Birnengitterrost bekämpfen?

Benutzer 72 gelöscht

Birnengitterrost bekämpfen?

#1

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 22. Mär 2011, 21:56

hallo!

Im anderen thread (Fragen zum Obstbaumschnitt) schrieb Faultier:
Dann schau im Frühsommer nach den jungen Blättern.
Sind dort einige kleine nur unscheinbar hellere Flecke
zu sehen, so ist der Birnengitterrost drin und er kann
in diesem Anfangsstadium sogar noch bekämpft werden.
Wenn die Flecke dann orange werden ist es zu spät.
Wie?
Ich tät ja gerne was tun! Aber nur ohne Chemie :rot: - geht das?

liebe Grüße!

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kraut_ruebe
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Re: Birnengitterrost bekämpfen?

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Di 22. Mär 2011, 22:07

ja, geht.

zusehen, dass keine ursprünge da sind (wacholder zB) dann bleibt man meist verschont
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Birnengitterrost bekämpfen?

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 22. Mär 2011, 22:14

hallo!
kraut_ruebe hat geschrieben:ja, geht.

zusehen, dass keine ursprünge da sind (wacholder zB) dann bleibt man meist verschont
:hmm: soll ich hinter allen Thuyen-Hecken nachschaun gehn, was sich dort verbirgt??
weil es reicht ja wohl nicht, wenn mein Grundstück wacholderfrei ist (der einheimische ist übrigens kein Zwischenwirt!)

liebe Grüße!

Landfrau

Re: Birnengitterrost bekämpfen?

#4

Beitrag von Landfrau » Do 24. Mär 2011, 13:44

- Es ist zutreffend, dass Juniperus communis kein Zwischenwirt ist
- die Sporen der Pilze, die von anderen Wacholdern herwehen, können ohne weiteres 2 km getragen werden
- diese Importwacholder sind sehr beliebt und verbreitet, mMn haben sie was von Friedhofsvegetation, kA, warum so viele darauf stehen
- die orangeroten Pusteln sind die Fruchtkörper....viiiel zu spät, was zu tun
- eine ähnliche KOnstellation gibt es zwischen Kiefern und Johannisbeeren
- Kamillentee, linksrum gerührt, soll ein probates Mittel sein......

Landfrau

Das Faultier
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Soforterfolg nur mit harter Chemo

#5

Beitrag von Das Faultier » Fr 25. Mär 2011, 13:04

Ich denke, daß Pilzsporen wesentlich weiter als nur 2 km fliegen können,
( ca. 20 ... 100 km )also haben wir keine Chance, alle Zwischenwirte los zu werden.

Die effektive Bekämpfung dürfte nur mit harter Cemie möglich sein und zwar vorbeugend
beginnend ab Blattaustrieb mit Kupfermitteln, z.B. Cueva oder Funguran.
Wenn die Blätter dann entfaltet sind, braucht es eine kräftigere Dusche mit Myclobutanil,
z.B. Saprol - und zwar mehrfach.
Das alles muß dann jährlich wiederholt werden. :rot:

Das ist sicher sehr teuer, hat aber den Vorteil, daß Schorf gleich mit verschwindet und
daß auch benachbarte Kulturen erstaunlich gesund werden, z.B. Rosen ohne Sternrußtau
oder Gurken ohne Mehltau. Man muß nur die Windrichtung beachten :ohm:

Aber nun mal im Ernst.
Pflanzen geht es wie Menschen. Wenn sie schlecht ernährt sind, werden sie schnell
Opfer von allerlei Krankheiten.

Also wäre m.E. eine Gesundung des Bodens der einzige langfristig erfolgversprechende
Weg, um die Birnen weniger anfällig zu machen.

1.) Sticktoff muß auf ein gesundes Maß rduziert werden.
( Starkzehrer unterpflanzen, Holzspäne und Holzasche düngen, pH-wert ausgleichen )
2.) Pflanzenverfügbare Spurenelemente müssen schrittweise zugeführt werden.
( dafür gibt es homöopatische Lösungen )
3.) Eine Vielfalt heimischer Kräuter muß unter dem Baum angesiedelt werden
( so etwas wie Claußens Wildackermischung oder einfach allgemeine
Unkrautsamen von der Wiese am Rande der Industriebrache )

Nach ca. 3 Jahren sollten Erfolge sichtbar sein.

Zu klären wäre noch die Frage, ob die Birnensorte evtl. besonders anfällig ist.

Das Faultier

Landfrau

Re: Birnengitterrost bekämpfen?

#6

Beitrag von Landfrau » Fr 25. Mär 2011, 13:15

Danke dafür!

Ergänzend noch ein HInweis, den mir ein professioneller Obstbauer gab:

Nicht den Boden beproben zu lassen - das Ergebnis sagt aus, was im Boden vorhanden ist.
Die Blätter beproben lassen (in D zB der OVR in York) - das Ergebnis sagt einem dann, was von den Stoffen, die im Boden sind, auch im Baum ankommt.
Solche Blattbeprobungen macht man artrein, etwa 100 Blätter des Julilaubes werden benötigt.

Ansonsten scheint der BGR in den JAhren unterschiedlich stark auszufallen, hat wohl noch keinen Birnbaum umgebracht (das tut kein guter PArasit, was einem Hoffnung für Homo sapiens und seinen Wirt, die Erde gibt) und die Anfälligkeit der Bäume scheint auch abzunehmen mit dem Alter und - wie oben beschrieben . einer guten Versorgung.

Hochdramatisch ist es wohl in engen Klein- und Hausgartenanlagen, wo viele stolz ihren teuren seltenen Wacholder pflegen und die armen Birnbäume dazwischen ins Ächzen kommen.

Landfrau

Das Faultier
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Re: Birnengitterrost bekämpfen?

#7

Beitrag von Das Faultier » Fr 25. Mär 2011, 22:57

Landfrau hat geschrieben:... Hochdramatisch ist es wohl in engen Klein- und Hausgartenanlagen, wo viele stolz ihren teuren seltenen Wacholder pflegen und die armen Birnbäume dazwischen ins Ächzen kommen.
Deswegen hab ich mal auf einer Faschingsrede die komplette Rodung aller Birnenbäume
dringendst empfohlen.

Das Faultier

Melusine

Re: Birnengitterrost bekämpfen?

#8

Beitrag von Melusine » Sa 26. Mär 2011, 20:23

Und was spricht gegen Netzschwefel?
Also ehrlich....
Bei uns kommt der Schwefel auch aus den Felsspalten,da kommt da drauf auch nicht mehr an...... :grr:

Das Faultier
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Re: Birnengitterrost bekämpfen?

#9

Beitrag von Das Faultier » Sa 26. Mär 2011, 20:50

Melusine hat geschrieben:Und was spricht gegen Netzschwefel?
Also ehrlich....
Bei uns kommt der Schwefel auch aus den Felsspalten,da kommt da drauf auch nicht mehr an...... :grr:
Schwefel hilft gegen Mehltau. Ob es gegen Birnengitterrost hilft, kann ich nicht sagen.
Ich vermute aber, es hilft nicht, denn sonst hätte manch Hersteller dafür einfach die
deutsche Zulassung beantragt und auch glatt erhalten, denn Schwefel ist eines der
wenig gefährlichen Pflanzenschutzmittel.

Das Faultier

Melusine

Re: Birnengitterrost bekämpfen?

#10

Beitrag von Melusine » Sa 26. Mär 2011, 21:06

Bei meinen Birnbaum hats geholfen....

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