Zeckenrollen im Naturgarten

Torsten
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Zeckenrollen im Naturgarten

#1

Beitrag von Torsten » Di 21. Jun 2016, 21:16

Hallo Gartenfreunde,

ich bin kein Freund von Gift, Dünger o.Ä. Allerdings habe ich heute 3 Zecken entfernt (alle bei mir selbst) und noch keine richtig gute Lösung für das Problem gefunden: Ich will nicht unbedingt einen Fressfeind o.Ä aussetzen und bin auf diese Zeckenrollen gestoßen:

https://zeckenrollen.de/mittel-gegen-zecken/

kann auf die schnelle nicht herausfinden wie giftig und nachteilig für das Ökosystem die Dinger sind, hat jemand Erfahrung damit? In unserem Garten soll Essen wachsen, unsere kleine Tochter schleckt ab und an ihre dreckigen Finger ab, etc...ist es denkbar die Rollen zu benutzen oder passt das so gar nicht in einen Naturgarten?

Gruß

T
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Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#2

Beitrag von Hildegard » Di 21. Jun 2016, 22:57

Ich würde mir eher Gedanken über die Wirkung auf eine Katze machen, die solche Mäuse frißt.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

Torsten
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Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#3

Beitrag von Torsten » Mi 22. Jun 2016, 05:37

Katzen gibt es weit und breit keine, der Garten ist sicher 2-3km von einer Ortschaft entfernt. Auch Fische gibt es keine, sonst konnte ich keine Tiere finden denen der Wirkstoff schadet. Bienen und Hummeln würden wohl dran sterben, naschen aber eher nicht davon weil sie den Braten riechen. Halbwertszeit 30 Tage, sollte also vergleichsweise schnell abgebaut sein. Wenn niemand eine bessere Idee hat (außer Perlhühner!) muss ich da ernsthaft drüber nachdenken bevor wir alle die Pest am Hals haben...
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Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 22. Jun 2016, 06:56

nightshade hat hier im forum über so ein produkt bzw die wirkungsweise berichtet.

so frei aus dem gedächtnis heraus: rollen (leere klorollen?) mit watte und floh/zeckenspray des vertrauens ausstatten und auslegen. die mäuse holen sich das nistmaterial ab und bleiben zeckenfrei. die suchfunktion hat da sicher noch genaueres für dich.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#5

Beitrag von Akopalüze » Mi 22. Jun 2016, 07:16

Ich finde es verdächtig, dass auf der Seite nicht zu finden ist, welcher Wirkstoff in den Zeckenrollen enthalten ist.
Und wie kommst Du auf eine Halbwertszeit von 30 Tagen? Die Rollen soll man vier Jahre lagern können und dann sollen sie sogar noch ein Jahr draußen wirksam sein.
Außerdem würde ich auch gerne wissen, was mit Hummeln passiert, die vielleicht ihr Nest in dem Mauseloch bauen möchten. Oder transportieren Hummeln vielleicht sogar ihr eigenes Nestbaumaterial und bedienen sich dann eventuell an dem Zellstoff?

Du meinst Perlhühner sollen gut sein gegen Zecken? Dann würde ich wohl eher Perlhühner in meinem Garten ansiedeln.
Ziegen oder Schafe sollen auch hilfreich sein.

http://www.badische-zeitung.de/suedwest ... 48530.html
P.S.:Rehe und Hirsche auch:
https://www.jagdverband.de/content/mit- ... borreliose

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Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#6

Beitrag von marion » Mi 22. Jun 2016, 07:44

Zu den Rollen kann ich leider nichts zu sagen, aber dich bitten, dich und deine Familie jeden Abend wenn ihr im Garten wart, gründlich nach Zecken abzusuchen und die Zecken, wenn vorhanden, sofort rauszumachen. Stelle anschließend gut beobachten und wenn was rot wird oder man sich krank fühlt, ab zum Arzt.

Die Biester sitzen gerne dort, wo man eigendlich nicht so nachschaut, im Regelfall. Sprich in den Ohren, zwischen den Zehen, im Genitalbereich und auf dem Kopf.
Ich hab die schon an den unmöglichsten Stellen gefunden....

Zecken sind übel und ich kann deine Überlegungen gut nachvollziehen, gerade im Hinblick auf euer Kind.

Liebe Grüße
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#7

Beitrag von Rohana » Mi 22. Jun 2016, 08:01

Der einzige Hinweis auf den Wirkstoff, den ich auf der Website gefunden habe: "Akarizide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformation lesen." Informativer ist das kleine Video des MDR, das da explizit "Permihtrin" erwähnt (Tante Wiki erzählt ne Menge dazu). Tja, dann hast du ungezieferfreie Mäuse...

Inwieweit das mit einem "Naturgarten" verträglich ist, liegt bei dir. Die Natur enthält nunmal Zecken (und Mücken und Pferdebremsen :nudel:).
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#8

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 22. Jun 2016, 10:15

Torsten hat geschrieben:Katzen gibt es weit und breit keine, der Garten ist sicher 2-3km von einer Ortschaft entfernt. Auch Fische gibt es keine, sonst konnte ich keine Tiere finden denen der Wirkstoff schadet.
nicht nur Katzen fressen Mäuse!! Was ist mit Schlangen? (und Raubvögeln?)
(die ich persönlich zu den Nützlingen zähle!! eben wegen der Mäuse, die sie fressen).

Abgesehen von den anderen Aspekten: ich bezweifle sehr, dass man "Ungeziefer" so lokal ausrotten kann - hab damit schon bei den Schnecken kläglich versagt... :pfeif:

Falls es dich beruhigt: ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der einen Zecken-Schaden hat, wir sind großteils noch dazu ungeimpft (und leben im Endemiegebiet).
Zecken mach ich immer mit einer Splitterzange aus der Apotheke raus, da quetscht man auch wirklich nichts.
Kokosöl soll angeblich (durch den für Zecken abschreckenden Geruch) helfen, das will ich endlich ausprobieren.

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Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#9

Beitrag von Torsten » Mi 22. Jun 2016, 14:44

Permihtrin ist wohl der enthaltene Wirkstoff, so komme ich auf die Halbwertszeit. Das Gift wird von den meisten Lebewesen durch ein Enzym abgebaut und ist deshalb relativ ungefährlich für Mensch und Tier. Katzen fehlt dieses Enzym offenbar.
Schlangen und Vögel sollten damit kein Problem haben, Bienen, Hummeln u.Ä. sterben daran gehen aber offenbar nicht an die Rollen. An sich könnte man die auslegen soweit ich das sehe. Zumindest wenn man keine Alternative hat.

Ich würde sofort (und nicht nur gegen Zecken) Hühner im Garten halten, aber der ist 15 Minuten mit dem Auto entfernt und wir sind bei weitem nicht jeden Tag dort, manchmal eine ganze Woche lang nicht. Da ist Tierhaltung m. E. nicht machbar.
Die einzige Alternative zu Gift sind offenbar Nematoden oder Pilze, erstere will ich nicht ohne weiteres Millionenfach im Garten ausbringen und zu den Pilzen hab ich weiter nichts gefunden.

Klar suchen wir uns immer gründlich ab, aber 3 Zecken an einem Tag ist schon herb...und der Nachbar lag mal ein halbes Jahr wegen einer Zecke flach. Irgendwas muss ich schon machen. Wenn ich das richtig sehe könnte man mit den Rollen den Lebenszyklus der Zecken unterbrechen und sofort Abhilfe schaffen, eine Dauerlösung ist das aber nicht.
Habe noch Kieselgur als naturnahe Zeckenbarriere gefunden und Mulch soll auch helfen. Recherchiere noch ein bisschen, vielleicht kriegen wir die Viecher in den Griff.

Rollen hab ich noch keine bestellt, widerstrebt mir irgendwie...

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Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Zeckenrollen im Naturgarten

#10

Beitrag von strega » Mi 22. Jun 2016, 14:54

ich fang mir die meisten Zecken ein wenn ich durchs hohe Gras gehe... weiss nicht wie dein Garten aussieht, aber vielleicht hilft einfach mal ne Runde machen mit Sense und Co? Zumindest da wo ihr euch häufig bewegt. Mulch hilft ja auch, vielleicht aus diesem Grunde, da es für Zecken auf flachen Oberflächen ohne Gras und sonstige Gewächse nicht viel Amüsierraum gibt
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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