

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Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#102

Beitrag von Rati » Mi 4. Mär 2015, 17:18

Ich bin nicht emil, aber dazu wollte ich sowieso noch mal was schreiben :)
Andreas75 hat geschrieben:Zu Betriebszeiten Oasen, regelrechte Hot Spots der Artenvielfalt- dann wurden die allermeisten aufgegeben, und mehr und mehr werden das dichte, wegen der Altlasten ungenutzte Mischwälder. Noch sind auch die artenreich, aber schon viel ärmer als zu Nutzungszeiten, und ist der Wald erstmal älter, ist die Artenfülle auch vielleicht noch halb oder drittel so hoch wie in Nutzung.
Artenvielfalt, ist so ein menschlich geformtes Wort. Vielfalt, da denkt mensch wie immer hauptsächlich an Viel und möglichst viel ist am besten.
Das in Kulturlandschaften eine recht hohe Artendichte herrscht, ist logisch, dort wird ja auch durch menschliche optimierung ausreichend Nahrung /bzw Lebensqualität für viele auf wenig Raum erzeugt.
Nun hat das aber gar nichts mit ursprünglicher natürlich gewachsener Landschaft zu tun.
Und wenn in einem natürlich gewachsenem europäischen Urwald die Artendichte nicht so hoch ist wie in einer Kulturlandschaft, ist das kein Mangel, sondern natürlich.
Und genau um diese Art Biotope geht es.
Allerdings benötigen solche unbelassenen Gebiete Zeit um zu ihrer Urform zurück zu kehren und sie benötigen ausreichend Raum um wirklich unberührt gedeihen zu können.
Andreas75 hat geschrieben: lässt man die Finger weg, werden auf den meisten Standorten nur Brennnessel- und Brombeerfluren entstehen, die auch Monokulturen par excellence sind, wenn man so will...
auch die würden - wenn ihnen genügend Zeit gelassen wird weit mehr werden als Brennesselmonokulturen.
Kleine Nischen in unseren Gärten können wir alle schaffen, aber das ist keine unberührte Natur, dafür bedarf es großer zusammenhängender Gebiete.
Klar wird in denen erst mal einiges abgehen (Holzschädlinge, dominierende Spezies die vorher unterdrückt wurden, ect) aber das sind nur normale Auspendelungen die einfach dazu gehören um ein richtiges Gleichgewicht einzustellen.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#103

Beitrag von emil17 » Mi 4. Mär 2015, 18:16

Ich vermute -vermute (!), dass die Buchenpflanzungen eine rationelle und mit dem Personalbestand machbare Methode ist, um aus Kiefern- und Fichtenforsten Laubwälder zu machen, die weniger anfällig gegen Krankheiten und Sturm sind. Ob die Buchen auf den ausgelaugten Böden langfristig gedeihen, sei dahingestellt. Ob es eine Naturschutzmassnahme ist, ist insofern unwichtig, weil Naturschutz und Forstwirtschaft keine Gegner sein müssen.
In der Schweiz hab ich Buche als Aufforstung noch nie gesehen, aus drei Gründen:
- Geringe Massenleistung und Nachfrage, ausreichendes Angebot
- Wir haben nicht diese riesigen monotonen Forstflächen
- Das Gebirge, das 2/3 der Landesfläche einnimmt, ist ein Hort des Artenreichtums, weil das Relief eine grossflächig-rationelle Bewirtschaftung, die zur Monotonie führt, verhindert.
Da wo die Buche passt, kann sie durch Naturverjüngung erhalten werden. Manchmal braucht es noch einen Wildschutzzaun.

Dass gleichartige Flächen ohne Bewirtschaftung artenarm werden, ist bekannt. Man strebt deshalb ein Mosaik verschiedener Nutzungstypen an, in forstwirtschaftlichen Ertragsflächen in einer Grösse, die noch rationell bewirtschaftbar ist. Biotopobjekte werden generell im Zusammenhang betrachtet, deshalb ist eine Hecke in der Agrarwüste wertvoller als da, wo es noch viele Kleingehölze gibt.
Manfred hat geschrieben:Das Roden von Feldgehölzen und Hecken ist sowieso verboten, bzw. nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörden und unter Einhaltung der auferlegten Ausgleichsmaßnahmen (z.B. anlegen einer größeren Hecke an anderer Stelle) möglich.
Man ist dabei aber völlig der Willkür der unteren Naturschutzbehörde ausgeliefert. Stufen die den Gestrüpp als Hecke oder Feldgehölz ein, hast du alle Auflagen. Wird es dagegen als störende Verbuschung eingestuft auf Flächen, die die Behörde gerne frei halten will, dann kannst du für die Rodung sogar Zuschüsse erhalten. Beide Arten von Einstufungen liegen oft nur 1 m auseinander.
Ebenso ist es im Vertragsnaturschutz. Ob auf einer Fläche z.B. die Mahd oder eine Beweidung gefördert wird, hängt völlig davon ab, welcher Mode im Naturschutz der zuständige Beamte gerade anhängt.
Auch ob überhaupt eine Förderung möglich ist, hängt oft mehr von persönlicher Sympathie (bist du Mitglied im selben Naturschutzverband wie der Beamte?) und den persönlichen Gestaltungswünschen des Sachbearbeiters als von sachlichen Gründen ab.
Diese Willkür ist es unter anderem, die die Sache in der Praxis extrem problematisch macht.
Lösen kann man dieses Dilemma eigentlich nur, indem man den Landwirten diese Gestaltung wieder selbst überträgt. Man könnte z.B. sagen: Du hast auf deinen 10 ha Biotopflächen von 2 ha. Dieser Flächenanteil muss erhalten bleiben. Aber wo auf den Flächen der liegt und welche Art von Biotopen, das bleibt dir überlassen. Dann könnte der Landwirt eine Hecke verlegen oder statt einer Hecke einen Froschteich anlegen oder einen Anteil Altgrasstreifen für Vögel und Käfer stehen lassen, oder Streuobstbäume pflanzen und er könnte entscheiden oder er eine Fläche beweidet oder ob der eine Magerwiese durch Mahd entstehen lässt etc.
Niemand kann sachlich belegen, ob und warum eines dieser Biotope höherwertig ist und ob es 20 m weiter rechts oder links auf der Fläche höherwertiger ist oder wäre. Diese Art Willkür muss ein Ende finden.
Da redest du wie der Papst vom Kinderkriegen. Weil dich die Kriterien von denen nicht interessieren oder du sie nicht verstehst, heisst es noch lange nicht, dass es Willkür sei. Das
ob überhaupt eine Förderung möglich ist, hängt oft mehr von persönlicher Sympathie (bist du Mitglied im selben Naturschutzverband wie der Beamte?) und den persönlichen Gestaltungswünschen des Sachbearbeiters als von sachlichen Gründen ab
ist ohne konkrete Beweise ein Pauschalrundschlag, der sich am Kneipenstammtisch gut macht. Mit Beweisen wäre es ein Entlassungsgrund für den Beamten.

Manche Biotope sind standortsgebunden.
Du kannst vielleicht einen Kartoffelacker durch einen Getreideacker ersetzen, eine Hecke durch einen Tümpel zu ersetzen ist dann doch etwas anderes. Du kannst aber auch versuchen, die von Dir angestrebte Anordung von Naturschutzobjekten auf deinem Land - über die du nicht frei bestimmen kannst, weil das Gesetz die Eigentumsfreiheit auf Grundstücken einschränkt - mit der Behörde auszuhandeln.
Ich sehe nicht ein, warum eine betriebswirtschaftlich störende Hecke mit einfach zu pflanzenden Arten nicht auch anderswo sein könnte. Erst fragen, dann machen. Wer nett fragt, kriegt auch nette Antworten.

Meine Erfahrung mit meinen Rodungen: Ich ruf den Förster an, er kennt die Fläche, sagt "kein Problem, aber der Abraum darf nicht auf dem Feld verbrannt werden" und das wars dann. Dass das Ganze in der laublosen Zeit stattfindet, hat nicht nur den Grund, dass man die Vögel sonst beim Brüten stören könnte: Ich hab im Sommer anderes zu tun.

Wenn es sich um Vertragsnaturschutz handelt, herrscht Vertragsfreiheit. Ich finde es normal, dass der, der für eine bestimmte Nutzung oder Nicht-Nutzung zahlt, mitzureden hat, wofür er bezahlt, und kontrolliert, dass das befolgt wird, was im Vertrag steht. Warum soll der Naturschutz das nicht dürfen?
Wenn ein Biotop unter Vertrag genommen wird, dessen Schutz gesetzlich durchsetzbar wäre, tut das "der Naturschutz" in der Regel aus zwei Gründen: Ein Bewirtschaftungszwang durch einen Menschen, der nicht will, ist nicht zielführend, und ein ertragloser Aufwand ist zu entschädigen. Mir kommt grad kein anderes Beispiel in den Sinn, wo man Geld bekommt für etwas, was man von Gesetzes wegen müsste oder nicht dürfte.

Zur Artenvielfalt: es braucht unberührte Flächen und es braucht Flächen, die wegen der Bewirtschaftung artenreicher sind als sie sonst wären. Für das Zweite braucht es die Mitarbeit der Landwirte, mit Zuckerbrot (Entschädigung oder Zulagen) und Peitsche (Verbote bzw. Auflagen). Die beiden Arten von Naturschutzflächen sind grundverschieden. Wenn du einen Fussballplatz willst, heisst es auch nicht, es hat doch schon eine Skipiste und beides ist Sport.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#104

Beitrag von Manfred » Mi 4. Mär 2015, 18:37

emil17 hat geschrieben:Da redest du wie der Papst vom Kinderkriegen. Weil dich die Kriterien von denen nicht interessieren oder du sie nicht verstehst, heisst es noch lange nicht, dass es Willkür sei.
Wenn es sachliche Beurteilungskriterien für die Wertigkeit und den Vergleich von Biotopen gäbe, bräuchte man diese Katalog nur zu veröffentlichen, und hätte eine gemeinsame, wissenschaftliche Arbeitsbasis.
Zeig mir diesen Katalog doch bitte, nach dem die unteren Naturschutzbehörden ihre Beurteilungen vornehmen.
es braucht ... es braucht Flächen
Immer die gleichen Behauptungen. Keine Argumente.
Das ist Religion, keine Wissenschaft.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#105

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 4. Mär 2015, 18:50

Wieviel und was lernen Landwirte im Rahmen ihrer Ausbildung über Naturschutz? und wenn ja: seit wann ist das so?

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Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#106

Beitrag von 65375 » Mi 4. Mär 2015, 19:02

Lysistrata hat geschrieben:Klare Sternennacht in der Wüste, ein heißer Pfefferminztee und Joghurt mit Fladenbrot. Die Welt ist so groß und schön, und wenns nach mir ginge, würde ich jedem jungen Menschen einen Batzen Geld in die Hand drücken, damit er reisen kann und sehen kann was er will.
Sternenhimmel im Hunsrück, einfach auf einer Wiese schlafen, ohne Angst vor Skorpionen, am nächsten Tag im Bach plantschen, ohne Angst vor Krokodilen, das gibt mir mehr als jede Reise ins Exotische.

Und was die jungen Leute angeht, mir ist bisher nur eine einzige junge Frau begegnet, die wirklich mit Neugier und Interesse die Welt bereist hat....und sich das selbstverständlich über arbeiten vor Ort selbst finanziert hat.

Sorry, daß ich so verspätet reagiere, daß es inzwischen OT ist!

Manfred

Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#107

Beitrag von Manfred » Mi 4. Mär 2015, 19:57

ina maka hat geschrieben:Wieviel und was lernen Landwirte im Rahmen ihrer Ausbildung über Naturschutz? und wenn ja: seit wann ist das so?
Falls die Frage an mich ging: Ich habe keine Ahnung. Bin kein Landwirt mit formaler Ausbildung. Ich bin Bauer.
Ich lerne seit 39 Jahren. Und ich wüsste nicht, wie ich das Gelernte quantifizieren soll. Je nach Sichtweise sehr wenig oder sehr viel oder irgendwas dazwischen. Ich lerne jedenfalls jeden Tag dazu und die letzten 2 Jahre ist das Wissen wieder um einige sehr wichtige Zusammenhänge gewachsen.
Je mehr ich lerne, desto optimistischer werde ich, da wir inzwischen wirklich die wesentlichen Bausteine für ein über Nachhaltigkeit hinausgehendes Leben auf dieser Erde in Händen halten. Desto größer wird aber gleichzeitig die Enttäuschung über die unfassbare Trägheit und Rückständigkeit unserer Ausbildungssysteme. Diese ist natürlich begreiflich, da menschlich, ebenso wie die Unfähigkeit der Politik zur Gestaltung, aber wenn man die Chancen sieht, tut es schon weh dem sturen Marsch in Richtung Abgrund weiter zusehen zu müssen.
Auf der anderen Seite gibt es sehr viele positive Entwicklungen und Ansätze. Hoffentlich gelingt es, den dicken Dampfer rechtzeitig zu wenden.
;)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#108

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 4. Mär 2015, 20:44

Manfred hat geschrieben:Falls die Frage an mich ging: ....
Ja, die Frage ging an dich ;)
danke für die Amtwort!
Ich habe weniger Zweifel, dass du permanent dazulernst und dich auch für den Umweltschutz einsetzen willst (nicht "konfessionell" jetzt natürlich ;) ).

nur....

so generell.....
Manfred hat geschrieben:Leider sind "Naturschützer" da nicht besser als Politiker.
sind Bauern (oder Landwirte, oder Förster oder Jäger) da per se besser?
so ganz pauschal??
Manfred hat geschrieben:Das ist leider das Problem mit vielen "Naturschützern". Der völlig fehlende Praxisbezug.
Praxisbezug - hm...
welcher Praxisbezug?
Das Wissen um die Bedürfnisse bestimmter Wildtier- und -pflanzenarten oder das Wissen um die Not(wendigkeiten) der Landwirtschaft??

Ich (und du sicherlich auch!) - ich weiß schon, dass das zusammenhängt, aber wissen das alle Bauern?

und interessiert es auch alle??

von dem her finde ich es schon wichtig, dass es auch "hauptberufliche Naturschützer" gibt.
Dass die vielleicht auch noch einiges dazulernen müssen und dass Entscheidungen gemeinsam getroffen werden sollten, das ist sowieso mein Ideal...

möge es eines Tages Realität werden! :)

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Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#109

Beitrag von unkrautaufesserin » Mi 4. Mär 2015, 22:16

Manfred hat geschrieben:@Unkrautfresserin: In den Gärtenhecken stehen fast nur Hainbuchen. Die gehören zu den Birkengewächsen. Mit richtigen Buchen haben die außer der Optik wenig zu tun.
Blutbuche ist gerade tres chic...
Hat mit Hainbuche nicht mal die Optik gemein :sauenr_1:

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Nordhang
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Re: Waldstilllegung führt zu Artenverlust

#110

Beitrag von Nordhang » Mi 4. Mär 2015, 23:09

Im Wald wird überwiegend die Rotbuche (Fagus sylvatica) gepflanzt.
Hainbuche ist zwar ordentliches Brennholz, Bauholz liefern sie aber nicht.
Die (Gemeine) Hainbuche (Carpinus betulus) wird besonders gerne in Süddeutschland als Hecke verwendet. Im Norden wird die Rotbuche bevorzugt.

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