Apfelsorten Empfehlung

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ohne_Furcht_und_Adel
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Apfelsorten Empfehlung

#1

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Do 4. Okt 2018, 10:30

Bei mir sind zwei von drei ursprünglich bestehenden alten Apfelbäumen eingegangen. Weil Äpfel aber quantitativ die besten Fruchtlieferer hierzulande sind und die Kinder sie sehr gerne essen, will ich bald zwei Bäume nachpflanzen. Ich werde einigen Abstand zum Standort der eingegangenen Bäume halten, um das Risiko der Übertragung von Krankheiten (Pilze) etwas zu minimieren.
Platz habe ich mitten im Garten für einen größeren Baum, z.B. Hochstamm, und näher am Haus für einen eher schwachwachsenden Baum. Am liebsten wäre mir eine Sorte, die sich sowohl zum essen als auch zum Kuchen backen sehr gut eignet, und eine zum Verarbeiten. Lagerung über den Winter oder besonders frühe Ernte müssen nicht sein. Der Boden hier ist mittelschwer, hat sowohl Ton als auch Sand. Die Winter sind nicht sonderlich streng; alle paar Jahre hat es mal -15 für vielleicht zwei Wochen. Normal sind bis maximal -10, auch das nicht über Monate.
Könnt ihr mir eine oder mehrere Sorten empfehlen? Ich würde gerne helfen, mehr als nur die 5- 10 gängigsten Sorten in Kultur zu halten, aber will natürlich auch nicht quer durch Deutschland fahren müssen, um ein besonders seltenes Apfelbäumchen zu kaufen.

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Oli
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Re: Apfelsorten Empfehlung

#2

Beitrag von Oli » Do 4. Okt 2018, 11:09

Für deinen Standort und die Anforderungen ist glaube ich 'Dr. Seeligs Orangenpepping' gut geeignet.
Es ist ein leckerer, schön fester Apfel mit tollem Aroma und ausgewogenem Verhältnis von Säure und Süße, man kann damit backen und Mus machen und er hat einen guten Ertrag. Für mich eine Sorte, die ich neben 2-3 anderen nicht missen möchte.

Edit: Also zum so Essen ist er auch toll, sollte ich vielleicht noch hinzufügen.

smallfarmer
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Re: Apfelsorten Empfehlung

#3

Beitrag von smallfarmer » Do 4. Okt 2018, 15:02

Dr. Seeligs Orangenpepping....... ich lach mir n Ast. Was ausgefalleneres hast du nicht grad auf Lager.
Wer bietet mehr?
Santana find ich cool

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Oli
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Re: Apfelsorten Empfehlung

#4

Beitrag von Oli » Do 4. Okt 2018, 15:58

smallfarmer hat geschrieben:Dr. Seeligs Orangenpepping....... ich lach mir n Ast. Was ausgefalleneres hast du nicht grad auf Lager.
Wer bietet mehr?
Santana find ich cool
Ich hab mir den Namen nicht ausgedacht, intern nennen wir ihn natürlich Dr. Pepper, is' ja klar. :mrgreen:

Aber wenn es etwas banaler sein soll: Holsteiner Cox & Ingrid Marie, sind aber eher für den feuchten Norden.

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Re: Apfelsorten Empfehlung

#5

Beitrag von MeinNameistHASE » Do 4. Okt 2018, 16:48

Roter Eiserapfel, Purpur Cousinot und Schöner von Boskoop fand ich bei den Lageräpfeln äußerst interessant.


Herbstäpfel sind bei uns Rotstielchen (korrekter wahrscheinlich Roter Kardinal) und Knebusch (hat bei mir dieses Jahr das zweite Mal getragen und hat eine gewöhnungsbedürftige, weiche Textur, aber einen sensationellen Geschmack).


Hast du vielleicht eine Baumschule, wo du dich durch die Sorten mal durchprobieren kannst? Manchmal bieten die Erhalter oder Gartenbauvereine sowas an...


LG und viel Erfolg bei der Suche


Jonas
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Benutzer 2354 gelöscht

Re: Apfelsorten Empfehlung

#6

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 4. Okt 2018, 17:43

Da must du dir eine fähige Baumschule in der Nähe suchen Sorten wie Goldparmäne oder Rubinete wachsen im wärmeren Gefilden am z.b . Niederrhein sehr gut und im kühlen Norden gar nicht. Wobei Goldparmäne auf dem wärmeren Geestboden was werden kann während er 20km weiter auf schwerem Marschboden eher kränkelt.
Also immer vor Ort holen und am besten als Wurzelware.
Jungfrauentitchen fand ich vom Namen her auch sehr einprägsam.

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Re: Apfelsorten Empfehlung

#7

Beitrag von emil17 » Do 4. Okt 2018, 18:59

Wenn du eine auf Stammobst spezielisierte Baumschule in der Nähe hast, geh dort hin, auch wenn die Preise scheinbar hoch sind. Die brauchen wie jedes Geschäft Kunden und wollen deshalb gefunden werden, geben sich also Mühe, bekannt zu sein.

Leider haben viele Gartencenter, Baumarkt sowieso, nur Modesorten auf zwergwüchsigen Unterlagen, die werden überall zwischen Italien und Schweden verkauft. Daraus werden nie richtige Bäume.

Sonst können dir Organisationen wie Pro Specie Rara (ich weiss nicht wie die entsprechende Organisation in D heisst, gibts aber bestimmt) weiterhelfen.

Die legen grossen Wert auf regionale Herkünfte und das ist wichtig, wie schon ihno geschrieben hat. Wichtig ist vor allem, ob die Sorte in deiner Gegend passt, also dort robust ist. Unpassende Sorten leiden oft unter Mehltau und dergleichen. In der Plantage wird das mit Chemie verhindert, ist also egal, wenn sich die Früchte gut verkaufen lassen. Im Hausobstgarten willst du aber nicht spritzen müssen.

Noch besser wäre, jetzt zur Fruchtreife über Land zu gehen und interessante Apfelbäume sich zu merken, dann den Besitzer fragen, ob man Pfropfreiser schneiden darf. Die fallen beim Winterschnitt sowieso an, es ist also kein Problem.
(geklaute Reiser gehen auch, aber das kann man in einem Forum schlecht empfehlen).
Pfropfen kann man selber, man kann es auch bei einer Baumschule machen lassen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Apfelsorten Empfehlung

#8

Beitrag von kaliz » Do 4. Okt 2018, 19:45

Ich würde Dir ja die Sorte empfehlen die bei mir im Garten steht, leider weiß ich nicht welche es ist. Meine Vermutung ist, dass es sich um Jakob Fischer handeln könnte, der passt auf die Beschreibung, aber ich hab es bis jetzt noch nicht zu einem Pomologen geschafft.
Der Apfel schmeckt extrem gut, süß-säuerlich spritzig, eignet sich für Frischverzehr genauso wie zum Backen und Kochen und reift über einen sehr langen Zeitraum von Ende Juli bis Anfang Oktober. Nachteil ist die extrem schlechte Lagerfähigkeit von maximal zwei bis vier Wochen. Bei Reife fallen die Äpfel vom Baum, weshalb ich ein Netz gespannt habe um sie aufzufangen, damit sie nicht beschädigt werden.

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Re: Apfelsorten Empfehlung

#9

Beitrag von Maisi » Do 4. Okt 2018, 20:12

Also Goldparmäne wächst auch in kälteren Gegenden. Ich hab auch eine (noch klein), trägt aber schon ganz ordentlich, und auf 660 m Höhe am Schwarzwaldrand ists hier schon eher ne raue Gegend...

Sehr gut lagerfähig sind beispielsweise auch Jonathan und Brettacher. Letzterer ist auch sehr gut als Koch-/Backapfel geeignet. Sind beide Ende September bis Mitte Oktober reif, also hier zumindest.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Apfelsorten Empfehlung

#10

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 4. Okt 2018, 20:26

Maisi hat geschrieben:Also Goldparmäne wächst auch in kälteren Gegenden.
Ja aber nicht mit nassen kalten Füßen.

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