Obstbaumschnitt

Fred
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Re: Obstbaumschnitt

#11

Beitrag von Fred » Di 4. Nov 2014, 20:49

hias90 hat geschrieben:Ich hab noch eine Frage an die Experten:
Wenn man einen Ast zum Leitast erzieht, welcher sich zu weit oben befindet, besteht später die Gefahr, dass er durch den Wind abgebrochen wird.
Muss ich darauf jetzt schon achten, oder befinden sich in diesem jungen Jahr bereits alle Äste auf einem ausreichend niedriger Höhe?
Wenn du nach einem ZU hohen Ast fragst, dann ergibt sich aus der Frageformulierung, die Antwort, daß er ZU hoch ist. ... :pfeif:
Es schadet allerdings nicht, wenn die Leitäste einige Augen ausseinander sind, dann entsteht beim dickerwerden der Äste kein Astquirl. Wobei bei Öschbergschnitt, obwohl für Sämlingunterlagen und Streuobstbau, hat man lieber tiefere Leitäste, bevorzugt also einen Halbstamm gegenüber Hochstamm, da die Leitäste ja eh nach oben gezogen werden. Der Vorschlag von Herr Ritter in dem Video, einen in der Baumschule zu hoch gezogenen Baum radikal abzusägen, daß er komplett neu austreibt ist also durchaus ernst.

hias90

Re: Obstbaumschnitt

#12

Beitrag von hias90 » Sa 8. Nov 2014, 22:52

Na also ich glaub so radikal, dass ich gleich einen ganzen Baum absäge, muss ich nicht werden (bis auf ein oder zwei Bäume wo überhaupt kein gutes Grundgerüst vorhanden ist....).
Ich denke ich sollte mal weniger denken, bzw. mir weniger Sorgen machen und mich mehr auf mein Wissen verlassen.

hias90

Re: Obstbaumschnitt

#13

Beitrag von hias90 » Sa 13. Dez 2014, 18:46

Heute habe ich die Streuobstwiese wieder besichtigt und bin ziemlich enttäuscht und frustriert. Einige Kokosstricke müssen neu gewickelt werden, einige Pfähle sind durch Wind und Regen seitlich verrutscht und haben den Baum ebenso in eine Schieflage gebracht und einige Bäume sind ohne Zutun der Pfähle für meinen Geschmack zu weit verrutscht.
Okay, das sind Sachen, mit denen habe ich schon gerechnet. Es ist nicht einfach auf diesem Boden den Baum oder den Pflock so zu setzen, dass er nicht mehr verrutscht. Da muss man eben nachbessern. Aber was mich am meisten frustriert ist die Tatsache, dass manche Bäume ziemlich stark in den Boden gesackt sind, und somit die Veredelungsstellen teilweise zu tief sitzen. Zumindest sitzen sie für meinen Geschmack zu tief, während mein Vater sich die Mühe sparen will, und die Bäume so belassen will, wie sie sind. Dabei habe ich beim Einpflanzen extra noch darauf hingewiesen, aber eben nur ein "das passt schon so" als Antwort erhalten. Naja....also wenn es nach mir geht, dann werden eben 50% der Bäume nochmal ausgehoben und neu/höher/gerader eingesetzt.

Könnt ihr bitte auch eine fachkundige Meinung zu den Veredelungsstellen abgeben? Die ersten drei Fotos sind für mich "gelungene" Bäume, die anderen müssen meiner Meinung nach nochmal ausgehoben werden:

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Das Problem ist aber auch, dass das höher setzen leichter gesagt ist, als getan. Die Veredelungsstellen sind schon extrem tief, ähnlich wie auf diesem Bild:
http://www.baumschulen-sachsen.de/html/ ... lation.jpg
Deswegen habe ich meine Bäume immer so eingepflanzt, dass die obersten Wurzeln noch leicht sichtbar sind, was ja an und für sich kein Problem darstellt, da sie ja noch weit genug in den Boden wachsen.

centauri

Re: Obstbaumschnitt

#14

Beitrag von centauri » So 14. Dez 2014, 09:09

Ich würde die bäume auch ausbuddeln und höher setzen.
Achtet ihr beim pflanzen nicht darauf wie tief die pflanzen in der baumschule standen?
Das kann man eigentlich immer sehr gut erkennen.
Es kann auch sein das die bäume wirklich abgesackt sind.
Dann habt ihr beim pflanzen zu wenig eingerüttelt und verdichtet.

hias90

Re: Obstbaumschnitt

#15

Beitrag von hias90 » So 14. Dez 2014, 10:00

Wir haben die ausgehobene Erde teilweise nur unzureichend zerkleinert. Und diese größeren erdbrocken haben nun dafür gesorgt, dass die bäume eingesackt sind.

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jow
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Re: Obstbaumschnitt

#16

Beitrag von jow » So 14. Dez 2014, 13:20

ja, ich würde die auch wieder rausholen und nochmal neu setzen, vielleicht dabei mit wasser versuchen viel erde in die zwischenräume zu schlemmen, bzw. durch anheben und absenken (schütteln) des baumes beim pflanzen den gleich effekt zu erzielen. aber wie centauri meinte gutes verdichten durch antreten nicht vergessen (indianertanz hat mein meister in der ausbildung immer gesagt, auf einem fuß rund um den baum hopsen und mit dem anderen die erde verdichten....).
hoffentlich sind die nicht abgesunken weil die mäuse die wurzeln gefressen haben....

hias90

Re: Obstbaumschnitt

#17

Beitrag von hias90 » Di 23. Dez 2014, 14:32

Moin moin, ich bin es schon wieder.
Ich war gestern fleißig und habe 15 Bäume höher gesetzt. Das Ganze geht ganz einfach. Einfach den Wühlmausschutzkorb etwas aufklappen, mit dem Spaten etwas die Erde lockern, mit einer Hand den Baum nach oben ziehen und mit den Füßen die Erde verfestigen.
Allerdings mache ich mir Sorgen wegen Wühlmäuse und Feldmäuse. Ein Baum ist mir schon gleich ganz rausgehüpft aus der Erde, als ich ein wenig angezogen habe. Kann mir jemand sagen, ob bei den Wurzeln schon ein Nagetier dran war? Manche Bäume hatten durch das Roden schon sehr sehr kleine Wurzeln. Auch, was machen gegen Wühlmäuse? Fallen scheinen sinnlos zu sein, weil sie die einfach zubuddeln.
Ich habe zwar bei jedem Baum einen Wühlmauskorb, aber die Maschenweite ist mit 5cm schon recht groß (laut Baumschule aber okay...) und ich habe Angst, dass ein paar kleinere Exemplare durchpassen.

Bild Bild Bild Bild

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Re: Obstbaumschnitt

#18

Beitrag von unkrautaufesserin » Mi 31. Dez 2014, 01:03

5 cm taugt vielleicht gegen Kaninchen, Wühlmäuse gehen da locker durch. Lies mal, was der BUND Lemgo dazu schreibt, besser kann man das gar nicht erklären... :holy:

Liebe Grüße, M.

centauri

Re: Obstbaumschnitt

#19

Beitrag von centauri » Mi 31. Dez 2014, 09:29

Naja einfach lockern und hochziehen ist auch nicht die feine art.
Dabei kann man die kleinen fadenwurzeln mit abreissen.

hias90

Re: Obstbaumschnitt

#20

Beitrag von hias90 » Mi 7. Jan 2015, 17:52

centauri hat geschrieben:Naja einfach lockern und hochziehen ist auch nicht die feine art.
Dabei kann man die kleinen fadenwurzeln mit abreissen.
Ja, das ist auch in der Tat passiert. Danach bin ich vorsichtiger vorgegangen, hab den Pflanzkorb aufgeklappt, die Erde gelockert und dann quasi den Baum neu eingepflanzt :) Insgesamt aber ein notwendiger Schritt, den ich besser jetzt gemacht habe als in ein paar Jahren.

Außerdem habe ich mittlerweile den Pflanzsschnitt/Erziehungsschnitt für alle 65 Bäume gemacht. Bei zwei Bäumen standen die Äste so schlecht und es waren auch so wenig vorhanden, dass ich den Baum komplett rasiert habe. Also alle Äste und Triebe weggeschnitten, und dann hoffe ich mal, dass er im nächsten Jahr ein besseres Grundgerüst bildet.

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