Spitzendürre des Steinobstes (Monilia laxa)

Antworten
Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10753
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Spitzendürre des Steinobstes (Monilia laxa)

#1

Beitrag von emil17 » Di 2. Mai 2017, 17:13

Monilia1.jpg
Monilia1.jpg (75.08 KiB) 1670 mal betrachtet
Monilia2.jpg
Monilia2.jpg (68.75 KiB) 1670 mal betrachtet
Die Krankheit befällt Sauerkirsche und vor allem Aprikose.
Die Zweige welken von der Spitze her kurz nach dem Austrieb und sterben ab, weil der Pilz die Leitgefässe verstopft. Der Baum versucht oft, die Infektion durch Gummifluss zu stoppen.
Im Sommer werden dann die Früchte befallen.
Mir ist nicht klar, woher die Sporen kommen, die im Frühlig zur Blütezeit die Zweige infizieren. Möglicherweise lebt er auch auf der Rinde - jedenfalls scheint mir, dass Bäume mit schwerem Befall im Folgejahr auch wieder mehr befallen werden, auch wenn man alles kranke Holz und alle Fruchtmumien entfernt.
Offenbar ist der Pilz im Vorteil, wenn es zur Austriebszeit kalt ist, obwohl die frischen Austriebe der Aprikose nicht besonders frostempfindlich sind. Der bei der Aprikose starke Johannistrieb im Juli/August wird gewöhnlich nie beeinträchtigt.
Das würde auch erklären, warum der Pilz dort, wo die Aprikose herkommt, nicht von grosser Bedeutung ist.

Bei so schwerem Befall wie hier abgebildet, der auch ins alte Holz geht, ist der Baum in wenigen Jahren dahin.
Es scheinen immer wieder neue, aggressivere Stämme von Monila laxa aufzutreten.
Einzige wirksame Abhilfe ist eine Behandlung mit systemischen Fungiziden zur Infektionszeit. Der Hausgarten-Tip, Zweige bis 20 cm ins gesunde Holz zurückschneiden und verbrennen, würde hier nicht mehr weiterhelfen.
Bei der Aprikose scheint es zwar mehr oder weniger empfindliche, aber keine resistenten Sorten zu geben. Die Sauerkirschen sind etwas weniger anfällig.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

aron
Beiträge: 521
Registriert: Do 26. Aug 2010, 15:53
Wohnort: mittelitalien

Re: Spitzendürre des Steinobstes (Monilia laxa)

#2

Beitrag von aron » Mi 3. Mai 2017, 10:21

Hab mir letzten Herbst mal die Mühe gemacht , unsere Obstbäume( ca.30), mit einem Kalk/ Kupfervitriol/Schwefel Anstrich zu versehen und bilde mir ein, daß der Aprikosenbaum weniger als sonst unter Monilia leidet. Kann aber auch am außergewöhnlich trockenen Frühjahr liegen.

Dyrsian
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 1882
Registriert: Mi 19. Okt 2011, 21:56
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Duisburg

Re: Spitzendürre des Steinobstes (Monilia laxa)

#3

Beitrag von Dyrsian » Mi 3. Mai 2017, 13:26

Unsere Sauerkirsche hatte das auch, ich musste sie fällen.
Nun sind aus ihr Kerzenständer geworden.

Antworten

Zurück zu „Schädlinge und Krankheiten erkennen und bekämpfen“