Wolle: Welche Schafe und Haltungsbedingungen?

[hobbygaertnerin]

Hallo Reisende,
vielen Dank für den Link.
Ich überlege nur mal so, ob es Sinn macht, an ein paar weibliche und ein männliches Schaf zu denken, sie sollten mit bzw. nach den Rindern beweiden, Unterstand wäre kein Problem, aber einen wirklich guten Stall für den Winter haben wir bis jetzt noch nicht. Irgendwie geistern mir der Kameruner durch meinen Kopf, auf der anderen Seite, ich hätte ein Spinnrad und spinnen habe ich mal gelernt.
Es ist ja nur mal ein Nachdenken, um aus Gras Fleisch zu erzeugen, denn ich hätte die jungen Schafe im Herbst als Fleischlieferanten gesehen.

[Zacharias]

Hallo Maria,
ein einfacher Unterstand reicht auch im Winter, mehr brauchen sie nicht.
An den Kamerunern ist kaum was dran, aber was dran ist schmeckt sehr lecker und interessant. Aber gerade wenn sie im Frühjahr lammen und du im Herbst schlachten willst, wird die Keule kaum mehr als 500g wiegen (mit Knochen!). Da wäre eine schnell wachsende Rasse vermutlich interessanter.

[hobbygaertnerin]

Welche Schafrasse hätte denn mehr an der Keule, muss ich mich jetzt schämen, weil mir der Nutzeffekt von einem Schaf doch auch wichtig ist?
Wir haben als Kinder immer Schafe mit der Flasche aufgezogen und im Herbst wurden die Schafe an den Metzger verkauft, die Schafe waren da ganz schöne Tiere geworden. Der Gedanke, kleine Lämmer im Frühjahr zu haben, sie im Herbst oder Winter zu schlachten, das ist mir heute so spontan eingefallen, an Weide würde es nicht mangeln. Wenn ein Unterstand auch im Winter ausreichen würde, dann könnte ich mir das noch besser vorstellen, Heu, Stroh, ist ausreichend vorhanden. Und an Tierliebe würde es auch nicht mangeln.

[Zacharias]

Ich würde an eine Landschafrasse denken. Wenn du in Richtung Kamerun gehen willst, bieten sich die Nolana-Landschafe an. Sie sind größer gezüchtet, aber ebenfalls Haarschafe. Vom Geschmack her sollen sie auch wildähnlich sein wie die Kameruner.
Wenn du aber das Spinnrad wieder nutzen willst, bietet sich ja eher eine Wollrasse an. Auch da würde ich an Landschafrassen denken, wie Coburger Fuchs, Jakobschaf etc. Schau dann halt auch, welche Wolle du magst.

[Reisende]

nein da brauchst du dich gar nicht schämen, im gegenteil. sowas ist mir 100x lieber als ein streichelzoo im vorgarten
man unterscheidet fleisch- und milchrassen. wenn du sie über den winter nicht aufstallen willst, solltest du eine robuste landschafrasse wählen. google einfach mal bissel. auf den seiten der schafzuchtverbände findet man auch gute informationen.

[sybille]

Dorper sind noch mal etwas größer als Nolanas. Sollen auch sehr robust sein, so das ein Unterstand auch im Winter reicht.

[hobbygaertnerin]

Ich werde mir über die Winterzeit das Schafthema durch den Kopf gehen lassen, eigentlich sind die Kaninchens schuld, dass ich das Schafthema etwas verfolge.
Ein schön abgehangenes Kaninchenfleisch ist eine Delikatesse, da müsste ein Schaf sich vom Fleisch her bestimmt auch nicht verstecken müssen.
Und ich bräuchte nicht mehr so viel Landschaftspflege mit der Motorsense betreiben.
Was mir wichtig ist, ich bräuchte Tiere, die sich gut halten lassen, die sich an den Menschen auch gut anschliessen ( hier sind die Kameruner wohl etwas mit Vorsicht zu geniessen), gibt's eigentlich auch genetisch hornlose Schafe, mir geht's darum, dass ich an kleine Kinder denke.)
Wir hatten als Kinder unsere Flaschenlämmer als wirkliche Gefährten erlebt, die mit uns überall hingegangen sind, aber die Schafböcke haben irgendwann kapiert, dass sie mit genügend Anlauf doch ganz schön viel Macht haben. Wir hätten zum Kühe auf die Weide treiben und dort hüten, keinen Hund gebraucht, die Schafböcke waren hier wie Aufpasser.

[Zacharias]

Nolana ist ein Oberbegriff von Haarschafen, Dorper gehören auch dazu.
Ähnlich wie die Kameruner sind Barbados Blackbelly, mit dem feinen Unterschied, dass diese absolut menschenbezogen sind. Selbst ein Bock dieser Rasse den ich mal hatte blieb fast friedlich. Er hat mich zuletzt (mit 2 Jahren) ab und zu ein bisschen geschubst, aber eher zärtlich. Aber auch hier wie bei den Kamerunern: die BBB sind nicht besonders groß, wenn auch ein bisschen größer als die Kameruner. Aber hornlos sind sie.
Es gibt viele genetisch hornlose Schafrassen, Coburger Füchse sind auch hornlos.
An menschenbezogenen Schafrassen sind mir nur 2 bekannt, die genannten BBB und ostfriesische Milchschafe (die man ja nicht zwangsläufig melken muss). Ich denke bei anderen Rassen kann man Glück haben zahme Tiere zu finden, aber meist siegt da doch der Fluchttrieb.
Flaschenschafe werden meist Schreier, da habe ich gaaanz schlechte Erfahrungen gemacht.

[Bunz]

hallo Birgit,
bitte entschuldige, daß ich Dich im Interesse der Wahrheit korrigieren muß.
NOLANA sind eine eigene Rasse, die aus Kamerun, White shire horn (kann auch anders geschrieben werden. Bin jetzt zu faul zum Nachgucken) und sonstwas herausgezüchtet wurden.
Es gibt sie in der Landschaf- und Fleischschaf-Version.
lg
Bunz

[Zacharias]

Hallo Bunz,
Nolana heißt ja zunächst mal "keine Wolle". Daher sehe ich das als Oberbegriff an. Die Nolana-Landschafe und Nolana-Fleischschafe als Rassebezeichnung ist ja soweit ich weiß immer noch nicht anerkannt, aber im Aufbau. Welche Rassen da mitspielen ist noch nicht klar festgelegt, es gibt da immer wieder neue Versuche auf der Grundlage von Milchschaf, derzeit Coburger um ein einheitliches Aussehen zu bekommen. Kamerun ist nicht drin, da sie zu klein sind, aber Blackbellys und Wiltshirehorn.