Kartoffeln kriegen die Braunfäule

outdoorfreak
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Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#1

Beitrag von outdoorfreak » Mo 18. Jul 2011, 15:56

Hallo,

meine Kartoffeln kriegen die Braunfäule. Im John Seymour Buch steht, man muss sie dann mit Kupferkalkbrühe bespritzen. Aber was soll denn das sein, und wo kriegt man sowas her?

Wenn ich es teuer im Raiffeisen kaufen muss, dann lass ich es.

Gibt es nicht noch etwas, was man selbst hergestellt dagegen anwenden kann wie z.B Kräuterjauche oder sowas ähnliches. Ok, Brennesseljauche hab ich letztens schon dran gemacht, seitdem seh ich keine Kartoffelkäfer mehr. Schnecken sind aber trotzdem immer noch dran.


Kann mir jemand da Ratschläge geben? Mir hat mal ein Bauer erzählt, er kriegt bei seinen Kartoffeln die Braunfäule jedes Jahr. Nur bis in die Knollen kommt die Fäule nie.

Aber meine sind wircklich fäuler, als die vom Acker eines Bauern ein paar hundert meter nebenan. Kann das damit zusammenhängen dass der seine Kartoffeln mit Gift spritzt und ich meine nicht?

viele Grüsse

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exi123
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Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#2

Beitrag von exi123 » Mo 18. Jul 2011, 19:58

hallo
spritzen würde ich mir nicht anfangen...denke wenn man die fäule dran ist, dann ist sie dran. http://www.plantpath.cornell.edu/Fry/DiseaseCycle.html
glaube kupfer ist auch nicht zum kurieren, sondern als vorsorge (zb beim mehltau beim wein ist es so) schau mal ob die frucht ansich auch schon fäule hat

ich würde
- beet wechseln nächstes jahr
- schauen, dass es abtrocknen kann, etwas schräglage vllt. reihenabstand vergrössern
- gut häufeln
- kartoffel so legen dass immer genug luft dazu kann
- sorte sorgfältig auswählen (zb frühe und schnelle, fäuleresistenter)
- wenn eine pflanze mal so beginnt, raus damit, damit es die anderen nicht ansteckt (sporen)

Wurmbär

Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#3

Beitrag von Wurmbär » Mo 18. Jul 2011, 20:30

Hallo Outdoorfreak,

anbei ein Link in dem die Kraut-/Braunfäule an Kartoffeln ebenfalls diskutiert wird. Vielleicht hilft das ein bißchen weiter ...

Gruß
Wurmbär

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Thomas/V.
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Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#4

Beitrag von Thomas/V. » Mo 18. Jul 2011, 21:35

bei mir kommt die Fäule, je nach Witterung, auch jedes Jahr
normalerweise geht die auf den Blättern los, die Stängel sterben als letztes ab und in die Knollen geht sie kaum
wenn die Stängel oberhalb der Erde noch grün-gelb oder gelb aussehen, kannst Du die Kartoffeln ernten, sind die Blätter einmal futsch, dann wachsen auch die Kartoffeln nicht mehr
um zu verhindern, das die Knollen angesteckt werden, rode ich diese, wasche sie und lasse sie in der Sonne ein paar Stunden trocknen (inklusive wenden) und sortiere dabei gleich die aus, die verdächtige Stellen haben (runde, dunkle Stellen, meist schon etwas weich)
trotz dem, das sie bei mir letztes Jahr sehr zeitig einsetzte, habe ich noch ganz ordentlich geerntet und die Kartoffeln haben sich bis zuletzt gehalten und auch das selbst gezogene Saatgut ist wieder aufgegangen
im Moment sind die Schnecken schlimmer, war ja hier recht trocken und auch jetzt hat es nicht sonderlich viel geregnet
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#5

Beitrag von outdoorfreak » Mo 18. Jul 2011, 21:52

Hallo an alle,

danke für die schnellen Antworten.

Werd dann die faulen Blätter abschneiden und wegwerfen. Und ja, bei mir sind auch dieses Jahr Schnecken ein riesiges Problem. Letztes Jahr war es nicht so schlimm wie dieses Jahr. Jeden Abend geh ich Schnecken im Garten absammeln. So langsam nervts. Bin zwar absolut gegen Schneckenkorn, aber im moment liebäugele ich damit. Oder ist Schneckenkorn auch absolutes Gift? Wenn nicht versuchs ich mal mit der Bierfalle.

ciao Outdoorfreak
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Wurmbär

Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#6

Beitrag von Wurmbär » Mo 18. Jul 2011, 22:08

outdoorfreak hat geschrieben:Oder ist Schneckenkorn auch absolutes Gift? Wenn nicht versuchs ich mal mit der Bierfalle.
:haha:

Entschuldige den Lacher ... Ich habe gerade verstanden, daß Du es mit der Bierfalle nur dann versuchst, wenn Schneckenkorn kein Gift ist ... (aber gerade dann könntest Du ja Schneckenkorn nehmen)

Wenn Schneckenkorn, dann das von Neudorff oder ein vergleichbares mit Eisen(III)-phosphat. Dies soll angeblich für "Nicht-Schnecken" ungiftig sein. Siehe Wiki.

Bierfallen sollen genial sein, um die Schnecken erst recht so richtig anzulocken ... und auf dem Weg zum Bier kommen sie noch so richtig in Fresslaune ... Aber vielleicht können hier noch andere was dazu sagen.

Gruß
Wurmbär

Benutzer 72 gelöscht

Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 18. Jul 2011, 23:08

hallo!

Tja, Gift oder nicht Gift - das ist hier die Frage :pfeif:

Wir haben keine Probleme mit Braunfäule.
Leider weiß ich nicht, woran das liegt! Klima? feucht und kühl :hmm:
Ich setze die Kartoffeln immer in einer Art Mischkultur mit Puffbohnen (? aus Perú und dort heißen sie "habas") und wir haben Ackerschachtelhalm als Unkraut im Garten.
Die Schnecken gehen Gott sei Dank nicht an die Kartoffel.
Aaaber: heuer haben wir eine "Bohnenbraunfäule" :platt:

Zum Essen sind die Bohnen zwar schon groß genug, aber ich will ja noch unbedingt auch Saatgut ernten können! Und da bange ich jetzt, dass die letzten gesunden Bohnen an den Pflanzen ausreifen können....

Sorry - ein bisschen ot, aber ich tät gerne wissen - so vorsichtshalber: woran erkennt man denn, dass es die Braunfäule ist?
Stimmt es, dass dabei die Blätter vom Rand nach innen zu verwelken oder faulen beginnen?

outdoorfreak: ich hoffe, es war bei dir ein einmaliger "Besuch"! :wink_1:

liebe Grüße!

lookingforthemeaning

Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#8

Beitrag von lookingforthemeaning » Di 19. Jul 2011, 15:39

outdoorfreak hat geschrieben: Kupferkalkbrühe bespritzen. Aber was soll denn das sein, und wo kriegt man sowas her?

Aber meine sind wircklich fäuler, als die vom Acker eines Bauern ein paar hundert meter nebenan. Kann das damit zusammenhängen dass der seine Kartoffeln mit Gift spritzt und ich meine nicht?

viele Grüsse

Outdoorfreak
kupferkalk brühe ist ein gemischt aus kupfer sulphat und gebranntenkalk. die verhältnisse müsste ich noch suchen.
durch einie reaktion entsteht eine flüssigkeit mit hohem anteil an gelösten kupfer
da kupfer ein fungizid ist funktioniert das gegen schimmel und fäulnis.

aber lass das lieber. wenn die blätter hin sind buddel die knollen aus.

wenn dann hat der landwirt neben an seine kartoffeln mit fungiziden vorbehandelt.

die fäule kommt mit den warm feuchten wetter.


zu den schnecken:
nur die alkoholiker verfallen der bierfalle.
der rest macht munter weiter.
zum schnecken korn.
eisen phosphat zersetzt sich im boden zu eisen und phosphat (beide wichtige pflanzen nährstoffe) z.b. ferramol von neudorff
das praktiker zeug enthält metalhydrate funktioniert wie ich heute morgen beobachten konnte auch besonders gut. den morgen tau hat es auch gut stand gehalten.

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Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#9

Beitrag von outdoorfreak » Di 19. Jul 2011, 19:50

Hallo an alle,

Ina maka hat geschrieben:
outdoorfreak: ich hoffe, es war bei dir ein einmaliger "Besuch"! :wink_1:
Meinst du die Schnecken, nee leider nicht. Die muss ich jeden abend absammeln. Besonders wenn es geregnet hat, kommen die raus.


Und zum Schneckenkorn: Das muss ich mir noch gut überlegen, ob ich das nehme. Bin nämlich gegen alles, was Geld kostet. Ich versuchs am liebsten mit Sachen, die ich selbst herstellen kann.

Laufenten sind das ideale, die fressen nicht nur die Schnecken sondern auch deren Eier. Ich hab leider keine, aber der Nachbar. Dann sammel ich die Schnecken ab und schmeiss sie in deren Gehege.

Vielleicht leg ich mir ein paar Enten zu.

ciao Outdoorfreak
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Re: Kartoffeln kriegen die Braunfäule

#10

Beitrag von LeibundSeele » Mo 25. Jul 2011, 14:44

Ich setze mehrmals im Jahr Ackerschachtelhalmbrühe an, und damit gieße ich die Kartoffelpflanzen schon vorbeugend. Es hift aber auch, wenn die Braunfäule schon da ist. Ebenfalls pilzhemmend wirkt Zwiebelschalentee. Und immer wieder Urgesteinsmehl. Zwiebeltee geht ganz einfach, einfach die Zwiebelschalen, die in jedem HAushalt beinahe täglich anfallen, NIE wegwerfen, sondern sammeln, trocken aufbewahren, und 2 große Handvoll auf 3 Liter Wasser aufkochen lassen, nach 20 Minuten abseihen, dabei ein bisserl ausdrücken.

Hier die Anleitung zum Ackerschachtelhalmsud:

Ackerschachtelhalm sammeln, bis ein 10-Liter-Topf halb voll ist.

Mit Regenwasser auffüllen, 24 Stunden stehen lassen. Am nächsten Tag aufkochen, mindestens 1 Stunde köcheln lassen, damit sich die Kieselsäure herauslöst, denn diese hat die erwünschte pilzhemmende Wirkung. Mit dieser Brühe begiesse ich die Erdäpfelpflanzen, um der Kraut-und Braunfäule vorzubeugen, die Tomaten schätzen den Sud ebenfalls, hier aber nur den Wurzelbereich gießen, die Tomaten mögen keine nassen Blätter. Aber auch andere Gemüsepflanzen profitieren vom Silicium im Schachtelhalm, das Gewebe wird fester und widerstandsfähiger gegen Fress-und Saugfeinde.

Hier ist der Unterschied zwischen Ackerschachtelhalm und dem giftigen Sumpfschachtelhalm am anschaulichsten erklärt:

http://www.pharmazeut-online.de/schachtelhalm.htm

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