Fragen zu Streuobstwiese

smallfarmer
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Re: Fragen zu Streuobstwiese

#31

Beitrag von smallfarmer » Do 2. Jan 2014, 22:26

Die meisten mobilen Obstpressen werden mit Wasch/Rätzanlage plus Presse von Voran ausgestattet. Die Pasteurisier und Abfülltechnik kommt von einer Fa. Gebhardt aus Deutschland. Mit der Schnappatmung hat Ihno recht, es sei denn du hast für eine komplette mobile Anlage 70.000 Euronen üblich. Aber das gute an den mobilen Anlagen ist,dass sie meist schon ab 3 Tonnen zu dir auf den Hof kommen und dein Obst vor Ort verarbeiten.
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emil17
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Re: Fragen zu Streuobstwiese

#32

Beitrag von emil17 » Fr 3. Jan 2014, 00:10

In der Hoffnung, dass es nicht als Werbung aufgefasst wird, aber die (mir übrigens hier im Forum empfohlene) Firma Rink ist wirklich gut.
Der berät Dich, welche Presse und Obstmühle für deine 8 Tonnen gut ist.
Oft haben die mehrere Pressen, die abwechselnd befüllt und unter Druck gesetzt werden, weil der Saft etwas Zeit braucht um auszulaufen.
Da werden auch die Wasserpressen interessant (Ein Siebzylinder wird mit Pressgut befüllt, in der Mitte befindet sich eine Gummischlauchmembran die mit Wasserdruck aufgeblasen wird und das Pressgut gegen die Siebwand drückt. Vorteile: Pressdruck = Wasserleitungsdruck, also hoch, kürzere Presszeiten, weil der Saft kurzen Weg durch den Presskuchen hat, rasches Entleeren. Hauptnachteil: Du verbrauchst soviel Leitungswasser wie du Saft erzeugst. Pressluftbetrieb aus Sicherheitsgründen unzulässig!!!)
Bandpressen haben den Hauptvorteil, dass sie kontinuierlich arbeiten, es sollte dies also ausgenützt werden können, indem man eine automatische Obstmühle hat, die ebenfalls kontinuierlich läuft.
Nebenbei, 8 to Obst geben etwa 5 - 6 Kubikmeter Saft. Die wirst du nicht alle selber verbrauchen?
Bei diesen Mengen wird auch der Wirkungsgrad wichtig, 5% besser sind bei 8 to schon 400 Liter mehr oder weniger, die in den Trestern oder in den Flaschen sind.
Da musst du vor allem vom Ende der Logistik her planen; es ist nicht gut wenn die Presse dauernd Pause hat weil die Abfüllerei nicht nachkommt.
Bei solchen Mengen lohnt es sich, in Anfahrt, Waschen, Bröckeln, Mahlen, Pressen, pasteurisieren, abfüllen einiges zu investieren, damit die Sache Freude macht.
Rechne genau und lass dir Angebote von einer Lohnpresse machen, die dir das Obst abnimmt und die Gebinde mit pasteurisierten Inhalt zurückliefert.
Guck auch mal hier, das sind Leute die aus der Praxis schreiben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

hias90

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#33

Beitrag von hias90 » Fr 10. Jan 2014, 13:54

Danke schonmal für die vielen Antworten, da waren sehr interessante Sachen dabei.

Ich hab wegen der Förderung mit dem Amt gesprochen, und die haben nun einige Auflagen genannt. Zum Beispiel werden nur Hochstämme gefördert. Von daher kann ich dann eh erst in 10-15 Jahren mit Vollertrag rechnen und muss mir momentan noch keine Gedanken darüber machen (in 10 Jahren ist sowieso schon wieder alles anders).

Ich hab am Anfang leicht aufgestöhnt, als ich gehört habe, dass wirklich _NUR_ Hochstämme gefördert werden. Mittlerweile hab ich mich aber mehr in das Thema Hochstamm reingelesen (ist ja fast kein Thema mehr im heutigen Obstbau), und konnte mich dafür nun auch begeistern. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile, wobei bei Hochstämmen das Wachstum natürlich das größte Problem ist. Da komm ich um eine Leiter oder Hebebühne nicht herum. Andererseits ist das natürlich auch eine gewisse Herausforderung und ein größerer Reiz, wenn die Bäume die man pflegt, stattliche Höhen erreichen.

Ich werde über das Wochenende nochmal nachdenken müssen, und mich dann entscheiden, wobei ich wahrscheinlich "ja" sagen werde zu den Hochstämmen :-)

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#34

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 10. Jan 2014, 14:18

http://www.nabu-saar.de/sot/SOBetriebsw ... dekerk.pdf ein bischen viel Text aber es regnet ja ( zumindest bei uns ) :)4.8. Unternutzung

Die Streuobstfläche ist eine Zweinutzungsfläche. Die Nutzung resp. Pflege der Grasnarbe ist
auch für das Wachstum der Bäume unabdingbar.

Der Grasaufwuchs hat einen wirtschaftlichen Nutzen, der durch Mähen oder Beweidung
erfolgen kann. Hierfür wird auf der Ertragsseite ein bestimmter Ertrag eingesetzt.

hias90

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#35

Beitrag von hias90 » So 12. Jan 2014, 17:09

Wegen der Förderung kann ich die Bäume nun erst im Herbst pflanzen. Doch ich möchte im Frühjahr eine Hecke/Beerenhecke pflanzen.
Das Feld hat nämlich eine Hanglage, weswegen ich hoffe, dass die Kaltluft um das Feld herumströhmt, wenn ich die obere Seite bepflanze. Ich würde dabei alles in ein oder zwei Reihen Pflanzen und habe dabei eine Länge von ca. 150m zur Verfügung.

Wie stelle ich das am besten an? Einfach z.B. Johannisbeeren, Brombeeren etc. pflanzen und einmal im Jahr mit der Heckenschere alles zurückschneiden? Meint ihr, das funktioniert?
Ich persönlich dachte, dass ich ein paar "exklusivere" Pflanzen mache, wie z.B. Tafeltrauben am Pflock oder Hollunder Hochstämme, und dazwischen eben wuchernde Beeren, welche ich einfach zurückschneiden kann.

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emil17
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Re: Fragen zu Streuobstwiese

#36

Beitrag von emil17 » So 12. Jan 2014, 21:37

Hanglage ist bezüglich Frost eher ein Vorteil gegenüber Senken, wo sich Kaltluftseen bilden. Gut erkennbar im Herbst, wenn die ersten Fröste kommen.
Mit Johannisbeeren und dergleichen in der Wiese habe ich keine guten Erfahrungen gemacht - die leiden sehr unter der Wurzelkonkurrenz des Grases.

Brombeeren pflanzest du keine, die wuchern zu sehr und du wirst viel Mühe haben, das Zeug im Zaum zu halten. Alles was Dornen oder Stacheln hat vergrössert den Pflegeaufwand sehr und wenn es dann auch noch wuchert oder Ausläufer macht ...
Als Winschutzhecke kannst du robuste, nicht wuchernde Gehölze wie z.B. die Hasel verwenden. Arten mit Wurzelschösslingen (Sanddorn, Schlehen, Hartriegel, manche Rosenarten) nur dort pflanzen wo es kein Problem werden kann, im Wiesland sind sie lästig und entwerten das Heu.

Tafeltrauben am Pflock brauchen mindestens Weinbauklima, sonst wird das höchstens als Spalier etwas.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

hias90

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#37

Beitrag von hias90 » Di 14. Jan 2014, 19:10

Nun ja, leider handelt es sich um eine (kleine) Senke. Es ist kein steiler Berg oder sonstiges, jedoch geht es flach und lange bergauf. Mein Feld ist dann so ziemlich am tiefsten Punkt, wobei viel Platz da ist, wohin die Kaltluft verschwinden kann. Es sieht im Profil quasi so aus

Code: Alles auswählen

                                                _______ "Berg" ________________________
                                          ____/
                                    ____/
 Offene Flächen      Mein Feld  __/
_______________________________/
Deswegen dachte ich auch, dass man auf der Oberseite die Hecke pflanzt, quasi als Kaltluftbremse.

hias90

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#38

Beitrag von hias90 » Fr 24. Jan 2014, 18:46

Hi,
ich habe mich nun nochmals ausgiebig über die Anlage einer Hecke informiert, aber bei manchen Pflanzen bin ich noch nicht sicher, ob sie wirklich in eine Hecke passen.

Mein Vorredner hat ja schon gemeint, dass z.B. Himbeeren nichts sind, weil sie zu stark in die Wiese reinwachsen. Aber kann man das Problem nicht in den Griff kriegen, wenn man regelmäßig mit der Motorsense durchgeht?

Ansonsten dachte ich noch an folgende potentielle Kandidaten:

Hasel, schwarzer Holunder, Weide (Mandelweide?),Elsbeere, Felsenbirne, Faulbaum, Weißdorn, Wildapfel, Wildbirne, Goji (Bocksdorn), Weihenstephaner Kiwi, Aronia, Sanddorn, Traubenkirsche, Blut Johannisbeere, Heidelbeere (+ Mulchen um pH zu senken)

Könnte man nicht eine Himbeere wie diese hier verwenden, die man einfach im Herbst bodennah abschneidet?
http://shop.obstzentrum.de/himbeere-polka

Allgemein dachte ich mir auch, dass man die großen Bäume/Gehölze in eine Reihe stellt, und etwas dazwischen und davor die Beerensträucher. Kann irgendjemand was zu der Pflanzenauswahl sagen oder noch etwas beitragen?

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#39

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 24. Jan 2014, 19:10

Goji- Beeren mögen es wenn du Ertrag haben möchtest gerne warm - hier bei uns habe ich sie wieder rausgeschmissen. Seit Herbst 2012 gibt es große Plantage in Spanien und in diesem Sommer ist eine 20 Ha Plantage in Brasilien in Planung. Bei dem Jungpflanzenlieferanten war ich gestern darum komme ich da drauf. Die Heidelbeeren haben es in einer Wildhecke schwer weil sie einfach schwachwüchsiger sind wie der Rest aber gehen tu natürlich auch. Kiwi habe ich keine Erfahrung mit wuchern die aber nicht ziemlich ?
Das Wurzelware um Rund 2 Drittel günstiger ist hatte ich ja sicher schon mal erwähnt.
Ich find das wird ne schöne Hecke. :daumen:

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Re: Fragen zu Streuobstwiese

#40

Beitrag von smallfarmer » Fr 24. Jan 2014, 19:35

@ihno.. Vielleicht könntest du mir bezüglichder gewerblichen Aroniapflanzung/Bewirtschaftung ein paar Tips geben. Ich denke darüber nach 5000 m2 Schafweide in andere Nutzung zu nehmen. Im Dorf gibt es eine moderne mobile Apfelpresse mit Packenpresse und natürlich Pasteurisierungsmöglichkeit. Bag in Box.
Lohnen sich 5000 m2?

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