Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

Steffen
Beiträge: 426
Registriert: Sa 17. Okt 2015, 19:21
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Plattenburg

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#21

Beitrag von Steffen » Di 1. Jun 2021, 19:45

Zacharias hat geschrieben:
Mo 31. Mai 2021, 20:24
Hallo Steffen,

da hast du aber ungewöhnliche Kameruner. Also, die die ich so kenne, bekommen im Sommer kein Heu und sind trotzdem propper. Die sind Tag und Nacht draußen, auch bei Regen, im Stall hat man ja nicht so den Überblick und kann nicht schnell genug fliehen. Dafür kommen sie aber auch nicht an, null Neugier und Menschen sind per se gefährlich. Hatte vor Jahren auch selber mal welche, die waren genauso.
Ob unsere Kameruner wirklich ungewöhnlich sind, weiß ich nicht. Scheint aber so, wenn ich das, was ich von anderen Kamerunern lese oder höre mit unseren vergleiche. Oder wir machen was falsch? :hmm:
Zumindest sind unsere Kameruner uns gegenüber sehr zutraulich bis aufdringlich, wobei allerdings nur zwei von denen wirklich "kuschelig" sind und ihre Streicheleinheiten fordern. Klingt sicher blöd und ich bin wirklich kein "Nutztierkuschler", aber was soll ich machen? Wir haben's nie drauf angelegt, es ist einfach so gekommen. Liegen sie rum und wiederkäuen, kann ich mich dazwischensetzen, steht eins im Weg, schiebe ich es weg, liegt eins im Weg, steige ich drüber.... Allerdings sind sie nur meiner Frau und mir gegenüber so, fremde Leute versetzen sie nahezu in Panik.
Der Stall ist an dreieinhalb Seiten geschlossen und immer offen. Niemand hat ihnen gesagt, dass sie allabendlich pünktlich im Stall zu sein haben, das haben sie sich selbst ausgesucht. Auch ist die Wiese an sich groß genug, dass sie satt werden müssten. Aber ohne Heu machen sie Theater, als würden sie verhungern und kriegen nach zwei drei Tagen sehr weichen Kot. Also gibt's Heu und alles ist gut.
Steffen

Was sie über Dich sagen, sagt mehr über sie aus, als über Dich.

Steffen
Beiträge: 426
Registriert: Sa 17. Okt 2015, 19:21
Familienstand: in einer Beziehung
Wohnort: Plattenburg

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#22

Beitrag von Steffen » Di 1. Jun 2021, 19:48

woidler hat geschrieben:
Di 1. Jun 2021, 19:16
Was den Schutz von Bäumen vor Schafen angeht, hat mir erst kürzlich ein Wanderschäfer geraten,
keinesfalls eine Absperrung aus drei oder vier Pfosten und darauf befestigten Querbrettern zu vewenden,
weil die Schafe da "hochsteigen".
Sicher sind eigentlich nur senkrechte Bretter, die erstend so hoch sind, daß die Schafe nicht oben rauf kommen,
und die zweitens so dicht nebeneinanderangebracht sind, daß kein Schafkopf durchpasst.

Vorerst aus und vorbei mit der Idee der Schafhaltung auf einer neu angelegten Obstwiese.
Unsere jungen Obstbäume sind mit vier Pfosten, drei Querlatten und Maschendraht geschützt. Haut problemlos hin!
Steffen

Was sie über Dich sagen, sagt mehr über sie aus, als über Dich.

sybille
Beiträge: 4290
Registriert: Mi 2. Nov 2011, 20:48

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#23

Beitrag von sybille » Di 1. Jun 2021, 20:00

Ob unsere Kameruner wirklich ungewöhnlich sind, weiß ich nicht. Scheint aber so, wenn ich das, was ich von anderen Kamerunern lese oder höre mit unseren vergleiche. Oder wir machen was falsch? :hmm:
Nein, mit Sicherheit nicht! Vielleicht habt ihr einfach genügend Zeit euch um eure Schafe intensiv zu kümmern.

Meine jungen Obstbäume habe ich z.T. mit Estrichmatten und z.T. mit festem Karnickedraht geschützt.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzeravatar
Zacharias
Beiträge: 3989
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 22:11
Wohnort: Bezirk Häädemeeste in Estland

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#24

Beitrag von Zacharias » Di 1. Jun 2021, 21:02

Steffen hat geschrieben:
Di 1. Jun 2021, 19:45
Allerdings sind sie nur meiner Frau und mir gegenüber so, fremde Leute versetzen sie nahezu in Panik.
Das ist das absolute Optimum. Da habt ihr geniales Glück, das wäre mir auch eine Portion Heu im Sommer wert. Allerdings ist das je nach Lage schon ein Problem, in Bochum hätte ich nicht gewusst, wo ich im Sommer Heu her bekommen soll. Da gab es schon für den Winter arge Probleme in den letzten 2 Jahren genug zu bekommen.
Grüße,
Birgit

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6360
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#25

Beitrag von 65375 » Mi 2. Jun 2021, 08:00

Zu bedenken sind noch das Scheren und die Klauenpflege.
Es gibt Schafrassen, die nicht geschoren werden müssen, die bereits erwähnten Kameruner, Soay oder eine neue Züchtung namens Nolana. Das ist ganz praktisch, finde ich. Mit der Wolle kann man eh nicht viel anfangen und muß auch erstmal jemanden finden, der zum Scheren kommt.

Benutzeravatar
Oli
Moderator
Beiträge: 3447
Registriert: Mi 30. Mär 2011, 14:07
Wohnort: SH
Kontaktdaten:

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#26

Beitrag von Oli » Mi 2. Jun 2021, 09:25

Man kann doch auch selber scheren. Bei uns sieht es zwar nicht schön aus, aber die Wolle ist ab (wir nutzen Sie als Wasserspeicher und Dünger für Pflanzen).

Benutzeravatar
Zacharias
Beiträge: 3989
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 22:11
Wohnort: Bezirk Häädemeeste in Estland

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#27

Beitrag von Zacharias » Mi 2. Jun 2021, 09:29

Das kann ich aber so nicht stehen lassen. Erst mal: Nolana ist der Oberbegriff aller Haarschafe. Die neue Rasse, die kreiiert wurde sind die "Nolana Landschafe", quasi ein Querbeetmix vieler Nolanarassen.
Mit Wolle nichts anfangen können und das aus der Tastatur eines Selbstversorgers ... nana. Da muss ich den Zeigefinger erheben. Aus Wolle kann der Selbstversorger ganz viel machen. Sie kann versponnen und verfilzt werden, man kann damit dämmen oder Kissen füllen, Pflanzen lieben sie als Dünger usw, usf. Ohne Wolle mag ich absolut nicht sein (obwohl ich auch z. T. Nolana hatte, aber das nur wegen der anderen Fleischqualität).
Grüße,
Birgit

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6360
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#28

Beitrag von 65375 » Mi 2. Jun 2021, 09:40

Ja, schon, ich nutze auch Wolle für alles mögliche im SV-Bereich. Aber man kann sie nicht auf irgendeine Art vermarkten, um wenigstens den Lohn des Scherers zu erlösen.
Und selbst scheren erfordert schon einige Erfahrung mit Schafen, denke ich. Als Anfänger würde ich das nicht machen.

Benutzeravatar
Zacharias
Beiträge: 3989
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 22:11
Wohnort: Bezirk Häädemeeste in Estland

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#29

Beitrag von Zacharias » Mi 2. Jun 2021, 09:56

Na, für den Lohn des Scherers hat man dann doch die Wolle. Selbst scheren mit Maschine erfordert Erfahrung, das stimmt. Und ist auch gar nicht wirklich günstiger, Maschinen sind teuer, Verleih auch. Aber man kann auch mit der Schere scheren. Und doch, man kann Wolle auch vermarkten. Das erfordert aber, dass man einen Heutisch hat, statt einer Raufe bei der das Heu über den Kopf in den Rücken bröselt. Und natürlich eine Rasse hat, bei der die Wolle nicht nur zu Teppichgarn taugt.
Grüße,
Birgit

Benutzeravatar
Oli
Moderator
Beiträge: 3447
Registriert: Mi 30. Mär 2011, 14:07
Wohnort: SH
Kontaktdaten:

Re: Erste Schafhaltung - Anfängerfragen

#30

Beitrag von Oli » Mi 2. Jun 2021, 11:29

Wir sind so gesehen ja auch Anfänger und scheren mit einer guten britischen Handschere. Das dauert bei uns zwar lächerlich lange im Vergleich aber das betrifft ja viele SV-Tätigkeiten die man sich autodidaktisch aneignet.

Als ich anfing mit Wolle zu düngen habe ich einen Big Bag von einem Bekannten für den Lohn des Scherers abgenommen und er hat sich gefreut.
Mittlerweile kaufen die Hobbygärtner den Schafhaltern die Wolle zu besseren Preisen ab - und das ist auch gut so.

Ich bekomme da immer lustige Entwicklungen durch eine WhatsApp-Gruppe für regionale Produkte mit. (Selbst das ist für was gut)

Antworten

Zurück zu „Schafe und Ziegen“