Ziegenthread

Zottelgeiss
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Re: Ziegenthread

#21

Beitrag von Zottelgeiss » Di 16. Dez 2014, 19:46

Ganz kurz: verschiedene Mittel = verschiedene Wurmarten. Es gibt Mittel, die auch bei wirklich problematischen Würmern zuverlässig helfen, andere Mittel decken zu wenig Arten ab. Zudem gibt es bei Würmern schon lange Resistenzen gegen bestimmte Wirkstoffe. Falsches Mittel-keine Wirkung-rausgeschmissenes Geld. Die Dosierung ist auch anders als bei Schafen, deshalb Gewichtsbestimmung. Umwidmung von Rindermitteln tw. sinnvoll. Manche Mittel darf man in der ersten Zeit der Trächtigkeit nicht anwenden, manche später nicht mehr. Usw...
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Re: Ziegenthread

#22

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 16. Dez 2014, 22:49

@Olaf: den Namen von dem Zeugs sollte man kennen, weil man die Wurmmittel bei begrenzter Weide ständig wechseln muß, um keine Resistenzen zu züchten.
Und deshalb ist auch ein Bestandsbuch sinnvoll, um nachhalten zu können, wer was wann in welcher Dosis gekriegt hat.
Man schreibt ja auch auf, wieviel Futter man übers Jahr so braucht, und wieviel Milch man kriegt, und wer welche und wie viele Lämmer von wem bekommt.

Um eine Fläche wurm-sauber zu kriegen, gibt es wohl auch eine Methode mit Branntkalk, aber da leidet das Gras schon extrem.

Für den Bock und dich tut es mir sehr leid, aber das Hauptproblem liegt in Haltungen mit so kleiner Fläche wirklich an den diversen Parasiten - von denen viele Hobbyhalter nicht wirklich Ahnung haben, und auch nicht wissen, wie es denn optimal wäre.
Google mal nach Großem und Kleinem Leberegel - da gehen einem ganze Kronleuchter auf....
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Re: Ziegenthread

#23

Beitrag von Zottelgeiss » Mi 17. Dez 2014, 08:15

Sabi(e)ne, das stimmt nicht. Richtige Entwurmung und gute Weidehygiene verhindern Resistenzen (selbst gemachte...). Ständig das Mittel zu wechseln fördert bei unsachgemäßer Anwendung Resistenzen. Mittelwechsel erfolgt dann, wenn es bereits Resistenzen gibt und nachgewiesenerweise das benutzte Mittel nicht anschlägt. Das Bestandsbuch kann man führen, muß man aber nicht bei einer Hobbyhaltung. Man sollte wissen, was man wann tut oder getan hat. Die Tierärzte müssen ein Abgabebuch führen, in dem solche Mittel bei Abgabe verzeichnet werden. Kalk ist ein sehr wirksames Mittel, damit macht man aber besser Geflügelausläufe, die lange (!) nicht genutzt werden sollen. Bei Wiederkäuern wär mir das zu heikel. Leere Ställe kann man auch kalken, ist im Osten zur Stalldesinfektion gemacht worden.

Leberegel sind auf solchen trockenen sandigen Böden wie bei Olaf i.A. kein Problem, die brauchen Nässe.
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Re: Ziegenthread

#24

Beitrag von smallfarmer » Mi 17. Dez 2014, 09:03

Nach meiner Meinung ist der Bock nicht an Leberegel letztendlich verstorben. Ein Versuch mit einem wirksamen Mittel gegen Magen- und Darmwürmer hätte vielleicht gewirkt. Rein rechtlich gesehen sind die Tiere bei den Behörden anzumelden und ein Bestandregister zu führen. Die Verabreichung von Medikamenten ist ebenfalls schriftlich in einem Formblatt festzuhalten. Olaf frag doch mal beim Schafzuchtverband nach, die machen öfter solche Schaf-und Ziegenhalterkurse, meist an einem Wochenende.
Zum Thema richtige Entwurmung und Weidehygiene schreib ich hier nichts, weil es ein Riesenkomplex ist. Es gibt jede Menge Infomaterial im Netz, eine meiner Lieblingsquellen ist sheepandgoat.com

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Re: Ziegenthread

#25

Beitrag von Zacharias » Mi 17. Dez 2014, 12:33

Das Bestandsbuch kann man führen, muß man aber nicht bei einer Hobbyhaltung.
Das stimmt entweder nicht mehr oder es ist Ländersache. In NRW ist jedenfalls ein Bestandsbuch Pflicht und ich wurde auch bereits kontrolliert.
Grüße,
Birgit

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Re: Ziegenthread

#26

Beitrag von Reisende » Mi 17. Dez 2014, 15:32

ich möchte gern noch eine frage an zottelgeiss stellen. nicht um auf dir rumzuhacken olaf (!), sondern um was zu lernen. nämlich hierzu
Zottelgeiss hat geschrieben: ihr habt ein ganz grundlegendes Parasitenproblem auf dem Hof. Das sieht man leider schon auf den Ziegenfotos, die du vor ein paar Wochen eingestellt hast, und auf älteren auch.
magst du erklären, woran du das siehst?
smallfarmer hat geschrieben:Nach meiner Meinung ist der Bock nicht an Leberegel letztendlich verstorben. Ein Versuch mit einem wirksamen Mittel gegen Magen- und Darmwürmer hätte vielleicht gewirkt. Rein rechtlich gesehen sind die Tiere bei den Behörden anzumelden und ein Bestandregister zu führen. Die Verabreichung von Medikamenten ist ebenfalls schriftlich in einem Formblatt festzuhalten.
:daumen:
Zacharias hat geschrieben:
Das Bestandsbuch kann man führen, muß man aber nicht bei einer Hobbyhaltung.
Das stimmt entweder nicht mehr oder es ist Ländersache. In NRW ist jedenfalls ein Bestandsbuch Pflicht und ich wurde auch bereits kontrolliert.
ich auch (s-h).
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Ziegenthread

#27

Beitrag von trolltine » Mi 17. Dez 2014, 17:45

Bestandsbuch ist auch bei uns (Land Brandenburg) Pflicht und wurde bei uns auch schon kontrolliert. Und die Tierarztpraxen geben eigentlich MIT dem verordnettem Arzneimittel (spätestens mit der Rechnung)das ausgedruckte Bestandsverzeichnis mit: Löcher rein, abheften. Haste immer zur Hand bei Vet.amt kontrolle. :hhe:

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Re: Ziegenthread

#28

Beitrag von Liv » Mi 17. Dez 2014, 20:52

Zottelgeiss hat geschrieben: Mittelwechsel erfolgt dann, wenn es bereits Resistenzen gibt und nachgewiesenerweise das benutzte Mittel nicht anschlägt.
Nein, man soll jährlich die Wirkstoffgruppedes Wurmmittels wechseln:
https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... empfen.htm

Grüsse
Liv

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Re: Ziegenthread

#29

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 17. Dez 2014, 23:05

Ich kenn das auch nur so, wie Liv schreibt - niemals 2x hintereinander dasselbe Wurmmittel geben.
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Re: Ziegenthread

#30

Beitrag von Zacharias » Mi 17. Dez 2014, 23:55

Es gibt beide Auffassungen. Ich halte die Methode erst zu wechseln, wenn Resistenzen festgestellt werden für schlüssiger. Sonst verliert man leicht den Überblick. Zudem gibt es nicht allzu viele milchzugelassene Wirkstoffe.
Grüße,
Birgit

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