Streuobstwiese wie mähen?

sojalecithin
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Streuobstwiese wie mähen?

#1

Beitrag von sojalecithin » So 24. Okt 2021, 22:23

Hallo,
wir haben ein größeres Gartenstück (~2000qm) das ich gerne als streuobstwiese nutzen würde. äpfel, birnen, pflaumen... etc.
nun wurde mir schon von mehreren leuten gesagt, dass es notwendig wäre so ein/zwei mal im jahr die wiese einmal komplett abzumähen, da sie ansosnten mit der zeit zu einem wald verwachsen würde.
ist das richtig?
wie oft und mit was für einem mäher wäre das sinnvoll?
die wiese grenzt an ein feld und einmal hat der bauer, der das feld bewirtschaftet die wiese auch schon gemulcht für uns. aber er ist eher unzuverlässig/vergesslich.
mir selber einen alten trecker mit mulcher zuzulegen, wie ein freund empfahl, wirkt für mich wie ein overkill (zumal der ja dann auch wieder einen unterstand und wartung bräuchte, von den anschaffungskosten mal ganz abgesehen).
alternative wäre sich einen hochrasenmäher anzuschaffen, der dann aber nicht mulchen würde, was bedeutet alles liegt voller grobem feuchtem schnitt und die pflanzen darunter bekommen kein licht mehr.
oder einen mulchmäher, der auch nicht gerade günstig ist, wohl anstrengend zu bedienen und ebenfalls regelmäßig gewartet werden müsste.
wie haben andere hier dies problem gelöst?
:)

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Taraxacum
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Re: Streuobstwiese wie mähen?

#2

Beitrag von Taraxacum » So 24. Okt 2021, 22:35

Zäune den Bereich gut ein und lass auf den 2000m² ein paar Gänse/Enten laufen. Die fressen alles gut ab und schmecken in der Regel richtig lecker. Kaninchen kriegt man auch gut satt, indem man die Rationen dort mäht. Die paar m² kann man ganz locker flockig mit ner Sense mähen und gutes Heu draus machen. Da braucht es keine großartige Technik für. Wenn da erst mal die Obstbäume drauf stehen wird dir kein Bauer mit seiner (Groß)Technik dort was abmähen können.

sojalecithin
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Re: Streuobstwiese wie mähen?

#3

Beitrag von sojalecithin » So 24. Okt 2021, 22:53

die idee mit dem einzäunen und tiere hatte ich auch schon, aber erstes möchte ich die tiere der umgebung, wie fasane, rehe, hasen, etc. nicht aussperren und habe auch gehört, das die meisten tiere solche wiesen nur sehr selektiv abfressen.
2000qm absensen und von hand heuen erscheint mir schon viel arbeit...

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Re: Streuobstwiese wie mähen?

#4

Beitrag von osterheidi » So 24. Okt 2021, 23:35

Die wiese sollte tatsächlich mal gemäht werden. Mulchen, das wirst du mehr als einmal machen müssen. Ich würde es nicht mulchen. Wenn schon vom mäher anschaffen gesprochen wird ist auch klar dass es das alles nicht umsonst gibt. Tiere machen arbeit und du mußt vermutlich trotzdem nochmal nachmähen. Sensen muß man übrigens auch können.
Man kann geräte auch leihen bis man eine entscheidung gefunden hat und erfahrungen gemacht hat.

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Re: Streuobstwiese wie mähen?

#5

Beitrag von Wurzltrockner » Mo 25. Okt 2021, 08:04

Einzäunen und Schafe drauf - die fressen einen schönen Golfrasen :)
Vielleicht gibt's bei Dir jemand, von dem Du welche 2-3 x pro Jahr leihen kannst.

Manfred

Re: Streuobstwiese wie mähen?

#6

Beitrag von Manfred » Mo 25. Okt 2021, 11:53

Bei Gänsen, Schafen etc. muss man junge Bäume halt gut schützen.
Wenn die Fläche offen ist, geht auch allerlei Wild gerne an Obstbäume.

Brauchbare Hochgras-Mulchmäher kosten neu ca. 3.000 bis 4.000 Euro.
z.B. AS-Motor AS 63.

Kleinere Rasen-Mulchmäher werden mit höheren Aufwuchs (bei nur 2 Mahden pro Jahr) nicht oder nur sehr langsam fertig.
Mit solchen Geräten muss man die Fläche öfter bearbeiten, bevor das Gras zu hoch wird.

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Re: Streuobstwiese wie mähen?

#7

Beitrag von emil17 » Mo 25. Okt 2021, 18:13

Ich habe so etwas und mähe mit einem Balkenmäher. Mähbalkenbreite etwa 1.30 m. Je breiter der Balken, desto eher bist du fertig, aber das Ding wird dann weniger wendig und braucht mehr Platz.
Kauf dir einen gebrauchten Mäher, am besten eine gängige Marke (in CH Aebi, Rapid, Bucher; in D weiss ich nicht). 4T-Motor ist besser - stinkt weniger und ist billiger im Betriebsstoff. Wenns preislich nicht absurd teuer wird, nimm eine von einem Mechaniker in der Nähe, wegen Reparaturen (die kommen werden)
Wichtig: Wenn das Gelände nicht absolut eben ist, brauchst du einen Mäher mit Rückwärtsgang. Der ist aber in jedem Fall praktisch. Wenns steil ist, sind Gitterräder zum Anbauen sinnvoll.
Mäher mit Hydrostat-Antrieb sind sehr einfach und angenehm in der Bedienung, aber wenn sie keinen mechanischen Leerlauf (oder von Hand betätigte Freilaufnaben) haben, kann man das Ding nur umstellen, wenn der Motor läuft.
Ausputzen um die Stämme geht am besten mit einer Sense von Hand.
Das Schnittgut nimmt man weg, man kann es heuen oder an Ort kompostieren - das gibt aber von 2000m2 einen schönen Haufen.
Wenn du es so bereitlegst, dass ein Landwirt es laden kann, wirst du wohl jemanden finden der es abholt.

Wenn die Bäume noch nicht gepflanzt sind, pflanze so, dass man das Gras gut abernten kann. Es spart dir sehr viel Arbeit, wenn du das Mähgut nur in die Mitte einer Fahrgasse ziehen musst und es dort jemand mit dem Ladewagen aufnehmen kann.

Wie Manfred gesagt hat, musst du die Bäume sehr gut schützen, wenn es Vieh drauf hat. Und zwar so, dass die Viecher auch nicht an die Äste kommen. Rinder reiben sich auch gerne am Schutz, also sehr stabil bauen.
Um junge Bäumchen sollte man noch eine Manschette aus Hasendraht 2cm oder ähnlich machen, sonst kann es passieren, dass sie dir von Feldhasen oder Karnickeln ruiniert werden.
Nach Beweidung sollte man nachmähen und die Fladen verteilen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Streuobstwiese wie mähen?

#8

Beitrag von aron » Mo 25. Okt 2021, 18:29

Ich benutze für das mähen meiner Obstwiesen einen Freischneider( Motorsense) mit Akku.
Stinkt nicht, wie einer mit Benzinmotor und ist auch viel leiser.

sojalecithin
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Re: Streuobstwiese wie mähen?

#9

Beitrag von sojalecithin » Di 26. Okt 2021, 01:02

Freischneider klingt nach extrem viel Zeitaufwand bei der Fläche.
Manfred hat geschrieben:
Mo 25. Okt 2021, 11:53
Brauchbare Hochgras-Mulchmäher kosten neu ca. 3.000 bis 4.000 Euro.
z.B. AS-Motor AS 63.
Habe gehört die seien nur sehr schwer zu handeln. Weil sie wie wild rütteln.
Allerdings müsste ich danach nicht nochmal alles zusammenharken, richtig?
emil17 hat geschrieben:
Mo 25. Okt 2021, 18:13
Ich habe so etwas und mähe mit einem Balkenmäher. Mähbalkenbreite etwa 1.30 m. Je breiter der Balken, desto eher bist du fertig, aber das Ding wird dann weniger wendig und braucht mehr Platz.
Also Balkenmäher reicht? Mulchen ist nicht nötig?
emil17 hat geschrieben:
Mo 25. Okt 2021, 18:13
Das Schnittgut nimmt man weg, man kann es heuen oder an Ort kompostieren - das gibt aber von 2000m2 einen schönen Haufen.
Wie muss ich mir das vorstellen? Nach dem Mähen gehe ich da mit einer Harke lang und ziehe alles zusammen, lade es auf eine Schubkarre und fahre es weg? Irgendwie kommt mir das nach extrem (!) viel arbeit vor...

emil17 hat geschrieben:
Mo 25. Okt 2021, 18:13
Wenn die Bäume noch nicht gepflanzt sind, pflanze so, dass man das Gras gut abernten kann. Es spart dir sehr viel Arbeit, wenn du das Mähgut nur in die Mitte einer Fahrgasse ziehen musst und es dort jemand mit dem Ladewagen aufnehmen kann.
Heißt das alles in einer Reihe?

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Re: Streuobstwiese wie mähen?

#10

Beitrag von Zottelgeiss » Di 26. Okt 2021, 06:35

Moin, wenn die Fläche eben ist, Stromversorgung in der Nähe ist und du die Bäume entsprechend pflanzst, kann da ein Rasenroboter laufen. Die Baumscheiben und Zwischenräume, die bei Verlegen des Führkabels frei bleiben, kann man dann problemlos mit der Sense oder dem Freischneider schaffen.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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