Saurer Boden für Heidelbeeren

hobbygaertnerin
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#31

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 10. Okt 2016, 16:19

@Minze,
habe bei dir gelesen, dass deine Preiselbeeren wie verrückt wuchern.
Was machst du mit denen, bei mir lässt das Wuchern der Preiselbeeren zu wünschen übrig.

Manfred

Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#32

Beitrag von Manfred » Mi 19. Okt 2016, 07:17

@hobbygärtnerin:
Ich wollte Toms Thread nicht zumüllen:
Im Netz gibt es diverse Anleitungen für den Anbau von Kultur-Heidelbeeren. z.B.
http://www.provinz.bz.it/land-hauswbild ... beeren.pdf

Ich habe für meine Löcher im Lehmboden ausgehoben und mit Torf gefüllt. Das geht ein paar Jahre gut, dann wollen die Pflanzen aber nicht mehr recht weiterwachsen. Vermutlich vermischt sich der Boden mit der Zeit zu stark und die Bedingungen sind nicht mehr optimal.
Bei den Topfkulturen werden Großteils Sägespäne verwendet, die sind aber für ständige Düngung und Bewässerung ausgelegt.
Was mich derzeit am meisten anlacht, ist die Methode Paul Gautschi:
https://vimeo.com/28055108
Der bringt einfach dicke Schichten von Hackschnitzeln (bevorzugt aus Astmaterial mit viel Grünanteil) auf dem Boden aus und Pflanzt die Pflanzen so, dass die Wurzelballen an der Grenze zwischen gewachsenem Boden und Hackschnitzeln liegen. Im diesem Übergansbereich können die Pflanzen ihren Wurzelraum je nach Nährstoffbedarf (und beim pH-Wert geht es ja primär um die unterschiedliche Löslichkeit/Verfügbarkeit unterschiedlicher Nährstoffe) frei wählen. Laut seiner Aussagen, und seine Gärten scheinen mir das zu belegen, können so Pflanzen mit ziemlich unterschiedlichen Ansprüchen gedeihen. Durch den Grün- und Rindenanteil sind auch deutlich mehr Nährstoffe enthalten als bei reinen Holz-Hackschnitzeln. Die Hackschnitzel zersetzen sich natürlich mit der Zeit und werden dann wieder aufgefüllt.
Zur Unkrautbekämpfung recht er einfach regelmäßig mit einem Eisenrechnen die Oberfläche der Hackschnitzel durch. So verlieren alle keimenden Unkräuter den Bodenschluss und vertrocknen.

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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#33

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 20. Okt 2016, 08:17

@Manfred,
Danke, du hilfst mir um einiges weiter.
Wirklich guter Rat ist bei den Heidel- und Preisbeeren "teuer", dann man bekommt auch in fachlich versierten Baumschulen beim Kauf von Pflanzen für sauren Boden keine wirklich hilfreichen Hinweise, ausser sich ein paar Säcke Rohododendrenerde zu kaufen und einen halben Meter Loch ausheben und diese Erde einfüllen oder sie gleich in Kübel bzw. Mörteltonnen in die vorbereitete Erde zu pflanzen.
Da mickern die Pflanzen nur vor sich hin- mehr nicht.

Was ich nicht verstehe, in unserem Wald- Laubwald bzw. Mischwald gibt es die echten Heidelbeeren, kein von Natur aus saurer Boden, wir haben einen schweren Lehmboden,
es ist die oberste Schicht von knapp 10 cm mit Nadel- und Laubstreu zuerst als Mulch, dann halbverrottet und ein wenig Humus, - die Pflanzen sind sehr flachwurzelnd und wachsen und sehen richtig gesund aus. Habe davon welche als Randbepflanzung mit Walderde in das Beet gesetzt, die, die angewachsen sind, fühlen sich dort wohl.
Der Tip mit dem "fragmentiertem Zweigholz" das hatte ich bisher nur den Himbeeren zukommen lassen, für die Sauerpflanzen habe ich Nadelholzhackschnitzel druntergemischt, das dauert wohl zu lange, bis es verrottet. Komisch, die Cranbeeren wachsen und wuchern mit der Zeit. Nadelstreu aus dem Wald braucht wirklich einen Eisenrechen, weil da holt man sich schon eine Menge an Samen mit, die mit fröhlicher Inbrunst keimen und wachsen.
Habe für die Sauerpflanzen extra Dünger gekauft, der nur für Moorbeetpflanzen sein soll, aber seit ich den gestreut habe, haben die Preiselbeeren schwarze Blätter bekommen.
Diese Pflanzengattung stellt mich vor echte Herausforderung dar.
Bei den anderen Pflanzen hab ich ein recht gutes Händchen, aber diese da, die mögen nicht so, wie sie sollen.

Manfred

Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#34

Beitrag von Manfred » Do 20. Okt 2016, 09:12

Die dicke Nadelstreu im Wald entspricht wohl weitgehend dem, was Gautschi macht. Deshalb wurzeln die vermutlich auch flach im Bereich zwischen Streu und Boden und können sich von oben und unten holen, was sie brauchen.
Bei uns wachsen die Heidelbeeren in einem Kiefernwald auf Sandboden, ebenfalls mit einer dicken Nadelstreuschicht. Fichtenstreu auf Lehmboden scheinen sie weniger zu mögen. Da gibt es einzelne Sträucher, die tragen aber nie. Evtl. wird diese Streuschicht auch nicht dick genug. Das Kiefernstreu ist viel dicker.
Dazu scheinen die heimischen Heidelbeeren und Preiselbeeren Halbschatten zu bevorzugen, während Moosbeeren und Kulturheidelbeeren lieber volle Sonne haben, wie es ihren natürlichen Standorten entspricht.

Als Düngeempfehlung steht in dem oben verlinkten Dokument je 1000 m2 Anbaufläche:
(Pflanzabstand 3 x 1,2 bis 1,5 m. Entsprich 3,6 bis 4,5 m2 pro Pflanze.)

3,5 kg N
2,5 kg P2O2 (entspricht 1,65 kg P)
6,0 kg K20 (entspricht 5 kg K)
2,5 kg MgO (Bittererde)

Wäre interessant zu wissen, was in dem von dir verwendeten Dünger drin ist, das evtl. den Unterschied ausmachen könnte.

Schwefel wird nur verwendet, um den PH-Wert auf 4,5 einzustellen, falls in den vorhandenen Boden gepflanzt wird.
Ein Tabelle der dazu nötigen Aufwandmenge je nach Ausgangs-pH-Wert findet sich auch in dem Link.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#35

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 20. Okt 2016, 09:53

die Kulturheidelbeeren sind die Amerikanischen verwandten der heimischen Heidelbeere die sind verwandt aber eben nicht gleich darum auch die etwas anderen Ansprüche an den Boden.

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poison ivy
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#36

Beitrag von poison ivy » Do 20. Okt 2016, 14:03

Manfred hat geschrieben:... Das Kiefernstreu ist viel dicker....
... während ...Kulturheidelbeeren lieber volle Sonne haben, wie es ihren natürlichen Standorten entspricht.
agree

zu Fichte keine Ahnung, gibt's hier keine
aber meine Highbush stehen in rotem Toepferlehm mit REICHLICH pine straw, also Kiefernnadeln,
ich kipp das Zeug schubkarrenweise zwischen die Straeucher, das sind anfangs mindestens 30cm
in voller Sonne sind die Buesche 2 1/2 bis 3m hoch und tragen mehr als meine vermaledeiten Robins runterschlagen koennen
im Halbschatten kippen sie huefthoch um und wurzeln, im verzweifelten Versuch, Richtung Sonne zu wandern, sie tragen, aber nur maessig,
je mehr Schatten, desto kipp und desto weniger Frucht
hab 2 Blaubeeren durch excessiven Baummord von tiefer Schatten zu volle Sonne gebracht,
die zwei sind innerhalb einer Saison aufgestanden und haben im 2. Sonnenjahr getragen als gaebe es kein morgen

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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#37

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 5. Aug 2017, 09:22

Ich war vor ein paar Tagen in einer Heidelbeerselbstpflückanlage.
So was hab ich noch nie gesehen, nur so vor Gesundheit strotzende Sträucher und Beeren, Beeren, Beeren.
Die Sträucher stehen nicht in Mörtelwannen oder so ähnlichem, sondern im Boden, mit einer sehr dicken Mulchschicht aus Sägemehl, Hackschnitzeln.
Alles was ich bisher an Gartenheidelbeeren gesehen hab- auch die meinen- sind Mickerer, das Gedöns, von wegen saure Erde kaufen- das macht es nicht.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#38

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Sa 5. Aug 2017, 19:01

Gärtner eben :holy:
wenn du statt Vielfalt "Nur " Einfalt machst hat es eben den Vorteil das du eben Experte auf deinem Gebiet bist . Vielleicht haben die auch Boden ausgetauscht ?

hobbygaertnerin
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Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#39

Beitrag von hobbygaertnerin » So 6. Aug 2017, 07:25

Soweit ich das beurteilen kann, haben die den Boden nicht ausgetauscht.
Aber dort ist auch kein schwerer Lehmboden wie bei uns sondern eher leichter, sandiger Boden.
Reinen Heidelbeerdünger hab ich auch noch nie käuflich zu erhalten gesehen, höchstens Rhododendrendünger.
Nachdem ich überall in den Gärten ähnliche Mickerheidelbeersträucher gesehen habe- liegt es eben nicht nur an der Erde, denn die meisten kaufen schön brav die Erde für Moorbeetpflanzen.
Nächste Woche fahre ich nochmals zum Pflücken. Heidelbeermarmelade ist ein Gedicht.
Ich habe selbst 7 Heidelbeersträucher im Garten, wäre ein schöne Vorstellung, dass die auch einigermaßen Ertrag liefern würden.
Aber die paar Beeren holen sich bei mir die Vögel.
Also ohne Vogelschnutznetz sind Aronia und Heidelbeeren, ebenso die Preiselbeeren zu vergessen. Heuer tragen die Cranbeeren ziemlich gut, da freuen sich vermutlich auch schon die Vögels drauf.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Saurer Boden für Heidelbeeren

#40

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 6. Aug 2017, 08:06

ja guck Sandiger Boden ist von der Tendenz her schon sauer. Was ich tatsächlich bei Beeren Sträuchern mache ist mulchen mit allem möglichen was gerade so da ist. Heidelbeeren habe ich komischerweise nur 3 keine Ahnung warum. Ist aber jetzt auf meine Einkaufsliste für den Herbst gesetzt.

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