Obstbaumschnitt

MTK-Martin
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Re: Obstbaumschnitt

#41

Beitrag von MTK-Martin » Do 29. Dez 2016, 10:48

Die Wassertriebe werden auf lange Sicht nur dann nicht mehr kommen, wenn der gesunde Baum steile Leitäste hat, die die Energie für sich beanspruchen -s. Palmer, Erziehungsschnitt.
Wer Wassertriebe abschneidet, wird die schlafenden Augen am Zweigansatz nicht entfernen, sondern aktivieren.
Besser ist daher das Reißen der Triebe, auch wenn das brutal klingen mag.

Fred
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Re: Obstbaumschnitt

#42

Beitrag von Fred » Do 29. Dez 2016, 20:49

MTK-Martin hat geschrieben: Wer Wassertriebe abschneidet, wird die schlafenden Augen am Zweigansatz nicht entfernen, sondern aktivieren.
Besser ist daher das Reißen der Triebe, auch wenn das brutal klingen mag.
Das kenne ich auch so. anzumerken, daß das Reißen der Triebe aber gemacht werden sollte, solange diese noch jung sind, also im ersten Frühsommer. Im zweiten Jahr sind die Triebe bereits besser im Zweigansatz verwachsen und beschädigen diesen beim ausreissen. Hat man viele Wassertriebe, liegt das -wie oben gesagt- daran daß der Leitast sich zuweit abgesenkt hat, dann bietet sich an, aus diesen Wassertriebe einen geeigneten auszuwählen und daraus einen neuen steilen Leitast zu ziehen.

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Re: Obstbaumschnitt

#43

Beitrag von Lumberjack » Sa 31. Dez 2016, 22:19

Hmm... wenn man jedes Jahr schneidet, dann hat man doch auch keine Wassertriebe.
Steile Leitaeste gibt es bei mir gar nicht, da ich nur die haengenden Aeste lasse. Sieht dann auch total gut aus.
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

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Re: Obstbaumschnitt

#44

Beitrag von MTK-Martin » So 1. Jan 2017, 08:45

Lumberjack hat geschrieben:Hmm... wenn man jedes Jahr schneidet, dann hat man doch auch keine Wassertriebe.
Ein gesunder Baum will nach oben; wenn man die Leitäste flach erzieht,
sind "Alarmtriebe" (Palmer) die Folge.
Bei altwürttembergischen "Doppelstöckern" werden die Äste der unteren Ebene beschattet
und von der oberen Ebene dominiert, so daß sie eingehen und schöne Früchte nur noch ganz oben wachsen- bei Hochstämmen in 5-8m Höhe.
Da macht das Ernten Spaß.
Und bei Vollbehang droht Astbruch, wenn man nicht rechtzeitig Stützen anbringt.
Zuletzt geändert von fuxi am Mo 9. Jan 2017, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatmarkierung korrigiert

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Re: Obstbaumschnitt

#45

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Mo 2. Jan 2017, 11:41

Die Wassertriebe sollte man nicht alle abschneiden. Die ganz schwachen und an ungünstigen Stellen wachsenden kommen auf jeden Fall weg, und man hat ja immer eine Maximalbreite bzw. -höhe des Baums im Kopf. Ansonsten läßt man mindestens jeden 10. stehen. Es werden ja auch ältere Äste entfernt, wo das Fruchtholz vergreist ist oder die kümmern. Deswegen braucht man junge Schösse. Die entwickeln sich nach einem Jahr zu fruchttragenden Ästen. Man kann die Triebe mehr in die Waagerechte binden, um die Sonnenexposition zu erhöhen. Das aus abgeleiteten Ästen wieder neue Triebe in die Senkrecht wachsen, ist die natürliche Folge. Aus Gründen der Stabilität sollte man davon nur die lassen, die nahe der Basis wachsen.

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Re: Obstbaumschnitt

#46

Beitrag von Lumberjack » Di 3. Jan 2017, 21:08

Hmm... das man nicht alle Wassertriebe abschneidet hab ich nirgens gelesen. Schade das ich kein Bild rein stellen kann.
Aber ich bin auf das Ergebnis gespannt. Wenngleich die Aepfel trotzdem schmecken, letztes Jahr war nur kleiner Schrutz. Hatte auch mindestens 2 Jahre nicht geschnitten, oder 3.
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Re: Obstbaumschnitt

#47

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 13. Jan 2017, 07:12

aus dem 'handbuch bio-obst' von arche noah:

http://magazin.loewenzahn.at/2017/01/10 ... schneiden/
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Obstbaumschnitt

#48

Beitrag von MTK-Martin » So 12. Feb 2017, 21:02

Ich habe mit einigen vernachlässigten Apfelbäumen zu tun, die ca. 30 Jahre alt sind und ordentlich wachsen (Arboretum bei Eschborn - Sulzbach - MTK). Eine zweite Etage von starken Ästen hat sich gebildet und den Baum undurchdringlich gemacht.
Was ist davon zu halten, oberhalb der vier von einzelnen Vergabelungen befreiten Leitäste zunächst einmal nur die starken aufwärts wachsenden Äste zu entfernen, allerdings soweit möglich nicht am Mitteltrieb, sondern nur auf einen Zugast abzuleiten, der danach natürlich ordentlich austreiben wird, und schwächere horizontale Äste zu belassen und erst im Folgejahr zu reduzieren?
Meine Idee ist, daß am Mitteltrieb Alarmtriebe aufkommen werden und ich im Folgejahr den Mitteltrieb um mehrere Meter in der Höhe bis zu einem von diesen reduziere.
Natürlich ist es lt. Palmer grundsätzlich eine Todsünde, den Mitteltrieb wegzunehmen, um die Höhe zu begrenzen, das gilt aber m.E. für Jungbäume. Für ältere Bäume, schreibt er, seien bei der Verjüngung ca. alle 7 Jahre die Leitäste um ein Drittel zu kürzen, und das sollte dann ja auch für den Mitteltrieb gelten, denn sonst rennt der nach oben davon, und das ist ja nicht erwünscht.
Meinungen?

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Re: Obstbaumschnitt

#49

Beitrag von mot437 » So 12. Feb 2017, 21:47

hast du n bild ?
Sei gut cowboy

Benutzer 72 gelöscht

Re: Obstbaumschnitt

#50

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 29. Mai 2017, 10:28

Ich hab kein Foto :rot:
Aber vielleicht kann mir trotzdem jemand einen Tipp geben - zum Thema "Bäumeschneiden" gibt es ja Meinungen wie Sand im Meer.
Unser Boskoop ist noch sehr jung, hat einen recht dünnen Stamm und noch wenige Äste (in 2 Etagen jeweils 3 oder 4 Leitäste)
Diese Äste :roll: die wachsen einfach leicht aufwärts gaaaaaaanz lange weit weg vom Baum.
Die Äste der oberen Etage haben sich so weitwegestreckt, dass sie länger geworden sind als die der unteren Etage.
Und die tragen! Sind wirklich viele Früchte dran - voriges Jahr war nichts, vor-voriges Jahr konnten wir ordentlich essen, heuer ist er wieder voll (überzählige Miniäpfelchen sind brav abgefallen).

Also eigentlich sollte ich zufrieden sein.
Aber ich mache mir Sorgen, wie der Baum das weiterverkraftet (ich bin schon von Nachbarn angesprochen worden, dass ich was tun muss, damit der Stamm dicker wird - so ähnlich wie bei unserm Hund "Sie, Ihr Baum ist viel zu dünn, den müssen sie mehr füttern").

Frage: Ist es eine gute Idee, die ober Etage zu kürzen?

Und wenn ja, soll ich dann einen nach oben wachsenden Trieb als neuen Endtrieb lassen, obwohl die Äste ohnehin schon recht steil aufwärts wachsen (abgesehen davon, dass das Gewicht der Früchte sie dann etwas nach unten biegt).
Täte es den Baum nicht etwas "beruhigen", wenn ich einen leicht nach unten zeigenden Trieb lasse? Oder schwäche ich ihn damit zu sehr?

Soll ich ihn wirklich "füttern"?
Der Baum steht ungedüngt in der Wiese - ist ein Hochstamm auf Sämlingsunterlage und die Wühlmäuse halten die Wurzeln kurz.

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