Erdbeeren regelmäßig ersetzen?

[Olaf]

Moin, so ähnlich habe ich es grad gestern bei Pötschke gelesen.
Man solle sich die gut tragenden Pflanzen markieren. Die schlechttragenden würden tendenziell mehr Ableger bilden, und so würde man, wenn man nicht markiert sein Pflanzgut ständig verschlechtern.
Leider hab ich das eben erst gestern gelesen, so hab ich beschlossen, unsere Ableger, die wir wahllos gemacht haben wegzuschmeißen, auch nicht an der Straße zu kaufen sondern welche zu bestellen. Zumal sich meine Mutter welche bestellt hat und davon wahre Wunder berichtet, da muß ich jetzt aber erst mal explizit nachfragen, wo, was.
Außerdem will ich welche ins GH pflanzen, da ich nächstes Jahr keine Gurken, zumindest nicht im großen GH machen will,viellcht bau ich noch was kleineres nur für Gurken. Die Braunfäule hat mir zu übel zugeschlagen.
Da könnt ich dann locker so 3m2 als Experiment für Erdbeeren opfern.
Opfern deswegen, ich ess nicht so gerne Erdbeeren, alle andern wie verrückt.
Das kommt wohl daher, dass meine Oma hier etwa 15 Jahre lang fast Erdbeer-Monokultur betrieben hat, so halb gewerblich.
Sie hat, um auf die Ausgangsfrage auch noch einzugehen, alle 2 Jahre ersetzt, ein Jahr was anderes angebaut und dann wieder ERDBEEREN.
SO mußte ich wohl als Kind zu viele pflücken und, mußt ich nicht, hab zu viele gegessen.
An den Spätfolgen des ausgemergelten Bodens leiden wir heute noch. Seit wir aber jede Menge Ziegenmist zur Verfügung haben, wird es langsam...
LG
Olaf

[Das Faultier]

Man sollte aber eher nicht die ersten Ableger zur Vermehrung nehmen, sonst selektiert man sich "schnell sprossende" Pflanzen, die irgendwann mehr Ableger als Früchte machen...

Meine Erfahrung ist, daß die derzeitigen Zuchtstämme für die Massenvermehrung sich
überhaupt schwerer tun, zu sprossen, als die alten Gartensorten bzw. -Stämme.

Das Faultier

[Olaf]

Moin,
das meinte ich auch wo gelesen zu haben, eben nachgeschaut.....
Der gute alte, umstrittene Seymour schreibt schon davon, dass es einige Sorten gäbe, die kaum Ableger bilden.
Diese würden durch Pflanzenteilung vermehrt.
Und würde sich ja mit Pötschke insofern decken, dass die Pflanzen mit den wenigsten Ablegern die meisten Früchte bilden. Oder umgekehrt.
Pflanzenteilung....muß mir mal ne Erdbeerpflanze genauer angucken, aber die haben doch nur ein Herz?
LG
Olaf

[Thomas/V.]

Meine Erfahrung ist, daß die derzeitigen Zuchtstämme für die Massenvermehrung sich
überhaupt schwerer tun, zu sprossen, als die alten Gartensorten bzw. -Stämme.

ja, schon, aber ein paar Ableger sind eigentlich an jeder Pflanze, ausreichend jedenfalls, um ein neues Beet mit der selben Anzahl Pflanzen zu bestücken

Man solle sich die gut tragenden Pflanzen markieren.

ja, mache ich auch so, aber am besten ist es, die Ableger gleich in einen eingegrabenen Topf zu legen, sodaß sie sich gut bewurzeln können und dann kann man sie gleich mit ordentlichem Ballen aufs neue Beet pflanzen, oder läßt sie übern WInter auf dem Beet und pflanzt im Frühjahr um, geht auch gut, wen man im Sommer wenig Zeit hat oder kein freies Beet

aber die haben doch nur ein Herz?

ja, im ersten Jahr, danach wird der Ballen so groß, das sie mehrere Herzen haben und man getrost aus einer Pflanze 2 machen kann

[Sabi(e)ne]

Olaf, ordentliche Sorten kaufen und selbst vermehren lohnt sich in jedem Fall, die alten Sorten sind zwar alle nicht solche Massenträger wie die neueren, und auch nicht so haltbar, aber dafür deutlich leckerer.
Die hiesigen Bio-Erdbeeren waren dieses Jahr alle im Geschmack ziemlich labberig, obwohl die Sortenbeschreibungen was anderes sagten, die Verkäuferin war ganz unglücklich darüber. Und am Wetter hat es hier nicht gelegen...

[matt23]

Ich hol das Thema hier nochmal hoch, weil ich glaube,dass es hier am besten her passt.
Ich hab mir neue Erdbeerpflanzen gekauft (Sorte Senga Sengana) und die vor einer Woche gepflanzt. Einige Pflanzen tragen noch kleine grüne Früchte. Sollte ich die besser abmachen? Die sollten sich jetzt ja erst mal aufs Wachstum konzentrieren und dann nächstes Jahr eine gute Ernte bringen.
Kann mir jemand helfen?

[Thomas/V.]

Ja, das hab ich gemacht. Habe mir auch als Ergänzung 10 gekauft, wo Blüten und Beeren dran sind. Die Pflanze sollte jetzt Dünger bekommen und Nährstoffe in dem Wurzelstock anlegen für einen guten Blütenansatz im nächsten JAhr.
Die Gärtnerin, bei der ich sie gekauft hat hat auch gesagt, das ich sie zwischen die neueren Sorten pflanzen soll, damit die Bestäubung besser funzt.
Die alten Sorten sind wohl auf andere Sorten zur besseren Bestäubung angewiesen.

[matt23]

Danke, Thomas!
Ich hab die Beeren und Blüten heute abgeknipst. Beim Einpflanzen hat jede Pflanze eine kleine Schaufel gut abgelagerten Kompost bekommen. Heute hab ich Rasenschnitt dazwischen verteilt. In den nächsten Tagen werde ich noch frischen Hühnerkot verteilen und einhacken. Danach kommen dann Hackschnitzel mit vielen Nadeln als Mulch drauf.

[Thomas/V.]

Mit frischem Hühnermist wäre ich vorsichtig. Die Kompostgabe pro Pflanzloch ist gut, Grasschnitt als Mulch übern Winter und etwas abgelagerter strohiger Mist von Kaninchen oder Pferden wäre wahrscheinlich besser.

[matt23]

Es kommt eh nicht soviel Hühnermist zusammen. Würde den auch nicht direkt an die Pflanzen geben, sondern zwischen den Reihen verteilen und einhacken. Muss mal überlegen/ schauen ob/ wie ich an Kaninchen- oder Pferdemist komm.