Erfahrungen früher & heute: Welche Maßnahmen wirken?

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Baumfrau

Erfahrungen früher & heute: Welche Maßnahmen wirken?

#1

Beitrag von Baumfrau » So 25. Jan 2015, 19:54

Mein Beitrag aus dem Vorstellungsforum als Antwort. Ich nehme an, dass auch andere diese Erfahrungen machen. Aber was wirkt dagegen?

Liebe Grüße
Regina

Beitragvon Baumfrau am So 25. Jan 2015, 13:48

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen - es ist mitunter zum Verzweifeln!

Vor einiger Zeit bin ich wieder in mein Heimatdorf gezogen. Bis Ende der 80 habe ich im damaligen großen Garten (Nebenerwerbsbetrieb) meiner Eltern mitgeholfen. An Schädlingen gab es mal Blattläuse (vorwiegend an Rosen) und ein paar Jahrzehnte früher auch mal Kartoffelkäferplagen. Und immer mal wieder heftige Trockenperioden im Sommer. oder Spätefröste. Schnecken auch mal, aber eher sehr übersichtlich, und dann in schwarz. An Vogelfraß kann ich mich auch entsinnen und daran, dass nicht jedes Jahr alle Früchte/Gemüse gleichgut und gleichviel trugen. Dafür dann aber im nächsten Jahr wieder.

Vor 5 Jahren habe ich dann begonnen, hier wieder einen Garten anzulegen. Habe auch mal Gärtnerin gelernt. Meine Anbauerfolge liegen aber - bis auf Erdbeeren, tlw. Stangenbohnen und ab und zu auch mal Salat sowie Gewächshausgurken, da gleichen Erfolg - deutlich unter denen in meinem elterlichen Garten.
Z.B. viel Fraßschäden von nicht wirklich von mir identifizierbaren kleinen Insekten (Abart weiße Fliege?). Grün- und Rosenkohl, der früher hier in Mengen wuchs, kann ich vergessen: Der wird vorher durchgelöchert. Ebenfalls Möhren (früher auch sehr guter Erfolg). Auch Gemüseschutznetze brachten nicht wirklich Erleichterung. Habe mir im letzten Sommer bei Wolfgang Nixdorf Spezial-Gemüseschutznetze besorgt - allerdings waren die Viecher da wahrscheinlich schon im Boden oder wo auch immer - jedenfalls hat es nicht viel gebracht. Nixdorf schreibt selber über seine Netze: "Neuerdings bereiten besonders bei Kohlgemüse, Lauch und Zwiebeln einige sehr kleine Schädlinge große Probleme, die mit dem herkömmlichen Insektenabwehrnetz nicht genügend abgehalten werden können. "

Steckrüben - die ich früher oft "satt" hatte im wahrsten Sinne des Wortes -:))) - gedeihen hier überhaupt nicht mehr - alle durchlöchert von kleinen schwarzen Würmern. Hab' mal rumgefragt, ist wohl überall in Norddeutschland so. Unser Obsthof importiert jetzt Steckrüben aus Schottland.
Woran die Planzenschäden hier liegen - keine Ahnung! Ich arbeite hier mit den gleichen Methoden wie schon meine Eltern, d.h. viel Kompost auf Sandboden, keine chemischen Pflanzenschutzmittel, kein chemischer Dünger.

Bin gespannt auf Vergleichsberichte von anderen. Vielleicht können wir einen eigenen Faden dazu aufmachen.

Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,
Regina
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Re: Erfahrungen früher & heute: Welche Maßnahmen wirken?

#2

Beitrag von osterheidi » So 25. Jan 2015, 20:30

das finde ich ja sehr interessant. ich beobachte das auch , lebe auf einem grundstück auf dem nach dem krieg mehrere familien ernährt wurden. da ist heute kein denken mehr dran. auch das gras auf der wiese hat sich verändert, trotz ähnlicher bewirtschaftung. mir reicht das beobachten da ich nur noch für den eigenbedarf ein paar hochbeete habe und größeren bedarf an kartoffeln und rüben beim biobauern decke.
bei uns ist durch naherückende bebauungsgebiete wohl wahrhaft das wasser abgegraben worden. es wird zu viel versiegelt. und bei uns regnet/schneit es weniger als vor 10 jahren. hollersterben, eschensterben, kirschen sterben so langsam vor sich hin.
im garten wird dafür der zuckermais was, der mag die kommende hitze, hätte früher nicht geklappt.

bin auch gespannt auf andere erfahrungen

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Re: Erfahrungen früher & heute: Welche Maßnahmen wirken?

#3

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 26. Jan 2015, 11:05

Moin,
ich würde als erstes mal Bodenproben an die jeweilige LUFA einschicken, und sowohl den Humusgehalt, als auch auf Spurenelemente testen lassen - kostet nicht die Welt, gibt aber schon einen netten Überblick.
Ich hab es schon früher geschrieben, daß die Spurenelemente hierzulande ziemlich knapp sind durch die Jahrtausende der Bewirtschaftung, aber die sind viel wichtiger als normaler Dünger.
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Re: Erfahrungen früher & heute: Welche Maßnahmen wirken?

#4

Beitrag von unkrautaufesserin » Mo 26. Jan 2015, 23:08

Wie sieht es denn bei Euch mit dem Kleinklima aus?
Hecken, Steinwälle, Regenwasserbecken...
Und dann ist da noch die Frage nach den Nützlingen. Nicht nur Eulenkasten/Käuzchenröhre und Vogelhaus, sondern auch Insektenhotels, Brennesselecke, Lehmhaufen, Sandhaufen, Totholz... Der Igel ist schon mal ein guter Anfang. :daumen:

Liebe Grüße, M

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Re: Erfahrungen früher & heute: Welche Maßnahmen wirken?

#5

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 27. Jan 2015, 21:54

Mir ist noch was eingefallen, heute vorm Saatgutregal:
Hast Du in Deinem Gemüseanbau Blühstreifen integriert? Ringelblumen und Tagetes helfen, Bodenälchen kleinzuhalten.
Gelbsenf als Gründüngung im Herbst wirkt ähnlich.

Liebe Grüße, M.

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Re: Erfahrungen früher & heute: Welche Maßnahmen wirken?

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 27. Jan 2015, 22:18

Naja, man sollte mal dran denken, was seit 18hundertnochwas und der Einführung der Kanalisation alles weggeschwemmt wurde, was davor normalerweise auf dem Grundstück verblieb.
Das ist letzten Endes ein lokaler Nährstoffentzug, und von daher wäre eine Bestandsaufnahme dessen, was da ist, und was fehlt, doch von Nutzen.
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Re: Erfahrungen früher & heute: Welche Maßnahmen wirken?

#7

Beitrag von Baumfrau » Di 27. Jan 2015, 22:23

Moin, Ihr Lieben!

Insektenhotel etc. habe ich, ebf. Blühstreifen - vielleicht nicht genug.
Es ist eben (bis auf die Hochbeete) ein Anbau "wie früher".
Werde mehr als früher in diesem Jahr auf Blühende Pflanzen setzen. Vielleicht hilft das ja was.

Liebe Grüße
Regina

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