Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

Benutzer 6122 gelöscht

Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#1

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Di 12. Mär 2019, 20:42

Ich möchte dieses Jahr eine kleinbleibende Sauerkirsche pflanzen. Entweder Säulenform, Zwergform oder Buschform.
Der Boden in der Ecke wo der Baum hinsoll ist sehr sandig, durchlässig.

Kann mir Jemand eine Sorte besonders empfehlen? Hat Jemand Erfahrungen mit der Kobold?

Oder von dieser Liste eine andere Sorte:
http://www.bio-gaertner.de/pflanzen/Kirschbaeume/Sorten

Noch prinzipiell eine Frage: Was sind denn Amarellen? Kann mir Jemand den Unterschied zu Morellen und "normalen" Sauerkirschen erklären?

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emil17
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Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#2

Beitrag von emil17 » Di 12. Mär 2019, 22:43

Besorg Dir eine Sortenempfehlung vom Landwirtschaftsamt des Bundeslandes, in dem du bist.
Gibt es oft als Datei zum Runterladen.
Unpassende Sorten oder unpassender Standort sind frustrierend, vor allem wegen Monilia (Zweig-Spitzendürre).
Gegen die schwarzen Läuse hilft meist schon ein Leimring oder Plastikkragen am Stamm, da diese durch Ameisen verschleppt werden und die Ameisen auch die natürlichen Feinde (Marienkäfer- und Florfleigenlarven) abhalten. Tut man nichts, rollen sich die Blätter ein und die jungen Zweige verkrüppeln.
Für bestimmte Bodentypen gibt es oft passende Veredelungen, deren Unterlage mit diesen Böden dann besser zurechtkommt als die wurzelechte Sorte. Dazu muss man aber zu einer Baumschule und sich beraten lassen.
Wenn du ein Bäumchen im Topf kaufst, lass dir nicht ein zu altes Exemplar andrehen - die Wurzeln sind dann in sich verdreht und verzopft und daraus werden keine standfesten Bäume mehr.
Bei uns ist die Sauerkirsche oft verwildert und dann anspruchslos, die bilden ganze Gebüsche aus Wurzelbrut hervorgegangen auf alten Lesesteinhaufen und an Böschungen, zwergwüchsig auch auf sehr flachgründigen Felsrippen.

Zu Amarellen: siehe wikipedia, da steht es.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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patrick7
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Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#3

Beitrag von patrick7 » Mi 13. Mär 2019, 21:27

Ich wurde die Saure Kirsche aus Nordhausen empfehlen. Diese ist auch gut lagerbar ohne einkochen oder einfrieren ;)

:lala:
Dateianhänge
saurekirsche300.jpg
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Benutzer 6122 gelöscht

Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#4

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Mi 13. Mär 2019, 22:00

Ach Patrick, danke für den Tipp! :lol: Stimmt, da hat man dann gar keine Arbeit mit. Dann würde ich aber noch lieber Mon Cher... verspeisen. Die sind allerdings nicht ganz so lange haltbar. Aber wer weiß? Vielleicht steige ich ja doch mal in die Pralinenproduktion ein so selbstversorgerisch???
Sauerkirschlikör könnte ich dann natürlich auch noch ansetzen.

Danke Dir auch Emil für die Hinweise. Bei einigen Zwergformen war die Wurzelechtheit als positive Eigenschaft dargestellt. Aber bei meinen Zwetschgen finde ich die ganzen Ausläufer eher nervig. Auch der Hinweis auf Monilia war gut. Ich hab noch nie Kirschen im Garten gehabt und da gar keine Ahnung. In den direkten Nachbargärten wachsen nur Süßkirschen.
Die Infos von meinem Bundesland sind meistens nicht so hilfreich (nur moderne Züchtungen und F1). Aber ich hab jetzt einen Flyer vom Nachbarbundesland gefunden mit 3 Baumschulen in der Nähe, die klimatisch ähnlich oder noch härter sind. Und die Info, daß die Unterlage Piko besser sein soll als Gisela bei meinem Boden.

Trotzdem würde mich interessieren, ob es Sorten gibt die als besonders gesund und aromatisch empfohlen werden. ;) Hat den Niemand hier Sauerkirschen im Garten???

Benutzer 72 gelöscht

Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 14. Mär 2019, 06:20

Wir hatten die Korözser Weichsel (richtig geschrieben?).
Die Früchte schmecken mir einfach sooo gut!!
Eigentlich zum Rohverzehr geeignet, gar nicht arg sauer.
schmecken ein bisschen wie Vogelkirschen, die ich liebe...
Der Baum war nicht empfindlich, hat keine Ausläufer genacht und ist klein geblieben, aber dann leider sind wir draufgekommen, dass er an der Stelle gar nicht bleiben kann und er ist weg - steht auf meiner Wunschliste ganz weit oben, dass wir einen neuen besorgen.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#6

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Do 14. Mär 2019, 10:56

Danke ina. Dann kommt die Köröser Weichsel auch in die engere Auswahl für mich. Die Sorte gibt es dann auch als Meckenheimer Zwerg nur 1,50 m hoch. Soll gut gegen Monilia resistent sein.

Nachtrag: Wohl eher doch nicht, weil die eine Befruchtersorte braucht...

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Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#7

Beitrag von Minze » Do 14. Mär 2019, 11:38

Ich habe bei der Baumschule Eggert eine Zwergsauerkirsche gekauft, ein Sortenname stand da nicht dabei.

Noch konnte ich nicht viel ernten, die letzten Jahre gab es immer Spätfröste, aber macht einen sehr gesunden Eindruck, ist selbstfruchtbar und wird wohl nicht so groß, obwohl sie in den drei Jahren die ich sie habe schon deutlich gewachsen ist.

Die Blütenknospen sehen heuer sehr vielversprechend aus und wenn das Wetter mitspielt, könnte es dieses Jahr mit der Ernte was werden.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#8

Beitrag von MeinNameistHASE » Do 14. Mär 2019, 11:45

Ich kann Schattenmorelle oder Morellenfeuer empfehlen.

Die Anfälligkeit für Monilia ist zwar unattraktiv, aber man bekommt das Problem mit verschiedenen Mitteln und Wegen gut unter Kontrolle. Mir schmeckt die Schattenmorelle persönlich etwas besser, das mag aber auch standortabhängig sein.

Die LWG hat auch was zum Obstbau in Franken zusammengestellt https://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obs ... /index.php

Als verhältnismäßig klein bleibende Unterlage hat sich Gisela 5 vor allem bei Süßkirschen bewährt (GiSelA 5 (Prunus cerasus x Prunus canescens), mittlerer Wuchs, für viele Bodentypen geeignet, vorzugsweise gut belüftete, verfrühter Produktionsbeginn,hohe Produktivität bei trotzdem guter Fruchtgröße,bei Trockenheit ist eine Bewässerung nötig)
Das klingt doch für deinen Standort ganz passend. Notfalls musst du den Baum eben etwas füttern... Und wenn du eine zweite oder dritte Sorte willst, kann man noch immer veredeln :kaffee: Mehrsortenbaum
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Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#9

Beitrag von Buchkammer » Do 14. Mär 2019, 16:10

patrick7 hat geschrieben:Ich wurde die Saure Kirsche aus Nordhausen empfehlen. Diese ist auch gut lagerbar ohne einkochen oder einfrieren ;)
Das Gesöff hat doch nie eine Sauerkirsche gesehen. :pfeif:

Gibt es bei uns in der Gartenkneipe und schmeckt mal richtig nach Chemie - und Kopfschmerzen bekomme ich davon auch, wenn ich mal einen trinken muss. Johannisbeerlikör von der gleichen Firma ist ebenso ein Gelump, damit kann man ungebetene Gäste zum Gehen auffordern. :mrgreen:
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Sauerkirsche : Sortenempfehlung?

#10

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Do 14. Mär 2019, 16:50

@Minze: Danke, bei Eggert könnte ich ja mal nach der genauen Sorte fragen? Aber ich fürchte, wenn die Blüten bei Dir schon erfrieren, wird das bei mir gar nix. Das Klima ist hier deutlich rauher als in Schleswig-Holstein, wo Eggert ist. Kannst Du denn nicht bei Frostgefahr ein Vlies drüberwerfen?
Ich mache das, wenn meine Reineclaudenblüte durch Frost gefährdet ist. Allerdings ist der eine Baum ein echtes Fossil und mittlerweile nur noch 3,50 m hoch. Dann wickel ich Vlies oder Insektennetz um einen Stein rum und schmeiß den über den Baum drüber. In den letzten Jahren konnte ich dadurch das Erfrieren der Blüte verhindern und hatte eine gute Ernte.
Aber vielleicht sollte ich wegen Frostgefahr eine späte Sorte wählen?

@MeinNameistHase: Hast Du denn kleine Varianten von den Bäumen? Oder normal große? Die fränkische Seite hatte ich schon gefunden.
Hilfreicher für mich ist aber dieser Flyer: http://www.thueringen.de/mam/th8/lvg/vw ... n_2017.pdf
Da werde ich mal bei der Baumschule am Rennsteig nachfragen. Wenn die Bäume dort im Thüringer Wald gedeihen, geht das bei mir auch.
Es irritiert mich nur, daß die bei ihrer Angebotsliste die Unterlage Prunus mahaleb für schwachwüchsige Bäume verwenden.
Laut fränkischer Seite soll die eigentlich starkwüchsig sein? :hmm:
Bei der Gisela-Unterlage steht im Thüringer Flyer: für gute Wasserführung. Dumme Frage: Was bedeutet das? Durchlässig oder gut wasserhaltend?

Wo der Baum hinsoll habe ich 3,50 m in der Breite Platz. Sonne von Morgens bis zum frühen Nachmittag. Allerdings Windexponiert.
Hab mittlerweile noch weiterrecherchiert. Immerhin wäre wohl lehmiger Sandboden (wie bei mir) perfekt für Kirschen. :)

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