Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

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Zacharias
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Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#1

Beitrag von Zacharias » Mi 30. Mär 2011, 00:22

Ich habe es bisher nie für möglich gehalten, aber ich habe in diesem Jahr eine Erstlingsziege, die ihre Lämmer nicht ernähren kann. Eines der Zwillinge ist bereits tot, bei der anderen hoffe ich, dass sie durch den Tod der Schwester durch kommt. Zufüttern ließen und lassen sich die Lämmer kaum.

Mir stellt sich nun die Frage, was mache ich mit der Mutterziege? Normalerweise würde ich sagen schlachten, weil zudem noch ein Nabelbruch dazu kommt. Die Ziege stammt jedoch aus einer sehr guten Linie und es ist die einzige und letzte Nachzucht, die ich behalten habe. Zudem habe ich mich schweren Herzens nach der Geburt durchgerungen, die Ziege enthornen zu lassen. Meine Milchherde ist genetisch hornlos und die weiblichen Nachkommen waren über Jahre mit penetranter Sturheit gehörnt. Daher keine weiteren Ziegen aus der Linie und mein Entschluss, bei dieser Ziege die Hörner entfernen zu lassen, was ich eigentlich ablehne.

Meine Frage nun: 1.Wodurch entsteht der Milchmangel (dachte bisher immer die Nachfrage bestimmt das Angebot, was aber hier nicht der Fall zu sein scheint). Und 2. Bleibt der Milchmangel auch zwangsläufig bei weiteren Lammungen bestehen? Hat jemand von euch damit Erfahrungen?
Grüße,
Birgit

Olaf
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Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#2

Beitrag von Olaf » Mi 30. Mär 2011, 08:56

Moin Birgit,
versteh ich nicht ganz. Genetisch hornlose Ziege die Hörner kriegt? Sehr gute Linie die nicht genug Milch gibt? Und mit der Du
Daher keine weiteren Ziegen
nicht weiter züchten willst?
Ansonsten hätt ich auch nur die Hoffnung, dass es wenigstens für eine reicht.
Unsere Jungziege stellt sich auch nach wie vor unwillig an, aber irgendwie scheint der kleine Moppel genug zu kriegen, Gott sei Dank.
Aber bei Deiner ist es ja wohl so, dass sie will aber nicht kann?
LG
Olaf
PS: Kriegt die genug Kraftfutter ab? So bescheuert wies klingt, ich fütter im Augenblick das Kraftfutter mit / aus der Hand, damit die laktierenden genug abkriegen und sich nicht von den andern Fresssäcken vertreiben lassen.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Melusine

Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#3

Beitrag von Melusine » Mi 30. Mär 2011, 09:18

Hafer zufüttern.Genug zu trinken und melken,melken,
melken.
Manchmal macht es der Reiz am Euter.
Manchmal ist aber auch nicht genug Euter vorhanden?????
Wenn das eine am Euter verhungert ist-Mastitis?
So habe ich bei einer Altziege auch schon Lämmer verloren-zu spät bemerkt.
Kann man behandeln-mit Glück.
Es gibt immer mehrere Gründe,warum eine Ziege keine Milch hat.
Bitte alles prüfen....
LG,Melusine

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Zacharias
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Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#4

Beitrag von Zacharias » Mi 30. Mär 2011, 09:44

Also zunächst noch mal eine Erklärung zu meiner Herde:
Die Milchziegen sind alle genetisch hornlos, aber ich achte natürlich sehr darauf, dass es mischerbige sind um keine Zwitter zu bekommen. Seit Beginn meiner Zucht habe ich mit penetranter Regelmäßigkeit hornlose Bocklämmer und gehörnte Mädels bekommen. Im letzten Jahr habe ich mich daher entschieden, ein Mädel zu enthornen, damit ich wenigstens mal eine aus der Linie behalten kann, denn die Elterntiere sind schon älter, bzw. nicht mehr am Leben.
Diese Linie ist im Herdbuch und hat bisher nur sehr gute Ziegen hervorgebracht. Von den gehörnten habe ich ja ein paar verkauft und weiß, dass es keine derartigen Probleme gab.

Klar, im Moment habe ich die Hoffnung, dass es für die eine reicht. Aber was wenn nicht? Schlachten, weil das nix mehr wird? Und wenn es reicht, bleibt das Problem bestehen? Ich werde ja auch in Zukunft nicht nur Einlinge bekommen.

Die Mutter bekommt ausreichend Walzhafer-Gerste, inzwischen schon fast zur freien Verfügung und trinkt große Mengen. Sie hat lange vorher aufgeeutert und das Euter sah gut aus. Jetzt ist es immer leer und die Kleine hängt fast permanent dran. Euter wird täglich kontrolliert, keine Mastitis. Um die Lämmer hat sie sich sofort rührend gekümmert.
Melken will ich sie nicht, dann hat das Lamm noch weniger. Die Kleine hängt ja schon dauernd dran, das müsste als Reiz mehr zu produzieren genügen.
Grüße,
Birgit

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Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#5

Beitrag von erdbeben » Mi 30. Mär 2011, 10:28

vll hast du auch milchräuber von anderen lämmern hatte ich mal vor 2 jahren
klimazone 8a?

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Zacharias
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Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#6

Beitrag von Zacharias » Mi 30. Mär 2011, 11:53

Das habe ich bereits beobachtet, weil ich zunächst auch den Verdacht hatte. Aber die Ziege beißt die fremden Lämmer konsequent weg und lässt nur das eigene ran. Was ich ungewöhnlich fand: Das Euter war sofort nach der Geburt leer getrunken. Als ich kam, war die Geburt zwar schon vorbei, aber die Lämmer waren noch nass und das Euter absolut leer. Das habe ich noch nie erlebt. Normalerweise brauchen Lämmer immer eine Weile, bis sie Zitzen finden und die Technik raus haben.
Grüße,
Birgit

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Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#7

Beitrag von aron » Mi 30. Mär 2011, 12:32

Vllt. trinkt sie's ja selber leer?

Aron

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Zacharias
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Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#8

Beitrag von Zacharias » Mi 30. Mär 2011, 12:45

Das hätte ich schon beobachtet. Und ich denke, das wäre dann auch schon vor der Geburt passiert, da sie sehr früh aufgeeutert hat.

Meine Frage ist auch mehr dahingehend, ob sich das bei der nächsten Geburt ändert. Hat jemand Erfahrung damit?
Grüße,
Birgit

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Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#9

Beitrag von Aika » Mi 30. Mär 2011, 13:09

Bei unseren Schafen war es bis jetzt so, dass wenn sie in einem Jahr keine Milch hatten, es im nächsten Jahr das selbe Spiel war.
Bei einer hat es dann für ein Lamm gereicht, bei Zwillingen mussten wir zufüttern. Nach zwei Jahren Zufüttern wurde das Mutterschaf geschlachtet.
Versuch das Lamm doch noch zu füttern, vielleicht würde es aus einer Schüssel trinken? Schüsseltränken ist zwar anatomisch nicht so gut, aber immer noch besser als verhungern.
Unsere ersten Zickel haben wir gekauft als sie etwa zwei Wochen alt waren, es war ein harter Kampf sie an die Flasche zu gewöhnen.
Eine hat sich geweigert, die hat dann aus der Schüssel getrunken.Unsere Ziegen lammen demnächst, die eine Ziege hatte vor Weihnachten, während des Trockenstehens, eine Euterenzündung, die Hälfte ist trotz Antibiotika hinüber,bin mal gespannt wie das Milchmengenmäßig funktioniert, ich denke wir werden zufüttern müssen.
Gruß Bärbel

Diva

Re: Was tun mit einer Ziege, die zu wenig Milch hat?

#10

Beitrag von Diva » Mi 30. Mär 2011, 14:17

Ich habe gute Erfahrungen mit Lactovetsan gemacht (homöopathisch, anfangs 3-5x tägl. dann 1-3 mal, nach 3-5 Tagen war die Milchknappheit durch). Und die Erfahrung, dass das im zweiten Jahr vollkommen unproblematisch laufen kann ... Beste Prophylaxe: nicht zu früh zulassen, etwas zufüttern ab ca. 1-2 Wochen vor der Geburt (nicht zu früh! nicht zuviel!), gutes Futter und den Geburtstermin so wählen, dass die Muttern möglichst sofort frische Weide bekommen können.

LG Mira

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