Frostschutz Weinstock

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Thomas/V.
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Frostschutz Weinstock

#1

Beitrag von Thomas/V. » Mi 19. Apr 2017, 13:07

Voriges Jahr habe ich einen 2.Versuch gemacht, an der Scheune einen Weinstock anzusiedeln.
Er ist auch gut angewachsen und hat sich bis zu 4m lang nach oben und nach den Seiten ausgebreitet.
Anfang April, als ich sehen konnte, wie weit die Triebe abgestorben waren, habe ich ihn zurückgeschnitten.
Da waren die Knospen gerade so angeschwollen, das man sie als "lebendig" identifizieren konnte.
Da es dann wieder kälter wurde, sind sie nur wenig weiter gekommen.
Nun die Frage: sollte ich die Pflanze heute abdecken (irgendwas davor binden/nageln) oder können die Knospen die erwarteten -5° aushalten?
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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kraut_ruebe
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Re: Frostschutz Weinstock

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 19. Apr 2017, 15:43

den blättern/blattknospen macht ein bisserl frost nichts aus. neue blätter wachsen jetzt auch noch eine weile, sodass es auch nicht weiter schlimm ist, wenn jetzt doch welche beschädigt werden sollten.

wenn du schon blüten dran hast: denen macht das was aus, die sind dann tot. da nutzt auch schutz nicht wirklich was, das hab ich voriges jahr probiert, hat aber nicht geholfen.
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Re: Frostschutz Weinstock

#3

Beitrag von emil17 » Mi 19. Apr 2017, 17:48

Ein Weinstock ist eine Liane - du solltest nicht alles dran lassen, was wieder austreiben will. Sonst geht alle Kraft nach aussen und oben.
Es sei denn du willst vor allem die Scheune einhüllen.
Sonst zieht man einen Stamm pro Rebe waagrecht und lässt an diesem im Abstand Seitentriebe, die man immer auf 2 Augen (eins für den Seitentrieb und eins Reserve) zurückschneidet.
Die Geiztriebe (Austriebe der Achselknospen der untersten Blätter eines Jahrestriebes für den Ertrag) müssen weg, die verholzen nicht mehr richtig und frieren dann meist ab.
Will man mehrere Stockwerke, ist es besser, mehrere Reben zu nehmen.
Ich hab mich auch nicht dran gehalten, unten und mittig kommt irgendwann nicht mehr viel.

Abdecken bei Spätfrost kann schon Sinn machen. Bei einer Bretterwand einer Scheune wird es dahinter vermutlich genauso kalt wie davor, aber die Pflanzen mögen es nicht besonders, wenn sie in Kältestarre sind und die Sonne draufscheint.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Thomas/V.
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Re: Frostschutz Weinstock

#4

Beitrag von Thomas/V. » Mi 19. Apr 2017, 18:42

Danke für die Antworten.
Die größte Knospe ist noch nicht mal 1cm im Durchmesser, also noch kein Blatt, geschweige denn eine Blüte zu sehen.
Wird also wohl kein Abdecken nötig sein.

Ja, Emil, vorrangig soll der Scheunengiebel begrünt werden, wenn dann noch ein paar Trauben zum Naschen dran hängen, wäre es nett.
Deswegen will ich den Stock nur soweit zurück schneiden, wie er abgestorben ist und ihn so erziehen, das er einen senkrechten Haupttrieb und davon abgehend rechts und links waagerechte Seitentriebe hat in ca. 50cm Abständen.
Aber erstmal abwarten, wie er sich dieses Jahr macht. Mein erster, den ich dort vor 3 Jahren gepflanzt hatte, sah nach dem ersten Winter auch sehr schön aus, ist dann aber im Sommer eingegangen, vermutlich wegen Wassermangel, weil ich die Durchlässigkeit des aufgeschütteten Bodens unterschätzt habe.
Der Winter und das Frühjahr waren sehr trocken damals und wir waren im Mai 2 Wochen in Urlaub, das ist dem nicht bekommen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Frostschutz Weinstock

#5

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 19. Apr 2017, 19:51

emil17 hat geschrieben:aber die Pflanzen mögen es nicht besonders, wenn sie in Kältestarre sind und die Sonne draufscheint.
Hier grad in der Zeitung

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten ... -lahm.html
Zum Schutz der Kulturen seien bei den Betrieben vor allem Räuchermaßnahmen üblich. Dabei werden Strohballen zum Qualmen gebracht. Die Rauchwolke soll im betroffenen Gebiet die Pflanzenknospen vor zu schneller Erwärmung durch die Morgensonne und somit vor dem Aufplatzen schützen. Im Verkehr könne das Abbrennen des Strohs zu Sichtbehinderungen führen. Deswegen werde Autofahrern zu erhöhter Aufmerksamkeit geraten, so Reheis.

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Re: Frostschutz Weinstock

#6

Beitrag von elli » Mi 19. Apr 2017, 20:58

Nachdem mir in einem Jahr die unterste Etage erfroren ist, wickele ich bei solchem Wetter wie jetzt Gemüsenetze oder diesmal auch ein langes Vogelschutznetz um die unteren Seitentriebe und binde es ein bisschen fest. Der Wein steht an der Südseite des Stalles, Backsteinmauer. Letztes Jahr hat das ganz gut genutzt, nichts ist erfroren. Mal sehen, ob das weitmaschigere Vogelschutznetz auch so gut hilft, ein wärmeres Kleinklima zu machen.

Pastinake

Re: Frostschutz Weinstock

#7

Beitrag von Pastinake » Do 20. Apr 2017, 07:54

Hallo Thomas, was hast Du denn für eine Sorte gepflanzt?
Weinreben werden besser Anfang/Mitte März geschnitten, weil da noch nicht soviel Saft vorhanden ist. Eigentlich hättest Du im 1. Jahr die Pflanze auf der Höhe von 60-100 cm komplett köpfen müssen und alle Seitentriebe abzwicken müssen.
Mich reut es auch jedesmal, wenn ich die Stöcke so radikal zurechtstutzen muß, aber der Wein hält das aus.

Meine Tafeltrauben stehen frei im Garten ohne schützende Wand, das Klima bei mir ist ähnlich wie bei Dir und bisher hatte ich noch keine Frostschäden (4. Jahr). Wichtig ist eher, daß Du im Herbst die Wurzeln bis über die Veredlungsstelle anhäufelst und das im Frühling wieder entfernst.
Mir hat das Buch sehr geholfen: Werner Fader: Wein im Garten. Der Weinanbau wimmelt ja nur so von Fachbegriffen und ich habe die Schnittanleitungen in anderen Büchern so gar nicht kapiert. Aber langsam bekommen meine Reben die Form, die sie haben sollen. :)
Abdecken mußt Du jetzt vermutlich nix.

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Thomas/V.
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Re: Frostschutz Weinstock

#8

Beitrag von Thomas/V. » Do 20. Apr 2017, 08:15

Sorte weiß nicht mehr, war aus dem Baumarkt (der erste, vor 3 Jahren, war von einem Reb-Versand und ich hatte mir den extra für meinen Standort rausgesucht).
Weinreben werden besser Anfang/Mitte März geschnitten,
Da war noch gar nix zu erkennen. Erst Mitte März hatten wir hier sowas wie Vorfrühling, für ein paar Tage. Da waren die Knospen noch in Winterruhe.
Erst nach den 3 Tagen Anfang April kam etwas Saft in die Triebe, sodaß ich sehen konnte, bis wohin sie noch lebten.
Eigentlich hättest Du im 1. Jahr die Pflanze auf der Höhe von 60-100 cm komplett köpfen müssen und alle Seitentriebe abzwicken müssen.
Ich hab ihn ja erst letztes Jahr gepflanzt, da war er nur nen halben Meter groß.
Die Veredelungsstelle habe ich im Herbst mit strohigem Mist abgedeckt.
Und ein kleines Wein-Büchlein habe ich noch hier (zu DDR-Zeiten gekauft, bevor ich überhaupt wußte, das ich mal hier ein Haus haben werde :lol: )
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Frostschutz Weinstock

#9

Beitrag von Olaf » Do 20. Apr 2017, 10:58

Mir ist vor 3 Jahren der bereits komplett ausgetriebene Wein "erfroren". Der hat dann aber anstandslos neu ausgetrieben und sogar die Ernte war kaum schlechter als sonst. Würd ich mich nicht verrückt machen. Mir hats diese Nacht die Kiwis erwischt. Interessant wäre jetzt nur: Die freistehendere und empfindlichere hatte ich mit Flies umwickelt. Die Katzen haben es von der oberen Hälfte wieder runtergeholt, da ist alles erfroren. Spannend ist jetzt, die untere Hälfte sieht besser aus, bringt das wirklich so viel?
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Frostschutz Weinstock

#10

Beitrag von Minze » Do 20. Apr 2017, 16:51

Olaf hat geschrieben:Mir hats diese Nacht die Kiwis erwischt.
*Heul* Meine erst letztes Jahr gekauften und gut durch den Winter gekommenen Kiwis hatten so schön ausgetrieben und nun ist alles dahin. :ohoh: Wird die wohl nochmal austreiben oder ist sie tot? Es ist eine Minikiwi.
Liebe Grüße
Minze

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