Selbstversorger Forum e.V.

Hallo zusammen,
Ich erprobe mich aktuell im Anbau von einer Vielzahl von Kräutern, Gemüse etc. .
Des Weiteren bin ich absoluter Anfänger auf dem Gebiet.

Vor einigen Wochen haben wir Rauke angebaut. Diese kam auch echt gut und ich war stolz aber nun sind die Blätter leider flächig ins Braun gelbe umgeschwenkt und ich weis nicht, ob die noch essbar sind oder ob es eine Krankheit der planze ist. Einige Blätter sehen auch so aus, als wenn die „stachlig“ sind. Foto habe ich mit angehangen.

Grüße lw

Das sieht mir stark nach Phosphor-Mangel aus.

Insgesamt recht blass. Vielleicht deutlich zu feucht? Worin stehen die Pflanzen, was ist das schwarze Zeug? Klatschnasser Torf (="Blumenerde" aus dem Sack) ?

Das ist eine Regenrinne, die unten angebohrt wurde und seitlich „frei“ ist (also einen ablauf hat). Angebaut in einem Hochbett welches aus Paletten besteht. In eine Aussparung ist die Regenrinne eingearbeitet.
Ähnlich zu den bilde in folgendem Link.
https://www.sarisgarage.de/palettenmoeb ... opaletten/

Eldubbelu hat geschrieben: ↑

Mo 25. Mai 2020, 14:48

Das ist eine Regenrinne, die unten angebohrt wurde und seitlich „frei“ ist (also einen ablauf hat). Angebaut in einem Hochbett welches aus Paletten besteht. In eine Aussparung ist die Regenrinne eingearbeitet.
Ähnlich zu den bilde in folgendem Link.
https://www.sarisgarage.de/palettenmoeb ... opaletten/

Till meinte nicht was für ein Gefäß das ist, denn das ist der Rauke fast egal, sondern in was für Substrat/Erde sie wächst

Auf Grund der deformierten Blätter, der
Anthocyanfärbung der älteren Blätter und des etwas gedrungen aussehenden Wuchses bleibe ich aber beim Phosphormangel.

Zu nass beeinträchtigt bei empfindlichen Pflanzen den Wurzelstoffwechsel, das kann dann zu solchen Symptomen führen.
Problem dabei ist nicht das Wasser an sich, sondern die fehlende Drainage. Deshalb legt man in solchen Kulturen (z.B. Erdbeeren im Gewächshaus im Intensivanbau in Hochrinnen, oder Pflanztische auf Rollen in Versuchsgewächshäusern) stets eine Drainmatte unten rein. Wenn die verwendete Erde zur Verschlammung neigt und man viel giesst, reichen ein paar Löcher nicht.
Pflanz mal eine in normalen Gartenboden um. Weil du dank der Regenrinne als Topf dabei die Wurzeln nicht beschädigen musst, sollte das auch jetzt gehen - die ersten paar Tage etwas schattieren.

Kalt und nass an der Wurzel wäre nicht das einzige Problem. Die Nährstoffe werden auch ausgewaschen, wenn das Torfsubstrat stets triefnass ist.

Ich meinte eben nicht Auswaschung, sondern eine Hemmung oder Unmöglichkeit der Nährstoffaufnahme. Pflanzenwurzeln nehmen ja Nährstoffe nicht einfach passiv auf, so wie sich ein Schwamm vollsaugt. Das ist richtig Arbeit für die. Rund ein Drittel der Energie aus der Photosynthese setzt die Pflanze in den Feinwurzeln um (Faustregel, bei Nährstoffmangel mehr, bei guter Versorgung weniger). Bei Phosphor braucht es meist die Mithilfe von Mikroorganismen oder Pilzen (obwohl Kreuzblütler, zu denen die Rauke gehört, typischerweise keine Mykorrhiza haben) und auch der Boden-pH und das Redoxpotential spielen eine wichtige Rolle. Bei unzureichender Sauerstoffsättigung bilden sich dann direkt toxische Substanzen wie H2S, und es kommt zur Welke, obwohl die Pflanze im Sumpf steht.
Bei Topfpflanzen, die oft ersäuft und überdüngt werden, ist deshalb schlichtes Umtopfen und zurückhaltenderes Giessen die beste Abhilfe.

Ich glaube hier wurde Anzuchterde benutzt. Enthält die zu wenig Phosphor?

Die Anzuchterde ist immer nährstoffarm, die hält nicht lange vor.