Was ist ein Schaf wert?

Landfrau

Re: Was ist ein Schaf wert?

#11

Beitrag von Landfrau » Mi 8. Jun 2011, 16:18

Von wegen Astrid Lindgren, durch euch Rati, kamen wir ja dazu die verfilmungen von Michel aus Lönneberga zu sehen - vermeintliches Selbstversorgeridyll, jedenfalls was für Romantiker.

So ein gestärktes sauberes langes Kleid, wie es die Mutter in Küche und auf dem Hof trägt, das bliebe hier nicht mal einen Sonntagvormittag lang sauber und steif. Geschweige denn beim Arbeiten .... da haben sich die Leo - Köhler - Bundeswehrhosen (bei Siepmann für ca 25 Euro) und ein altes Kordhemd deutlich besser bewährt.

..........

Noch von meinen Eltern gibt es Geschichten, dass mein Vater im Garten helfen "musste"

Halte es für ganz gesund, Gemüse anzubauen, statt waldpädagogisch bespaßt zu werden.

Wobei allerdings das, was Anna Wimschneider in "herbstmilch" beschreibt, unvorstellbar krass ist.
Eine Drittklässlerin, die jede Woche 18 kg BRot backt - ohne Maschinen!

das Buch empfehle ich sehr, gibt es bei amazon antiquarisch für 1 cent plus Porto.

Landfrau

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Dagmar
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Re: Was ist ein Schaf wert?

#12

Beitrag von Dagmar » Mi 8. Jun 2011, 16:27

Hallo,
Landfrau hat geschrieben:aber das Konzept Selbstversorgung - zur Zeit - wirtschaftlich nicht aufgeht.
sehe ich genau so. Und solange ich meinen Hauptverdienst, mein Einkommen aus anderen Töpfen generieren kann, wird sich daran nichts ändern, dann bleibt der Anbau von Pflanzen und die Haltung von Tieren in meinem Fall einfach ein Hobby.

Sollten sich aber die Zeiten drastisch ändern - was ich nicht hoffe, aber befürchte - dann kann sich das aber auch schnell ändern. Weil dann verkaufe ich das Lammfleisch eben nicht an jemanden für billiges Geld, sondern esse es lieber selber. Und dann kann es eben auch mal sein, daß so ein Kilogramm auch mal im Geschäft 50 Euro kostet und dann lohnt sich die Selbstversorgung.

Warten wir ab, was die Zukunft bringt. :kaffee:


Dagmar
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Landfrau

Re: Was ist ein Schaf wert?

#13

Beitrag von Landfrau » Mi 8. Jun 2011, 17:52

Willkommen im Club der Realisten!! :-)
Deine Aussichten auf die Zukunft bestätigen mich, Dagmar.

Nach einiger Überlegung kam der Entschluss, auch kein Lamm(fleisch) für (billiges) Geld zu verkaufen - lieber auch schon in guten Zeiten selber essen. Ist es mal zu viel, lädt man Familie, Freunde, Nachbarn ein.

Weil, für das Geld kann man eh nichts vernünftiges Essbares kaufen. Zumindest nichts, was dem Lammfleisch qualitativ gleichkäme.

zB.
Lammkeule mit einer Paste aus Senf, Öl, Knoblauch, Salz, Thymian, Pfeffer dick einreiben.
In einer zugedeckten Kasserole / Bräter bei ca. 120 Gard im Backofen mehrere Stunden garen, bis das Fleisch richtig weich ist und sich euine Kruste gebildet hat sowie Bratensaft.
Dazu eine Polenta, die mit Brühe und Milch gekocht wurde, einer Spur MAcis, viel BUtter und genug Salz.
Und ein kräftiges Gemüse .....
In den bratensaft kann man Scheiben von Quitten geben und Rosinen, einen HAuch Zimt......

Landfrau

Zwiebelfisch

Re: Was ist ein Schaf wert?

#14

Beitrag von Zwiebelfisch » Mi 8. Jun 2011, 17:58

Ich habe einen Kleingarten. Wenn es nur darum geht, billiges Essen zu kriegen, geht man besser in den Supermarkt oder Containern. Aber was man beim Gärtnern lernt, das ist unbezahlbar :)

Ja, was ist Essen wert? Und was, wenn man diesen Wert schlicht nicht bezahlen kann? Wenn ich von meinem monatlichem Einkommen die Fixposten Miete und Sozialversicherung weg rechne, bleibt längst nicht mehr genug für den wahren Wert von gutem Essen (oder Kleidung o.ä.), so gerechtfertigt er auch sein mag...

Unser Essen ist heute so billig, weil Leute dafür ausgebeutet werden, Natur zerstört wird und weil das Öl so billig ist (verglichen mit dem Preis der selben Menge von durch Menschen oder Tieren erzeugter Energie). Wenn sich nur einer dieser Faktoren ändert, z.B. das Öl teurer wird, dann rechnet sich ein Kleingarten und das dort Gelernte. Autark ist man dann zwar auch nicht, aber der Mensch lebt nicht vom Weißmehl allein... Und für manche Sachen lohnt sich der Garten schon jetzt, Stachelbeeren z.B. kann man hier nirgends kaufen.

Landfrau

Re: Was ist ein Schaf wert?

#15

Beitrag von Landfrau » Mi 8. Jun 2011, 20:52

Beim Gärtnern, besonders der raren Sachen, amortisiert sich zumindest der finanzielle Einsatz - nicht die eigene Arbeit - schnell.

Kann man, mit viel Glück, ein Stück Garten zu Ackerlandpreisen kaufen, liegt das irgendwo zwischen 1 und 4 Euro / qm.

Auf einem qm kann man eine Menge gemüse ziehen, das ist dann nicht nur bio, sondern auch frisch.

Und wieviel Biogemüse oder -erdbeeren bekommt man für 4 Euro?

Aber nicht anfangen , die Arbeit einzurechnen ;-).

Die ist freude am Tun!

Gutes Gelingen im Kleingarten!

LF

Benutzer 72 gelöscht

Re: Was ist ein Schaf wert?

#16

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 8. Jun 2011, 21:00

hallo!

Zwiebelfisch hat geschrieben:Und für manche Sachen lohnt sich der Garten schon jetzt, Stachelbeeren z.B. kann man hier nirgends kaufen.
:) ich esse grad ein Butterbrot mit Hirschhornwegerich ...
Ja, dafür zahlt es sich aus! ;)

Ich sehe in der Ausgangsfrage allerdings die Frage nach dem Wert eines Schafes - sprich: Fleisch.
Und da ist es für mich tatsächlich "viel zu billig" - wenn man es sieht, wie es ist.
Nämlich, dass ein Schaf bevor es geschlachtet wird, auch fressen muss - und dass es Platz braucht und so weiter....
Aber auch beim Gemüse ist eigentlich nicht "unendlich viel" da. Heute war es war nur ein Brot und ok, ich hab dick Kräuter aufgelegt, doch wenn die ganze Familie mitisst, ist mein Beet schnell leergeerntet - und was essen wir dann? :hmm:

In meinen Augen gibt es da viel mehr Probleme beim Platzbedarf.... kommt wahrscheinlich von meiner Lebenssituation, ist aber sicher auch ein wichtiger Faktor, oder?
Und es wäre dann eine andere Frage: wieviel Platz braucht man für ein Schaf? :flag:

liebe Grüße!

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Dagmar
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Re: Was ist ein Schaf wert?

#17

Beitrag von Dagmar » Mi 8. Jun 2011, 21:57

Hallo Landfrau,
Landfrau hat geschrieben:Lammkeule mit einer Paste aus Senf, Öl, Knoblauch, Salz, Thymian, Pfeffer dick einreiben.
In einer zugedeckten Kasserole / Bräter bei ca. 120 Gard im Backofen mehrere Stunden garen, bis das Fleisch richtig weich ist und sich euine Kruste gebildet hat sowie Bratensaft.
ich bekomme schon wieder richtig Appetit. :holy:

Und ich habe mit etwas Glück jetzt vor einiger Zeit einen Metzger/Fleischer gefunden, der Schwäbisch Hällisches Schweinefleisch verkauft - wenn ich da die Schnitzel mit dem Fleisch aus dem Supermarkt vergleiche - ohne Worte.

Auch die Wurstwaren die er selber herstellt, heute mal wieder Zwiebelmettwurst und feinst geschnittene Cervelatwurst gekauft - ein Gedicht.

Dann macht er auch noch selber gemachte Dosennahrung (habe immer ein paar im Haus für "Notfälle"). U.a. Schweinefilet und/oder Hirschrahmgulasch. Die Sosse muss man zwar noch etwas "aufpeppen"mit Gewürzen, etc., aber die Fleischqualität in der Dose, habe ich bisher so noch nicht gefunden.
Und selbst die Wurst in der Dose (z.B. Lyoner oder Fleischkäs) schmecken. Ist zwar wie gesagt nur für Notfälle, aber auch hier kein Vergleich zum Supermarkt.

Der einzige Nachteil - wie zu erwarten war - ist der Preis. Aber es lohnt sich.


Dagmar
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Zwiebelfisch

Re: Was ist ein Schaf wert?

#18

Beitrag von Zwiebelfisch » Do 9. Jun 2011, 00:30

Landfrau hat geschrieben:Gutes Gelingen im Kleingarten!
Danke!

Hannah

Re: Was ist ein Schaf wert?

#19

Beitrag von Hannah » Do 9. Jun 2011, 14:15

Und ich hab mich erst gefragt, wieso das Bocklamm so billig war... :rot:
Ich hab ja keine Ahnung von den Preisen für Lämmer und Schafe, aber ich dachte es mir so im dreistelligen Bereich. Schliesslich sind es doch Tiere, mit denen man auch wieder Geld rein bekommt.

Meine Güte ich muss noch echt viel lernen,hm?

roland
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Re: Was ist ein Schaf wert?

#20

Beitrag von roland » Fr 10. Jun 2011, 09:19

Hi,
nur mal so zum Vergleich:
Ein Rassewelpe, 8 wochen alt, aus Vereinszucht mit Papieren und allen notwendigen medizinischen Vorsorgen kostet deutlich über 1000€!!!

Ein Schaf, auch streng kontrolliert in der Zucht, auch medizinisch versorgt deutlich unter 100??? :dreh:

OK, ersteres ist kein Lebensmittel, aber erklärt das alleine den grossen "Wert"-Unterschied?

Roland

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